Anna Laelia Seewald - Liebenau

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Kurz nach der Wende ist Liebenau ein Nazikaff, ein trostloser Ort in der Nähe von Berlin. Kaum jemand erinnert sich noch daran, dass zur Zeit der Weimarer Republik Künstler und Lebensreformer hier ihren Traum von einem freien, selbstbestimmten Leben Wirklichkeit werden lassen wollten. Als Ende 2019 ein Bild der wenig bekannten Malerin Meta Wiethold in einer Ausstellung in Berlin auftaucht und kurz darauf gestohlen wird, scheint die Vergangenheit die Gegenwart einzuholen.
Die Kultursoziologin Alev Aktay ist allerdings zunächst wenig begeistert, als die renommierte Professorin Karin Wolter sie damit beauftragt, gemeinsam mit einer Kunsthistorikerin ein Buch über Meta Wiethold zu verfassen. Alev ist gerade auf dem Sprung nach oben in ihrer wissenschaftlichen Karriere und die Geschichte «Kartoffeldeutschlands» lässt sie eher kalt.
Doch wer war Meta Wiethold, die ostpreussische Gutsbesitzertochter, die sich in Berliner Künstlerkreisen der «goldenen Zwanziger» herumtrieb, Ideen der Lebensreform anhing und schließlich in die UdSSR emigrierte, wirklich?
Im Berlin der Gegenwart tobt unterdessen der Wahlkampf. Islamistische Anschläge erschüttern die Stadt. Rechtspopulisten, Reichsbürger und ein grellbuntes, von Diversity und Internetaktivismus geprägtes Kulturprekariat prallen hart aufeinander.
Als Schüsse fallen, begreift Alev, dass sie jahrelang fernab der Realität in einem universitären Elfenbeinturm gelebt hat. Ausserdem scheint jemandem, der höchst lebendig ist, sehr daran gelegen zu sein, die Vergangenheit ruhen zu lassen …

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Luca und Tiffy waren das, was man sexuell „offen“ nannte. Offiziell waren sie sogar zusammen, was allerdings nur bedeutete, dass sie sich die Wohnung miteinander teilten und einander gelegentlich im Bett verwöhnten, wenn sonst gerade niemand da war. Luca modelte. Tiffy hatte sein Jurastudium abgebrochen, weil er mit der öden Paragraphenpaukerei nichts hatte anfangen können. Dann hatte er eine Weile Graphikdesign gemacht, was er sich autodidaktisch angeeignet hatte, und als DJ in ein paar Clubs aufgelegt, bis Jonas und er auf die Sache mit dem Internet gekommen waren.

Jonas' Nackenmuskulatur verspannte sich. Luca streichelte ihn umso zärtlicher. „Lass das!“ murmelte Jonas. „Wieso?“ zwitscherte Luca unschuldig. „Das weiß du genau, Sam, die Kleine ...“ Luca ließ ihn los. Vorsichtig linste Jonas über seine Schulter. Natürlich, das hätte er sich denken können – bis auf seine knallroten Boxershorts mit dem „Fritz the Cat“-Aufdruck war Luca splitternackt und das mit den Boxershorts wäre im Zweifelsfall auch schnell erledigt.

Eigentlich hatte er mit Tiffy an der Internetgeschichte weiterarbeiten wollen. Sie hatten da ein todsicheres Ding. Jonas hatte einen Master in Literaturwissenschaften, aber damit konnte er sich allenfalls den Arsch abwischen. Auch der Weinhandel, den er im Internet aufgezogen hatte, lief eher mau. Das waren nur Peanuts. Das brachte es nicht wirklich. Aber Tiffy war nie um eine Idee verlegen. Tiffy war verdammt fit, was das Internet anging, ein echtes Allroundtalent! Sie hatten fieberhaft überlegt, mit was man wirklich Knete machen konnte. Immerhin, er war Familienvater, er hatte Frau und Kind. Das sagte er Luca jetzt auch. „Luca, ich bin verheiratet, Familienvater, ich muss irgendwie für meine Tochter sorgen.“ Auch ohne sich umzudrehen wusste er, dass Luca dafür nicht mehr als ein spöttisches Lächeln übrig hatte.

