Benno Wunder - Abschied mit schwarzer Rose

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Abschied mit schwarzer Rose: краткое содержание, описание и аннотация

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Wieder und wieder beteuerte Herbert, es war ein Unfall, eine Verkettung unglücklicher Ereignisse. Wenn Marie nicht verächtlich auf seinen schlaffen Penis geblickt, ihn ausgelacht und Schlappschwanz genannt hätte, wäre ihm die Hand nicht ausgerutscht. Niemals zuvor und niemals danach schlug er eine Frau. Es war kein harter Schlag. Von so einem Schlag fällt niemand um. Marie stürzte, weil sie im selben Moment einen Schritt zur Seite machte und deshalb nur auf einem Bein stand. Hart schlug ihr Kopf auf einen Bettpfosten. Im Bruchteil einer Sekunde hatte er Maries Leben ausgelöscht und sein eigenes ruiniert. Herbert verlor alles: Seine Frau, seine Tochter, sein Haus, seine Stelle als Prokurist und achtzehn Jahre pralles Leben. In einer weit entfernten Stadt versuchte er als Unternehmensberater ein neues Leben zu beginnen; ein einsames Leben, denn mehr ließ die Schuld, die er auf sich geladen hatte, nicht zu.

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Bei der Kriminalpolizei erfuhr ich, dass Marie nicht überlebt hatte. Verdammt noch mal, im Bruchteil einer Sekunde hatte ich Maries Leben ausgelöscht und meines ruiniert. Ich rätselte, wie die Kripo überhaupt auf mich kommen konnte. Sie hätten meine Fingerabdrücke an der Türklinke und an einem Wasserglas entdeckt, hatte mir der Kommissar eröffnet. Genau genommen hatten sie nur Fingerabdrücke gefunden, ohne meinen Namen und meine Adresse. Offensichtlich waren meine Fingerabdrücke in einer Datenbank gespeichert. Aber wie kamen sie dorthin? Schlagartig ging mir ein Licht auf: Als ich vor ein paar Monaten einen neuen Reisepass beantragte, willigte ich ein, meine Fingerabdrücke erfassen und im Ausweis elektronisch speichern zu lassen. Dadurch werde der Pass zu einem Unikat, das nicht gefälscht werden könne, hatte die Angestellte auf der Behörde mir erklärt.

Weil es sich nicht um Mord sondern um Körperverletzung handelte, war meine Untat verjährt und wurde nicht weiter verfolgt. Aber die Schuld, die ich auf mich geladen hatte, drückte mich zu Boden, und nicht nur mich; die beiden Menschen, die ich am stärksten liebte, riss ich mit mir ins Unglück. Außer wahnsinnig werden, konnte ich nichts mehr tun. Deshalb empfand ich es wie eine Erlösung, als Heidi sagte: „Ich kann dich nicht mehr achten; du musst fortgehen, möglichst weit weg.“ Selbst in der Katastrophe bewahrte sie Haltung. Ich hätte mich nicht beschweren können, wenn sie mich angebrüllt hätte: „Hau ab, du hast alles kaputt gemacht.“

Aber wohin sollte ich gehen? Ich hatte doch hier meine Arbeit. Tränen rollten über meine Wangen, als ich mich am Abend in meinen BMW setzte und Gas gab. Ich schaltete das Radio ein, hörte aber kaum auf die Musik, bis Janis Joplin von Bobby McGee sang. Eine Zeile summte ich mit: „ Freedom’s just another word for nothin’ left to lose …..

Weit kam ich nicht. Nach wenigen Kilometern sperrte die Polizei mit viel Blaulicht die Bundesstraße, weil ein Auto gegen einen Brückenpfeiler gekracht war. Eine Polizistin forderte mich auf zu wenden und in die Richtung zu fahren, aus der ich gekommen war. Dass es keine andere Möglichkeit gab, sah ich sofort ein. Während ich von der Unfallstelle wegfuhr, bemerkte ich, dass mein Kopf alle paar Sekunden zuckte. Da auch meine Arme und Beine unkontrollierte ruckartige Bewegungen machten, folgte ich dem Hinweisschild zu einem Landgasthof. Offenbar nahm mich der Crash des anderen Autos ziemlich mit. Hatte er das gemacht, was ich selbst vorhatte? Wie dem auch sei, ich sollte ihm danken, dass er mich davon abhielt in den Tod zu rasen. Ein Funken Hoffnung zündete in meinem Gehirn: Vielleicht kann ich weit weg von hier ein neues Leben beginnen. Der nächste Gedanke brachte mich zurück in die Gegenwart: Zuerst muss ich die Probleme hier lösen.

Auf dem Parkplatz des Gasthofs wartete ich im Auto, bis ich mich beruhigt hatte. Dann stieg ich aus und ging zur Rezeption, zu einer freundlich blickenden Dame. Meine Frage, ob sie ein freies Zimmer hätten, beantwortete sie mit „ja“. Flink schob sie mir den Block mit den Anmeldeformularen zu und fragte, wie viele Nächte ich bleiben wolle. Zunächst nur eine Nacht, antwortete ich, aber leicht könnten daraus mehr werden. Mit ruhiger Hand füllte ich das Formular aus und schob den Block zurück zu ihr. Lächelnd warf sie einen Blick darauf, dann gab sie mir den Schlüssel zu Zimmer 107 im ersten Stock. Wenn ich noch etwas essen wolle, solle ich mich beeilen, sagte sie, die Küche schließe in einer halben Stunde.

