Hans-Georg Fabian - Dunkler weiter Raum

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Deutscher Evangelischer Kirchentag 2001 in Frankfurt am Main. Zwei Bahnstunden von Baden-Baden entfernt, dem unscheinbaren Mann in den «besten Jahren», ledig, kränklich, kinderlos, längst schon mehr als ein Arbeitsplatz, ein Ort allein für den Broterwerb beim Rundfunk, der ihn seit einigen Jahren als Hörfunkdokumentar beschäftigt. Ein Vertriebenenkind aus dem Ruhrgebiet, Jahrgang 1957, geprägt vom norddeutschen Protestantismus und nicht minder von einer Schweizer Kleinsekte mit deutschem Hauptsitz in Frankfurt am Main, unweit der großen «Herrensauna», die er hin und wieder besucht.
Deutscher Evangelischer Kirchentag, und dann noch in Frankfurt am Main: Die richtige Zeit und der richtige Ort, mit der Bestandsaufnahme eines Lebens zu beginnen, das von Kindheit an von der Religion bestimmt wird, einem Protestantismus, der ihm immer nur Anspruch statt Zuspruch gewesen ist und von dem er trotzdem nicht lassen kann, dieser Sonderling wider Willen, der zwischen Hörfunkgebäude und Szenetreffs, zwischen Arbeitsamt und Bildungsfernsehen fern allen religiösen und sexuellen Zeitgeist-Mainstreams körperliche Nähe so sehr wie eine Theologie sucht, die hier und heute so sittlich wie intellektuell vor der Welt verantwortet werden kann.

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Freytags Lehre hat ihre Wurzeln in der Lehre der Zeugen Jehovas, denen er bis Anfang der zwanziger Jahre in leitender Stellung angehörte. Im Mittelpunkt steht das "Weltallgesetz" mit dem sogenannten "Gleichwert": Alles, was mir widerfährt, ist die ganz natürliche, irdische Folge meines Denkens, Trachtens und Handelns (und Gott demzufolge kein strafender Gott im kirchlich-traditionellen Sinn), und der einzige Weg, den "Gleichwert" zum Guten zu wenden, ein Leben nach den Regeln des Altruismus, genauer, wie Freytags "Botschaft an die Menschheit" diesen versteht: Wer nicht meckert, sich nicht aufregt, nicht rumkritisiert, nicht neidisch und nicht gierig, sondern freundlich, bescheiden, zurückhaltend ist, sich nicht wehrt und sich fleischlos und fettarm ernährt und auf Wollust und Ehe und Kinder verzichtet, der wird mit dem Fleisch auch den Tod nicht schmecken, der bleibt gesund bis zum Ende der Welt (das Freytag, wenn auch ohne ein Datum zu nennen, noch für seine Generation erhoffte), den Anbruch des Reiches Gottes auf Erden und der Schaffung eines neuen paradiesischen Gartens.

- Schlechte Karten für diesen Garten bei meiner Freude an Kartenspielen, Fleisch und Krimis und Widerworten; schon das Einspeicheln war ein gewisses Problem aufgrund des damit verbundenen Verzichts auf Getränke während des Essens. Zum Funkessen nehme ich meistens Salat, und falls ich dann doch mal was trinken sollte, dann plagt mich nach Stunden noch Völlegefühl, vom Sodbrennen ganz zu schweigen.

- Und nochmals: Gleichwert, nicht etwa Zorn; Gott schickt weder Magen- noch Höllenbrand, und wenn nach den ersten tausend Jahren, der Zeit, in der die gesamte Menschheit mit leichter, von Gott geführter Hand das Paradies auf Erden schafft, der Teufel noch einmal losziehen darf, die Welt zum Bösen zu verführen, dann müßt ich mich halt zusammenreißen, während dieser paar Tage stets freundlich zu bleiben, nicht gar noch am Ende dem "zweiten Tod" – als Gleichwert? als Strafe? – anheimzufallen, dem ewigen, traumlosen Schlaf.

- Wären sie wenigstens so bekannt und präsent wie die Zeugen Jehovas gewesen... Wie aber soll man einer Sekte entkommen, die letzten Weltendes keiner kennt, ja, die letztlich wohl nicht mal selber ihren richtigen, amtlichen Namen kennt, die keinem etwas Böses will, einer Sekte ohne Beitrittszwang, ohne Riten, Zeichen, Gewänder, einer Sekte, die weder verlockend ist, geschweige denn eine Bedrohung?...

Vielleicht haben sie sich längst aufgelöst, ist ja nun auch schon drei Jahre her, daß ich vor ihrer Zentrale stand, einem weiß verputzten Zweifamilienhaus mit relativ großem Garten drumrum. Dort auch ein größerer Anbau; das war wohl die Druckerei. – "Der Anzeiger des Reiches der Gerechtigkeit": eine monatlich publizierte Sammlung diverser Artikel aus der Tagespresse, vom "Anzeiger" religiös kommentiert, und freilich, wie bei Sekten so üblich, im Lichte der Wahrheit und grad nicht "religiös". – Das also ist es. Und wärst du fromm, so könntest du frei den Blick erheben. Ist's denn nicht also?...

