Thomas Ertl - Bauern und Banker

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Während der ›Homo oeconomicus‹ heutiger Zeit dem Gewinnstreben verpflichtet ist, dachte der ›wirtschaftende Mensch‹ des Mittelalters einzig an die autarke Alltagsversorgung. Kapitalismus versus Feudalismus. So einfach denkt man sich oft bis heute den Gegensatz zwischen Neuzeit und Mittelalter. Und natürlich spannten Feudalismus, Frondienst oder Zunftordnung einen strikten Rahmen.Aber die Welt des mittelalterlichen Wirtschaftens war weit vielfältiger: Thomas Ertl zeigt in unerwarteter Frische auf, welche Unterschiede es zwischen armen Kleinbauern und großen Höfen geben konnte. Er schildert die weit entwickelten Netzwerke der Fernhändler. Er klärt über Lebensstandards in den drei sozialen Ständen auf, beschreibt soziale Mobilität, Arbeitszeiten und Jobzufriedenheit. Und er erzählt in einem ganzen Kapitel von Konsum und Shopping im Mittelalter. Wer bisher dachte, mittelalterliche Wirtschaft sei langweilig und innovationslos, wird hier anschaulich und aufs Angenehmste eines Besseren belehrt.

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In Bezug auf die landwirtschaftliche Praxis, auf die Höhe der Abgaben, die Anzahl der Frondienste und den sonstigen Umgang mit den hörigen Bauern unterschieden sich kirchliche hingegen vermutlich wenig von weltlichen Grundherrschaften. Für die wirtschaftshistorische Forschung bilden sie aus einem anderen Grund dennoch eine wichtige Quellengrundlage: Kirchliche Grundherren legten seit dem 9. Jahrhundert zunehmend auf eine schriftliche Verwaltung Wert. Texte wie die karolingischen Polyptycha liefern wichtige Informationen zur frühmittelalterlichen Grundherrschaft – und steigerten möglicherweise die Effizienz der landwirtschaftlichen Betriebe. Ob dies das Leben der abhängigen Bauern verbesserte, ist freilich ungewiss.

Kleriker und Mönche beschrieben in ihren historiografischen und hagiografischen Texten auch ihre Vorstellungen einer christlichen Ökonomie, die dem kommerziellen Handeln und dem Reichtum ambivalent gegenüberstand, den Preis- und Zinswucher verdammte und die Genügsamkeit lobte. Dies waren kirchliche Grundpositionen, die das gesamte Mittelalter über wiederholt wurden. Es handelte sich jedoch eher um Idealvorstellungen monastischer Lebensformen als um ein Abbild frühmittelalterlicher Praktiken.

Die Wirtschaft im frühen Islam

Im 7. Jahrhundert eroberten die zum Islam konvertierten Araber den Nahen Osten, Ägypten und Nordafrika. Im 8. Jahrhundert kamen die iberische Halbinsel im Westen und Zentralasien im Osten hinzu. Die Expansion erfolgte kriegerisch oder auf dem Verhandlungsweg, häufig in einer Mischung von beidem. In allen Regionen bildeten die Araber eine dünne Oberschicht. Christen und Juden durften ihre Religion weiter praktizieren, wenn sie bereit waren, eine Sondersteuer (Dschizya) zu bezahlen. Die Islamisierung schritt in vielen Gebieten nur langsam voran. Für die Verwaltung ihres Vielvölkerstaates stützten sich die Araber auf die vorhandenen administrativen Strukturen. Römische Münzen behielten ihre Gültigkeit und traditionelle Rechtsgewohnheiten wurden übernommen. Wie das römische Reich war das Kalifat daher ein Staat mit einer funktionierenden Verwaltung, der durch Kopf- und Landsteuern finanziert wurde und über eine stehende Armee verfügte. Allerdings nahmen die Einnahmen der Kalifen seit dem 9. Jahrhundert ab, weil die regionalen Kommandanten die Steuereinnahmen immer zögerlicher an die Zentrale in Bagdad schickten. Um das Heer weiterhin besolden zu können, erhielten einige Befehlshaber seit dem 10. Jahrhundert Militärlehen (Iqta) mit der Übertragung von Ländereien, in denen sie auf eigene Rechnung Steuern und andere Abgaben eintrieben und dafür eine bestimmte Anzahl von Soldaten stellten. Es setzte eine Mediatisierung der Staatsgewalt ein, die in Westeuropa bereits im 6. Jahrhundert begonnen hatte. Welche Bedeutung die Militärlehen für die gesellschaftliche und politische Entwicklung im Nahen Osten hatten, ist eine kontrovers diskutierte Frage.

