Jochen Duderstadt - Zwangslektüre
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Auf eine genaue Inhaltsangabe folgt die Interpretation samt Rezeptionsgeschichte, alsdann eine Parodie, damit die geplagten Schüler auch etwas zu lachen haben.
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Vorbild für die Struktur des Stücks ist das Shakespearesche Drama und nicht etwa die französische Tragödie. Die schon von Lessing modifizierte Lehre von der Einheit des Orts, der Zeit und der Handlung wird vollends aufgegeben. Ein unübersichtliches Getümmel von Helden, Schurken und Statisten tummelt sich an unterschiedlichen Schauplätzen und bestimmt komplexe Handlungsabläufe in einem sich über Jahre erstreckenden Geschehen.
Goethe sah mehr als fünfzig Jahre später selbst ein, dass das Drama als Theaterstück nicht recht gehen konnte. Dazu fehlt dem Stück der tragische Konflikt.
Wie erklärt sich seine ungebrochene Popularität? An dem berühmten Götz-Zitat allein kann es nicht liegen ( Vor Ihro Kaiserliche Majestät hab ich, wie immer, schuldigen Respekt. Er aber, sag's ihm, er kann mich im Arsch lecken. ). Es ist sein ganzes Naturell, das ihm - unverdient, wir kommen noch drauf - zum Sympathieträger macht. Er redet wie er handelt, und umgekehrt: Kräftig, kernig, gradheraus, ohne Falsch, stur und ohne jeden Selbstzweifel. Er sprüht Zorn nach oben und strahlt zur Seite hin Harmonie aus. Tja, mit alldem kann man in Deutschland Identifikationsfigur werden.
Durch die Dramen des Sturm und Drang zieht sich wie ein roter Faden der Konflikt zwischen bürgerlicher Familie und höfischer Welt. Goethes entscheidender Fehler, der das Schauspiel für viele klar denkende Menschen ungenießbar macht, besteht nun darin, dass er gegen die Repräsentanten höfischer Niedertracht nicht einen bürgerlichen Helden beliebigen Geschlechts in den Ring schickt, sondern den Repräsentanten einer untergehenden Epoche, nämlich einen Ritter, genauer gesagt: einen Raubritter. Dass Götz ein Vertreter dieser für das ausgehende Mittelalter typischen Verbrechergruppe war, wird bei Goethe nicht einmal geleugnet. Es kommen nun bald Kaufleute von Bamberg und Nürnberg aus der Frankfurter Messe , sagt Götz, und: Wir werden einen guten Fang tun. Im nächsten Aufzug fleht eines der Opfer den Kaiser um Hilfe, um Beistand an und berichtet, er sei mit dreißig Leidensgenossen von Götz und seinem Komplizen Selbitz auf der Rückkehr von der Messe niedergeworfen und beraubt worden.
Man fragt sich, was staunenswerter ist: Die treuherzige Selbstverständlichkeit, mit der Götz hier - womöglich noch unter Berufung auf sein "gutes Recht" - den Festland-Piraten mimt, oder die hirnlose Zustimmung des heutigen Publikums, das diese Sorte von Kriminalität mit dem "Zeitgeist" rechtfertigt, bzw. des Sturm- und Drang-Publikums, dem man einen Raubritter als idealen Helden verkaufen konnte.
Der Schrei nach Freiheit hallt durch das gesamte Drama. Sehr schön. Wer möchte der Freiheitssehnsucht schon seine freudige Zustimmung versagen? Aber wessen Freiheit ist das, die hier heroisiert wird?
Gewiss war für den jungen Goethe der Absolutismus ein überholtes, ja schon anachronistisches Herrschaftssystem, sodass es auf den ersten Blick schlüssig erscheint, wenn er eine Figur zum Helden aufbaut, die sich dem (zu Beginn der Neuzeit erst aufblühenden) Absolutismus entgegenstemmt; er vertuscht damit aber zugleich, dass der von Götz vertretene "gemütliche" Feudalismus noch rückständiger und barbarischer ist.
Götz' primitives Naturrecht, wonach er nur Gott und dem Kaiser unterworfen ist, die ihm erfreulicherweise beide keine Vorschriften machen, wird romantisch verklärt; auf der anderen Seite muss natürlich das im Vordringen begriffene geschriebene Recht verteufelt werden, obwohl es einen unbestreitbaren Fortschritt in Form von Rechtssicherheit und Rechtseinheit geliefert hat.
Die Repräsentanten des Ritterstandes sind allesamt aufrecht, ehrlich, tatkräftig und gutherzig. Sogar ihre Beschränktheit wird noch zur Tugend. Dagegen Weislingen und die anderen Repräsentanten des fürstlich-klerikalen Macht: Verschlagen, intrigant, verräterisch und bestenfalls wankelmütig. Die Ritterchen leben im allerherzlichsten Einvernehmen mit ihren Untertanen, während Fürsten und Bischöfe das Volk knechten.
Welch ein Lore-Roman vom Feudalismus wird hier den Schülern zugemutet? Die Bereitschaft, sich an den zehn Geboten zu orientieren, war unter den Rittern eben so wenig vorhanden wie bei den Bischöfen, und aus der Fronbauernperspektive machte es wahrhaftig keinen Unterschied, ob man dem Ritter oder dem Fürsten diente. Fürsten und Bischöfe gewährleisteten aber eine effektive Zentralgewalt (wenn auch in Deutschland noch im Rahmen kleiner Territorien), die unbestreitbare ökonomische und kulturelle Fortschritte brachte.
