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>Wow! So schön, ich kann den Mond so gut sehen! Auch das ganze Dorf – alles so still. < sagte der kleine Junge. Der Mond schien für Valdur wie eine zweite Sonne zu sein. Beinahe konnte er die Wärme des Mondlichtes spüren.
Valdur blickte über das Land, in seinem Augenwinkel blendete ihn ein schwacher Lichtschein, der immer größer zu werden schien. Valdur erschrak sich so sehr, dass er um ein Haar vom Ast gefallen wäre, auf dem er saß.
>Was ist denn das für ein großes Feuer unten in der Stadt, nach einem Fest sieht das nicht aus! <, Fragte sich Valdur. >Oh nein! Alles steht in Flammen! <, Valdur zitterte vor Angst und Aufregung, er versuchte so schnell wie möglich, von dem riesigen Elfenbaum runter zu kommen. Jetzt kam es ihm so vor, als ob der Baum unendlich hoch wäre und nie ein Ende finden würde. Valdur spürte nur noch die Kälte der Nacht und Panik ergriff den Jungen.
Alle Orks versammelten sich an der kleinen Holzhütte und umkreisten die Hütte. Sie sorgten dafür, dass niemand rein oder raus kommen konnte. Drachenblut stand vor der kleinen Holztür. Er holte aus und trat die Tür ein. Es gab einen lauten Knall, gefolgt von einem ohrenbetäubenden Krachen und in wenigen Sekunden war der mächtige Ork in die kleine Holzhütte eingebrochen. Die Eingangstür gab dem Tritt sofort nach und zerbrach wie ein trockener Zweig. Drachenblut schaute sich um und bemerkte eine Frau in einem Schaukelstuhl sitzend. Sie krallte sich mit den Fingern in die Armlehnen und ihr Herz schien einen Moment lang ausgesetzt zu haben. Mit weit geöffneten Augen und vor
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Schrecken und Angst verzogenem Gesicht starrte sie den mächtigen Ork an.
>Ist man in diesem Land zu solcher Stunde nicht mehr gastfreundlich? <.
Drachenblut trat durch die eingetretene Tür. Der Eingang der Hütte war so klein, dass Drachenblut sich durch ihn hindurch zwängen musste.
Die Mutter, die sich kaum aus dem Stuhl erheben konnte, blieb sitzen, schaute schockiert um sich und brachte keinen Ton heraus. Der einzige Gedanke der ihr durch den Kopf schoss war die Sorge um ihren Sohn. Er müsste doch wach geworden sein oder etwas bemerkt haben. Jeden Moment fürchtete sie sie würde ihren Sohn durch die Tür kommen sehen, doch nichts geschah.
>In diesem Land werden Gäste doch freundlich empfangen. Wo ist nun mein Willkommensgeschenk. <, erwiderte Drachenblut und grinste sie boshaft an. >Was? Was wollt ihr hier? <, fragte die Mutter in einem sehr ängstlichen Ton. Drachenblut spürte ihre Panik und nutzte sie um mehr Druck aufzubauen.
>Ich habe mir schon mein Geschenk ausgesucht. Ich hörte du hast einen Sohn. Den nehme ich mit. Keine Sorge. Ich werde ihm nichts tun. <, sagte Drachenblut und trat bedrohlich ein paar Schritte auf die zu. >Valdur! <, schrie die Mutter und wandte sich in Richtung Valdurs Zimmer.
Kaum hatte sie diese Bewegung ausgeführt, bekam sie einen Schlag auf den Kopf. Sie fiel in ein tiefes dunkles Loch und alles um sie herum wurde schwarz.
Drachenblut drehte sich in der Schlagbewegung in Richtung der Tür und ließ zwei Orks die bewusstlose Frau mitnehmen. Die anderen durchsuchten ohne Erfolg
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die Hütte. >Was!? Wo ist der Junge? <, brüllte er und bekam eine Wut, die alle in der Hütte zum Zittern brachte. Seine Wut war so groß, dass er alles um sich herum kaputt machte.
>Bringt sie runter zu den Anderen und weckt sie, keiner rührt sie an. Verstanden! Ich will wissen, wo der Junge ist! <, befahl Drachenblut und ging in Richtung Dorf. >Und ihr da! <, Drachenblut blieb kurz stehen und zeigte auf ein paar Orks, die vor der Tür standen,>Ihr sucht ihn! Durchsucht jede kleinste Ecke in diesem hässlichen nichtsnutzigen Ort. Ich will diesen Jungen haben und zwar lebendig! Verstanden? <.
>Ja, mein Herr<, sagten die Orks und machten sich sofort auf den Weg.
