Stefan Frank - Der Kontrakt des Söldners

Здесь есть возможность читать онлайн «Stefan Frank - Der Kontrakt des Söldners» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Der Kontrakt des Söldners: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Der Kontrakt des Söldners»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Thomas Zett kennt sich auf vielen Schlachtfeldern aus. Sein Ruf als Leibwächter war legendär, bevor er seinen letzten Boss verriet, um einen Anschlag in Israel zu vereiteln. Seitdem jagt ihn Hisbollah. Zett lebt mit falschem Namen und kunsthistorischem Doktortitel in Köln. Das neue Gesicht stammt aus der plastischen Chirurgie, die Ersparnisse schrumpfen, und vierzig Jahre auf dem Buckel machen einen Neuanfang als Söldner schwierig. Außerdem randaliert der tote Freund und Mentor Willem Cloerkes in seinem Kopf. Zetts Traumata haben ihn fest im Griff.
Da erreicht ihn im November 2003, Bushs Irakkrieg ist wenige Monate alt, das Angebot eines europäischen Thinktanks. Der richtet gerade eine internationale Konferenz aus und bietet Zett einen Kontrakt als Personenschützer. Zum Einstand jedoch soll der «Doktor» eine spleenige kleine Recherche über Vittore Carpaccios Ursula-Gemäldezyklus in Venedig unterstützen.
Zett stolpert in eine kontrafaktische Welt, wo nicht einmal mehr die Legenden vertraute Muster bedienen. Im Kreuzfeuer aus Kunst, Verrat und großer Diplomatie versucht er zu überleben – und zu verstehen, welche Rolle die schöne Susanne spielt.

Der Kontrakt des Söldners — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Der Kontrakt des Söldners», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Vor seiner Zimmertür, die im Flur zuerst kam, boxte sie ihn leicht in die Rippen und ermunterte Zett: „Morgen, neun Uhr Frühstück, Müslihusten!“ Und weg war sie.

Zett schaltete gewohnheitsmäßig den Fernseher ein, Ton aus. Zuerst Bilder aus Istanbul. Dann stieg Bush aus dem Buckingham Palace in die Air Force One um, während Michael Jackson sich den für Neverland zuständigen Behörden stellte. Soweit CNN. Auf Rai Due, in einer Sendung namens »L’isola dei famosi« sang ein Mann auf Krücken und schrieb anschließend mit Kreide „Nackte“ auf die Tafel. Damit kriegte er Applaus und sang noch einmal. Zett ging duschen. Als er zurückkam, putzte sich ein anderer Mann im Flugzeug mit der Krawatte des Sitznachbarn die Zähne, woraufhin die Sendung »ER – Medici in prima linea« angekündigt wurde. Als dann Bilder vom Raketenangriff auf das irakische Ölministerium folgten, schaltete Zett ab. Zu wundern brauchen wir uns nicht, dachte er noch. Dann verstaute er seine Waffe, die Papiere und das meiste Geld im Schranktresor, wusch sich nochmal die Hände und verließ sein Zimmer, um an ihre Tür zu klopfen.

6. Venedig. Samstag, 22.11.2003 bis Samstag, 29.11.2003

„Du kannst mit Fug und Recht“, hatte Cloerkes einmal doziert, ohne damit jedoch Venedig zu meinen, „die Stadt als den Fleck Erde betrachten, wo du samstags einkaufen gehst, dein Auto wäschst und abends mit den Kumpels ein Bierchen trinkst. Oder du liest die Stadt als Landkarte. Oder Geschichtsbuch.“

Tatsächlich wurde für Zett das Geschichtsbuch Venedig zum Notbehelf, weil immer wieder touristische Attraktionen herhalten mussten, um von den Ungereimtheiten seiner erfundenen Biografie abzulenken. Zett hatte das noch nie geübt. Seine letzte Beziehung datierte in die Epoche des für tot erklärten Thomas Zottnow, der seine Söldnerexistenz durchaus offen gelebt hatte. Jetzt merkte er, während Susanne sich öffnete, wie dürftig Herrn Doktor Zetts Lebenslauf war. Der reichte bestenfalls für ein Kneipengespräch, und es machte ihm Tag für Tag weniger Spaß, herumzustottern, um diese wunderbare Frau zu belügen. Cloerkes, weit entfernt davon zu helfen, hockte im Schmollwinkel.

Susanne Dohm war Einkaufsleiterin einer kleinen aber feinen Eventagentur und machte theoretisch Urlaub, den sie aber täglich ein paar Stunden unterbrach, um für ihre Firma Muranoglas zu kaufen und auf Burano nach exquisiter Spitze zu suchen, die es in winzigen Stückzahlen immer noch gab, abseits vom asiatischen Plunder. Das war doch mal was. War ein Leben.

