Erhard Regener - Der Säbeltänzer

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Der Roman beginnt mit seinem Ende. Großtante Anna enthüllt Atsche auf ihrem Totenbett ein wohlgehütetes Geheimnis: Als junges Mädchen hat ihr im entscheidenden Moment der Mut gefehlt, auf ihr Herz zu hören. Ihr gesamtes restliches Dasein erscheint dadurch schlagartig sinnlos. Atsche bekommt panische Angst. Wird es ihm in seinen letzten Minuten ebenso ergehen – und das alles nur wegen dieser einen, seiner bisher einzigen Feigheit?
Rückblende ans Ende der siebziger Jahre. Von prüder Jugend und DDR-Volksarmee in jeder Hinsicht ausgehungert stürzt sich Atsche kopfüber in das studentische Lotterleben, um endlich das Leben in vollen Zügen zu genießen und jeder Art von Verpflichtung aus dem Weg zu gehen. Hier findet er das Paradies in einem Bad aus Alkohol, Tollheiten, Sex und Romanen. Für sich selbst stellte er nur eine einzige Regel auf: nie zweimal mit der gleichen Frau zu schlafen. Aus Atsches Bekanntschaft zu Rosana, einer kolumbianischen Studentin, entwickelt sich eine intime Vertrautheit ohne Körperlichkeiten. Rosana entführt ihn in eine andere unbekannte Welt, weit hinter dem Eisernen Vorhang. Eine gemeinsame Zukunft ist für die beiden in dieser Welt undenkbar, daher versuchen sie, mehr oder weniger erfolgreich, emotional Abstand zu halten. Intelligent und egozentrisch gelingt ihm das Kunststück: Erotik, Zärtlichkeit und platonische Liebe sauber zu trennen und auf verschiedene Personen zu verteilen. Doch diese Scheinwelt bröckelt Stück für Stück, bis er vor einer Entscheidung steht, die seinen eingeengten Horizont überfordert.
Eine Liebesgeschichte, wie sie nur der Kalte Krieg schreiben kann. Ein humorvolles und subtiles Sittenbild über das Studentenleben im «System» – voller überraschender Wendungen.

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"Und danach? Wann war das nächste Mal?"

"In den Ferien habe ich gearbeitet."

"Aber an den Wochenenden."

"Habe ich meinen Jagdschein gemacht. Und dann kam die Armeezeit."

"Aber bis zum Studium war ein halbes Jahr Zeit."

"Habe ich wieder als Traktorist gearbeitet."

"Doch nicht die ganze Woche."

"In der Ernte wird auch an den Wochenenden gearbeitet, und wenn nicht ..., Mensch Hecki, ich wohne auf einem winzigen Dorf."

"Also danach war gar nix mehr?", Atsche sparte sich die Antwort. Eine Stunde mussten sie noch überstehen. Da klopfte es an der Budentür und ohne das "Herein" abzuwarten, lugte doch tatsächlich das neugierige Gesicht von Rosana hinter der Tür vor.

"Komm her Mädel. Willst du ein Bier?"

"Ja, gerne.", das hatten sie nicht erwartet.

"Wo kommst du her?"

"Colombia."

"Kolumbien also, aus Bogotá?", meist landet man mit der Hauptstadt einen Treffer.

"Nein, aus Cartagena. Das liegt an der karibischen Küste."

"Gabriel García Márquez?"

"Hey, woher kennst du ihn?"

"Ich kenne ihn natürlich nicht. Ich habe 'Hundert Jahre Einsamkeit' von ihm gelesen."

"Ah ja, cien años de soledad . Ja, das ist sehr bekannt. Und wie fandest du es?"

"Grottenlangweilig. Alle hatten die gleichen Namen und ein derartiges Durcheinander. Es war die reinste Qual."

"Warum hast du es gelesen weiter?"

"Ich lese jedes Buch, das ich einmal angefangen habe, bis zum Schluss."

"Wirklich jedes?"

"Sogar die Bibel."

" Que masoquista! "

"Sag mal, Rosa. Das ist ja irre, wie gut du Deutsch sprichst. Hast du das vorher in Kolumbien gelernt?"