Der junge Valdur rannte durch den Wald in Richtung Seatown. Er hatte ungefähr drei Viertel des Weges hinter sich gebracht. Er wusste ganz genau, dass es nicht mehr allzu weit sein konnte also versuchte er noch schneller zu rennen. Der Weg war dunkel, denn seine Feuerfackel hatte er nicht mehr bei sich und sie wäre mittlerweile auch auf dieser unwegsamen Strecke ausgegangen. Der Junge rannte durch den Wald und wich Steinen und Bäumen gekonnt aus. *Klatsch*, knallte er gegen irgendetwas. Er war sich sicher, dass es kein Baum war der ihn da aufgehalten hatte, es war etwas anderes…jemand anderes.
>Verflixt nochmal! Was war das denn jetzt? <, fluchte eine Stimme. >Oh Man… Was war das? <, dachte Valdur. Eine dunkle Gestalt lag, wie der Junge selbst auf dem Boden. Beide versuchten so schnell wie möglich aufzustehen. Doch Valdur der kleiner war noch am
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Boden, während die Person die ihn gestoppt hatte schon auf die Beine war und ihn anschaute.
Valdur rappelte sich auf und versuchte zu erkennen wer denn der Fremde war. Doch es war dunkel er konnte fast nichts erkennen nur einen Schatten sah er vor sich.
>Bitte tut mir nichts an! Bitte! <, sagte Valdur mit sehr großer Angst in der Stimme. Langsam bewegte er sich rückwärts und suchte eine Gelegenheit abzuhauen.
>Was redest du da Junge? <, sagte der unbekannte Mann. >Und wo willst du um dieser Uhrzeit hin? <, fragte er neugierig. Valdur schaute ihn an und sagte zu ihm.
>Ich muss zu meiner Mutter, etwas stimmt nicht. Ich habe ein großes Feuer gesehen! <,.
>Was?! Du willst da hin? Weißt du überhaupt was los ist, Kleiner? Du kannst da nicht hin! Die Stadt wird im Moment von Orks angegriffen, Das wird niemand überleben. Hau ab und versuch dein junges Leben zu retten! <, warnte der Unbekannte.
>Nein! Meine Mutter ist da drüben in der Stadt, ich muss zu ihr. Ich muss zu meiner Mutter! <, schrie Valdur völlig panisch.
>Okay, okay. Schrei hier nicht so herum. Die sind auch hier unterwegs. Die suchen nach irgendjemandem und ich habe keine Lust wegen dir kleinem Gnom, gefangen genommen zu werden. Nur weil du hier laut schreist und weinst<, flüsterte der Mann und versuchte Valdur dazu zu bringen etwas leiser zu sein.
>Bitte hilf mir, meine Mutter zu finden! Mein Herr bitte! <, flehte Valdur.
>Hör zu kleiner, das du deine Mutter helfen möchtest kann ich gut verstehen, aber das hier ist kein Abenteuer.
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Diese Orks meinen es ernst und es wäre keine so gute Idee wieder in das Dorf zu gehen!!!<
Der Mann schaute sich um und kratzte sich mehrmals nervös am Kopf, er blickte den Kleinen an und sagte dann, >Hm, ja okay, ich werde dir helfen deine Mutter zu finden. Aber sobald ich merke, dass es zu gefährlich wird, gehen wir zurück! Verstanden? Ich habe nämlich keine Lust, in Asche zu enden!!<.
So machten sich der Mann und Valdur auf den Weg nach Seatown. Sie gingen durch den Wald weiter, denn die beste Art nicht entdeckt zu werden war es durch den Wald, so konnten sie falls Orks in der Nähe war schnell Zuflucht finden.
Der große Platz in Seatown war voll mit Menschen. Die Orks standen außen darum herum und zeigten mit ihren Waffen auf sie. Ein paar knieten auf dem kalten Boden und andere wurden so zusammengeschlagen, dass sie nur noch auf dem Boden lagen.
>Schaut euch an, ihr nichtsnutzigen Menschen. Ich bin heute Abend nicht hier, weil ich sehr viel Spaß daran habe, euch leiden zu sehen und eure Kinder zu meinen Sklaven zu machen. Nein! heute Abend bin ich wegen einem ganz bestimmten Jungen hier<<, sagte Drachenblut und drehte sich zu der Mutter von Valdur um. >Na also, schon wieder wach! Das ist gut! Also, wo ist dein kleine Junge? <.
Die Mutter schwieg und wandte sich von Drachenblut ab, sie würde niemals ein Ton über ihren Sohn verlieren, lieber wollte sie sterben als diesem Monster zu sagen wo Valdur war. >Mutterliebe, ist das nicht schön! Okay, ich sehe, dass du es nicht verstanden hast, mit wem du es hier zu tun hast! <. sagte Drachenblut laut und schaute
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