Und Zett? Was sollte er erzählen, wenn schon die linke Buchhandlung seiner verstorbenen Eltern, ein bodenseeweit verrufenes Wagnis, ihn identifizierbar gemacht hätte? Schön, den humanistischen Bildungsterror, die erzwungenen Klavierstunden, das abgefragte Lesepensum – mach aber keine Eselsohren, hörst du! – die ausgeprägte Diskussionskultur bis zum Erbrechen – all das, was ihm damals zunehmend unerträglich vorgekommen war, konnte er ortsunabhängig erzählen. Auch Salem! Das kannten die Wenigsten, also berichtete er, das Geld seiner Eltern habe ihm dieses Internat ermöglicht, obwohl es eigentlich das Geld des Schweizer Großvaters gewesen war, der in diesem speziellen Fall die Querelen mit dem ostpreußischen Flüchtlingsschwiegersohn einmal hintangestellt hatte. Abitur nach zwei Schulverweisen, für die Zett sich heute noch nicht schämte. Einmal hatte er in der Theater-AG Shakespeares »Taming of the Screw« ums Verrecken nicht pädagogisch wertvoll interpretiert, beim zweiten Mal hatte ein Oberstudienrat sich eine Maulschelle gefangen. Aber dies zum Beispiel, das Konstanzer Gymnasium, musste schon wieder verschwiegen werden, denn sie hätte zwangsläufig nach gemeinsamen Bekannten geforscht. Also erfand Zett sein Abitur neu – im Internat Schloss Salem, was ihn wenig später maßlos ärgerte, als ihm aufging: Susanne war dreizehn Jahre jünger als er – das hätte alles zufriedenstellend erklärt ... obwohl … genau genommen doch nicht, denn zwar kamen und gingen die Schüler, aber die Lehrer? Hattet ihr auch schon den ekligen Lohmann in Mathe? Nein, da war Salem doch die bessere Wahl. Dann Bundeswehr, vier Jahre Zeitsoldat, aber damit geriet er schon in den Grenzbereich des Verwertbaren. Die Einzelkämpferausbildung und das Training bei den Special Forces im Colorado Plateau waren heikel, passten schlecht zum Kunsthistoriker.

Folglich konnte er mit einer Vergangenheit bis zum Alter von zweiundzwanzig Jahren aufwarten – dahinter gähnte das riesige Loch, das auch die Gegenwart verschlang. Einundvierzig Jahre alt, Kunsthistoriker, aber kein Lehrstuhl, keine Publikation, keine Betreuung einer noch so provinziellen Ausstellung, nicht mal irgendein Artikel in einer mickrigen Fachzeitschrift – ihm blieb nichts weiter übrig, als sich auf Papas Geld zu berufen. So schuf er das nächste Problem – dass sie immer neugieriger wurde, womit Papa denn so viel Geld verdiente in Überlingen. Außerdem musste er seinen Personalausweis gut verstecken, denn dort kam der Geburtsort Überlingen gar nicht vor. Dort stammte Herr Doktor Thomas Zett aus Köln.

Sanne war demgegenüber erfrischend normal – und auch beschämend mitteilsam: Abitur, Studium Betriebswirtschaft und Design, kinderlos geschieden, die Agentur war ihre dritte Firma, das Schicksal ihrer Generation, der endlose Reigen unterbezahlter Praktika, war ihr erspart geblieben. Sie hatte drei, vier richtige Entscheidungen getroffen und leitete seit einem Jahr den Einkauf dieser Agentur für die exklusiven Events sehr reicher Leute.

„Jetzt schnauf ich erst mal durch“, erzählte sie. „Weihnachten, Silvester und Karneval sind locationmäßig und mit Künstlern versorgt. Beim Catering soll mein Assistent sich ruhig die Hörner abstoßen, sonst lernt der nie, dass man Köchen ein Budget gibt – und dann die lange Leine.“

Was sie hier im Urlaub erledigte, diente der Vorbereitung eines venezianisch gestylten Konzertabends im nächsten Sommer, dessen Gastgeber sie dann doch noch zum Geheimnis ausrief. Ihre präzisen Kenntnisse, welcher Squero noch die ganz seltenen Gondeln mit verhängten Kabinen baute, die so ungemein diskret auf dem Wasser schaukelten und an das lasterhafte achtzehnte Jahrhundert denken ließen, hingen offenbar genau damit zusammen. Das Konzert, soviel verriet sie immerhin, würde in einem Loireschloss gegeben und zu Demonstrationszwecken gönnte sie Zett eine Nachtrundfahrt in dem Prototyp Gondel, den sie in Auftrag gegeben hatte. Sie wurden von einem trittsicheren Gondoliere gerudert, der mit den unvorhersehbaren Schwankungen des Boots problemlos fertig wurde und laute Erklärungen abgab oder an Kanalecken Warnrufe ausstieß, wann immer Nebengeräusche übertönt werden mussten.

Dann probierten sie einen Brunnen aus dem Trecento, der sich als erotisch durchaus tauglich erwies, vorausgesetzt, man war gelenkig und in aller Herrgottsfrühe sehr leise unter den vielen Fenstern. Aber man holte sich doch einen ziemlich kalten Hintern im November, und so beendeten sie ihre Eskapaden auf dem Zimmer.

Japsend, während ihre Schenkel seinen Kopf umklammerten, interpretierte Sanne für Zett den tonlosen Bildschirm. Vom Waffenstillstand zwischen Indien und Pakistan sei die Rede, der die Kaschmirregion einschließe. Präsident Bush erscheine zum Plastiktruthahnessen in Bagdad und Hillary Clinton zeige ebendort ihr stählernes Lächeln.

Einmal wurde sie misstrauisch, weil Zett den Designerpapst nicht kannte, den einfach jeder Kunsthistoriker kennen musste. Das war zum Glück vor Santa Maria Zobenigo, der Fassade mit den fünf Reliefs, unter anderem von Zara, dem jugoslawischen Zadar, aus dessen Bürgerkriegsjahren Zett viel hätte berichten können. So wie die Dinge aber lagen, beschränkte er sich darauf, zu erzählen, wie Zaras Bürger mit dem Untergang der Republik Venedig ganz und gar nicht einverstanden waren. Dramatisch zugespitzt gab er zum Besten, wie sie San Marcos Banner unter dem Altar bargen, während Napoleon Venedig vergewaltigte. Das toppte den nicht gewussten Designerpapst.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Der Kontrakt des Söldners»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Der Kontrakt des Söldners» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Der Kontrakt des Söldners»

Обсуждение, отзывы о книге «Der Kontrakt des Söldners» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x