" Dios mio , ihr habt Vorstellungen!", lachte sie. "In Lateinamerika kann fast niemand eine Fremdsprache, nicht einmal Englisch. Wozu auch? Alle Nachbarländer sprechen Spanisch. Nein, die ausländischen Studenten, alle hier, mussten vorher ein Jahr auf das Herder-Institut in Leipzig. Ein Jahr lang Deutsch intensiv, jeden Tag, von morgens bis abends, auch samstags. Ich kann also nichts dafür. Aber bitte, nicht so schnell sprechen, ja? ", bettelte sie mit zusammengefalteten Händen.

"Der Wahnsinn. Mal was anderes Rosa: Wie heißt du mit Nachnamen?", wollte Hecki wissen.

"Mein voller Name ist Rosana Eva Jiménez Navarro.", boah, hatte das einen Klang.

"Also kurz Rosana Navarro?"

"Nein, wenn schon kurz, dann Rosana Jiménez. Der letzte Teil ist immer der Nachname der Mutter.", Fragen nach dem woher, wohin, Schule, Eltern, Geschwister, Vorlieben, politische Anschauungen usw. gingen hin und her. Hier trafen zwei völlig verschiedene Welten aufeinander und dabei war das Klima noch der geringste Unterschied. Rosana wollte so viel von den beiden wissen, und die beiden von ihr. Wenn Rosana erzählte, dann immer mit Händen und Füßen. Als wäre Deutsch die Sprache eines Urvolkes, bei der das gesprochene Wort erst einen Sinn ergibt, wenn man die zugehörige Handbewegung sieht, musste sie jede Bemerkung mit einer Geste verbinden. Etwas Besonderes wurde durch einen Kuss auf ihre zusammengepressten Daumen und Zeigefinger untermalt, bei heiklen Dingen "ui, jui, jui" schüttelte sie ihre Hand, als wäre diese eingeschlafen. Das Logische kam nicht ohne nach außen gekehrte Handflächen aus, bei jeder Redepause strich sie mit dem kleinen Finger das Haar hinter ihr Ohr. Sprachen die Jungs für ihr Verständnis zu schnell, hob sie beide Hände, als wollte sie sich ergeben. Zählte sie mit gewichtiger Miene Dinge auf, 1-2-3, dann verwendete sie dazu nicht wie jeder normale Mensch Daumen, Zeige- und Mittelfinger, sondern hob erst den kleinen Finger, dann den Ringfinger und schließlich den Mittelfinger. Atsche versuchte dies hinter seinem Rücken nachzumachen, es wollte ihm nicht gelingen.

Wenn Rosana ihnen zuhörte, dann immer mit großen Augen und einem erwartungsvollen Lächeln auf dem Gesicht, wie ein kleines Kind, das staunend den Geschichten der Erwachsenen lauscht, als hätte sie derartige Dinge noch nie gehört. Was Atsche nicht vermutet hätte: Hier waren er und Hecki die Exoten für sie. War Rosana von irgendeiner Bemerkung besonders beeindruckt, legte sie wie selbstvergessen ihre Hand auf das Knie oder den Unterarm ihres Gegenübers und hörte gespannt zu, oder sie rüttelte gar mit ihren dünnen, braunen Ärmchen an seiner Schulter: "Erzähl weiter.". Atsche war von so viel Temperament und Offenherzigkeit überfordert und er wusste nicht, wie er dies deuten und noch weniger, wie er darauf reagieren sollte. Bei einem deutschen Mädchen hätte er ein derartiges Verhalten anders und eindeutig interpretiert. Aber ein innerer Instinkt gebot es ihm, auf Rosanas selbstverständlich erscheinende körperliche Berührungen nicht in gleicher Weise zu reagieren.

