Viele Hochsensible nehmen bereits einiges an Nahrungsergänzungsmitteln ein, um ihre Nerven zu stärken. Wenn das bei dir der Fall ist, solltest du trotzdem von vorn anfangen und alle drei Schritte durchführen, sonst hast du nicht den Effekt, der tatsächlich möglich ist. Du kannst aber vieles beibehalten, das sich gut mit der Drei-Schritte-Kur verträgt. Bitte beachte folgendes:
Schritt 1: Während der zehn Tage, in denen du deinen Vitamin-D-Spiegel in Ordnung bringst, kannst du alles weiter nehmen, was du bisher genommen hast.
Schritt 2: Während du deine Aminosäuren-Aufbaukur machst, lässt du bitte alle Heilpflanzen weg, die du zur Beruhigung oder Stärkung einnimmst. Denn erstens brauchst du diese während der Kur nicht, weil die Aminosäuren ihre Wirkung ersetzen, und zweitens könnten unangenehme Wechselwirkungen mit den Aminosäuren auftreten. Dann denkst du am Ende, du würdest die Aminosäuren nicht vertragen, dabei hast du nur zu viel verschiedenes auf einmal genommen.
Schritt 3: Die Heilpflanze, die du dir aussuchst, nimmst du bitte erst nach Abschluss der Aminosäuren-Kur ein. Wenn du dich dafür entscheidest, L-Tyrosin (die einzige Aminosäure, die auf Dauer eingenommen werden kann) langfristig einzunehmen, versuche erst, ob das allein ausreicht, um deinen Zustand stabil zu halten. Wenn nicht, nehme eine Heilpflanze dazu und teste, wie sich das verträgt.
Alle sanften Nahrungsergänzungsmittel außerhalb der Drei-Schritte-Kur wie z.B. Magnesium, Kalium, OPC, Vitamin C, D, B12 und alle weiteren Vitamine, D-Ribose etc. kannst du immer einnehmen, sie vertragen sich mit allem, auch mit den Aminosäuren.
Möglichkeiten und Grenzen der Nahrungsergänzung
Mit Hilfe der drei hier vorgeschlagenen Schritte kannst du deine Gehirnfunktionen optimieren. Dadurch wird alles, was du an sonstigen Strategien anwendest, seien es Mentaltechniken wie Tapping, EFT (Emotional Freedom Techniques) oder neurolinguistisches Programmieren, seien es Entspannungstechniken oder Meditation und überhaupt alles an Therapie- und Coaching-Methoden, womit auch immer du dich beschäftigst, leichter und besser funktionieren. Mit all diesen Maßnahmen gibst du deinem Gehirn Impulse, die es nun besser umsetzen kann, weil ihm die Nährstoffe zur Verfügung stehen, die es dafür benötigt. Das heißt im Klartext, dass alles, was du tust, um dich weiter zu entwickeln, leichter wird und du schneller Erfolge erzielst.
Warum Nahrungsergänzung allein nicht die Lösung ist, liegt daran, dass du durch sie einfach nur ein ganz neutrales Mehr an Energie bekommst, weil dein Gehirn leistungsfähiger wird. Doch ggf. vorhandene Verhaltensmuster bleiben weiter aktiv. Und ein leistungsfähigeres Gehirn kann auch negative Verhaltensmuster besser umsetzen, die sich dann stärker auswirken. Es ist ein wenig wie bei einem Rennwagen - er kann perfekt gewartet sein, alle Teile geschmiert, beste Reifen und vollgetankt. Doch wenn der Fahrer ihn vor die Wand fährt, hilft das alles nichts. Denn es kommt nicht allein darauf an, wie gut dein Gehirn funktioniert, sondern eben auch, was du damit machst, die Art, wie du es einsetzt. Hier zwei Beispiele:
Der 52jährige Roland (Name geändert) litt unter Burnout, hatte schon mehrere Psychotherapien und zwei Klinikaufenthalte hinter sich. Nichts hatte ihm wirklich geholfen, so dass er berufsunfähig war und in Frührente lebte. Er war so schnell ermüdbar, dass er fast nichts machen konnte und sich sehr eingeschränkt fühlte. Durch die Drei-Schritte-Kur, wie ich sie in diesem Buch beschreibe, ging es ihm innerhalb weniger Wochen deutlich besser. Er konnte Dinge wieder tun, die seit Jahren nicht mehr möglich gewesen waren.
