Cyril Ryser - Der Prophet und sein Kritiker

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Der Prophet und sein Kritiker: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein junger Mann prophezeit seinem besten Freund, dass sie eines Tages beide eine Freundin haben und in der Folge Zeit zu viert verbringen. Doch eine Verwirklichung dieser Prophezeiung stellt sich im späteren Leben als schwieriger heraus, als erhofft und führt die Freundschaft der beiden Männer an ihre Grenzen.

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»Doch kommt es mir heute vor«, sagte Uwe, »als hätte sich in jener Zeit, die auf das Wiedersehen mit Lorenz gefolgt war, mein gesamtes Leben abgespielt.«

Einige Krähen flogen wild von den kargen Ästen eines Baumes auf, auf dem sie sich niedergelassen hatten. Sie sahen vor dem bewölkten Himmel aus, wie eine aufsteigende Wolke aus schwarzem Rauch.

»Hatten Sie, zu dieser Zeit, eine Beziehung körperlicher Natur zu jemandem gehabt?« fragte der Arzt, der aufgehört hatte zu schreiben. Er hatte sich nach vorne gebeugt, stützte die Ellbogen nun auf die Knie und begutachtete seinen Patienten sorgfältig.

»Möchten Sie ein Glas Wasser?«

Uwe deutete diese Frage als Hinweis darauf, dass irgendeine Verschlechterung seines von aussen sichtbaren Zustandes stattgefunden hatte, die der sonst sehr gelassene Arzt nun als Anlass zur Sorge interpretierte.

»Wenn es nicht zu viel Umstände macht«, sagte Uwe mit trockenem Mund.

»Sie dürfen ihre Bedürfnisse direkt kommunizieren«, sagte der Arzt im Aufstehen. Er kam an Uwe vorbei und legte ihm eine warme Hand auf die Schulter.

»Ob es mir Umstände macht«, sagte er, als er hinausging, »das darf nicht Ihre erste Sorge sein.«

Er verschwand ins Vorzimmer und liess Uwe mit dem zuletzt Gesagten allein. Dieser blickte wieder zu den Krähen nach draussen, die sich unterdessen wieder auf dem kargen Baum gesammelt hatten und scheinbar wieder etwas ruhiger geworden waren.

Der Arzt kam mit einem Glas Wasser zurück.

»Eben waren Sie dabei«, sagte er, »mir zu erzählen, ob Sie während jener Zeit, als sie wieder mit Lorenz in Kontakt waren, auch eine körperliche Beziehung zu jemand anderem gepflegt hatten – zu einer Freundin vielleicht?«

Er reichte Uwe das Glas.

Uwe trank. Er bedankte sich mit einem schwachen Kopfnicken und versuchte, seine Mundwinkel zu einem Lächeln zu bewegen.

»Ich hatte eine Freundin«, sagte er. »Überrascht Sie das?«

»Keineswegs. Sie haben viele interessante Qualitäten, die man als attraktiv empfinden könnte«.

»Nennen sie mir eine

Der Arzt verschränkte die Beine und lehnte sich im Sessel ein wenig zurück.

»Man könnte sagen, Sie schaffen es manchmal, einen zu verwundern, das macht Sie, auf eine gewisse Weise, … interessant

»Komplimente im Konjunktiv«, murmelte Uwe.

»Wie bitte?« fragte der Arzt.

Uwe sagte, er habe nichts gesagt.

Es folgte ein Moment der Stille.

Sie waren vom Thema abgewichen.

»Ich möchte«, sagte der Arzt, »dass Sie mir von Ihrer Freundin erzählen.«

Uwe schloss die Augen.

Die Erinnerung an einen bestimmten Tag nahm in seiner Vorstellung langsam Gestalt an. Er öffnete die Augen wieder, ehe er zu erzählen begann.

Kapitel 3

Uwe stand vor einer jungen Angestellten an der Kasse eines Spielzeugladens, um einen Affen aus Plüsch zu bezahlen. Sie blickte nach unten und sah ihren Händen bei der Arbeit zu, wie diese mit einer Schere das rote Schnürchen durchschnitten, mit dem das Preisschild am Stofftier befestigt war.

Bevor er endlich dieses Geschenk für seine Freundin gefunden hatte, war Uwe lange vor einem dreistufigen Regal mit Stofftieren gestanden. Dieser grössere Herr war der Angestellten in dem Spielwarenladen aufgefallen, aufgrund seines eleganten langen Mantels aus gutem Tuch, den er trug und der wie ein Rock geschnitten war. Er unterschied sich so sehr von der gewohnten Kundschaft, die üblicherweise aus jungen Eltern, Lehrkräften und Kindergärtnerinnen bestand.

