Bei allen, die ein normales Leben führen und nicht diese Sonnenbäder einhalten, kommt es zu noch viel dramatischeren Mangelzuständen an Vitamin D, der oft auch über die Sommermonate anhält. Im Schnitt weisen meine KlientInnen einen Vitamin-D-Spiegel von 20 ng/ml auf, oft auch weit darunter. Der Referenzwert in Deutschland liegt bei 40 ng/ml, doch dieser ist zu niedrig angesetzt! Referenzwerte werden aus dem Durchschnitt der "gesunden" Bevölkerung errechnet. Da aber schon "Gesunde" in Deutschland einen Vitamin-D-Mangel aufweisen, heißt das logischerweise, dass auch der Referenzwert zu niedrig ist. 2
Die Symptome eines Vitamin-D-Mangels entsprechen ziemlich genau dem, worüber hochsensible Menschen meist klagen: Erschöpfung, Antriebslosigkeit, Energieverlust, Abgeschlagenheit, Depression, unruhiger Schlaf, hoher Schlafbedarf, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Infektanfälligkeit... 3Von daher sehe ich bei meinen KlientInnen stets zuallererst auf deren Vitamin-D-Spiegel. Dass hier ein Mangel vorliegt, ist die Regel und bei ca. 90% der Fall. Ich hatte einmal eine Hausfrau als Klientin, die eine Sonnenanbeterin war und sich tatsächlich genau die Sonnenbäder gönnte, die ich oben beschrieben habe. Sie hatte einen guten Spiegel, klagte aber auch über das Phänomen, dass sie spätestens im Januar eine Winterdepression bekäme. Die wenigen anderen Fälle, die einen guten Vitamin-D-Spiegel aufwiesen, hatten das Glück gehabt, bereits zuvor an Therapeuten geraten zu sein, die sich damit auskennen und die richtigen Dosierungsempfehlungen gegeben hatten. Dies ist leider immer noch eher die Ausnahme, denn selbst wenn Ärzte den Mangel erkennen, wissen sie oft nicht, wie man ihn ausgleicht. Deswegen sollte jeder die Empfehlungen seines Arztes zur Sicherheit genau überprüfen. Wie das geht, werde ich unten erklären.
Wie hoch sollte der Spiegel aber sein? Menschen, die in südlichen Ländern leben, haben aufgrund der Sonneneinstrahlung dort von ganz allein einen Spiegel um die 80 ng/ml. Dr. Raimund von Helden, ein führender Vitamin-D-Experte in Deutschland, empfiehlt moderate Spiegel von 50 ng/ml bei Gesunden bzw. 70 ng/ml, wenn eine chronische Erkrankung wie Migräne, Reizdarm, Rheuma, Schilddrüsenerkrankungen, Diabetes, Allergien, Krebs etc. vorliegt. Neuere Forschungen sprechen für einen Spiegel von mindestens 80 ng/ml, auch bei Gesunden. Ich empfehle, den Spiegel mindestens auf 55 ng/ml einzustellen, damit er auf alle Fälle über 50 ng/ml liegt, besser aber auf 70 ng/ml. Toxisch wird Vitamin D übrigens erst ab einem Wert von 180 ng/ml, und davon bleiben wir hier weit, weit entfernt. 4
Den Vitamin-D-Mangel beseitigen
Um den Vitamin-D-Mangel zu beseitigen, muss zunächst der gegenwärtige Spiegel ermittelt werden. Am sichersten ist ein Bluttest beim Hausarzt, den die Krankenkasse nur in Ausnahmefällen bezahlt und der ca. 30 Euro kostet. Dr. Raimund von Helden stellt auf seiner Seite einen gratis Online-Testbereit, mit dessen Hilfe sich der Spiegel erstaunlich genau schätzen lässt. Dieser Test kann zumindest eine erste Orientierung geben.
Je nach Labor wird der Spiegel in ng/ml oder in nmol/l gemessen. Der Spiegel sollte nicht unter 50 ng/ml bzw. unter 125 nmol/l liegen, was er aber in der Regel tut. In diesem Fall sollte man sich sofort ein hochdosiertes Vitamin-D-Präparat bestellen. Vitamin D kann man in Tablettenform oder als Öl einnehmen. Wichtig ist, dass das gewählte Präparat mindestens 5000 i.E. Vitamin D pro Tablette bzw. Tropfen enthält. Außerdem ist zu beachten, dass das Vitamin D in den meisten Präparaten aus Wollfett gewonnen wird. Für Veganer gibt es Präparate, bei denen das Vitamin D aus Flechten extrahiert wurde. Weitere Informationen gebe ich in den Produktempfehlungen am Ende dieses Buches.
