Benno Wunder - Abschied mit schwarzer Rose

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Abschied mit schwarzer Rose: краткое содержание, описание и аннотация

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Wieder und wieder beteuerte Herbert, es war ein Unfall, eine Verkettung unglücklicher Ereignisse. Wenn Marie nicht verächtlich auf seinen schlaffen Penis geblickt, ihn ausgelacht und Schlappschwanz genannt hätte, wäre ihm die Hand nicht ausgerutscht. Niemals zuvor und niemals danach schlug er eine Frau. Es war kein harter Schlag. Von so einem Schlag fällt niemand um. Marie stürzte, weil sie im selben Moment einen Schritt zur Seite machte und deshalb nur auf einem Bein stand. Hart schlug ihr Kopf auf einen Bettpfosten. Im Bruchteil einer Sekunde hatte er Maries Leben ausgelöscht und sein eigenes ruiniert. Herbert verlor alles: Seine Frau, seine Tochter, sein Haus, seine Stelle als Prokurist und achtzehn Jahre pralles Leben. In einer weit entfernten Stadt versuchte er als Unternehmensberater ein neues Leben zu beginnen; ein einsames Leben, denn mehr ließ die Schuld, die er auf sich geladen hatte, nicht zu.

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Nach dem Essen räumten wir zusammen den Tisch ab. Da Heidi gekocht hatte, musste ich das Geschirr abspülen, die Spülmaschine füllen und die Küche in Ordnung bringen. Wer kochte, hatte nach dem Essen frei; so hatten Heidi und ich das vereinbart. Nur an Festtagen und wenn Gäste zu Besuch kamen, kochten Heidi und ich gemeinsam und erledigten nach dem Mahl den Abwasch zusammen.

Oh je, oh je; sobald ich allein war huschten wieder schwarze Gedanken durch mein Gehirn. Was wussten die beiden Polizisten? Hatte mich am siebten April neunzehnhundertsiebenundachtzig jemand gesehen? Jemand, der meinen richtigen Namen kannte. Ich verkehrte dort doch als Joachim aus Heilbronn.

Julia kam in die Küche und fragte: „Musizieren wir noch?“

„Was?“, fragte ich zurück. Langsam kroch ich aus meinem Tunnel. „Entschuldige bitte.“

„Du warst gedanklich weit weg“, stellte sie fest. „Musizieren wir noch zusammen?“

„Aber ja, ich bin hier gleich fertig.“

Seit Julia einigermaßen gut Klarinette spielen konnte, begleitete ich sie mit der Geige. Fast jeden Abend übten wir eine halbe Stunde lang. Zurzeit probten wir eine Passage aus dem Adagio von Mozarts Klarinettenkonzert KV 622. Wir liebten diese Musik. Unser Spiel spornte Julia an und beruhigte mich nach einem aufreibenden Arbeitstag. Selbst nach den bangen Stunden, die ich heute durchlebte, ließ Mozarts Musik keinen Platz für trübe Gedanken. Doch nach dem letzten Ton kamen meine Sorgen zurück. Verdammter Mist.

Ich täuschte Kopfschmerzen vor, bat Heidi um eine von ihren Schlaftabletten und legte mich früh ins Bett.

In der Nacht schrie ich zweimal hintereinander ein langgezogenes „nein“. Die lauten Schreie weckten nicht nur mich sondern auch Heidi, die sich sofort aufrichtete und das Licht anknipste. Ihren entsetzten Blick werde ich nicht vergessen.

„Was ist mit dir los?“, fragte sie. „Was hast du Schlimmes getan? Warum interessiert sich die Kripo für dich? Erzähl‘ mir, was damals passierte, und lüg‘ mich nicht länger an.“

Stockend gestand ich: „Möglicherweise bin ich Schuld am Tod einer jungen Frau.“

„Was bedeutet möglicherweise?“, fragte sie. „Wer war diese junge Frau?“

„Sicher bin ich nicht. Ich habe all die Jahre gehofft, dass Marie überlebte.“

„Was denn für eine Marie?“

Ich zögerte; es fiel mir schwer meiner Liebsten die Wahrheit zu sagen. „Marie arbeitete in einem Bordell in Stuttgart.“

„Du gingst zu Huren?“, fragte Heidi ungläubig. „Ein hübscher Junge wie du?“

„Lass es mich dir erklären und unterbreche mich bitte nicht. Ich hatte damals eine Erektionsstörung, dank meiner prüden Mutter. Sie hatte mir gedroht: Wenn du ein Mädchen benutzt, um deine wüste Lust zu befriedigen, werde ich dich hassen.“

„Der einzige, mit dem ich über mein Erektionsproblem reden konnte, war mein Freund Bernhard.“

„Weiß Bernhard von Marie?“, fragte Heidi.

