Jochen Duderstadt - Zwangslektüre

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Präsentiert werden die Klassiker des Deutschunterrichts von Lessing bis Walser.
Auf eine genaue Inhaltsangabe folgt die Interpretation samt Rezeptionsgeschichte, alsdann eine Parodie, damit die geplagten Schüler auch etwas zu lachen haben.

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Auch die Sprache ist nicht in erster Linie vom Gefühl beherrscht, sondern vom Verstand. Andernfalls wäre das Schillersche Pathos ungenießbar.

Analysiert man diese Elemente, so zeigt sich, dass das Drama drei geistesgeschichtliche Wurzeln hat:

1. Das Typen-Welttheater des Barock (der Böse, der Empörer mit dem guten Kern und Gott als oberster Richter).

2. Die Gefühlsbetontheit und das antiabsolutistische Pathos ("in tirannos") des Sturm und Drang.

3. Der Erkenntniswille der Aufklärung.

Nur durch das Zusammenspiel dieser unterschiedlichen Einflüsse konnte Schiller eine Figur wie Franz Moor entwerfen und in den Griff bekommen, einen Typen, der durch seine Hässlichkeit und seine Bösartigkeit, aber auch durch seinen Ausschluss von der Erbfolge (als Zweitgeborener!) allen Grund hat, über die Natur ungehalten zu sein. Franz Moor ist der erste Atheist der modernen Literatur. Er leugnet Gott, mehr noch: Er leugnet auch das Verpflichtende der christlichen Moral und das Gewissen. Er stirbt unversöhnt. Auch die eindringlichen Hinweise des Pfarrers Moser auf die Einsamkeit des bevorstehenden Todes führen nur zu dem Versuch eines Gebetes, das sich in Satire verwandelt: Ich bin kein gemeiner Mörder gewesen, mein Herrgott - hab' mich nie mit Kleinigkeiten abgegeben, mein Herrgott . Und dann gibt er seinen halbherzigen Versuch auf und erdrosselt sich.

Auch sein Bruder Karl scheitert, wenngleich ihm immerhin die Erlösung im christlichen Sinne winkt. Halb erstickt an der Scham über den von ihm verschuldeten Tod von Kindern, Frauen und Greisen, schließlich auch über den Tod seines Vaters und seiner Geliebten Amalia, die ihrerseits ein Sinnbild der Treue und Standhaftigkeit ist, beschließt er, sich als Selbstopfer darzubringen, das heißt sich auszuliefern, um die misshandelte Ordnung (zu) heilen .

Trotz des geradezu Shakespeareschen Leichenhaufens in der Schlussszene verbleibt für den, der Schillers religiöse Überzeugung zu teilen vermag, am Ende Hoffnung: Karls verzweifeltes ich habe keinen Vater mehr ist der Erkenntnis gewichen, dass sein Vater ihn nicht verraten hat, und damit ist zugleich und parallel dazu auf einer höheren Ebene der Zweifel an der göttlichen Allmacht geschwunden.

Schiller präsentiert einen gebrochenen Helden und seinen Antagonisten. Die Sympathie des Dichters für den gescheiterten Karl wird dabei ebenso deutlich sichtbar wie die Vertrautheit mit dem Atheismus des Antihelden. Ob es darauf ankommt, versöhnt zu sterben oder unversöhnt, lässt er offen.

Ein christliches Rührstück? Sicherlich nicht, denn der Riss in der sittlichen Weltordnung wird am Ende nur notdürftig gekittet, und man ahnt, dass der Schluss des Dramas Schillers Tribut an die Zeit war, die sich mit der Assimilierung des Stücks ohne Karl Moors Selbstopfer noch schwerer getan hätte. Denn auch mit dem versöhnlichen Schluss mündete die Uraufführung in einen beispiellosen Tumult.

Die neuen Räuber

- Letzte Szene -

Schauplatz: Sparsam möblierte Hochhauswohnung.

MOOR. (lässt sich erschöpft auf einen Sessel vor dem Fenster fallen) Hier bleib ich liegen. Meine Zunge ist trocken wie eine Scherbe. Ich wollt euch bitten, mir ein Glas Bier zu holen, aber ...

