Tom Dekker - Diesel

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Diesel: краткое содержание, описание и аннотация

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Dunkle Wolken brauen sich über der City 95B457 zusammen. Während der aus dem Exil zurückgekehrte Industrielle Collin Rand nach der politischen Macht greift, wird es für die Menschen immer schwieriger, sich zu versorgen. Schuld daran ist der Mangel an Diesel, über dessen Grund eifrig spekuliert wird. Und ausgerechnet in einer solchen Situation soll auch noch ein offizielles Rennen mit Dieselrollern ausgetragen werden.
Gäbe es eine günstigere Gelegenheit für ein aufstrebendes politisches Genie wie Gordon Fletcher, sich in das Spiel um Macht und Reichtum einzumischen?

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Tom Dekker

Diesel

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Inhaltsverzeichnis Titel Tom Dekker Diesel Dieses ebook wurde erstellt bei - фото 1

Inhaltsverzeichnis

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Tom Dekker Tom Dekker Tom Dekker Diesel Roman Steampunk • Fantasy

Diesel Diesel Bereits erschienen Bände des Terapolis-Zyklus: Terapolis Clockwork Impressum Texte: © Copyright by Tom Dekker, 2019 Umschlag: © Copyright by J. Burkhardt Verlag: Tom Dekker c/o Burkhardt Lotzestr. 34 37083 Göttingen tom.dekker@gmx.de www.starkebücher.de Druck: epubli - ein Service der neopubli GmbH, Berlin 2022

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Impressum neobooks

Tom Dekker

Tom Dekker

Diesel

Roman

Steampunk Fantasy

Diesel

Bereits erschienen Bände

des Terapolis-Zyklus:

Terapolis

Clockwork

Impressum

Texte: © Copyright by Tom Dekker, 2019

Umschlag: © Copyright by J. Burkhardt

Verlag:

Tom Dekker

c/o Burkhardt

Lotzestr. 34

37083 Göttingen

tom.dekker@gmx.de

www.starkebücher.de

Druck: epubli - ein Service der neopubli GmbH,

Berlin 2022

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Sanft schwebte die Marie Luise in mehreren tausend Fuß Höhe über die zerklüfteten Berge hinweg. Hätte der Raum ein Fenster gehabt, wäre der Blick eines etwaigen Betrachters unweigerlich von der dünnen Schneedecke gefesselt worden, die sich auf die baumlosen Kuppen der Berge gelegt hatte.

Das Ächzen und Knarren der Metallkonstruktion, die, umhüllt von riesigen Tuchbahnen, dafür sorgte, dass kein Gas entwich und das Luftschiff somit stabil in der Luft verharrte und nicht in rasendem Tempo dem Erdboden entgegenstürzte, erfüllte den kleinen Raum. An den Wänden waren Gepäckstücke aller Art fein säuberlich nach Größen sortiert aufgestapelt und mit straffen Seilen gegen ein mögliches Verrutschen gesichert worden. Der Packmeister des Luftschiffs war ganz ohne Zweifel ein Meister seines Fachs.

Kalte Luft tastete unaufhaltsam zwischen den herumliegenden Gepäckstücken herum und griff mit unsichtbaren Fingern in jede noch so kleine Ecke des dunklen Raumes.

Gordon Fletcher klappte den Kragen seines Reisemantels hoch und rieb sich die eiskalten Hände. Selbst der Hauch seines Atems schaffte es nicht mehr, eine wenigstens einigermaßen erträgliche Wärme in die Finger zu bekommen. Was hatte ihn nur geritten, sich ausgerechnet im Gepäckabteil dieses klapprigen Luftschiffs zu verkriechen? Er fror, die Beine waren ihm schon vor einer gefühlten Ewigkeit eingeschlafen und in dem dämmrigen Zwielicht konnte er zwischen den Kisten und Koffern kaum etwas erkennen. So elend hatte er sich das letzte Mal gefühlt, als er …

,Kopf hoch, alter Junge!‘, schallt er sich innerlich. ,Du hast dich schon aus ganz anderen misslichen Lagen herausmanövriert. Jedes Problem stellt auch eine neue verheißungsvolle Möglichkeit dar, dem Leben eine großartige Wendung zu geben.‘ Dieses Mantra, dass ihm sein Großvater von Klein auf eingebläut hatte, war ihm schon oft ein hilfreicher Wegweiser gewesen, und es sollte ihm auch in der jetzigen unbequemen Lage der Stern sein, dem er folgen wollte. Selbstmitleid und Melancholie waren noch nie gute Ratgeber gewesen.

Und natürlich wusste er ganz genau, was ihn in dieses unbequeme Abteil verschlagen hatte. Er hatte erneut das Glück herausgefordert und wieder einmal zu viel auf eine Karte gesetzt. Eigentlich müsste er es besser wissen. Erfolge werden mit Verstand errungen. Die größten Eroberungen und Gewinne machen selten diejenigen, die alles in die Waagschale werfen und mit dem Säbel in der Hand im gestreckten Galopp vor der vordersten Linie auf den Gegner zupreschen. Die Lorbeeren heimsen die Generäle ein, die dem Verlauf der Schlacht mit Feldstechern aus ihren beheizten Zelten heraus zuschauten und hin und wieder eine Kompanie von Zinnsoldaten auf der Detailkarte des Schlachtfeldes herumschoben.

