Marla Saris - Enthüllungen im Mittelformat

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Enthüllungen im Mittelformat: краткое содержание, описание и аннотация

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Jörg Zadek kämpft sich nach seinem Verkehrsunfall wieder ins Leben zurück. Doch es ist nicht mehr sein altes Leben. Seine Frau Franziska scheint sich verändert zu haben. Oder bildet er sich das nur ein? Nachdem sie plötzlich verschwindet, versucht er verschiedene Ereignisse der letzten Tage in einen folgerichtigen Zusammenhang zu bringen. Und so taucht er in Franziskas Vergangenheit ein, um dort Antworten auf seine Fragen zu finden.
Damit beginnen die sieben turbulentesten und gleichzeitig spannendsten Tage eines Mannes, der jahrelang fest davon überzeugt war, beruflich und privat alles im Griff zu haben.

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Am nächsten Morgen, als Franziska wieder in ihr Fotostudio gegangen war und ich alleine am Frühstückstisch saß, bäumte sich die Eifersucht noch einmal mit letzter Kraft in mir auf, doch ich wischte sie mit einem triumphierenden Lächeln vom Tisch und begann, die Tageszeitung zu studieren. In der Klinik hatte ich es vermieden, die Horrormeldungen des Tages zu verfolgen, und mich stattdessen auf die Lektüre meiner zahlreichen, noch nicht gelesenen Bücher beschränkt. Auf diese Weise wusste ich so gut wie nichts über die neuesten politischen Skandale, Morde und Korruptionsversuche, sprich über Dinge, die mich ohnehin nur aufgeregt hätten und demnach für die Gesundheit nicht förderlich gewesen wären. Als Pharma-Referent wusste ich sehr wohl, welche Rolle die menschliche Psyche beim Genesungsprozess spielte und ich hatte vor, so schnell wie möglich wieder meine einstige Vitalität zurückzugewinnen.

Nun, nachdem ich wieder zu Hause war, wollte ich den Alltag Stück für Stück zurückerobern. Dazu gehörte zweifelsohne auch das Lesen der Zeitung. Bestens gelaunt und fest entschlossen, sämtliche Anstrengungen zu unternehmen, um bald wieder derjenige zu sein, der ich einmal war, fing ich an zu lesen. Ich gebe zu, dass meine Stimmung schon nach kurzer Zeit viel von ihrem morgendlichen Glanz verloren hatte, doch hielt mich diese Tatsache nicht von meinem Vorhaben ab, die Zeitung bis zur letzten Seite durchzuackern.

Dies wäre mir sicher auch gelungen, wenn mein Blick nicht plötzlich auf die Vorankündigung einer Kunstauktion gefallen wäre. Sie sollte mehr oder weniger in unmittelbarer Nähe von uns stattfinden. Normalerweise wären lächerliche 50 Kilometer kaum der Rede wert gewesen, und meine Frau hätte mich mit Sicherheit auch direkt dort hingefahren. Doch ich wollte nicht, dass mich andere in einem solchen Zustand zu Gesicht bekommen würden, schon gar nicht diejenigen, die ohnehin immer glaubten, über allen anderen stehen zu müssen. Ich spürte, wie sich mein Herz verkrampfte und gleichzeitig Wut über die eigene Schwäche in mir hochstieg.

Noch bevor ich mich völlig meinem Weltschmerz hingeben konnte, klingelte es an der Haustür. Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis ich den Flur überquert und geöffnet hatte, doch der freundliche junge Mann in brauner Arbeitskluft, dem ich nun mit Krücken gegenüberstand, schien es nicht eilig zu haben. Hinterher wusste ich warum, denn direkt unter der Klingel hing ein Schild mit der Aufschrift Bitte haben Sie ein wenig Geduld bis Ihnen geöffnet wird! Sichtlich erleichtert, dass er die beiden großen Kartons, die wie zwei brave Hunde rechts und links neben ihm standen und farblich mit ihm eine Einheit bildeten, tatsächlich los wurde und nicht wieder zum Lieferwagen zurückschleppen musste, zückte er sein elektronisches Zustellbuch, gab ein paar Zahlen ein und überreichte mir einen vermeintlichen Stift, mit dem ich ihm willig die Lieferung der Ware quittierte. Nach einem kurzen mitleidigen Blick auf mich und meinen desolaten Zustand, fragte er, ob er mir die Kartons hineinbringen sollte. Am liebsten hätte ich ihn mit bloßen Händen erwürgt, aber meine Vernunft hielt mich zurück. Ich fühlte mich wirklich nicht in der Lage, zwei Kartons dieser Dimension durch die Gegend zu schleppen, und so nahm ich sein Angebot resignierend an.

Wenig später stand ich etwas ratlos vor den geheimnisvollen Paketen, deren Absender ich nicht kannte, und überlegte, ob ich sie einfach öffnen sollte oder ob es besser wäre, auf meine Frau zu warten. Adressiert waren sie an uns beide, aber da ich garantiert nichts bestellt hatte, musste meine Frau dafür verantwortlich gewesen sein, so viel stand fest. Der Gedanke, dass uns Freunde oder gar Verwandte beschenken wollten, stand nicht zur Diskussion.

