Cyril Ryser - Der Prophet und sein Kritiker
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Er musste seiner Aufregung nun Luft verschaffen. Er atmete dreimal tief ein und dreimal tief aus und klatschte dazu laut in die Hände. Lanas Reaktion aus dem Wohnzimmer blieb aus. Sie hatte sich an solche Wutbewältigungsstrategien, von denen in letzter Zeit immer wieder neue hinzugekommen waren, bereits gewöhnt.
Lorenz setzte sich an das Instrument. Es stand noch das Notenblatt von seiner letzten Privatlektion geöffnet in der Halterung. » As Tears Go By «, stand oberhalb der Notenlinien geschrieben. Lorenz arbeitete daran, dieses Stück in der Version von Marianne Faithful zu begleiten. Laut dem Rat eines Musikmagazins war es für Einsteiger besonders geeignet. Er brachte seine Hände über den Tasten in Ausgangsposition, nahm auf dem Hocker eine aufrechte Körperhaltung ein und spielte den ersten Ton. Um sich einzuspielen durchlief er eine Akkordfolge in der Tonart des Stücks, so wie er es gelernt hatte. Er blickte auf, zu dem Metronom, das still auf dem Flügel stand. Er rührte es nicht an, solange ihn niemand dazu zwang, denn er hielt nichts von der Vorstellung, Rhythmusgefühl lernen zu müssen, oder das dieses überhaupt lernbar war und noch viel weniger hielt er davon, sich von einer Maschine den Takt angeben zu lassen.
Die Akkorde klangen auf dem teuren Instrument wuchtvoll. Lorenz liess jeden davon ausklingen, wodurch sich die einzelnen Klänge unter der hohen Decke zu einem hallenden Crescendo vermengten. Diese Opulenz beeindruckte das ungeschulte Ohr. Es entzückte ihn, wie schnell auch ein Anfänger mit Akkorden etwas hervorbringen konnte, das bereits wie Musik klang. Nachdem ihm seine Privatlehrerin gezeigt hatte, wie man einen Dreiklang anschlägt, hatte sie ihn in der Folge nie wieder dazu bewegen können, Noten zu lesen.
Nach zehn Minuten hatte Lorenz bereits sein ganzes Repertoire durchgespielt. Einfallslos fing er nun an, sich zu wiederholen, bis er schneller und ausgelassener immer dieselben Wendungen zu spielen begann und sich seine Finger gedankenlos und beschwingt bewegten, bis er sich verspielte und darüber leise fluchte. Mehrere Male endete sein Ausflug in die Improvisation ruckartig auf einem falschen Ton, bis er das Spiel inmitten einer Strophe abbrach.
Der letzte, unharmonische Klang verhallte im Raum. Als er beim Hinausgehen das Licht ausgeschaltet hatte, blieb er noch eine Weile regungslos stehen. Die Bilder der Hochzeit flimmerten vor ihm in der Dunkelheit.
Als er zurück ins Wohnzimmer trat, ging er an Lana und dem Fernseher vorbei und sah aus dem Fenster, hinein in das stille Schneetreiben.
»Ich denke, du bist mir wegen meinem Missgeschick an unserem Hochzeitstag noch immer böse «, sagte Lorenz, den Blick nach draussen gerichtet. Ohne hinzusehen, stellte er sich Lanas Reaktion vor. Er fasste sich an seinen Ehering und schob ihn auf dem Finger auf und ab, als verspürte er darunter einen unangenehmen Reiz.
Bestimmt war sie ein bisschen zusammengezuckt, als sie seinen Vorwurf gehört hatte. Auch Lorenz konnte sich nicht erklären, wo diese Wut auf einmal hergekommen war.
»Ich bin dir nicht böse«, sagte Lana. » War dir nie böse deswegen und habe dir schon damals gesagt, gleich nachdem du dich beim Kartoffelschälen in den Finger geschnitten hast, dass ich es komisch fand. Ich habe darüber gelacht. Und alle haben sie mitgelacht, so war doch nichts Schlimmes dabei. Dein Finger ist ja auch schon wieder heil.«
Ihre Stimme klang beschwichtigend und sie zeigte zum Beweis auf die Hand ihres Mannes. Lorenz trat erneut zum Aquarium und schloss den Deckel behutsam wieder.
»Ich werde mich jetzt schlafen legen«, sagte er. »Kommst du auch?«
»Meine Sendung geht gleich weiter«, sagte sie.
Im Fernseher klärte mittlerweile ein Kommentator das Publikum darüber auf, wie viele Kandidatinnen im Wettbewerb um die Gunst eines wohlhabenden Junggesellen noch im Rennen waren. Mit offensichtlicher Schadenfreude verriss er mit seiner Kollegin den Mund darüber, wer wohl als nächstes auf der Strecke bleiben würde.