An Essen hatte ich nicht gedacht, aber jetzt, da sie es erwähnte, wurde mir bewusst, dass ich zuhause nichts gegessen hatte. Großen Hunger verspürte ich nicht. Ob ich etwas Kleines bekommen könne, fragte ich, ein Schinkensandwich und dazu ein Bier. Selbstverständlich, erwiderte sie.

Gerne hätte ich mich mit einem Lächeln bei ihr bedankt, konnte aber nicht, weil die schmerzvollen Gedanken an Heidi und Julia ein Lächeln nicht zuließen. Ich wolle einen Blick in das Zimmer werfen, sagte ich, nahm den Schlüssel und machte mich auf den Weg zu Zimmer 107. Schön, war mein erster Eindruck; ein geräumiges Zimmer mit einem großen Fenster, das sich auf eine Wiese mit Obstbäumen öffnete. Hellbraun gebeizte Möbel aus Buchenholz und das Bild eines Sonnenaufgangs in den Bergen gaben dem minimalistisch mit Bett, Schrank und Sitzecke eingerichteten Raum ein heimeliges Flair. Eine Tür an der Wand neben dem Bett führte in ein Badezimmer mit Handwaschbecken, Dusche und WC. Ich freute mich über das kleine Stück Seife und den Portionsbeutel mit Duschgel, denn ich hatte kein Waschzeug dabei, auch keinen Rasierapparat und keine Zahnbürste. Die Zähne konnte ich zur Not mit Kaugummis putzen. Davon hatte ich immer welche in der Tasche, weil ich die Gummis als Mittel gegen Sodbrennen kaute. Durch Kauen bilde sich vermehrt Speichel, und der neutralisiere die Magensäure, hatte mir Doktor Aschenbach, unser Hausarzt, erklärt.

Zurück im Wohnschlafraum lockte mich das Bett zu einer Liegeprobe. Die Matratze fühlte sich so gut an, dass ich am liebsten liegen geblieben wäre. Allein die Lust auf ein kühles Bier warf mich aus dem Bett. Bevor ich hinunter ins Restaurant ging, nahm ich aus dem Umschlag mit der Aufschrift Willkommen , der auf dem kleinen Tisch an der Sitzecke für mich bereit lag, einen Notizblock und einen Kugelschreiber, beide mit der Adresse des Landgasthofs bedruckt. Beim Essen wollte ich aufschreiben, was ich alles tun musste und in welcher Reihenfolge.

Ob man mir ansah, dass ich dem Tod nah war, fragte ich mich, als im Restaurant einige Gäste mich anstarrten und die Bedienung sich erkundigte, wie es mir gehe. Nicht besonders, antwortete ich, auf der Landstraße habe es einen schlimmen Unfall gegeben. Oh je, davon hätten sie hier nichts mitbekommen, sagte sie. Wie wenn sie das Unglück von ihrer rosigen Jugend fern halten wollte, wechselte sie sofort das Thema: Den Rostbraten mit Kartoffelpüree und Blaukraut könne sie mir empfehlen. Ich schüttelte den Kopf. Ich wolle nur etwas Kleines essen, ein Schinkensandwich oder Schinkenbrot und dazu ein großes Pils.

Ein Bauernbrot mit Schinken notierte sie. Pils hätten sie nur in Flaschen, nicht vom Fass. Als sie mein okay hörte, rauschte sie ab zur Theke.

Rasierapparat, Zahnbürste, Kulturbeutel, Unterwäsche, Kleidung waren die ersten Worte auf dem Notizblock. Was in eine Tasche und einen Koffer passte, würde ich morgen aus unserem Haus holen.

Mit Walter Zeller reden, schrieb ich als zweiten Punkt in meine Liste. Mist, Mist, Mist, dachte ich, wie würde Walter reagieren. Er und mein Vater waren Schulfreunde oder sogar mehr. Auch nach dem Abitur hielten sie über weite Entfernungen losen Kontakt. Walter studierte Maschinenbau in Aachen und mein Vater Chemie in Stuttgart. Viele Jahre später, als Walter einen Investor brauchte, um sein Unternehmen Rototech zu gründen, wandte er sich an meinen Vater. Der war bereit sich mit fünfundzwanzig Prozent an Rototech zu beteiligen. Nach dem Tod meines Vaters erbte ich diesen Anteil.

Trotz des Altersunterschieds bauten Walter und ich über die Jahre eine tiefe Freundschaft auf, vertrauten uns und steuerten die Firma Rototech erfolgreich durch manche Woge. Nun musste ich ihm erzählen, dass ich vor mehr als zwanzig Jahren den Tod einer jungen Frau verursacht hatte. Ich würde ihn maßlos enttäuschen …

Die Bedienung unterbrach meine Grübelei. Sie brachte mir eine Flasche Pils und ein kelchförmiges Glas, in das sie einen Teil des schäumenden Getränks goss. „Zum Wohl“ wünschte sie, dann ging sie zu den Gästen am Nachbartisch, die bezahlen wollten.

Ich vergaß ihr zu danken. Die Suche nach einem Weg, wie ich Walter Zeller meine Untat schonend beibringen könnte, schien keine anderen Gedanken zuzulassen. Weil das Bier kalt war, trank ich es in kleinen Schlucken, goss nach und trank, bis die Flasche leer war. Als das Servierfräulein mit dem Schinkenbrot kam, bestellte ich eine zweite Flasche. Noch vor ein paar Tagen hätte ich das mit Butter bestrichene und mit reichlich gekochtem Schinken belegte Brot zusammen mit den am Rand liegenden Cocktailtomaten und Salatblättern genießerisch gegessen, heute jedoch fraß ich es in mich hinein.

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