Christian Ehrhorn - ANNA

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Es ist eine finstere Nacht, als die riesige weiße Kreatur unvermittelt vor Annas Bett auftaucht. Wie ein lauerndes Unheil verharrt sie dort, nur um im nächsten Moment wieder zu verschwinden. Gezeichnet von der Begegnung, ist sie zehn Jahre später, als sechzehnjähriger Teenager, noch immer traumatisiert. Nur mit einem Nachtlicht schafft Anna es, Schlaf zu finden. Doch niemand glaubt ihr. So wird das Zusammentreffen mit dem hellhäutigen Monster wie ein Albtraum abgetan. Als nach der nächsten Begegnung mit der Kreatur plötzlich ihr kleiner Bruder verschwindet, wird Anna gezwungen, sich dem Wesen zu stellen und zu ergründen, warum es sie heimsuchte. Dabei stößt sie auf Geheimnisse in der Vergangenheit, die alle Welten zu zerstören drohen.

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Anna war bewusst, was sie dort erwarten würde. Sie kannte ihr Dorf. Tratsch war hier wie eine Seuche. Nichts blieb verborgen und jeder der zwölftausend Einwohner war ein offenes Buch. Es wurde gemauschelt und getuschelt. Selbstverständlich immer hinter dem Rücken der anderen. Es wurde sich echauffiert über das Verhalten seiner Mitmenschen, während man selber im vermeintlich Verborgenen das gleiche tat. Jeder war sich sicher, er hätte seine kleinen Geheimnisse. Die Wahrheit war, fast jedes Geheimnis in Schwarzenburg lag unter einer spiegelgläsernen Kuppel. Von innen hatte man das Gefühl, keiner würde es bemerken. Man sah nur sich selbst. Doch von außen gafften alle hemmungslos hinein. Und wenn man jemanden nicht mochte, stecke man ihn unter so eine Glaskuppel. Gemeinsam mit einer Lüge. Gerne verbreiteten die Schwarzenburger Gerüchte und Vermutungen. Ob diese der Wahrheit entsprachen, war zweitrangig. Hauptsache der primitive Vorstadtaffe hatte etwas, über das man sich das Maul zerreißen konnte. Worüber man sich so sehr aufregte, bis das Herz versagte. Wüten war die Volksdroge. Und jeder lechzte nach dem nächsten Schuss. Nach dem großen Skandal, dessen Einzelheiten man in die Stammtischrunde kotzen konnte. So war Schwarzenburg. Und Anna hasste es.

Ihren dunkelgrauen Rucksack geschultert, trat sie langsam den Weg in das Gebäude an. Sie betrachtete ihr Spiegelbild in der großen Glastür am Eingang. Durch das Schwarz ihres Shirts wirkte ihr Oberkörper in der Reflexion wie durchsichtig. Fast unsichtbar. So wie sie sich all die Jahre fühlte. Und bis heute hatte sich nichts dran geändert. Keiner der anderen Schüler würdigte sie eines Blickes beim Eintreten in das Gebäude.

Anna packte den massigen schwarzen Griff der Schwingtür und zog sie auf. Sie kam sich vor, wie der schuleigene Portier, als die anderen Jugendlichen wortlos durch die offene Tür liefen. Wiederholt setzte sie zum Hereintreten an, wurde aber stets abgedrängt.

Mit einem heftigen Stoß schlug etwas auf ihrer Schulter ein. Erschrocken wandte Anna sich um. Und erkannte ihn sofort. Sven hatte ihr mit der Faust einen Schlag verpasst. Eitel wie er war, fuhr er sich mit der Hand durch die kurzen schwarzen Haare. Der Polyester seiner dunklen Bomberjacke knisterte bei jedem Schritt. Anna bemerkte, wie er sie mit dem Blick seiner hellbraunen Augen löcherte. Er war ein großer Kerl, mit breiten Schultern und einer, selbst für einen Mann, schmalen Hüfte. Viele bewunderten Sven für seine enorme Sportlichkeit. Er war einer der bekanntesten Schüler. Nicht, dass ihn jeder leiden konnte. Er war der klassische Mobber, der alle anderen von oben herab betrachtete. Viele sahen in ihm das typische Alphamännchen. Für Anna jedoch war Sven das Musterbeispiel eines Vollidioten. Wenn er sprach, klang es für sie wie das Gebrabbel eines besoffenen Kleinkindes. Und seine Sätze waren ebenso gehaltvoll. Die Größe seines Körpers musste in einer krassen Unverhältnismäßigkeit zur Größe seines Gehirnes stehen.

»Hey Killer«, rief er ihr im Vorbeigehen zu.

Direkt dahinter folgte ihm Nina, die wie immer komplett in Pink gekleidet war. Selbst die Haarspangen, die ihre schulterlangen hellbraunen Haare schmückte, strahlten in einem Neonrosa. Unter ihrer pinken Jacke mit weißem Pelzkragen trug sie ein hautenges rosa Top, welches ihre schlanke Figur und die, für ihr Alter, großen Brüste betonte. Dabei gab das Oberteil den Blick auf ihren Bauchnabel frei. Ihre grünen Augen hob sie mit aufgeklebten Wimpern hervor. Nina war die Oberflächlichkeit in Person. Wer nicht ihrem Ideal von Schönheit entsprach, war es in ihren Augen nicht würdig, mit ihr zu reden. Zusammen mit Sven ergaben sie das perfekte Duo infernale.

