Marla Saris - Enthüllungen im Mittelformat

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Enthüllungen im Mittelformat: краткое содержание, описание и аннотация

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Jörg Zadek kämpft sich nach seinem Verkehrsunfall wieder ins Leben zurück. Doch es ist nicht mehr sein altes Leben. Seine Frau Franziska scheint sich verändert zu haben. Oder bildet er sich das nur ein? Nachdem sie plötzlich verschwindet, versucht er verschiedene Ereignisse der letzten Tage in einen folgerichtigen Zusammenhang zu bringen. Und so taucht er in Franziskas Vergangenheit ein, um dort Antworten auf seine Fragen zu finden.
Damit beginnen die sieben turbulentesten und gleichzeitig spannendsten Tage eines Mannes, der jahrelang fest davon überzeugt war, beruflich und privat alles im Griff zu haben.

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Ich war fassungslos. Noch nie in meinem Leben hatte ich mich so gedemütigt gefühlt. Warum war meine Frau dermaßen entgleist? Ich konnte das Erlebte nicht so stehen lassen und wollte mit ihr sprechen, allerdings war mir klar, dass ich damit noch warten musste. In ihrem angetrunkenen Zustand war es wohl kaum möglich, vernünftig mit ihr zu reden. Um jeglicher Auseinandersetzung in dieser Nacht aus dem Weg zu gehen, nahm ich meine Krücken und humpelte zum Computer. Ich wollte Zeit gewinnen und hoffte, dass meine Frau bald einschlafen würde und ich ihr dann ins Schlafzimmer folgen konnte, ohne mit weiteren Beleidigungen rechnen zu müssen.

Während der Computer noch mit dem Hochfahren beschäftigt war, hörte ich den Anrufbeantworter ab. Es hatten sich einige Gratulanten auf dem Band verewigt und ich musste lachen, weil Tante Emy, eine der beiden Verwandten, die zu unserer Hochzeit gekommen waren, sich wieder einmal lautstark über die unmenschliche Erfindung des Anrufbeantworters ausgelassen hatte. Sie wurde auch prompt von ihm mit den Worten: “Danke für Ihre Nachricht!” verabschiedet, was mir ein Grinsen entlockte.

Emy hieß eigentlich Emilie und war eine Schwester meiner Mutter. Sie hatte nie geheiratet, weil sie immer behauptete, dass sie keine Lust hätte, nach der Pfeife eines Mannes zu tanzen. Ich war mir sicher, dass sie diese Begründung nur als Ausrede benutzte, weil sie sich nicht eingestehen wollte, dass sich bisher kein Mann wirklich für sie interessiert hatte. Inzwischen war sie 78 Jahre und geistig voll auf der Höhe. Sie faszinierte mich schon als ich ein kleiner Junge war, weil sie zu allem und jedem eine Meinung hatte, und diese auch, im Gegensatz zu anderen Leuten, nach außen hin vertrat. Diese Eigenschaft schätzte ich ebenso an ihr wie ihr ausgesprochen gutes Gedächtnis. Sie schien sich an alle Kleinigkeiten aus ihrem Leben erinnern zu können, was mir manchmal unheimlich vorkam. Trotzdem besuchte ich sie immer gerne als Kind und hörte ihren Geschichten aus dem Mittelalter oder der Ritterzeit zu, die sie in den schillerndsten Farben erzählte, als hätte sie sie selber erlebt.

Tante Emy konnte man alles fragen, sie war nie um eine Antwort verlegen und sagte immer das, was sie dachte. Ich weiß noch genau, wie ich ihr ein Foto von Franziska zeigte und ihr eröffnete, dass ich die Frau auf dem Bild heiraten würde. Ich war bis über beide Ohren verliebt und Tante Emys einziger Kommentar lautete: “Seit wann interessiert du dich für geheimnisvolle Frauen?”

Ich habe bis heute nicht verstanden, was sie damit meinte, denn ich finde meine Frau keineswegs geheimnisvoll, dafür aber attraktiv und ausgesprochen gut aussehend. Sie schien auch keine Geheimnisse vor mir zu haben, sonst hätte sie sich meines Erachtens anders benehmen und sich vor mir verschließen müssen. Aber das war bisher nie der Fall gewesen. Und was die Entgleisung an meinem Geburtstag anging, so hatte sich diese auch alles andere als geheimnisvoll angefühlt, sondern eher abstoßend und ordinär. Aber daran wollte ich gar nicht mehr denken. Ebenso wenig an die restlichen Gratulanten, die auf dem Band mehr oder weniger originelle Beiträge hinterlassen hatten. Der Mac war längst hochgefahren und ich befand mich im Netz der Netze – in einer Welt, die gerade von hunderttausend anderen Menschen durchkämmt wurde und in der es immer wieder etwas Neues zu entdecken gab.