Das alles wusste Gordon Fletcher, aber es war nicht seine Art, bedächtig zuzuschauen, wie das Leben an ihm vorbeizog und auf den entscheidenden Moment zu warten, endlich einmal eine Perle auf den Rouletttisch des Daseins zu werfen, in der Hoffnung, dann ein paar mehr Perlen für die nächste Wartezeit in der Tasche zu haben. Er brauchte das Kribbeln in den Fingern. Die Schweißperlen auf der Stirn waren seine Existenzgrundlage, das flaue Gefühl im Magen das Salz in der Suppe. Je höher das Risiko, desto lebendiger fühlte sich Gordon Fletcher. Es lag in seinem Blut, immer aufs Ganze zu gehen. Sein Vater war so gewesen, bis er mit einem Sack voller unbezahlbarer Kunstgegenstände, die er sich im Laufe des Krimkriegs zusammengeraubt hatte, von einer Granate zerfetzt worden war. Seine Großmutter hatte es wild in den Burgen und Schlössern dieser Welt getrieben, bis man sie auf frischer Tat im Bett eines jugendlichen Thronfolgers ertappt hatte, eine Geschichte, bei der seinem Großvater immer noch unbegreiflicher Weise jedes Mal ein verschmitztes Lächeln über das Gesicht lief, wenn er sie zum Besten gab. Je weiter man in seiner Ahnenreihe zurückging, desto wilder und unglaublicher wurden die Anekdoten, mit denen seine Vorfahren ihren Fußabdruck in der Welt hinterlassen hatten.

Und so hatte es gar nicht anders kommen können, als dass auch aus Gordon Fletcher ein Glücksritter geworden war. Und ein äußerst begnadeter, wie er sich gern selbst bescheinigte, auch wenn seine derzeitige Situation einem unbeteiligten Beobachter diese positive Einschätzung von Fletchers Fähigkeiten nicht notwendigerweise aufgedrängt hätte. Aber dieser Flug war nur ein weiterer kleiner Rückschlag in seinem Bemühen, die Welt mit vollen Händen zu genießen und sie gleichzeitig nach seinen Vorstellungen mitzugestalten.

Fletcher zog die kratzige Decke, die er locker auf einen Seesack gebunden gefunden hatte, enger um sich und versuchte, seinen Körper in eine angenehmere Position zu bugsieren. Irgendwie musste es ihm gelingen, das schmerzhafte Stechen in den Beinen in den Griff zu bekommen. Wie lange konnten seine Zehen wohl bei dieser Kälte ohne ausreichende Blutzufuhr überstehen, ohne Erfrierungen davonzutragen?

Mit der Schulter gegen eine große Kiste gelehnt, ließ er den Kopf langsam nach hinten auf einen Getreidesack sinken und ging die Ereignisse, die zu seiner überstürzten Flucht aus Constanza geführt hatten, noch einmal im Geiste durch. Es hatte sich alles so vielversprechend angetan. Es war nicht weiter schwer gewesen, den Preisanstieg bei Weizen vorherzusagen. Bei dem aufkommenden Monstersturm hätte sich jeder schlaue Kopf ausrechnen können, dass die Getreideschiffe aus der Ukraine mit gehörig Verspätung einlaufen würden. Aber nur eine Handvoll Finanzjongleure hatten sich wie er mit den Körnern eingedeckt und dann einen ordentlichen Gewinn eingefahren, als es auf den Märkten kein Mehl mehr zu kaufen gab und ihnen die verzweifelten Frauen die Lagerhäuser förmlich eingerannt hatten. Schmunzelnd dachte er an den teuren Anzug, den er sich von einem Teil des Erlöses aus diesem Husarenstück geleistet hatte.

Behutsam betasteten seine Zehen das Innere der weichen Stiefel, die den kläglichen Rest seines neu erworbenen Reichtums darstellten. Im Nachhinein war es unausweichlich gewesen, dass Rosella auf ihn aufmerksam wurde. Wie hätte eine so bezaubernde Frau auch nicht den gut aussehenden jungen Mann mit dem grünen Seidensakko, den eng anliegenden Hosen und dem verwegenen Hut bemerken sollen, vor allem an jenem Abend, als er mit einem ganz kleinen Bisschen Nachhelfen sein Glück im größten Casino der Stadt gemacht hatte. Als sich die Jetons zu immer höheren Stapeln vor ihm aufstapelten, war der halbe Saal zusammengelaufen, um diese unglaubliche Glückssträhne des unbekannten Schönlings am Black-Jack-Tisch mitzuverfolgen. Unter den enttäuschten Ausrufen der sensationslüsternen Zuschauer war er vom Manager des Casinos höchstpersönlich hinauskomplimentiert worden und hatte sich dann urplötzlich in dieser geräumigen Kutsche wiedergefunden. Nicht allein, wie sich sehr schnell herausstellte.

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