„Nein, wir redeten über Sex. Ich erzählte ihm, dass ich Frauen liebe, sie aber nicht benutzen wolle. Bernhard schüttelte den Kopf. Ich hätte eine zu hohe Meinung von Frauen, sagte er und empfahl mir, es mit einer Hure zu versuchen. Das will ich nicht, war meine erste Reaktion. Sein Vorschlag nagte jedoch so lange in meinem Gehirn, bis sich mein ablehnendes ‚ das will ich nicht‘ in ein neugieriges ‚ warum nicht‘ verwandelte. Im Bahnhofskiosk in Stuttgart trank ich mir Mut an, bevor ich mich auf den Weg zu dem Bordell machte, das im Reutlinger Anzeigenblatt annonciert hatte. Mit wackligen Knien öffnete ich die Tür des Hurenhauses und trat in das erste Zimmer auf der linken Seite. Dort empfing mich ein freundliches Lächeln. Sie heiße Paulina, sagte sie und fragte mich nach meinem Namen.“

„Vorhin hieß sie Marie, jetzt heißt sie Paulina“, wandte Heidi ein. „Was denn nun?“

„Warte, gib mir Zeit, es begann mit Paulina. Nachdem ich mir die Hände und sie mir meinen Penis gewaschen hatte, legten wir uns auf ihr Bett. Zärtlich strichen ihre Hände über meinen Körper zu meinem Penis, den sie lange drückte und rieb. Da er schlaff blieb, fragte sie mich, was mit mir los sei. Ich erzählte ihr von meiner Mutter, die mir eingetrichtert habe, dass ich Frauen verehren müsse und sie nicht benutzen dürfe.

Ich müsse sie nicht verehren, sagte Paulina, sie sei ein geiles Luder. Wenn ich sie nicht ficke, ficke sie sich selbst. Ich solle gut aufpassen. Als sie einen Dildo mit Speichel befeuchtete und dann nach unten führte, spürte ich, wie Blut in meinen Penis schoss. Dank Paulina hatte ich mit zweiundzwanzig zum ersten Mal Sex. Es war wundervoll. So oft meine Finanzen es erlaubten, besuchte ich Paulina; ja, selbst am Tag meiner Abreise nach Hoboken wollte ich noch ein letztes Mal mit Paulina zusammen sein.

Mit einem kleinen Abschiedsgeschenk betrat ich ihr Zimmer und stutzte, denn da war nicht Paulina sondern eine andere Frau, die sich mir als Marie vorstellte. Paulina mache eine Pause, sagte sie und behauptete, was ich mit Paulina getan habe, könne ich genauso gut mit ihr tun. Nein, ich konnte es nicht. So sehr mich Marie auch bearbeitete, mein Penis blieb schlaff. Leider klappe es nur mit Paulina, sagte ich, stand auf und zog mich an. Vielleicht war sie von sich selbst enttäuscht und wollte dieses bittere Gefühl an mich weiter geben, als sie spöttisch lächelnd auf meinen Penis blickte und mich Schlappschwanz nannte. Wenn Marie mich nicht beleidigt hätte, wäre mir die Hand nicht ausgerutscht. In meiner Erinnerung war es kein starker Schlag. Nur weil sie im gleichen Moment einen Schritt zur Seite machte und nicht stabil auf beiden Beinen stand, verlor sie das Gleichgewicht und stürzte. Zu allem Übel knallte sie mit dem Kopf auf einen Bettpfosten. Es war ein Unglück. Glaube mir, mehr als hundert Mal habe ich mich wegen dieser Ohrfeige verflucht. Ich hatte davor und danach niemals eine Frau geschlagen.“

Heidi begann zu weinen. „Warum hast du keine Hilfe geholt?“, fragte sie.

„Ich lief zur nächsten Telefonzelle und wählte den Notruf. Danach ging ich zum Bahnhof. Mit meinem Gepäck, das ich in zwei Schließfächern verstaut hatte, stieg ich in den Zug nach Amsterdam; von dort flog ich am nächsten Tag nach New York. Damit ich weiterleben konnte, redete ich mir ein, Marie sei gerettet worden.“

„Was willst du nun tun?“, fragte Heidi.

„Zuerst möchte ich mir anhören, was die Polizei genau von mir will. Vielleicht ist Marie am Leben geblieben. Ich werde nicht lügen. Wenn sie mich fragen, wo ich am siebten April neunzehnhundertsiebenundachtzig war, werde ich sagen, dass ich an diesem Tag mit dem Zug von Stuttgart nach Amsterdam fuhr und am darauf folgenden Tag von Amsterdam nach New York flog. Und wenn sie mich fragen, ob ich vor der Zugfahrt im Bordell war, werde ich das nicht abstreiten.“

Zwischen zwei Tränenschüben fragte Heidi: „Was soll aus uns werden, aus unserer Familie? Oh Julia!“

Nun kamen auch mir die Tränen. „Es tut mir unendlich leid. Ich hoffe, dass Marie nicht gestorben ist.“

Nach ein oder zwei Minuten, in denen wir weinend nebeneinander saßen, trocknete Heidi ihre Tränen und schnäuzte sich. Verbunden mit einem bösen Blick warf sie mir vor: „Du hast unsere Liebe mit einer Lüge begonnen.“

Dieser Satz fühlte sich an, wie ein Biss in mein Herz. „Ich habe dich nicht belogen, ich habe nur nichts gesagt“, erwiderte ich.

„Das ist für mich das Gleiche. Ich dachte, wir hätten keine Geheimnisse voreinander.“ Enttäuscht wandte sie sich von mir ab. Als erneut Tränen über ihre Wangen kullerten, stand sie auf, nahm ihr Kopfkissen und ihre Bettdecke und zog in eines der Gästezimmer um.

„Bleib bitte bei mir“, bettelte ich.

Die nächsten Tage verliefen tränenreich. Schlimm war für mich, dass wir Julia aus diesem Drama nicht heraushalten konnten. Ihre heile Welt brach zusammen. Statt in die Schule zu gehen, blieb sie in ihrem Zimmer und weinte. Weil ich Heidi und Julia nicht in die Augen sehen konnte, ging ich ihnen aus dem Weg. Am liebsten hätte ich mich in Luft aufgelöst.

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