Auf dem untersten Regal waren Stofftiere mit traurigen Augen, die momentan besonders gut liefen. Auf dem zweiten Regal waren realistische Tiere untergebracht, die verblüffend gut gefertigt waren. Im Fell eines Rehs waren die weissen Flecken der Jugend zu sehen und es sass ganz vorne auf dem Regal in zierlicher Pose, direkt neben einem Collie. Uwe fragte sich, ob eine Angestellte sich einen Scherz erlaubt und diese beiden nebeneinander platziert hatte, weil diese Szene etwas Romantisches an sich hatte: der eitle Collie, mit seiner wilden Mähne und das Reh, noch im jugendlichen Pelz der Unschuld.

Auf dem obersten Regal hatte Uwe schliesslich einen Affen gefunden, der ihm auf Anhieb gut gefallen hatte. Die langen Arme und das grosse Maul dieses rothaarigen Orang-Utans, würden Flor vielleicht gefallen, so hoffte er.

Uwe trat mit einer farbigen Tüte aus dem Laden, aus der oben ein paar Fransen eines roten Schopfs rausragten. Er drückte den Affen tiefer hinein, um die geplante Überraschung nicht zu verderben.

In der Strasse herrschte reges Treiben. Donnerstag bedeutete viele Marktstände. Es duftete nach Kerzenwachs und Räucherstäbchen, als Uwe die Strasse entlang an den Ständen vorbeiging. Er musste sich mehrmals zurückhalten, Flor nicht noch etwas Süsses mitzubringen.

»Warum mache ich mir Sorgen um ihre Figur?« fragte er sich. »Ist es denn meine Figur? Sie soll doch essen, was sie will. Würde sie mir auch gefallen, wenn sie etwas fülliger wäre?«

Er wollte sich darauf keine Antwort geben, oder vielmehr fand er, dass solche hypothetischen Hirngespinste selten Sinn ergaben. Flor war schlank, ihre Hüften trotz ihrem Alter noch immer burschikos und sie schlemmte, ass voller Lust herzhafter als mancher Mann, ohne jemals zuzunehmen. Manchmal machte sie ihm Angst.

Sie hatten sich beim Tierpark verabredet. Als er von einer Birkenallee in die Kanalgasse einbog, sah Uwe sie schon von weitem in der Nähe des Eingangs stehen. Er war entzückt. Es erfreute ihn immer wieder von neuem, wenn sie nur wegen ihm an einen entlegenen Ort gekommen war.

Sie stand mit dem Rücken gegen eine Mauer gelehnt, die der ganzen Länge nach mit Graffitis besprüht war. Sie trug eine dunkle Lederjacke und schwere, schwarze Schuhe. Ihre schmale Silhouette wurde vor der farbigen Mauer betont und ihr schwarzgetöntes Haar war auf der linken Seite kurz geschnitten, wirbelte rechts in langen Strähnen im Wind und verdeckte die eine Seite ihres Gesichts. Als sie ihn sah, musste sie blinzeln. Sie lachte. Verschwunden war der trübe Schleier, den ihr Gesicht in Einsamkeit getragen hatte. Ihre Wangen waren voller Leben und aus ihrem lachenden Mund strahlten ihre schönen Zähne.

Er streckte ihr die Tüte aus dem Spielwarenladen entgegen.

»Ich gratuliere dir zum Geburtstag.«

»Hör auf«, sagte sie. »Wie geht es dir?«

Uwe wollte ihr das Geschenk umständlich übergeben, als sie sprachen, während seine Arme überall im Weg waren und sie einige Male nach der Tüte ins Leere griff, bis die Übergabe endlich klappte.

»Mir geht es prächtig«, sagte er, »denn ich bin wirklich erleichtert, habe ich den Kauf deines Geschenkes hinter mich gebracht. Wollen wir auf einen heissen Kaffee reingehen? Ich könnte einen vertragen, denn es ist immer noch kalt hier draussen.«

»Ich trinke keinen Kaffee«, sagte sie.

Er entschuldigte sich für seine Vergesslichkeit.

»Dass du mit Kaffee nichts anfangen kannst«, sagte er, »sollte ich allmählich wissen. Sie haben dort aber sicher auch andere Heissgetränke: Schokolade, Tee und so weiter.« Er rieb sich vor Kälte die Hände und zog die Schultern hoch.

»Mir macht die Kälte nichts aus«, sagte sie und nahm ihn bei der Hand. Dies war mit einer flinken Bewegung geschehen, die wie aus dem nichts gekommen war.

»Komm, ich nehme dich mit zu den Affen«, sagte sie frech.

Uwe liess sich bis zur Kasse von ihr führen.

»Das werde ich übernehmen«, sagte er, zog ein schwarzes Portemonnaie aus Leder aus seinem Mantel und wandte sich an einen jungen Herrn, der in der Kabine an einem Pult sass und ein Lehrbuch vor sich aufgeschlagen hatte. Uwe erkannte es als dasselbe Lehrmittel wieder, über dem er während der Vorbereitung auf die Matura auch selbst gebrütet hatte. Der Gymnasiast sah von dem Buch auf, schlug es hastig zu und versorgte es in einer Schublade.

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