Jochen Duderstadt - Zwangslektüre

Здесь есть возможность читать онлайн «Jochen Duderstadt - Zwangslektüre» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Zwangslektüre: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Zwangslektüre»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Präsentiert werden die Klassiker des Deutschunterrichts von Lessing bis Walser.
Auf eine genaue Inhaltsangabe folgt die Interpretation samt Rezeptionsgeschichte, alsdann eine Parodie, damit die geplagten Schüler auch etwas zu lachen haben.

Zwangslektüre — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Zwangslektüre», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Das soll die Kritik an Lessing nicht entschärfen. Bedenklich bleibt der Umstand, dass Emilia hier einem Prinzip geopfert wird und dass Odoardo nur einen sehr flüchtigen Ansatz zur metaphysischen Revolte - Empörung über oder gegen Gott - zeigt, obwohl er selbst glaubt, dass dieser seine Tochter unschuldig in diesen Abgrund gestürzt hat . Aber mehr konnte ihn der Lutheraner Lessing nicht sagen lassen.

Emilia Controllotti

EMILIA. Um meiner Tugend willen, Vater, geben Sie mir den Dolch.
ODOARDO. Besinne dich! Auch du hast nur einLeben zu verlieren.
EMILIA. Oh mein Vater, lästern Sie nicht. Das ew'ge Leben bleibt mir, das sollten Sie nicht gering achten!
ODOARDO. Gewiss, gewiss. Doch welche Seite der Ewigkeit erwartest du, wenn du dich selbst entleibst?
EMILIA. Geschieht es um der Tugend willen, wird mir der Richter unser aller gern verzeihen.
ODOARDO. Oh der verbogenen Wollust deiner Tugend! Von wo droht ihr denn Gefahr? Denkst du, man tut ihr Gewalt an?
EMILIA. Das fragen Sie, mein Vater? Der Leichnam meines Bräutigams ist noch warm, und sein Mörder will mich verführen.
ODOARDO. Mörder? Das war Marinelli, die Kanaille. Aber vielleicht hatte auch der Himmlische seine Hand im Spiel, um dich von dem Langweiler zu befreien, mit dem deine Mutter dich um ein Haar verkuppelt hätte.
EMILIA. Vater!
Odoardo ( gleichfalls schreiend ): Wenn du ihn je geliebt hättest, müsstest du dann die Verführungskunst des Prinzen fürchten?
Emilia ( schluchzend ): Ich gesteh´s ja. Der Prinz erzeugt einen Aufruhr in meiner Seele, wann immer ich nur seine Stimme höre.
ODOARDO. Dann geh mit ihm und ich stehe dafür, dass zwischen euch und seinem Schlafgemach der Traualtar steht.
EMILIA. Der Wächter meiner Tugend sollten Sie sein, mein Vater, nicht ihr Verderber.
ODOARDO. Tugend, Tugend! Ich kann's nicht mehr hören! Wozu diese Tugend jenseits der Liebe?
EMILIA. Das fragen Sie? Was unterscheidet uns Bürger von höfischer Verderbnis, wenn nicht die Tugend?
ODOARDO. Naives Huhn! Die haben die Macht, wir nicht. Das ist alles!
EMILIA. Das lügen Sie! Verderbter!
ODOARDO. Hör auf zu plärren, das ist ja nicht zu ertragen. Schluss, oder ich ....
EMILIA. Sie spotten meiner Tugend! Den Dolch!
(Der Prinz tritt ein.)
PRINZ. Was muss ich hören?
ODOARDO ( im Weggehen ): Gut, dass Sie kommen, Exzellenz. Um ein Haar hätte ich sie erstochen.

Johann Wolfgang Goethe: Die Leiden des jungen Werthers (1774)

Handlung

"Werthers Leiden" sind die literarische Verarbeitung einer Frust-Episode, die Goethe als 23-jähriger Assessor am Reichskammergericht in Wetzlar erlebte. Ganze Schülergenerationen wären freilich froh gewesen, wenn es dem Dichter am Ende so ergangen wäre wie seinem Helden, denn dann wäre ihnen nicht nur der Gefühlsmatsch dieses Briefromans, sondern auch die titanische Langweilerei in Goethes späteren Werken erspart geblieben.

Der Held des Romans, nach außen hin ein aufstrebender junger Beamter, lebt in einem Zustand anhaltender Verzückung über Charlotte (Lotte), in die er sich hoffnungslos verliebt hat. Das bringt ihn in einen doppelten Konflikt mit der Welt:

Die kleinbürgerliche Enge der Provinzstadt und die antibürgerlichen Ressentiments seiner Vorgesetzten wecken bei ihm nur Ekel, nicht Standhaftigkeit. Er leidet, ohne sich zu wehren. Der Konflikt auf privater Ebene ist durch das Verlöbnis Lottes mit Albert bedingt, einem ehrlichen, aufrechten, praktisch veranlagten und natürlich langweiligen Beamten. Die beiden Männer sind zu verschieden, um miteinander auszukommen. Dass Werther fortfährt, trotz des bestehenden Verlöbnisses Lotte den Hof zu machen, trägt natürlich auch nicht zur Besserung des Verhältnisses bei.