»Na, wo hast du deinen kleinen Bruder verscharrt?«, frotzelte Nina im Vorbeigehen und lachte.

Schnellen Schrittes folgte sie Sven und gab ihm einen Kuss. Während die Beiden Hand in Hand fortgingen, drehte sich Nina zu Anna um und reckte ihr den Mittelfinger entgegen.

Da war es wieder. Das Ziehen im Magen. Der Druck im Bauch. Dieser schnürende Knoten im Hals. Es war, als würde ihr Organismus die Schule wie einen Fremdkörper abstoßen. Und ihre Mitschüler waren die Parasiten, welche diesen Fremdkörper bewohnten.

Anna atmete tief durch. Sie kramte mit ihrer Hand in der Hosentasche und zog einen zerknüllten Zettel hervor. Sie faltete ihn auf und ihr Stundenplan kam zu Vorschein. Es war Montag. Das bedeutete, der Tag würde mit Sport beginnen.

Anna musste den gesamten Schulhof überqueren, um zur Sporthalle zu gelangen. Neben anderen Schülern standen Nina und Sven schon dort. Anna trat zwischen den Stämmen der großen Eichen hervor, die den Eingangsbereich säumten. Eine leichte Brise strich durch deren Blattwerk. Leise wie das Flüstern des Windes wehte ein Getuschel durch die Gruppe von Schülern. Verhalten tönte Anna ein Raunen entgegen. Bis Nina das Wort ergriff.

»Ich bin überrascht dich hier zu sehen. Wir dachten du hättest dich bereits erhängt, weil du deinen Bruder umgebracht hast!«

Mit dem trügerischsten Lächeln, das Anna je gesehen hatte, grinste sie ihr entgegen. Wie vom Donner gerührt verstummten alle anderen Mitschüler. Nur Sven, der seinen Arm um Nina gelegt hatte, verfiel in lautes Gelächter.

»Was nicht ist, kann noch werden«, setzte er nach.

Ihr erster Tag in der Klasse und es wirkte, als wäre sie nie weg gewesen. Nicht nur, dass sie Zuhause den Launen ihrer Mutter ausgesetzt war. Kaum war sie wieder in der Schule, schlugen ihr Hohn und Spott entgegen.

Der Groll auf Nina quoll regelrecht aus Annas Augen. Sie fühlte, wie sich Wut in ihrem Bauch anstaute. In ihr brodelte es wie in einem Vulkan. Sie war kurz davor zu explodieren und ihr verbales Magma über Nina zu ergießen.

Immer wieder fragte Anna sich, was sie Nina getan hatte. Was mit der Zeit passiert war. Sie konnte sich nicht erinnern, was sie entzweit hatten. Die beiden Mädchen hatten sich im Kindergarten kennengelernt. Seitdem waren sie beste Freunde. Sie waren unzertrennlich. Hand in Hand erkundeten sie ihre Welt. Es war eine dieser Freundschaften, von der man dachte, sie würden ein Leben lang halten.

Doch heute war nichts mehr von der einstigen Einigkeit zu spüren. Aus Freundschaft wurde Feindschaft. Aus Liebe wurde Hass. Und Anna war es unerklärlich, wie es dazu gekommen war. Hatte es etwas mit Ninas Mutter zu tun? Mit dem Vorfall im Schlafzimmer? Aber Anna trug doch keine Schuld daran – was dort gesagt und getan wurde.

»Guten Morgen liebe Schüler«, tönte es von hinten, unterlegt vom Gerassel eines großen Schlüsselbundes. Herr Wiemann, der Sportlehrer, trat in die Menge und bahnte sich seinen Weg zum Tor der Sporthalle.

»Hallo Anna, schön dass du wieder hier bist!«, sagte er lächelnd, als er sie zwischen den anderen Schülern entdeckte.

Kurz war der Anflug eines Schmunzelns auf Annas Gesicht zu erkennen. Es war das erste freundliche Wort, das sie hörte, seit sie die Schule betreten hatte.

Eine der beiden Neonröhren, welche den fensterlosen Umkleideraum der Mädchen erhellten, durchzuckte ein intensives Flackern. Es verwandelte den Raum in einen Saal voll tanzender Schatten.

Die kleinen hellgrauen Kacheln des Fußbodens wirkten in heftigem Kontrast zu den dunkelbraun lackierten Holzbänken, welche die Wände an drei Seiten säumten.

Anna zog sich in die hinterste Ecke des Umkleideraumes zurück. Sie hängte ihren Rucksack an einen der Metallhaken, welche an einem Gerüst hinter den Bänken angebracht waren. Die dunkelgrüne Farbe war von einem Großteil des Metalls abgeblättert, was vermuten ließ, dass deren Pflege nicht zu den wichtigen Aufgaben des Hausmeisters zählten.

Anna schnürte das zu lang geratene Band ihrer verwaschenen roten Sportshorts zu einer Schleife und stopfte die überhängenden Schlaufen in den Bund der Hose. Hektisch streifte sie sich ihr schwarzes Shirt ab und tauschte es gegen ein Dunkelgraues. Sie war versucht, nicht zu viel von ihrem Körper preiszugeben. Um den anderen Mädchen nicht noch mehr Angriffsfläche für Beleidigungen zu bieten.

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