Tiffy war irgendwie nicht da gewesen. Also hatte Jonas sich in sein Zimmer verzogen, um dort darauf zu warten, dass sein kleiner Märchenprinz und Geschäftspartner sich mal nach Hause bequemte. Tiffy hatte die Idee gehabt, Arbeitslose abzuzocken. Eine Weile hatten sie ein paar eklige Sachen im Darknet gemacht. Damit hatten sie zwar wirklich Geld wie Heu verdient, aber das mit den Arbeitslosen funktionierte ganz locker mit ein paar gefakten Stellenanzeigen, die jeder bei Google finden konnte. Es war immerhin nicht ganz so grindig wie das Darknet. Im Zweifelsfall konnten sie alles als großes Missverständnis darstellen. Zwei doofe Jungen, von denen einer gern in Frauenklamotten herumlief, die irgendwie ein gutes Herz gehabt hatten und den Leuten hatten helfen wollen und dann waren sie halt selbst auf den Mist hereingefallen. Wie blöd! Jonas hätte nie gedacht, dass es Leute gab, die auf so etwas ansprangen, denn eigentlich musste da ja bei jedem auf den ersten Blick ein rotes Warnlämpchen aufleuchten, das einem sagte, dass es da nicht so ganz mit rechten Dingen zugehen konnte, aber es waren gar nicht mal so wenige, die bereitwillig mitmachten. Irgendwie waren die selbst schuld, wenn sie so naiv waren, fand Jonas. Das Leben war nun mal kein Ponyhof.

Na mach schon, Alter! sagte Jonas sich. Beweise allen Rittern der Tafelrunde, dass du einen eisernen Willen hast! Der Gral, nach dem sie alle suchen, der kann dich mal! Aber kreuzweise! Erst am Freitag hatten Tiffy und Luca ihn auf eine Party geschleppt, nach der er ein derart schlechtes Gewissen gehabt hatte, dass er sich ernsthaft gefragt hatte, ob er nicht letzten Endes doch eine verkappte Schwuchtel war, die dieses Trara mit hetero und Ehe nur hochhielt, damit niemand darauf kam, dass er in Wirklichkeit keineswegs bloß „offen“ war, sondern stockenschwul. So schwul, dass daneben Rosa von Praunheim noch wie ein braver Spießbürger wirkte, der mit dem anderen Ufer nur ein wenig hatte kokettieren wollen, um zu sehen, was die Leute dann daraus machten, wie sie sich das Maul zerrissen.

Aber in seinem, Jonas' Fall, hatte es wohl eher an dem Zeug gelegen, das sie genommen hatten – allerbeste Qualität, so rein, dass die Wirkung heftiger gewesen war, als er erwartet hatte. Nicht diese verquirlte Scheiße, die sie in irgendwelchen illegalen Chemieküchen in Tschechien zusammenrührten. Die Nazi-Droge. Tralala. Er war mindestens ebenso breit gewesen wie Hermann Göring. Jonas grinste. Er hatte mal gelesen, dass die Nazis ihre Kampfpiloten gedopt hatten, damit sie länger durchhielten – Fliegerschokolade hatte man das genannt. Die Vorstellung, dass da lauter Nazis, die hackedicht bis obenhin gewesen waren und wahrscheinlich nur ans Poppen gedacht hatten, im Kampfflieger gesessen hatten, war einfach irre!