»Ich will noch wissen, wer rausfliegt«, sagte Lana.
Ihr Blick war auf das flimmernde Fernsehbild gerichtet.
»Ich habe nie Mühe damit, mich von einer laufenden Sendung zu lösen«, sagte Lorenz, als er sich bereits in Richtung Badezimmer abgewendet hatte.
»Ich weiss«, sagte Lana, ohne ihren Blick von den fesselnden Voraussagen des grinsenden Kommentators abzuwenden. »Etwas Laufendes abzubrechen, darin bist du gut.«
Im Badezimmer putzte sich Lorenz die Zähne und stellte auf dem Lavabo eine erfrischende Mundspülung bereit, die er sich mit Lana teilte. Sie hatte diese jedoch bereits allzu oft im Schlafzimmer auf dem Nachttischchen stehen gelassen. Er brachte das Fläschchen mit dem kostbaren Wasser darin immer wieder ins Badezimmer zurück, damit es nicht herunter fiel und unter das Möbel rollte. Denn dort würde das Fläschchen bestimmt von Lanas Staubsauger – welcher lärmig, blind, wie ein unbehagliches Tier, sich auf ihren Befehl unter das Bett vorschob – erfasst werden und gegen die Wand gedrückt, wodurch es zu Bruch ginge und die ganze, erfrischende Kostbarkeit unter dem Bett ausliefe. »Dann müsste ich wieder mit Seife dahinter«, dache Lorenz verärgert. »So wie beim letzten Mal!« Er spuckte den Schaum aus, gurgelte mit der Mundspülung, welche er ebenfalls ausspuckte und betrachtete sich im Spiegel. Mit einem zustimmenden Kopfnicken seiner Reflektion, wandte er sich ab. Er legte sich ohne seine Frau schlafen, die noch immer im Wohnzimmer wie eine Eule vor dem Fernseher sass.
Kapitel 2
Uwe Knecht lauschte aufmerksam einer Stimme, als er aus dem Fenster sah. » Du hast all diese Fragen und er hat all die Antworten darauf. Doch lässt er dich absichtlich im Dunkeln. « Vor den Worten jener Stimme, wollte er sein Gemüt verschliessen. Doch sie blieb beharrlich, versuchte ihn von der bösen Absicht seines Gesprächspartners zu überzeugen. Er sprach mit einem Arzt, der mehrere Meter von ihm entfernt sass und ihm von dort aus, mit einer gewissen klinischen Gelassenheit, zugehört hatte.
»Sie haben mir das letzte Mal erzählt«, sagte der Arzt, »dass es zwischen Ihnen und Lorenz einmal eine Zeit gegeben hätte, während der sie keinen Kontakt mehr zueinander gepflegt hatten. Etwa fünf Jahre, sei es so gewesen.«
»Sie erinnern sich richtig«, sagte Uwe.
»Warum haben Sie, nach solch einer langen Zeit, den Kontakt wieder gesucht?«
»Ich war nicht derjenige, der den Kontakt suchte. Denn ich war frustriert, weil Lorenz die Dinge meist so organisierte, dass alle stets bei ihm zu Gast waren. Freunde zu sich einzuladen und ein grosses Spektakel zu inszenieren, das war seine Leidenschaft, darin war er gut. Doch ich hatte dieses ewige Zugastsein irgendwann satt. Deshalb habe ich eines Tages mit ihm gebrochen und ging fortan wieder meine eigenen Wege. In der Folge hätte ich mich von mir aus auch nicht mehr bei ihm gemeldet. Der Kontakt wurde letztlich durch ihn wieder hergestellt. Eines Tages erhielt ich eine Einladung zu einer Feier im Hause der Stutgarts. Ich war überrascht. Sie hatten vermutlich meine Nummer noch irgendwo gespeichert. Ich begann abzuwägen, ob ich hingehen sollte oder nicht, sah bereits eine absurde Collage vor meinem inneren Auge, die ich mir aus Fragmenten der Vergangenheit zusammengesetzt hatte und malte mir den Moment des Wiedersehens mit Lorenz aus. Ich empfand zugleich Sehnsucht und Abneigung.«
Uwe sah noch immer aus dem Fenster. Auf dem Sims lag Schnee. Der Anblick der verschneiten Landschaft trieb seine Gedanken zurück in die Vergangenheit. Er beobachtete in der Spiegelung des Fensters die Reaktion des Arztes, der in einem warm aussehenden, dunkelroten Strickpullover in einem Ledersessel sass und die Beine überschlagen hatte, um einen Notizblock darauf abzustützen, in den er sich nun ruhig, mit einem schweren Stift, etwas notierte.
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