B. G. Bernhard - Auch dunkle Wolken haben einen Silberstreif

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Episoden des Alltags einer Familie in Ostdeutschland sind mit der Arbeitswelt des in Dresden beheimateten Pharmazeuten Thalheim zu einem epischen Ganzen verwoben.
Unterordnung und Aufbegehren prägen den Alltag. Freizeitaktivitäten, liebevoll-gestaltete Familientreffs, Momente des Glücks, familiäre Harmonie sind der Gegenpol und bleiben anhaltend in Erinnerung angesichts des hereinbrechenden Zusammenbruchs und der Entwurzelung.
Der Riss der Zeit geht auch durch den Protagonisten selbst. Wohin treibt es ihn? Wird er die Herausforderungen in einer ihm fremden Welt meistern?

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Hier kam früh immer Jonas, der Kumpel mit der Hündin Amy. Sie warteten bereits. Während sich die Männer im gesetzten Alter die Hand gaben, begrüßten sich die Hunde, indem sie höflich an ihren Hinterteilen schnupperten. Lucky, ein Appenzeller der Schweizer Sennenhundgruppe war etwas größer als Amy, die als Entlebucher ebenfalls zu den Sennenhunden zählte. Mit ihrer gleichen Dreifarbigkeit – schwarz, weiß, gelb-bräunlich - waren sie kaum zu unterscheiden. Beide waren sehr lebhaft und temperamentvoll. Flink sausten sie über die Räcknitzhöhe, durch den Garagenkomplex den Hang hinauf zur eingefallenen Scheune des denkmalgeschützten Bauerngutes. Dieser Ort wurde von vielen Hunden aufgesucht und markiert. Die Männer postierten sich aufgrund der milden trocknen Witterung auf ihren Sitzunterlagen am Hang und philosophierten über die Welt.

Die Hunde rasten um Scheunenwände, durch die Kleingärten bis zur Endstation der Straßenbahn unterhalb der Südhöhe, wo andere Vierbeiner Markierungen am Wartehäuschen hinterließen. Dort kehrten sie um und kamen zu ihren Herren zurück. Die tägliche Begegnung verband nicht nur die Männer freundschaftlich, sondern auch die Hunde. Sie gingen noch eine Wegstecke gemeinsam, verabschiedeten sich und Zietschmann lief mit Lucky den schmalen Fußweg durch die Felder zum Kaitzer Bäcker ins Tal. Einmal in der Woche frühstückte er mit seiner Nachbarin, Luise Mehnert. Hierfür brachte er frische knusprige Brötchen mit. Im Wohngebiet war man sich einig, dass es weit und breit keine besseren Brötchen gebe. Die Kaufhallen-Brötchen, quasi als Schüttgut in Säcken angeliefert, hatten stets die Ofenfrische verloren und die Konsistenz gummiartiger Rollen angenommen.

Anhänglich begleitete der Hund Lucky seinen Herrn Zietschmann zurück in die Erdgeschosswohnung in einem farblich faden Neubaublock. Ebenfalls Parterre, direkt neben dem Hauseingang wohnte Luise Mehnert. Zietschmann klopfte an Mehnerts Tür. Mit Absicht klingelte er nicht, denn Klopfen war die stille Vereinbarung, dass vertraute Personen vor der Tür standen. Er grüßte und überreichte die Tüte mit Semmeln. Die Nachbarin bedankte sich und wünschte ebenfalls einen guten Morgen. Sie umklammerte die Tüte und lobte den Duft des Backwerks. Zietschmann wollte rasch aus seiner Wohnung noch Streuselkuchen und das Wurstpaket vom Kaitzer Fleischer holen. Dann könne das Frühstück beginnen. Aber Lucky zwängte sich an den Beinen Frau Mehnerts vorbei in den Korridor. Er wusste, weiter als in den Korridor durfte er sich nicht wagen. Das lehnte nicht nur Frau Mehnert ab, die froh war, früh morgens keinen Hund betreuen zu müssen. So konnte sie in Ruhe ausschlafen. Sondern auch Mehnerts Katze Bella lehnte Eindringlinge ab. Sie lag im Korridor auf ihrer Decke. Als Lucky näher kam, sprang sie auf und begrüßte ihn mit gebogenem Rücken und peitschendem Schwanz, der in Zucken überging. Während Lucky dies als freundliches Signal zum Spiel auffasste, war Bella ablehnend, zornig, angriffslustig. Sie duldete nicht seine Invasion in ihren Bereich. Zietschmann zog Lucky an der Leine, führte ihn in seine Wohnung und kam mit den versprochenen Leckereien zurück.

Zum Frühstück reichte Frau Mehnert zur mit Butter bestrichenen Semmel noch den selbstgemachten Pflaumenmus, den Herr Zietschmann tüchtig lobte. Er wolle wissen, wie Frau Mehnert diesen mache. Sie nehme immer die Hauszwetschge. Ganz einfach. Auf sächsische Art. Fünf Teile entkernte Zwetschgen mit einem Teil braunen Zucker, einem Teelöffel Zimt, einer Messerspitze gemahlener Nelken mischen, über Nacht stehen lassen. Am anderen Tag käme alles in eine eiserne Kasserolle. Zwei bis drei Stunden im Backofen bei knapp zweihundert Grad. Hin und wieder umrühren. Zuletzt in Gläser mit Schraubdeckel und sicherheitshalber kurz einkochen.

Sie genossen ihr Frühstück, unterhielten sich über das neue Theaterstück im Großen Haus, über ein Schnellgericht und die jüngsten Begebenheiten im Haus.