SPIEGELBERG. Der Kasten ist leer.

MOOR. Dabei strotzt der Hopfen. Seht nur, da beginnen die Felder. Und wie schön die Gerste steht!

GRIMM. Dein kleinbürgerlicher Ästhetizismus macht den Durst erst schön.

MOOR. (verträumt) Die Kirschen! Rot und glänzend wie die Zukunft!

GRIMM. Ja ja. Und die Amseln, die sie wegpicken. Schwarz wie die Konterrevolution. Lass den Scheiß.

MOOR. Warum mussten wir die Bank gerade hier in Raffhausen überfallen? Es gibt viele Banken, allüberall. Mit unbekannten Opfern ist es leichter.

SCHWEIZER. Mach dir keine Vorwürfe. Warum hat sie denn nicht aufgehört zu telefonieren? War laut genug, als ich "Hände hoch" schrie.

MOOR. Es war immerhin meine Frau, auch wenn ich sie drei Jahre nicht gesehen habe.

SCHWEIZER. Das konntest du doch von hinten nicht sehen.

SPIEGELBERG. Selbst schuld, wenn sie sich die Haare rot färben lässt.

MOOR. (wie in Trance) Da hinten ist der Stadtpark. Da habe ich sie zum ersten Mal geküsst. Nach Milch und Honig schmeckte sie.

ROLLER. Wir müssen den antiimperialistischen Kampf in die Metropolen tragen. Da helfen uns deine Bumsgeschichten nicht weiter.

SCHWEIZER. Gönn ihm seine Erinnerungen, Roller. Das ist so ziemlich das einzige, was wir noch nicht mit Blut bespritzt haben.

MOOR. (abwesend) Mein Elternhaus. Die grüne Villa da links mit dem großen Garten. Mutti wohnt da heute noch.

ROLLER. (steht auf und guckt gleichfalls aus dem Fenster) Schönes Anwesen. Warst ja ein richtiger Sahneprinz der Bourgeoisie.

GRIMM. Welcher Revolutionär war das nicht?

SPIEGELBERG. (im Hintergrund eine Pistole putzend) Wir hätten ein anderes Versteck nehmen sollen.

MOOR. Meine Teddybären, Schulranzen aus brüchigem Leder, weiße Schokolade, die ersten Micky-Mouse-Hefte ... und diese Unschuld. Wenn ich doch zurückkehren dürfte in den Mutterleib. (Bricht in Tränen aus.)

GRIMM. Motherfucker.

SCHWEIZER . (legt ihm die Hand auf die Schulter) Fass dich, Moor.

SPIEGELBERG. Ich sag's ja, wir hätten dieses Kaff meiden sollen. Er flennt, der gefürchtete Killer.

MOOR. (laut) Merkt ihr nichts? Wir sind Ungeheuer auf dieser herrlichen Erde.

ROLLER. (schreiend) Herrliche Erde? Das von dir? Hast du keinen Blick mehr für die Ausbeutung und Versklavung der dritten Welt durch das internationale Großkapital, für die Unterdrückung des Proletariats durch das Schweine-Regime, das uns verfolgt?

MOOR. (steht auf, mit flackerndem Blick) Genossen, wir sind schon jetzt schlimmer als die. Wie werden wir uns erst aufführen, wenn wir gewinnen?

GRIMM. Mach dir keine Sorgen, du bist nicht dabei.

MOOR. Sehr wahr. Ich mache Schluss.

SCHWEIZER. Das ist nicht dein Ernst. Wen soll ich denn jetzt beschützen?

MOOR. Pass auf dich selbst auf, Schweizer. Ich gehe mich ausliefern. Da ist noch der alte Gärtner, der mal bei meinem Vater angestellt war. Er könnte die Belohnung gebrauchen.

ROLLER. (gibt Spiegelberg ein Zeichen) Warum grad der?

MOOR. Er ist der einzige Proletarier, den ich kenne.

ROLLER. Du weißt aber doch, wie es Verrätern geht, Genosse Moor?

(Spiegelberg hebt seine Pistole. Vorhang.)

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