Enthüllungen im Mittelformat - изображение 2

Kapitel 2

Am nächsten Morgen wachte ich wie gerädert auf. Es war schon nach neun Uhr. Um allen Eventualitäten aus dem Weg zu gehen, hatte ich mich nach meinem Surfausflug nicht ins Schlafzimmer begeben, sondern die Couch als Nachtlager vorgezogen. Das sollte sich jetzt rächen, denn eine Designercouch ersetzt bei weitem kein Bett, wovon sich meine Knochen etwa sieben Stunden lang überzeugen konnten. Ich setzte mich auf und lauschte. Offenbar war meine Frau bereits ins Atelier gefahren. Ich musste sie knapp verpasst haben. Schade, ich hätte gerne mit ihr über den gestrigen Abend gesprochen. Es war weniger ihr schnippisches Verhalten, das mir noch im Magen lag, als vielmehr die Tatsache, dass sie mich als leere Flasche bezeichnet hatte. Sicher, wir waren nicht immer einer Meinung gewesen und hatten auch schon mal die eine oder andere Auseinandersetzung hinter uns, aber ich glaube doch sagen zu können, dass wir immer fair miteinander umgegangen waren. Jedenfalls bis zu diesem Zeitpunkt. Die Liebe und die gegenseitige Achtung hatten es niemals dazu kommen lassen, einen Kampf unter der Gürtellinie auszufechten. Was hatte meine Frau dazu bewogen, sich derart daneben zu benehmen? Konnte Alkohol einen Menschen so verändern? Aus welchem Grund hatte sie überhaupt so viel getrunken, wenn sie doch sonst spätestens nach zwei Gläsern Rotwein die Notbremse zog? Auf eine Antwort musste ich wohl oder übel bis zum Abend warten, bis Franziska wiederkam.

Es dauerte eine Ewigkeit, bis ich mich ins Bad geschleppt und mich fertig gemacht hatte, aber endlich saß ich am Frühstückstisch. Franziska hatte dem Vorfall des gestrigen Abends offenbar wenig Bedeutung beigemessen, denn der Tisch war wie üblich gedeckt und der Kaffee roch einladend. Ich fing an mich zu fragen, ob ich das alles vielleicht doch nur geträumt hatte. Es war bereits zehn Uhr als ich mich aufraffte, endlich etwas für meine Muskulatur zu tun. Besonders viel Lust hatte ich nicht, und mein innerer Schweinehund hegte kein sonderliches Interesse daran, sich dem Heimtrainer auszuliefern; aber was tat man nicht alles, um eine nette Krankengymnastin zufrieden zu stellen.

Franziska hatte das Foltergerät schon vor einigen Jahren angeschafft, weil sie meinte, etwas für ihre ohnehin perfekte Figur tun zu müssen. Letztlich hatte ich auf dem Ding aber öfter gesessen als sie. Nun musste ich es täglich benutzen, um meine Muskeln neu aufzubauen und damit wieder meinen angestammten Platz in der realen Arbeitswelt einzunehmen. Mein Job hatte mir viel Spaß gemacht, zumal ich stets bemüht war, aus Überzeugung zu handeln und nicht aus Profitgier. Dadurch hatte ich mir bei den Ärzten und Heilpraktikern ein gewisses Vertrauen aufgebaut, was für einen dauerhaften Erfolg sorgte.

Automatisch dachte ich an meine Kunden, die momentan von anderen Kolleginnen mit betreut wurden, was nicht ganz reibungslos über die Bühne ging. Eine Ärztin rief mich deshalb sogar in der Klinik an und beschwerte sich bei mir über das angeblich unmögliche Verhalten meiner Kollegin. Ein anderer wünschte mir gute Besserung und verband diesen Wunsch mit der Frage, ob ich nicht schneller wieder gesund werden könne, weil er mit mir besonders gerne zusammenarbeiten würde. Einerseits tat mir das natürlich gut, weil ich mich in meiner Arbeit bestätigt sah. Andererseits wollte ich auf keinen Fall, dass sich die Kunden durch einen banalen Grund von meinem Brötchengeber abwandten und Konkurrenzprodukte kauften beziehungsweise verschrieben. Und das würde sicher nicht allzu lange dauern, wenn ich noch weiterhin ans Haus gefesselt blieb.

Während ich so gut es ging in die Pedale trat, fiel mein Blick auf das kleine Schwarze, das unschuldig auf seinem Bügel am Schrank hing. Franziska hatte ohne Zweifel eine Topfigur und wusste diese auch zur Geltung zu bringen. Sie verfügte über einen ausgesprochen guten Geschmack und verstand es, sich immer so zu kleiden, dass sie auffiel ohne überkandidelt zu wirken. Wenn sie irgendwo hinkam, sorgte sie dafür, dass man sie im Gedächtnis behielt, nicht nur durch ihre bloße Erscheinung. Sie ging stets freundlich und verbindlich mit den Menschen um, was ich besonders an ihr schätzte. Doch nun war sie nicht da und hatte sich einer ihrer zahlreichen Hüllen entledigt, wie ein Schmetterling seinen Kokon abstreifte. Zurück blieben die Erinnerungen an einen Abend, der alles andere als harmonisch gewesen war und dessen Verlauf ich gerne verdrängt hätte.

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