Sie räumte ab. In der Küche öffnete sie ihr zweiflügeliges Fenster. Durch den Luftzug schwebten die Spinnenweben der Baldachinspinne, deren Flugfäden am benachbarten Strauch hingen, in Mehnerts Gesicht. Sie dachte an den Volksglauben, wonach die Fäden Glück bringen sollten.

Als es an der Tür klopfte, erhob sich Herr Zietschmann, bedankte sich und ging zur Tür. Frau Mehnert hinterher.

Frau Berger aus der ersten Etage steckte ihren Kopf durch den Türspalt.

„Frau Mehnert, gann mei Gind, mei Nina ne Weile hier bleim. Ich muss zum Doktr.“

„Freilisch gannse bei mir bleim. Se wärn doch nischt Schlimmes ham?“

„Ich gloobs nich, hoff ich jedenfalls.“

Frau Mehnert kehrte zum Hochdeutsch zurück.

„Komm Nina, wir füttern zuerst die Katze. Bella wartet bestimmt schon lange auf ihre Morgenmahlzeit.“

Dann dürfe Nina mit ihr spielen. Sie gab der Katze frisches Wasser und in den Napf Fleischstückchen. Sie schmierte ein Butterbrot und schnitt es in kleine Streifen.

Nina ging in die Hocke und schaute Bella zu.

Frau Mehnert reichte ihr den großen Wollknäuel zum Spielen. Die Futteraufnahme war vorerst wichtiger. Dann folgte Bella ihrem Spieltrieb. Nina rollte den Knäuel durch die Küche und Bella jagte hinterher. Dann spielten sie mit Wollfäden.

Nach einiger Zeit meinte Frau Mehnert, sie könnten jetzt Fernsehen machen. Aber Frau Mehnert hatte etwas anderes im Sinn als Nina.

Und sie ging mit Nina zum Fenster. Öffnete den zweiten Fensterflügel. Rollte die dicke Wolldecke zusammen und legte sie auf das Fensterbrett. Nina holte Bella, platzierte sie neben sich und streichelte sie. Luise Mehnert stütze sich mit den Unterarmen ab, so konnte sie ihre üppigen Brüste gut lagern. Sie machte es sich bequem. Hier könnten sie in die Ferne sehen. Frau Mehnert zeigte auf den Spielplatz mit den Freunden Ninas und auf die schwarzen Amseln auf dem Baum.

Ihre rotbraunen, mahagonifarbenen Haare hatte Luise Mehnert hochgesteckt. Einzelne graue Haare waren sichtbar. Von ihrem geliebten Platz aus konnte sie den grünen Raum mit Grasflächen und hochgewachsenen Laubbäumen zwischen den quadratisch angeordneten Häuserblocks gut überschauen. Die Blätter begannen sich bereits zu verfärben und fielen zu Boden.

Sie summte für Nina leise: „Blätterfall, Blätterfall, gelbe Blätter überall…“

Die grüne Farbe war stellenweise durch verschiedene Brauntöne ersetzt. Eben Spätsommer. Herbstbeginn. Zweiter Frühling der Frauen ging ihr durch den Kopf. Manche sprachen auch von Indian Summer – eben wegen der herbstlichen Laubfärbung. Von zweiter Jugend verspürte Luise Mehnert aber nicht viel, eher verband sie, ihrer Mentalität entsprechend, die Jahreszeit mit der Zeitzone ihres Lebens. Seit einem Jahr war sie Rentnerin. Nun fern von ihrer geliebten Bühne. Hin und wieder hielt sie kleine Lesungen in der Christuskirche in Altstrehlen, besonders über Lene Voigt. Über zwanzig Jahre war sie in ihrem Souffleurkasten über den zwanzig Zentimeter hohen Schlitz im hölzernen Kasten über die Augen mit den Darstellern auf der Bühne verbunden. Der tägliche Blick in den Spiegel bestätigte nun ihre Assoziationen vom Herbst des Lebens. Nur selten setzte sie vor dem Spiegel ihre Brille auf, um die Konturen der Falten und Furchen nicht deutlich wahrnehmen zu müssen. Ohne Brille waren ihre Züge weichgezeichnet. Noch vor Jahren entdeckte sie in ihrem Spiegelbild – Gefallsucht und Gelüste, aber auch Cleverness und Freimut. In der Antike, überlegte sie, galt der Spiegel als Abbild der Seele, die darin gefangen war. Zu Kinderzeiten erfuhr sie aus Märchen und Sagen, dass der Spiegel übersinnliche Eingebung, Voraussagungen, Erkenntnis bringen konnte. Sie wusste, dass die chinesische Tradition den Spiegel als Symbol der Verbannung des Bösen verehre. Aber Mehnert wähnte manchmal neben sich im Spiegel den Satan, den Geist der Finsternis. Sie fühlte quasi den rebellierenden Widersacher, der sich in den Weg stellte und Gegenkraft initiierte. Sie überlegte, ob eine alternde Frau den Spiegel ignorieren und ihn durch den schönen Schein ersetzen solle, besonders wenn die Zahl fünf überschritten war. Eine passende Kleidung wählen, in der man immer gut aussähe. Sie erinnerte sich, mit zwanzig wählte sie himmelblau. Wahrscheinlich angeregt durch die Verknüpfung ihrer Gedanken, wenn sie entspannt im Gras lag, in den Himmel schaute, an Raum und Ewigkeit dachte, inneren Frieden verspürte und Harmonie als Gefühl in ihr aufstieg.

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