Werthers ins Äußerste gesteigerte Empfindsamkeit, seine Neigung, sich ungehemmt und unbedingt seinen Gefühlen zu überlassen, treiben ihn in die Katastrophe.

Als er die Ausweglosigkeit seines Werbens um Lotte begreift, verlässt er die Stadt ohne Abschied, leidet aber in seiner neuen Umgebung schnell unter der Verarmung seines Gefühlslebens ( Nicht eine selige, tränenreiche Stunde ). Er gibt seine Stellung auf und gerät auf einigen Umwegen wieder in das Schwerefeld von Charlotte. Seine Rendezvous mit ihr bekommen einen immer masochistischeren Akzent - weiß er doch, dass Lotte sich längst mit sicherem Instinkt für den Lebenstüchtigeren entschieden hat.

Nach einer tränenreichen letzten Begegnung vollendet Werther seinen Abschiedsbrief an Lotte und jagt sich eine Kugel in den Kopf.

Deutung und Kritik

Aus dem Blickwinkel der Entstehungsgeschichte ist dieser Roman zunächst einmal der gelungene Versuch Goethes, sich von der Selbstmordgefährdung freizuschreiben, der sein Held schließlich erlag.

Es gibt drei verbürgte autobiographische Quellen für das Werk:

1. Als 22-jähriger juristischer Assessor war Goethe für einige Monate beim Reichskammergericht in Wetzlar. Bei einem Ball im nahen Volpertshausen lernte er die 19-jährige Lotte Buff kennen, die leider schon seit vier Jahren verlobt war und deshalb seinem leidenschaftlichen Werben widerstehen musste.

2. Auf demselben Ball war auch ein Studienkollege Goethes aus Leipzig, der Legationssekretär Jerusalem, der sich kurze Zeit später erschoss, weil er sich unsterblich in die Frau eines Anderen verliebt hatte.

3. Ein Jahr später (1773) war in Goethes Frankfurter Elternhaus eine Maximiliane Laroche zu Gast, und die erste Geschichte wiederholte sich. Das Mädchen ließ sich nicht auf den verliebten Goethe ein, sondern heiratete einen 20 Jahre älteren Kaufmann namens Brentano (literaturhistorisch gesehen sicherlich kein schlechter Griff, da aus dieser Ehe Bettina und Clemens Brentano hervorgingen, zwei wichtige Vertreter der Romantik).

Unter dem Eindruck dieser Ereignisse schrieb Goethe den Briefroman im Jahre 1774 in wenigen Wochen herunter.

Das Büchlein erfüllte nicht die Leseerwartungen der Kritiker. Es stellte in mehrfacher Hinsicht etwas völlig Neues dar.

Eines der wichtigsten Merkmale der Sturm- und Drang-Periode war die Befreiung des Gefühls aus seiner religiösen Gebundenheit, eine Entwicklung, die übrigens durch den Pietismus vorbereitet wurde, der die Vermittlung des Glaubens durch die Institutionen (Kirche) ablehnte und eine christliche Ethik predigte, die mit der Tugendhaftigkeit der Aufklärung viel gemein hat. Diese säkularisierte Inbrunst zeigte aber nun im Werther nicht die Stossrichtung, die man hätte erwarten können, nämlich die politische (siehe Götz von Berlichingen oder Kabale und Liebe), sondern eine rein private, und diese höchst private Gefühlsinnigkeit enthält in zahlreichen Bildern und Anspielungen religiöse Anklänge, die an die pietistische Tradition anknüpfen. So hat etwa der Held des Romans in seinen Briefen keine Scheu, seine Leiden mit der Passionsgeschichte Christi zu vergleichen.

Der entscheidende Bruch mit den Leseerwartungen des Publikums in indes anderer Art: Werther repräsentiert keine bürgerlichen Tugenden wie Tüchtigkeit, Beharrlichkeit, private Rechtschaffenheit und eine antihöfische Gesinnung. Seine Karriere ist ihm gleichgültig, und sein Tagesablauf entspricht eher dem eines Menschen, der im Wartezimmer sitzt.

Auch sein Widerpart Albert ist nicht der typische Bürgerliche der Aufklärung, sondern der Typ des tüchtigen, redlichen, unpolitischen und bei Hofe beliebten Beamten, der in jedem System seinen Mann stehen würde.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Zwangslektüre»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Zwangslektüre» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Zwangslektüre»

Обсуждение, отзывы о книге «Zwangslektüre» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x