3. Das Paradies im Nebel

Als Atsche am nächsten Morgen erwachte, brummte ihm gehörig der Schädel. Einstweilen hielt er die Augen noch geschlossen und kramte aus seinem Gedächtnis hervor, was an Erinnerung vom letzten Abend hängengeblieben war. Umgehend stellte sich ein zufriedenes Gefühl bei ihm ein. Der gestrige Einstieg in sein neues Leben als Student war vollends nach seinem Geschmack verlaufen. Nun blinzelte er etwas, öffnete erst das linke, dann das rechte Auge und blickte an sich hinunter. Er sah sich in voller Kampfmontur auf dem Bett liegen, hatte noch all seine Sachen am Leibe und die Schuhe an den Füßen. Etwas hilflos orientierte er sich in der neuen, viel zu hellen Umgebung. Die Gitarre lag neben seinem Schrank, das arme Stück hatte er gestern also auch noch gequält. Seine beiden Mitbewohner waren verschwunden, ihre Betten gewissenhaft gemacht und ihre Hauslatschen in Reih und Glied. Die Streber waren doch tatsächlich zu der banalen Begrüßungsveranstaltung gegangen. Nicht ganz zu ihrem ordentlichen Abgang wollte der Umstand passen, dass die Tür sperrangelweit offenstand und Holzsplitter auf dem Boden lagen. Oh ja, langsam erinnerte er sich wieder. Es musste jetzt gegen zehn sein. Seine Klamotten stanken bestialisch nach Rauch, und er selbst? Er schnüffelte unter seinen Achseln: Der eigene Geruch ist leicht zu ertragen, aber vielleicht sollte er ausnahmsweise etwas Wasser an seinem Körper lassen.

Mühsam erhob er sich, ging die zwei Schritte zum Schrank und kramte aus seinem Rucksack Handtuch, Seife und Zahnbürste hervor. Gestern war einfach keine Zeit gewesen, alles auszupacken. Also los jetzt, ab in die Waschkaue. Mit seinen Hygieneartikeln unterm Arm trat er entschlossen vor die Tür: er sah auf einen langen Gang, beidseitig von Zimmertüren gesäumt. Wo ist die Dusche? Gibt es hier überhaupt eine Dusche oder musste er sich in einem primitiven Waschraum der Ganzkörperwäsche unterziehen, wie bei der Armee? Zuerst ging er nach rechts. Das Wohnheim hatte seine besten Zeiten bereits hinter sich. Obwohl an Jahren noch nicht alt, machte es einen vernachlässigten Eindruck. Selbst bei Tageslicht war es auf den Gängen dunkel. In der gewählten Richtung fand Atsche nur die Gemeinschaftsküche. Er machte kehrt. Auch auf der anderen Seite nichts weiter als Zimmertüren. Am Treppenaufgang angekommen gab es wieder zwei Möglichkeiten: nach oben oder nach unten? In den oberen Geschossen würde es sicher genau so aussehen wie hier, also stieg er die Treppe hinab. Im Kellergang führten dicke, isolierte Rohre an der Decke entlang, an den Wänden platzte die Farbe in handtellergroßen Fladen ab. Eine einzige Lampe spendete trübes Licht. Modriger, feuchter Geruch hing in der Luft. Das war für Atsche das Signal, dass er hier auf der richtigen Fährte war. Seiner Nase folgend gelangte er an eine offenstehende Tür. Drinnen hörte er es plätschern, warmer Dampf schlug ihm entgegen. Kein Hinweis "Dusche", kein Männlein/Weiblein-Schild wie auf Toiletten. Er ging hinein. An der Wand stand eine lange Holzbank, darauf ein Häuflein Kleidungsstücke und eine Kulturtasche, offenbar von dem Studenten, der gerade duschte. Er zog sich aus und warf seine Sachen auf die Bank. Die Duschreihe selbst war nicht zu erkennen, dichter Nebel nahm die Sicht. Es war viel zu heiß, wie überall ließ sich wohl auch hier die Heizung nicht abstellen. Mit einem Stück Seife in der Hand tastete er sich in Richtung des Geräusches einer Dusche und als er auf wenige Meter etwas erkennen konnte, stand vor ihm Katrin - splitternackt! An ihren Namen erinnerte er sich tatsächlich noch, sie hatten sich gestern auf der Feier kennengelernt. Er war verwirrt. Noch nie hatte er ein erwachsenes Mädchen nackt gesehen. Bei seinem ersten und bisher einzigen Sex hatte er der Willigen gerade mal den Rock hochgeschoben.

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