Ob der vorzeitige Samenerguss ein körperliches oder geistiges, also ein physisches oder eher psychisches Problem ist, ist wissenschaftlich bis zum heutigen Tag nicht vollständig geklärt. Eine zu schnelle Reaktionszeit der Nerven im Bereich der Beckenmuskulatur ist eine mögliche Ursache. An späterer Stelle in diesem Text werden einige Methoden erläutert, die helfen, diese Reaktionszeit zu beeinflussen, mithin den Samenerguss besser zu kontrollieren.
Eine Behandlung auf psychotherapeutischer Ebene ist selbstverständlich ebenso möglich. Dies kann auch in Kombination mit Medikamenten erfolgen, die individuell - das heißt auf den jeweiligen Einzelfall - abgestimmt sind.
Eine therapeutische Behandlung ist jedoch nicht in jedem Falle nötig. Hat der Facharzt, der Urologe, festgestellt, dass Sie gesund sind, können Sie die Übungen, die in diesem Buch erläutert sind, problemlos durchführen. Die Möglichkeiten, das Problem Ejaculatio praecox in den Griff zu bekommen, sind sehr gut. Die Eigenbehandlung, also die in diesem Buch beschriebenen Übungen, sind ein probates Mittel, den vorzeitigen Samenerguss zu stoppen. Sie steigern die Kontrolle über Ihren Körper und bauen überdies Stress ab. Viele der Übungen sollten Sie mit Ihrer Partnerin durchführen. Nicht zuletzt gewinnt dadurch auch der partnerschaftliche Umgang - er wird sensibler und harmonischer.
Frauen fällt es oftmals leichter, über ihre Probleme zu reden, als Männern. Diese glauben, dass sie das, was sie bedrückt, am besten mit sich selbst klären können. Sie glauben, dass es ein Zeichen von Schwäche ist, wenn sie sich ihrer Partnerin mit Problemen anvertrauen. Sie glauben, Stärke zeigen zu müssen, und schweigen. Das Gegenteil ist der Fall. Ihre Partnerin wird es honorieren, wenn Sie offen mit ihr über das Problem Ejaculatio praecox kommunizieren. Möglicherweise stört es sie weniger als Sie denken, dass der Liebesakt schneller vorbei ist, als Sie es sich wünschen. Vielleicht auch hat Ihre Partnerin schon bemerkt, dass etwas nicht stimmt, aber noch nicht den Mut gehabt, das Thema anzusprechen.
Deshalb: Kommunizieren Sie mit Ihrer Partnerin. Schon das offene Gespräch bewirkt, dass Sie sich entspannen und dass der Druck nachlässt.
Kommunikation durchbricht den Teufelskreis: Angst vor vorzeitiger Ejakulation – Schweigen über das Problem - fehlende Entspannung beim Sex – vorzeitige Ejakulation – Verlust des Selbstwertgefühls – neuerliche Angst vor vorzeitiger Ejakulation etc.
Also - geben Sie sich einen Ruck. Thematisieren Sie das Problem!
Liegt die Ursache in einem körperlichen Defizit, kann dies nur durch den Urologen festgestellt werden. In diesem Zusammenhang sind vor allem schmerzhafte Entzündungen des so genannten Urogenitaltraktes, Tumorerkrankungen oder Ähnliches zu nennen.
Eine gesteigerte Sekretion der Geschlechtsdrüsen, so das Ergebnis neuerer Forschungen, führt zu einer überhöhten Samenmenge, die schließlich Ejaculatio praecox zur Folge hat. Häufiger Geschlechtsverkehr über einen längeren Zeitraum hinweg mindert in der Regel den Druck und ermöglicht so nach und nach einen normalen Geschlechtsverkehr.
Bevor man also eine Eigentherapie beginnt oder sich an einen Sexualtherapeuten wendet, ist es wichtig, den eigenen Körper einmal gründlich checken zu lassen. Und wenn keine organischen Unstimmigkeiten vorliegen, kann man sich konkrete Gedanken hinsichtlich weiterer Schritte machen.
Die psychischen Ursachen sind vielfältig. Vor allem beruflicher Stress kann das Sexualleben beeinträchtigen: Es fehlt die notwendige Ruhe und Konzentration - Erektionsstörungen treten auf, die Kontrolle über den eigenen Körper lässt nach, es kommt zum vorzeitigen Samenerguss. Auch familiärer Stress übt Druck aus und wirkt sich negativ auf das Sexualleben aus. Depressionen (wie auch die entsprechenden Medikamente, siehe dazu nächstes Kapitel) können Ejaculatio praecox verursachen.
Natürlich setzen sich die Betroffenen häufig auch selbst unter Druck: Mit dem Gedanken und dem Anspruch, dass es diesmal klappt, wächst der „Sex-Stress“ und führt nicht selten dazu, dass es dann schließlich doch nicht funktioniert, was letztlich den Druck nur noch mehr erhöht. Des Weiteren können auch Konflikte und Spannungen in der Partnerschaft Ursache für eine sexuelle Störung sein.
Wenn das Thema Sexualität in einer Beziehung nicht angesprochen wird, wenn die eigenen Vorlieben und die des anderen nicht thematisiert werden, kann auch hier der Grund für Ejaculatio praecox liegen. Kommunikation ist wichtig! Eine Paartherapie kann helfen, Hemmungen abzubauen, der Umgang mit dem Thema Sex wird unbefangener und man kann offen und ehrlich über die eigenen Wünsche (und auch über die Probleme) sprechen.
Medikamente, etwa gegen Bluthochdruck, psychische Beschwerden oder Schmerzen, können die Sexualität beeinträchtigen. Vor allem bei Präparaten, die den Hormonhaushalt durcheinanderbringen, tritt dieser Effekt auf; etwas weniger häufig sind derartige Wirkungen auch bei Psychopharmaka zu beobachten. Allerdings lässt sich nur schwer sagen, ob die Ursache der Probleme auf das Medikament zurückzuführen ist, oder ob die sexuelle Störung in der Krankheit selbst respektive in der psychischen Belastung durch die Krankheit wurzelt. Die Lust auf Sex ist natürlich auch von der persönlichen Gemütsverfassung abhängig.
Medikamente, die müde oder lethargisch machen oder dazu führen, dass man sich nicht wirklich wohl in seiner Haut fühlt, können sich ebenfalls auf die Sexualität auswirken.
Das Zusammenspiel von Psyche, Nervensignalen und Hormonen stellt die Basis dar für die sexuellen Abläufe im Körper. In jedem dieser Bereiche können sich Medikamente negativ bemerkbar machen.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber; möglicherweise kann er Ihnen ein anderes Medikament verschreiben. Keinesfalls aber sollten Sie die Medikamente ohne Absprache absetzen.
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