Die Kombination von antiken Traditionen und arabisch-muslimischen Erweiterungen führte im Bereich der Wirtschaft zu spezifischen Entwicklungen. In der islamischen Welt, die die ehemals reichsten römischen Provinzen mit Iran und Zentralasien vereinte, entstand eine rege Handelstätigkeit, die angesichts der gemeinsamen Währung des Dinars zusätzlich erleichtert wurde. Bis zu den Eroberungszügen der Mongolen im 13. Jahrhundert bildete die islamische Welt das größte Handelssystem der Welt. Förderlich für den Handel waren organisatorische Innovationen wie unterschiedliche Formen von Geschäftspartnerschaften, Handelsnetzwerke über weite Distanzen sowie ein gut ausgebildeter Finanzmarkt, der den bargeldlosen Zahlungsverkehr und den Zugang zu Krediten erleichterte. Das Kalifat und die anderen muslimischen Fürstentümer profitierten durch die Einnahme von Steuern und Zöllen von dem großen Handelsvolumen. Sie förderten umgekehrt den Ausbau der Stadt Bagdad, das im 9. Jahrhundert zur größten Stadt außerhalb Chinas anwuchs, und die Anlage von weiteren Handelsstädten im Nahen Osten. Fustat / Kairo gehörte im 11. Jahrhundert mit mehr als 100.000 Einwohnern ebenfalls zu den größten Städten der Epoche. Auf antiken Grundlagen aufbauend setzte die Urbanisierung vielerorts in Nordafrika und im Nahen Osten im 8. Jahrhundert ein, mindestens 200 Jahre, bevor derselbe Prozess im westlichen Europa in Gang kam. Zwar bildeten die Städte in der islamischen Welt nicht die kommunalen Selbstverwaltungsstrukturen aus, welche die typische okzidentale Stadt kennzeichnen, ob dies indes zu Unterschieden in ihrer wirtschaftlichen Dynamik und Bedeutung führte, ist umstritten. Die kommerzielle Expansion hatte insgesamt zur Folge, dass die muslimischen Länder im Nahen Osten zwischen dem 8. und 12. Jahrhundert prosperierende Wirtschaftsräume bildeten. Sie profitierten nicht zuletzt von den Handelsbeziehungen zu Sklaven- und Goldhändlern aus Afrika südlich der Sahara sowie zu den Nomadenstämmen in den eurasischen Steppen Südrusslands und Zentralasiens. Aus den Steppen gelangten vor allem Pferde, Pelze und Sklaven in die muslimischen Wirtschafts- und Herrschaftszentren, wobei jüdische und warägische Kaufleute häufig als Zwischenhändler fungierten. Das aus Afrika stammende Gold faszinierte die Europäer zu allen Zeiten. Mit großer Aufmerksamkeit registrierten sie deshalb die Pilgerreise des Mansa Musa (ca. 1280–1337) nach Mekka. Angeblich brachte der König von Mali im Jahr 1325 so viel Gold nach Kairo, dass dort der Goldpreis massiv einbrach.

Die folgende Quellenstelle stammt aus einem Ratgeber für den Sklavenkauf aus dem 11. Jahrhundert. Diese Ratgeberliteratur dokumentiert die weite Verbreitung der Sklaverei im mittelalterlichen Nahen Osten und zeigt zudem, dass Bewohner Afrikas ebenfalls verschleppt wurden und dass zum Sklavenschicksal häufig die sexuelle Ausbeutung gehörte.

»Von allen Schwarzen sind die nubischen Frauen die anmutigsten, sanftesten und höflichsten. Ihre Körper sind schlank mit einer glatten und weichen Haut, regelmäßig und wohlgestaltet. Sie achten ihre Herren, als seien sie geschaffen worden, um zu dienen.«

Über die Frauen des Bedscha-Volks aus Ostafrika heißt es:

»Sie haben einen goldenen Teint, schöne Gesichter, grazile Körper und eine zarte Haut. Sie geben angenehme Bettgespielinnen ab, wenn man sie aus ihrem Lande holt, solange sie noch jung sind.«

Der Unterschied zwischen diesem »wirtschaftlichen und politischen Giganten« (Peter Frankopan) und einem christlichen Europa, das ohne Ressourcen und Neugier »in der Finsternis verkümmerte« (derselbe), wurde in den letzten Jahrzehnten mehrfach betont, ist wissenschaftsgeschichtlich als Umkehrung eines lange vorherrschenden Eurozentrismus verständlich, aus wirtschaftshistorischer Sicht vermutlich etwas überzeichnet – und macht die Erklärung der wirtschaftlichen Verschiebungen des hohen und späten Mittelalters schwieriger.

Die Landwirtschaft in der frühmittelalterlichen islamischen Welt bewahrte ebenfalls die vorhandenen Strukturen und war aufgrund der unterschiedlichen geografischen und klimatischen Bedingungen sehr vielgestaltig. Über die Effizienz gehen die Meinungen auseinander. Während ein Teil der Fachleute auf technologisch fortschrittliche Methoden und die Einführung vieler neuer Feldfrüchte und Pflanzen hinweist, vertreten andere die Meinung, dass die landwirtschaftliche Produktion in muslimischen Gebieten zurückging. Nimmt man beispielsweise die Entwicklung der Bevölkerung in Ägypten als Referenz, so zeigt sich der typische Niedergang während der Spätantike von circa 4,5 Millionen im ersten Jahrhundert auf 2,5 im 7. Jahrhundert. Um das Jahr 1000 lebten in Ägypten wohl nur knapp über 1,5 Millionen Menschen. Dies könnte eine Warnung sein, die Landwirtschaft im frühen Islam nicht zu überschätzen. Andererseits betonte Andrew Watson bereits 1974 die weite Verbreitung von aus Asien stammenden Nutzpflanzen (Reis, Zuckerrohr, Baumwolle, Banane, Kokospalme und andere), Verbesserungen in der Viehzucht und die technischen Fortschritte beim Bau von Bewässerungsanlagen, etwa durch unterirdische Wasserleitungen und Wasserhebevorrichtungen, die von Zugtieren betrieben wurden. Diese Transformationen seien so umfangreich gewesen, dass Watson sie als Arab Agricultural Revolution bezeichnet hat. Archäologische und archäobotanische Funde haben die Ausbreitung von Spezialkulturen und von Wasserschöpfwerken in der Zwischenzeit gut belegt, und so vertreten bis heute viele Historiker das Bild einer innovativen und effizienten Landwirtschaft im muslimischen Teil des Mittelmeerraums und im Nahen Osten seit dem 8. Jahrhundert.

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