Etwas erschöpft setzte ich mich auf einen Stuhl, legte die Krücken auf den Fußboden und überlegte. Fast fühlte ich mich in meine Kindheit zurückversetzt, wo ich mich einmal ins Weihnachtszimmer geschlichen hatte, um mir die Geschenke schon vor der Bescherung anzusehen. Damals wie heute machte mich das einfache Hinschauen jedoch eher noch ungeduldiger und öffnete sämtlichen Spekulationen Tür und Tor, während die Kartons unschuldig vor mir standen und ihren Inhalt schweigend verbargen. Ich schaute abwechselnd zu ihnen und zur Uhr. Es würde noch ungefähr fünf Stunden dauern, bis meine Frau nach Hause käme. So lange musste es doch möglich sein, warten zu können, aber das war es offensichtlich nicht. Schon fünf Minuten später hielt ich es nicht mehr aus und öffnete vorsichtig das braune Packpapier des ersten Kartons. Ich hatte mit vielem gerechnet, nur nicht mit einem Computer, und schon gar nicht mit einem Mac, den ich wenig später von seinen Styroporhüllen befreite.

Nun verstand ich gar nichts mehr. Wir waren uns jahrelang darüber einig gewesen, dass ein derartiger elektronischer Fortschritt in unseren vier Wänden keinen Einzug halten sollte. Meiner Frau reichte es, dass sie geschäftlich durch die immer mehr gefragte Digitalfotografie auf ein solches Gerät angewiesen war. Privat brauchten wir keins und ich konnte beruflich noch ganz gut darauf verzichten, auch wenn ich zugeben muss, dass ich vermutlich der einzige Pharma-Referent im Umkreis von 500 Kilometern war, der noch ohne auskam, damit also ohne direkte Verbindung zur Firma seine Arbeit leistete – und das sogar erfolgreich, man soll es nicht glauben. Aber vielleicht wusste Franziska auch gar nichts von dieser Sendung und würde die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, wenn sie die Kiste zu Gesicht bekäme. Andererseits kam meines Erachtens niemand anderes in Frage, der den Mac gekauft haben könnte.

Es stellte sich nur die Frage, was sie dazu bewogen hatte? Wollte sie die Einsamkeit auf diese Weise verdrängen? Wenn ja, hatte sie aber etwas spät reagiert, denn nun war ich wieder zu Hause und dieses Ding im Grunde überflüssig. Aus dem zweiten Karton beförderte ich einen Bildschirm und diverses Zubehör, das beim Auspacken eine Flut von Plastikmüll hinterließ. Nachdem sämtliche Einzelteile der Lieferung vor mir lagen, fing ich an, das mitgelieferte Handbuch zu studieren. Laut dieser recht trocken geschriebenen Lektüre, schien nichts zu fehlen, und mich überkam die Lust, den vor mir liegenden technischen Fortschritt zum Funktionieren zu bringen. Letzteres wäre ohne weiteres als Sondertrainingsstunde bei meiner Krankengymnastin durchgegangen, denn die Gerätschaften standen allesamt auf dem Fußboden und ich musste mich zu ihnen auf den Teppich gesellen, um sie richtig zu verkabeln. Ein mühsames Geschäft, aber dennoch unvermeidlich, wenn ich nicht weiter nutzlos herumsitzen wollte.

Als ich mich gerade so richtig in meine Arbeit vertieft hatte, stand Franziska plötzlich in der Tür. Sie wollte nicht bis zum Abend auf eine Reaktion von mir warten und war deshalb schon mittags nach Hause gefahren. Erfreut stellte sie fest, dass ich bereits dem Computerfieber verfallen war. “Na, Liebling, was sagst du jetzt? Ich habe extra einen Mac genommen, damit wir nicht übermorgen einen neuen Computer bestellen müssen.” Mit diesen Worten ging sie lachend an mir vorbei, steuerte die Küche an und setzte Wasser auf. “Nur beim Drucker war ich mir nicht sicher. Einerseits tendiere ich zu einem Lasermodell, aber die kosten ein Vermögen, wenn man nicht auf Farbe verzichten will. Und bei den Tintenstrahl-Modellen gibt es so große Unterschiede, dass ich mich nicht entscheiden konnte. Ich dachte, da sollten wir noch einmal zusammen los oder du sprichst direkt mit Markus.”

Markus war ein Freund von uns, der in der Computerbranche arbeitete und sich daher bestens mit diesem Zeug auskannte. Sie hatte ihn also offenbar um Rat gefragt, um für ihren nunmehr verkrüppelten Mann die richtige Freizeitbeschäftigung zu finden – ein Gedanke, der mich wütend machte. Verdammt, ich wollte nicht aufs Abstellgleis, ich wollte wieder arbeiten wie vor dem Unfall.

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