Benno Wunder - Abschied mit schwarzer Rose

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Abschied mit schwarzer Rose: краткое содержание, описание и аннотация

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Wieder und wieder beteuerte Herbert, es war ein Unfall, eine Verkettung unglücklicher Ereignisse. Wenn Marie nicht verächtlich auf seinen schlaffen Penis geblickt, ihn ausgelacht und Schlappschwanz genannt hätte, wäre ihm die Hand nicht ausgerutscht. Niemals zuvor und niemals danach schlug er eine Frau. Es war kein harter Schlag. Von so einem Schlag fällt niemand um. Marie stürzte, weil sie im selben Moment einen Schritt zur Seite machte und deshalb nur auf einem Bein stand. Hart schlug ihr Kopf auf einen Bettpfosten. Im Bruchteil einer Sekunde hatte er Maries Leben ausgelöscht und sein eigenes ruiniert. Herbert verlor alles: Seine Frau, seine Tochter, sein Haus, seine Stelle als Prokurist und achtzehn Jahre pralles Leben. In einer weit entfernten Stadt versuchte er als Unternehmensberater ein neues Leben zu beginnen; ein einsames Leben, denn mehr ließ die Schuld, die er auf sich geladen hatte, nicht zu.

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Herr Winterkraut läutete pünktlich um zehn Uhr. Bislang hatte ich mit ihm nur telefoniert, ihn aber noch nicht getroffen. Neugierig öffnete ich die Eingangstür und lächelte. Mein erster Blick fiel auf eine braune Hornbrille, die ein freundliches Gesicht dominierte. Mit „hallo“ und „guten Tag“ streckte ich ihm meine Hand entgegen und bat ihn herein. Das schüttere, grau melierte Haar und die Falten im Gesicht ließen vermuten, dass dieser schlanke, mit einer schwarzen Hose und einer anthrazitfarbenen Lodenjacke gekleidete Mann nicht mehr der Jüngste war; sechzig schätzte ich. Er trug eine Aktentasche in der einen Hand und in der anderen einen Karton, in dem er, wie sich später herausstellte, ein Modell seiner Erfindung verbarg.

Ob er eine gute Fahrt gehabt habe, fragte ich.

Ja, er sei früh in Nürnberg los gefahren und ganz gut durchgekommen.

Eine Thermokanne mit Kaffee und zwei Fläschchen Mineralwasser lockten uns an den Besuchertisch. Ich hatte gelernt, dass ich die kühle Distanz, die zwischen zwei fremden Menschen bestand, mit der Frage, ob ich ihm (oder ihr) einen Kaffee oder ein Mineralwasser anbieten dürfe, überwinden konnte.

Bei Kaffee müsse er passen, antwortete er, aber ein Mineralwasser nehme er gerne.

Als weitere vertrauensbildende Maßnahme tauschten wir unsere Visitenkarten aus.

In diesem Raum sei es recht warm, stellte Herr Winterkraut fest und fragte, ob ich etwas dagegen hätte, wenn er seine Jacke auszöge.

Nein, natürlich nicht, antwortete ich.

Nun saß er vor mir in einem weißen Hemd mit einer grünen Krawatte und erzählte mir von seiner Arbeit. Ich erfuhr, dass Herr Winterkraut ein erfahrener Gartenbauingenieur war, der sich mit seiner Firma Greenway auf die Begrünung von Großraumbüros und Empfangshallen spezialisiert hatte. Er überreichte mir einen Prospekt mit schönen Bildern, die offenbarten, wozu Greenway fähig war.

Auf meine Frage, wie viele Mitarbeiter er habe, antwortete er, neun, mit ihm seien sie zehn. Sie lieferten Pflanzen in Büroräume, weil Menschen sich wohler fühlten und effizienter arbeiteten, wenn grüne Pflanzen sie umgaben; das hätten mehrere Studien gezeigt. Selbst in Krankenhäusern würden Patienten schneller genesen, wenn sie durch ein Fenster auf grüne Bäume blickten. Unsere Liebe zu Grün hänge mit unserer Evolution zusammen, die ja in der freien Natur stattgefunden habe.

Ah ja, sagte ich. Die heilende Rolle von Grün war mir neu. Ich freute mich, dass ich etwas dazu lernte.

In vielen Büros, fuhr Herr Winterkraut fort, er meine Büros, die Greenway begrüne, rieche die Luft nicht frisch, sondern nach Schweiß und Atem und chemischen Stoffen, die von Teppichböden, Möbeln und Bürogeräten ausgasten. Zwar werde die Raumluft ständig mit frischer Luft von außen vermischt, aber um Kosten zu sparen, beschränken Betriebe die Luftzufuhr am Tag auf das gesetzlich vorgeschriebene Minimum und stellen sie in der Nacht ganz ab.

Ich nickte, dieses Problem kannte ich.

Herr Winterkraut redete weiter: Die schlechte Luft in Büroräumen habe ihn zu einem Luftreinigungsgerät mit Pflanzen inspiriert. Er öffnete seinen Karton und nahm sein neuartiges Gerät heraus. Salopp gesagt, handele es sich um einen ‚Pflanzentopf mit Ventilator‘. Selbstzufrieden über seine Formulierung lächelnd blickte er zu mir.