Doch auch sein Perfektionismus wachte wieder auf! Dieser hatte ihn seinerzeit in den Burnout getrieben, da er sich damit ständig überfordert hatte. Hätten wir nicht gegengesteuert, hätte er seine wieder gewonnene Energie einfach dafür eingesetzt. Am Ende hätte er keine Verbesserung seiner Lebensqualität gewonnen. Ich zeigte ihm einige NLP-Techniken, mit deren Hilfe es ihm möglich war, zu erkennen, was das Wesentliche ist. Heute kann er sein Leben als Frührentner genießen, singt projektweise in Bands, verfolgt seine Interessen und hat eine Lebensqualität, mit der er zufrieden ist.
Die 48jährige Sabine (Name geändert) war geschieden. Zwei ihrer Kinder lebten bei ihr, doch ihr jüngster Sohn war bei ihrem Ex-Mann, der ihn ihr vorenthielt. Sie war sehr traurig darüber. Ihr Vitamin-D-Spiegel war extrem niedrig. Als wir ihn wieder aufbauten, wurde diese Traurigkeit unerträglich für sie. Der Vitamin-D-Mangel hatte eine dämpfende Wirkung auf sie gehabt, so dass sie gar nicht in der Lage gewesen war, ihre Traurigkeit in vollem Umfang zu spüren. Ich konnte sie davon überzeugen, dennoch mit der Vitamin-D-Einnahme fortzufahren, und zeigte ihr, wie sie ihre Traurigkeit mit EFT (Emotional Freedom Techniques) auflösen konnte. Das funktionierte sehr gut, weil ihr Gehirn mit Hilfe des Vitamin D gut in der Lage war, die Impulse, die sie damit gab, umzusetzen.
Diese Beispiele zeigen, dass Nahrungsergänzung nach der hier vorgestellte Drei-Schritte-Methode ein hervorragender Katalysator für deine Weiterentwicklung ist. Sie löst aber keine Probleme, sondern stellt nur die Energie bereit, mit deren Hilfe sich Probleme dann gut lösen lassen. Wer sich also von Nahrungsergänzung allein die Lösung aller Probleme erhofft, wird enttäuscht werden. Nur die Kombination aus Nahrungsergänzung und den geeigneten Mentaltechniken führt am Ende zum Erfolg. Auch ich habe weit mehr für mich getan, als "nur" Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen. Aber ohne diese Nahrungsergänzung hätte ich es nicht geschafft, mir ein gutes Leben als hochsensibler Mensch aufzubauen, in dem ich mein Potenzial auf die Erde bringen kann. Kurz: Wer auf einem guten Weg ist, wird durch Nahrungsergänzung besser und effektiver voran kommen.
Ein Vitamin-D-Mangel ist nicht nur für einen hochsensiblen Menschen eine absolute Katastrophe: Denn selbst wenn ausreichend Protein verzehrt wird, kann der Körper dies nicht nutzen, weil ihm dann ein sehr wichtiges Werkzeug fehlt, um Aminosäuren in Botenstoffe umwandeln zu können. Dies betrifft übrigens alle Menschen, nicht nur hochsensible, wobei es sich bei letzteren natürlich noch gravierender auswirkt. Deswegen muss ein Vitamin-D-Mangel stets zuerst behoben werden, damit die weiteren Maßnahmen überhaupt greifen können.
Vitamin-D-Mangel ist weit verbreitet, denn dieses Vitamin wird nicht (bzw. nur in kleinen Mengen) über die Ernährung aufgenommen, sondern durch Sonneneinstrahlung auf die Haut gebildet. Wer also nicht 2 kg Avocado oder eine Portion Robbenleber täglich isst, hat keine Chance, anders als über die Sonne an sein Vitamin D zu kommen. Und das dürfte bei den allermeisten Menschen der Fall sein.
Im deutschsprachigen Raum ist es jedoch so, dass die Sonne nur von Mitte April bis Mitte September überhaupt hoch genug steht, um Vitamin D bilden zu können. Wer das Maximum an Vitamin D aufbauen möchte, das in unseren Breiten überhaupt möglich ist, müsste sich also an jedem Sonnentag zwischen Mitte April und Mitte September in der Mittagspause je nach Hauttyp zwischen zehn und vierzig Minuten in die Sonne legen, und zwar im Bikini bzw. in der Badehose, 5-20 Minuten auf den Rücken, 5-20 Minuten auf den Bauch. Das Ganze aber ohne Lichtschutzfaktor, denn Sonnencreme schützt nicht nur vor Strahlung, sondern verhindert dabei leider auch die Entstehung von Vitamin D! Nun, die Menschen, die sich so verhalten, kommen äußerst selten vor. Und selbst wenn man das tut, kann der Körper nicht genügend Vitamin D bilden, um über den Winter zu kommen. Es wird zwar gut gespeichert, aber die Sommervorräte sind spätestens im Januar aufgebraucht, so dass es ab dann wieder zu einem Vitamin-D-Mangel kommt. 1
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