Läge die Sauna ein paar Stockwerke höher und könnte man dort aus dem Fenster schauen, dann schaute ich triumphierend herab auf die deutsche Zentrale der Menschenfreunde. – Unsinn, da hätte ich Hemmungen, und letzten Endes, warum denn auch? Wo, bitte, war denn die Kirche damals, als eben nicht nur der "Anzeiger" kam, sondern auch die Wechseljahre und mit diesen zugleich die Depression, die Sinnkrise einer Heimatvertriebenen mit wesentlich älterem Ehemann, Finanzbeamter im Mittleren Dienst, und "Heimat" drei Zimmer im Dachgeschoß und ansonsten ja bloß noch der Garten? Und selbst der Urlaub ein "Arbeitsurlaub", drei Wochen Haushalt im Ferienhaus, weder Auto noch Pelz, kaum Schmuck und kein Erbe, ja, nicht der geringste Eigennutz, das kleinste "sündige" Vergnügen...

- Da freut man sich über jeden doch, der unverhofft an der Haustür klingelt, in der alten – ledernen? – Aktentasche nicht weniger als das Heil der Welt, die Botschaft Gottes an die Menschheit, die Hoffnung auf eine erfüllte Zukunft, die weder den Tod noch das Ruhrgebiet kennt. Herr Schmitz, ein Witwer, der mir zum Ende der wohl wöchentlichen Besinnungsstunde zwei Pullmoll in die Kinderhand kullern ließ, schon damals aus der Dosieröffnungsbox, und mit menschenfreundlich frischem Atem im Abschlußgebet vom "Erlöser" sprach. Da wurde Erlösung existentiell, da löste sich was auf der Kinderbrust, da spürte man Gottes Atemhauch, und wohl trotzdem mehr Zufall als Marketing. Später hat er wieder geheiratet, was zwar biblisch erlaubt, aber trotzdem nicht im Sinne seiner Gemeinschaft war; da wohnte er außerdem schon in Neuwied, so daß es sich meiner Kenntnis entzieht, ob ihm das Recht zum Predigtdienst nach diesem Fauxpas entzogen ward.

Seine Nachfolgerin war mir ein wenig suspekt, vertrat sie doch allen Ernstes die These, daß nur die Menschen auferstünden. Das war zwar nur von prinzipiellem Interesse, ich hatte kein Haustier und wollte auch keins (in Norddeutschland 2, 3 Katzen; die wurden allesamt überfahren). – Und: wer gab mir das Recht zu dieser Kritik, mir, der ich gerade die Masern hatte, und diese, was sonst, als Gleichwert doch?...

- Nicht, daß sie solchen Sachverhalt auch nur angedeutet hätte; auch gab es kein einziges kritisches Wort zu meiner Mineraliensammlung (und je wertvoller, desto begehrenswerter), und auch der Herr Schmitz kritisierte sie nicht, und statt mir die Leviten zu lesen, zitierte er lieber den biblischen Text zu den Mauern des Neuen Jerusalem, die Tore geschmückt mit Edelsteinen. Mein erster Ansatz von Bibelkritik: Wie konnte der biblisch wertvollste Stein denn ausgerechnet ein Jaspis sein, ein Halbedelstein aus der Gruppe der Quarze und sicherlich auch schon zu biblischen Zeiten ein Schmuckstein, ein Rohstoff für Kunsthandwerk, und nicht der edle Smaragd, das Symbol für das ewige Leben? War das ein Übersetzungsfehler, oder war hier der Autor für einen Moment mal nicht so vom Heiligen Geist inspiriert, obgleich das laut Menschenfreundlichem Werk doch nur das Alte Testament betraf?...

In meiner kleinen Sammlung hatte ich zwar freilich keinen Smaragd, aber immerhin ein Tigerauge, einen Rosenquarz, einen Lapisstein, zudem diverse Feuersteine, die meisten aus der ehemaligen Kiesgrube hinter den Heidetaler Ferienhäusern. Die Halbedelsteine waren aus einem Kunstgewerbeladen gleich neben der evangelischen Stadtkirche; da waren wir einmal vor Weihnachten drin, mir war das zu voll und zu laut und zu hell. Mein mir wertvollstes Stück, schon in den ersten Jahren bei den Ferienhäusern gefunden, ging später leider verloren, vermutlich auf dem Grundstück eines Klassenkameraden; womöglich liegt er da heute noch, und die gläsernen Splitter eben wirklich nur Glas, die mein Klassenkamerad dort beim Rasenmähen gefunden hatte, Glas, Härte fünf nach der Mohs'schen Skala. In Ruhrstadt legte ich meinen Stein einem Juwelier zur Begutachtung vor, einem freundlichen älteren Herrn; der klemmte sich die Lupe ins Auge und bestimmte ihn als Bergkristall, was zwar prinzipiell schon in Ordnung ging, aber trotzdem ein wenig enttäuschend war, hoffte ich doch auf Wertvolleres denn bloß auf einen Halbedelstein, zudem aus der Gruppe der Quarze, den Täublingen unter den Steinfamilien, doch alle Versuche, was Beßres zu sein, schlugen ja eben schon damals fehl; mein Lieblingsstein war härter als Glas, doch gegen den Industrieberyll (hier und dort schon grün wie Smaragd, dennoch aber kein Edelstein, trotz Härtestufe acht), da war er beim Ritztest chancenlos, so oft ich's auch wiederholte.

- "Freude am Schmuck", ein Bertelsmann-Buch, ein Wunsch, den meine Mutter etwas seltsam fand, doch es ging mir ja nur um die Steine, und freilich: allein um die echten Steine; alles, was synthetisch war, von den Kunstfaserhemden mal abgesehen, war mir zutiefst zuwider; neben synthetischen Edelsteinen auch Filme, die angeblich draußen spielten, die Landschaft aber Kulisse war.

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