Ich lächelte ebenfalls.

Aber etwas komplizierter sei es schon, sagte er: Ein kräftiger Ventilator drücke die Raumluft durch einen Schacht unten in den Pflanzentopf, in dem eine oder mehrere Pflanzen in einem Gemisch aus Bimssteintuff und Aktivkohle wurzelten. Die Luft breite sich unten im Pflanzentopf aus und ströme nach oben. Weil muffelnde Substanzen an der Aktivkohle hängen blieben, rieche die aus dem Topf kommende Luft frisch. Seine Erfindung sei an keine Geometrie gebunden; die Luft könne in runden Töpfen gereinigt werden und in großen länglichen, dann mit mehr als einem Ventilator.

Das sei interessant, sagte ich, und drückte mit dem in Bayern gerne verwendeten Wort Respekt meine Anerkennung aus. Wie lange sein Geruchsfilter funktioniere, fragte ich; irgendwann müsse die Aktivkohle mit stinkenden Stoffen gesättigt sein.

Diese Frage hätten sie sich auch gestellt, erwiderte Herr Winterkraut. Offenbar gebe es im Wurzelbereich der Pflanzen Mikroben, harmlose Bodenbakterien, die sich von den übel riechenden Substanzen ernährten. Die Mikroben fräßen die Stinkstoffe ständig von der Aktivkohle herunter und verhinderten so, dass die Aktivkohle voll beladen wird.

Sehr gut, sagte ich. Nach einem Schluck Kaffee fragte ich, ob er eine Werkstatt besitze und geeignetes Personal, um aus dem Modell ein marktreifes Produkt zu entwickeln.

Ja, sie hätten eine Werkhalle, in der ein Ingenieur, der Maschinenbau und Umwelttechnik studiert habe, und ein Schlosser arbeiteten. Seine Firma würde nicht nur Büros begrünen, sondern auch Geräte herstellen, um die Pflanzen zu bewässern, vollautomatisch. Diese Geräte seien absolut notwendig, denn in Büros würde sich selten jemand finden, der sich um die Pflanzen kümmere. Alle wollten Pflanzen, aber keiner wolle sie gießen.

Einen Moment lang dachte ich an meinen allzu früh verwelkten Drachenbaum, kam aber schnell zurück auf Herrn Winterkrauts Vorhaben und sagte: Gut, was ich hörte, klang originell. Ich stand auf und holte aus einer Schublade meines Schreibtischs die Richtlinie für das Innovationsprogramm des Freistaats Bayern. Da seine Firma ihren Sitz in Bayern habe, sollte er in dem bayerischen Förderprogramm den Antrag stellen, empfahl ich. Zusammen gingen wir die einzelnen Abschnitte durch. Am Ende fragte Herr Winterkraut, ob er das richtig gelesen habe; der Zuschuss betrage dreißig Prozent.

Ja, dreißig Prozent der Gesamtkosten, sagte ich. Nach meiner Erfahrung koste die Entwicklung eines relativ einfachen Produkts, wie das des Luftreinigers mit Pflanzen, einhunderttausend bis zweihunderttausend Euro.

Herr Winterkraut riss die Augen auf und fragte: So viel?

Ja, antwortete ich mit Nachdruck. Die Kosten für die Entwicklung eines marktreifen Produkts dürfe er nicht unterschätzen. Es lohne sich im ersten Schritt mehrere Varianten zu konstruieren, die Vor- und Nachteile durchzuspielen und dann ein leistungsfähiges und einfach zu produzierendes Modell auszuwählen. Danach müssten sie einen funktionierenden Prototyp bauen, mit dem sie Versuche durchführen könnten, Versuche in einem kleinen, abgegrenzten Raum. Wenn in seinem Firmengebäude kein kleiner Raum vorhanden sei, solle er einen Container mieten; einen Bürocontainer, wie er auf Baustellen verwendet werde. In den Versuchen müssten sie eine geruchsaktive Substanz, zum Beispiel eine kleine Menge Parfüm, mit der Luft im Versuchsraum vermischen und dann prüfen, wie schnell der Luftreiniger den Geruch eliminiere. Die Prüfung erfolge natürlich nicht nur subjektiv mit der eigenen Nase sondern exakt durch chemische Analyse von Proben, die sie der Luft entnähmen.

Er dürfe nicht glauben, dass der Prototyp auf Anhieb bestens funktioniere. Er werde ihn verbessern müssen, optimieren, dann mehrere Exemplare herstellen und deren Wirkung in Büros untersuchen; eine Langzeitstudie über einen Zeitraum von drei Monaten.

Er verstehe, sagte Herr Winterkraut.

Bei Gesamtkosten von zweihunderttausend Euro betrage der Zuschuss sechzigtausend, sagte ich. Die fehlenden hundertvierzigtausend Euro müsse Greenway selbst stemmen. Ob seine Firma dazu in der Lage sei.

Er dachte kurz nach, sagte dann, verteilt auf zwei Jahre sei das kein Problem. Ein paar Sekunden später fragte er mich, wie hoch mein Honorar sei.

Zehn Prozent des Zuschusses, antwortete ich.

Damit war er einverstanden. Er benötige ein schriftliches Angebot.

Das Angebot werde ich ihm noch heute oder spätestens morgen per Telefax schicken.

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