Götz als Vertreter einer kleinen, aussterbenden Gruppe steht gerade deshalb, weil er sich gegen die geschichtliche Entwicklung stemmt, auf verlorenem Posten, aber sollen wir ihn deshalb, auch wenn wir alle Idealisierungsbemühungen Goethes nachvollziehen, bedauern?
Ist die Freiheit, für die Götz kämpft, die Freiheit, die wir meinen?
Götz - Modernes Trauerspiel aus dem evangelischen Kindergarten von Berlichingen -
Personen:
Kindergartenkinder:
Götz
Maik Weislingen
Philipp
Florian
Adelheid
Erzieherinnen:
Frau Liebetraut
Frl. Maria
Götz' Vater
FLORIAN. | Frau Liebetraut, mei Gummibärle sind weg! | |
LIEBETRAUT. | Da muscht halt genou in dei Fächle nachluege. | |
FLORIAN. | Aber do sind sie nedde! | |
PHILIPP. | Maria, wo isch mei Tischört? I werd gleich abg'holt, und i brauch ... | |
MARIA. | Was hasch für e Tischörtle, Philipp? | |
PHILIPP. | A rodes von Lakoscht. Hier, an däm Hake wars. I war nur Pipi mache. | |
LIEBETRAUT. | (zu Maria ) Wenn d'Kerle so ordentlich wäret wie däne Mädle, hättet m'r koi Probläme. | |
MARIA. | Ha noi, aber jetzetle isch des ebbes andres. I han ou g'säh, wie d'r Florian ebe noch sei Tütle mit dene Gummibärle in sei Fächle g'tan hat. | |
LIEBETRAUT. | Moisch, m'r hent a Dieb onder däne Büble? | |
MARIA. | Schoo möglich. Viele Eldern sind Geschäftsleit oder Lährer, woisch? | |
LIEBETRAUT. | Hasch recht. Und Jurischte. S'kann ooaagnähm werde, wenn m'r oin erwischet. | |
MAIK WEISLINGEN. | Frau Liebetrout, i muss dir ebbes sage. | |
LIEBETRAUT. | Was isch, Maik? | |
MAIK WEISLINGEN. | D'r Götz hat onder sei Pullover das Tischörtle vom Philipp. I habs genou gsäh! Aber verrat mi nedde! | |
LIEBETRAUT. | Isch wahr? Götzle, kommsch emol her? | |
GÖTZ. (Gummibärchen mampfend) | Warum? | |
MARIA. | Götzle, was kausch da? | |
GÖTZ. | Gummibärle vom Florian. | |
MARIA. | Götz, schäm dich! Die darfsch ihm doch net wegnähme! | |
GÖTZ. (mampfend) | Warum net? | |
LIEBETRAUT. | Götz, jetz isch genug. Komm här, gibsch Tütele und zieh's Tioschörtle vom Philipp aus. | |
GÖTZ. | I will erscht wisse, wär mich verpetscht hat. | |
ADELHEID. | Der Maik wars! | |
MAIK WEISLINGEN. | Du bisch gemein! I denk, du bisch mei Freundin!" | |
ADELHEID. | Noi, bin i net mähr! Du hasch Götz verrrade! I go jetz mit em andern, ätsch! | |
LIEBETRAUT. | Adelheid, bisch ruhig! | |
GÖTZ. | Verräter! | |
LIEBETRAUT. | Götzle, koi Wort meähr. Här mit dem Kruscht! | |
GÖTZ. (Springt auf einen Stuhl und klettert auf den Großen Kleiderschrank. Von oben:) | I gebs net her. Alles mois. | |
MARIA. (zunehmend verstört) | Götz, warum hasch gestohle? | |
GÖTZ. | Weil freiwillig hättet sie's mir net gäbe! | |
LIEBETRAUT. | Götz, du bisch a Dieb, auf frischer Tat, äh, wie soll i sage, also mir rufet jetzetle d'r Kirchevorstand aa und dei Eldern. Solle die entscheide. I gloub, du bisch untragbar. (Ab zum Telefon) | |
GÖTZ. (plötzlich hochdeutsch deklamierend) | Ich bin ein freier Mann und nehme mir, was ich will. Wenn ihr mich kriegen wollt, holt mich. Dann stürz ich mich kopfüber hinunter! | |
MARIA. | Götz, sei vernünftig! | |
(Frau Liebetraut kehrt zurück.) | ||
GÖTZ. | Ich gehorche nur dem Bundespräsidenten. Und ihr blöden Kindergartentanten könnt mich im Arsch lecken. | |
(Entsetztes Tuscheln unter den Kindern) | ||
MARIA.(zu Liebetraut) | Moisch, er isch zu früh entwöhnt? | |
LIEBETRAUT. | Ha noi, der isch frühreif. | |
MARIA. | Schwätze kann er jedefalls. | |
(Götz' Vater erscheint, grüsst die Damen flüchtig, greift seinen brüllenden Sohn wortlos vom Schrank und schleppt ihn hinaus.) | ||
LIEBETRAUT. | Nur Charakter hat er koin. | |
GÖTZ. (aus dem Hintergrund) | FREIHEIT! | |
MARIA. | Früher wär so oiner Raubritter g'worde. | |
LIEBETRAUT. | Merk dirs Gesichtle. Den sähet m'r oines Tages im Fernsähn wieder. Als Ondernähmer oder Poliddiger. |
(Vorhang)
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