Ihn hatte der Kram jedenfalls auch zum echten Bomber gemacht. Er war derart prall gewesen, dass er in dem Garten der Lüste, der sich ihm dargeboten hatte, gar nicht gewusst hatte, von welchen Früchten er zuerst hatte naschen sollen. Auf der Party waren auch Mädchen gewesen. Das war es nicht. Er hatte zuerst die kleine Italienerin genagelt - Selina oder Fiorina oder irgendwie so - und war dann an einer Schwedin dran gewesen, bei der er sich gar nicht mehr die Mühe gemacht hatte, sie nach dem Namen zu fragen. Die hatte aber im letzten Moment einen Rückzieher gemacht. Hatte sich das Ganze offenbar bloß mal angucken wollen. Na ja, manche Menschen waren halt einfach fade, wollten kein Risiko eingehen und lebten ihr müdes Leben bis sie irgendwann an Altersschwäche eingingen.

Jonas dagegen war von Natur aus ein intensiver Mensch. Er war schon so geboren. Er machte keine halben Sachen. 'No risc, no fun!' war sein Motto. Das Leben war doch viel zu kurz, um sich irgendeine Chance, Spaß zu haben, entgehen zu lassen und er wollte alles mitnehmen, wirklich alles! Dann war Luca gekommen und hatte ihm ganz tuntig ein Gläschen Sekt in die Hand gedrückt. Der Sekt war an Jonas Schädeldecke hinabgeperlt wie kleine Kristalle, die lustvoll in seinem Hirn geknistert hatten und sich dann durch seine Blutbahn in seinem ganzen Körper ausgebreitet hatten. Luca hatte mit ihm rumgemacht und ihm mächtig eingeheizt, nur um ihn dann an einen Amerikaner weiterzureichen, der schon ein paar Jährchen mehr auf dem Buckel gehabt hatte, aber mordsmäßig Erfahrung. Mein lieber Scholli! Der Amerikaner hatte noch einen Kumpel dabei gehabt und zu dritt hatten sie sich dann ins Nirwana der absoluten Lust gerammelt. Wow! Es war einfach der Hammer gewesen!

Jonas hatte sich das jetzt so gedacht, dass Tiffy und er noch zusammen eine Bong durchziehen und dann ganz entspannt mit dieser Internetgeschichte weitermachen würden. Er atmete den Duft des verwaschenen Kissens mit dem Rennauto ein, das noch ein bisschen nach Tiffy roch. Luca war aus dem Zimmer gegangen. Wahrscheinlich war er beleidigt. Sollte er doch. Jonas robbte vom Bett herunter und zog sich seinen Pulli über. Er hatte irgendwie keinen Bock mehr. Wahrscheinlich wäre es ganz gut, wenn er sich jetzt eine Weile ein bisschen rar machte, damit Tiffy kapierte, dass er nicht alles mit ihm machen konnte. Zumindest wollte er nicht wie eine gedemütigte Hausfrau in Tiffys Zimmer hocken, zwischen der albernen Bettwäsche mit dem Rennauto und Tiffys Gigaschrankwand, neben der selbst die Berge an Klamotten, die Sam im Laufe der Jahre angehäuft hatte, noch bescheiden wirkten, und warten, bis es dem gnädigen Herrn oder der gnädigen Dame - je nachdem wie Tiffy heute gesehen werden wollte - einfiel, dass er - oder eben sie - da ja noch irgendwie eine Verabredung hatte. Das konnte Tiffy wirklich vergessen! Das Internetding konnten sie schließlich auch per WhatsApp durchziehen.

Jetzt wollte Jonas nach Hause, zu seiner Frau Samantha und zu seiner Tochter Paula. Ganz gleich wie bezaubernd Luca auch war, Sam war auch nicht schlecht. Sonst hätte er sie schließlich nicht geheiratet. Meistens glotzten die Leute erst einmal, wenn sie Sam sahen, weil sie sie auf den ersten Blick für eine Europäerin hielten. Sam hatte lange, dunkelbraune Haare und einen hellen Alabasterteint. Sie war so weiß, dass jeder Gruftie aus den späten Achtzigern unter seiner dicken Schminke vor Neid erblasst wäre, und daher passte es irgendwie nicht ganz, ausgerechnet Sam als Woman of Color zu bezeichnen und trotzdem war sie eine.

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