Als nächstes erstellt man sich ein Vitamin-D-Kontoauf der Seite von Dr. Raimund von Helden. Es kostet zehn Euro pro Jahr, aber man hat dann Zugriff auf seinen Vitamin-D-Rechner. Dort braucht man nur seinen ermittelten Vitamin-D-Spiegel, sein Körpergewicht, die i.E. (=internationale Einheiten) des bestellten Präparats und den Wunsch-Spiegel einzugeben. Der Rechner ermittelt dann zuverlässig die nötige Anfangstherapie und die spätere Erhaltungsdosis. Übrigens benötigt man sein Labor-Ergebnis hier in ng/ml. Sollte es in nmol/l vorliegen, gibt es auf der Seite einen Rechner, der einem dies in ng/ml umrechnet. Dazu einfach in die Suchfunktion auf der Seite "nmol/l in ng/ml" eingeben!
Die Anfangstherapie von zehn Tagen ist wichtig, damit der Spiegel schnell auf das gewünschte Level ansteigt. Denn ein Vitaminmangel ist eine ernste Sache, so dass sich die Wiederherstellung des Spiegels nicht über Wochen und Monate hinziehen sollte! In diesen ersten zehn Tagen nimmt man eine erhöhte Vitamin-D-Dosis ein. Alle Symptome, die mit Vitamin D in Verbindung stehen, verschwinden erfahrungsgemäß bereits in dieser kurzen Zeit.
Bei meinen Klienten lösen sich ca. zwei Drittel aller depressiven Verstimmungen in wenigen Tagen in nichts auf. Sie berichten, dass sie sich wacher fühlen, dass sie sich besser konzentrieren können, erholsamer schlafen und besser gelaunt sind. So schreibt mir z.B. Gerd (Name geändert):
Jetzt ist es an der Zeit mich bei Dir zu bedanken. Seit ich mit dem Coaching bei Dir angefangen habe, ist mein Leben doch sehr dynamisch geworden. Mittlerweile schlafe ich viel besser. Meine Energie steigt und ich kann abends noch so viele Dinge erledigen. Ich bin das gar nicht gewohnt, was alles geht, es ist wundersam. Deine Unterstützung ist wie ein Katalysator für mich. Ich freue mich auf jeden Tag der kommt und bin neugierig was er wohl wieder bringt.
Hier die Rückmeldung von Tina (Name geändert):
Das Vitamin D schlägt bombig bei mir an, ich kann mich bereits nach 3 Tagen Tropfen nehmen länger und anscheinend besser konzentrieren. Hatte gestern Abend eine wichtige Sitzung und ich war nicht halb so erschöpft wie sonst nach solchen Gesprächen. Also – nur weiter so!
Anita (Name geändert) schreibt:
Ich hätte nicht gedacht, dass diese Nahrungsergänzung so gut wirkt. Es ist, wie wenn ein Schleier von meinem Kopf gezogen würde. Mein Denken ist viel klarer und ich kann mich viel besser konzentrieren. Ich gebe die Tropfen jetzt auch meinem Sohn und habe das Gefühl, dass er richtig wach wird… Danke!
Diese Rückmeldungen sprechen für sich, und ich höre solches und ähnliches von beinahe all meinen KlientInnen!
Mit der Nachkontrolle des Vitamin-D-Spiegels sollte man nach der Anfangstherapie sechs Wochen abwarten. Der Grund dafür ist, dass das Vitamin D einige Zeit im Blut verbleibt, bis es sich gleichmäßig bis in die Körperzellen verteilt hat. Wenn man den Spiegel zu früh nachkontrollieren lässt, werden fälschlicherweise zu hohe Werte gemessen.
Nach meiner Erfahrung stimmt die Dosierung, welche der Vitamin-D-Rechner empfiehlt, recht gut. In einigen wenigen Fällen reichte die Dosis nicht, so dass auf der Basis des aktuellen, noch immer zu niedrigen Vitamin-D-Spiegels eine zweite Anfangstherapie vorgenommen werden musste. Dass jemand einen zu hohen Spiegel hatte, ist nie vorgekommen.
Vitamin D, Kalzium, Phosphat, Magnesium und Vitamin K
Vitamin D allein genügt übrigens nicht - es gibt noch einiges mehr zu beachten. Besonders wichtig ist hierbei die ausgewogene Zufuhr von Magnesium, Kalzium und Phosphat. Wenn man Vitamin D einnimmt, erhöht sich die Aufnahme von Kalzium aus der Nahrung. Deswegen sollte man Kalziumpräparate auf alle Fälle absetzen, wenn man mit der Einnahme von Vitamin D beginnt. Das gilt auch für Präparate wie "Sango Meereskoralle" und ähnlichem! Es kann sonst leicht passieren, dass der Kalziumspiegel zu hoch ansteigt. Das Kalzium kann sich dann in den Nieren oder in den Arterien ablagern. Auch durch Nahrungsmittel, die reich an Kalzium sind, kann es zu einer Kalzium-Überlastung des Organismus kommen. Deswegen sollte man Milchprodukte wie Käse, Quark, Joghurt und Kefir ebenfalls nur noch moderat konsumieren.
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