Gabriele Engelbert - Magdalenas Mosaik

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Sie war energisch, selbstbewusst, kritisch, liebte Menschen um sich und mied gängige Klischees. wer war jene Frau, die ihre Nase gern über den ostpreußischen Horizont reckte, zwei Weltkriege hautnah miterlebte und in England, Flandern, Jena, Ostpreußen und Hamburg unzeitgemäße, außergewöhnliche Wege ging? Anhand von Briefen, Dokumenten und erzählten Episoden gelingt der Autorin eine Annäherung an jene Magdalena. Gleichzeitig wird die Historie aktuell, individuell und lebendig.

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„Und du bist doch der Mittelpunkt von uns allen“, sagte Enn lächelnd, so, als hätte er ihre

Gedanken verfolgt.

„Meinst du?“ Sie überlegte einen Moment, schüttelte dann leicht den Kopf. „Wir beide, Enn, wir beide. Vielleicht, weil wir gleich zwei sind von der alten Familie? Und weil wir als Duo so verschieden sind.“

Das Abendlicht verblasste, schob spielerische letzte Strahlen durchs Laubgeäst der alten Parkbäume. Schon fast menschenleer und stiller geworden lag das matte Grün der kleinen Wiese daunter. Vereinzelte Gestalten eilten noch darüber hin.

Lene erhob sich und wandte sich wieder ihrem Schreibtisch zu. Sie knipste die Lampe an. Schon hatte sie den Stift in der Hand, blickte auf das Papier vor sich. Vorhin hatte sie geblättert, etwas notiert. Erinnerungen? Gedanken-Übungen wie eifriges Lernen früher, ach ja. Mehr noch und immer wieder Gedankenwanderungen zu den Geschwistern, - früher und heute. Das war jene Girlande um ihr eigenes Lebens-Puzzle. Fixpunkte zum Festhalten.

Sie selbst, Lene, hatte viele Menschen kommen und wieder gehen sehen oder verabschieden müssen. Letztere hatten die Furchen gegraben und vertieft, die Lene morgens in ihrem Spiegelgesicht sah. Falten, aber auch Energie sprangen ihr da jeden Morgen entgegen. Jawohl, Energie, die noch nicht ausgedient hatte. Nein, jetzt erst recht nicht. Die Zeiten der Anpassung waren vorbei. Die hatte sie nicht mehr nötig. Manchmal blickte sie ihr Spiegelbild an wie eine Herausforderung: Hatte sie sich früher wirklich so oft untergeordnet? Natürlich, wenn es nötig war, so wie die strenge Erziehung es selbstverständlich machte. Unterordnung mit oft zusammengebissenen Zähnen. Und die dickköpfige Energie immer in der Hinterhand, die Suche nach Schleichwegen zur Auflehnung. Nicht gegen Menschen, sondern immer gegen geltende Regeln und Maßstäbe. Inzwischen war sie wohl viel älter, aber vielleicht nicht viel anders geworden. Früher hatte sogar ihr Vater eines Tages eingesehen, dass seine Jüngste ihren eigenen Weg ging. Nach seinen wiederholten Bitten, Ratschlägen und altersschlauen Vorträgen hatte er ihren Wünschen zugestimmt.

Vielleicht war er selbst ähnlich energisch gewesen? Das hatte sie sowieso immer heimlich gehofft. Aber Vater war ein Mann. Und diese Tatsache hatte immense, nicht zu unterschätzende Unterschiede geschaffen. Und damit Vorteile, die ihm vieles leichter gemacht hatten. Allerdings war von Anfang an mehr von ihm erwartet worden als von ihr, so viel war klar. Vielleicht war das doch nicht so leicht gewesen? Ihr eigener Vorteil dagegen war wahrscheinlich der des von allen geliebten Nesthäkchens.

Ihr fielen die drei ineinander verschlungenen Ebenen der legendären baltischen Armreifen ein. Die drei Dimensionen des Lebens sollten sie verdeutlichen: die eigene Lebenslinie, die Einbindung in die Gesellschaft, Staat und Ordnung, und drittens das göttliche Schicksal. Diese drei Dimensionen seien in jedem Leben untrennbar ineinander verschlungen, so hieß es. Der Gedanke hatte Lene immer fasziniert.

Auch damals in Elbing hatte sie bereits darüber nachgedacht. Ihr Nesthäkchen-Dasein war so eine schicksalhafte Gegebenheit, ebenso wie ihr Frauendasein. Vater als Mann, Mutter als Frau, das war Schicksal, die Erwartungen daran eher sozial bedingt. Die Familie, sowie die gerade lebende Gesellschaft mit ihren Gesetzen und Regeln konnte sie auch nicht abstreifen. Nur die eigene Lebenslinie, die war damals in Elbing gerade dabei sich als dünner Anfang hinein zu fädeln.

Sie liebte es, mit dieser Idee der baltischen Armreifen herumzuspielen, ihn zu drehen und die einzelnen Ebenen aus der verschlungenen Einheit heraus zu fingern….

Sobald sie ihre Lehrzeit in Elbing abgeschlossen hatte, nahm Lene eine Stelle auf einem Rittergut in Westpreußen in der Nähe von Streckentin an. Die Gelegenheit hatte verlockend geklungen, und sie hatte keine Lust gehabt, lange zu warten. Sie unterrichtete dort ein zehnjähriges Mädchen in der sechsten Klasse. Von Oktober 1908 ein Jahr lang. Und sie war nicht nur als Lehrerin angestellt, sondern auch als „Erzieherin“. Das bedeutete, dass sie auch die Freizeit ihrer Schülerin teilte. Zu den Vergnügungen zählten Tennisspielen, Schwimmen, ausgedehnte Spaziergänge und gemeinsame Ausflüge. So bekam Lene einen Einblick in das nach außen hin sorglose Leben der vornehmen Gesellschaft. Wie es um die Arbeit des Rittergutsbesitzers stand, wusste sie natürlich nicht näher. In dieser Zeit wurde sie jedenfalls selbst fast vornehm und richtig erwachsen, so empfand sie es damals. Zwar hatte sie rund um die Uhr gut zu tun mit ihren ersten Unterrichts- und Erziehungsversuchen, aber nebenbei war oft Gelegenheit, sich auch mit eigenen Beschäftigungen zu vergnügen. Sie las, schrieb Briefe und hatte Zeit, für ihre Zukunft Pläne zu schmieden. Über diese immer mehr gefestigten Zukunfts-Pläne schrieb sie den Eltern. Und erhielt Antworten, die von vielen mitfühlenden Gedanken, aber auch Sorgen zeugten.

Zu ihrem 20. Geburtstag am 29. April 1909 erhielt Lene von den Eltern einen Brief aus Osterode. Zuerst schrieb Vater in seiner energisch ausgeschriebenen Schul-Schrift.

Mein liebes Lenchen!

Dein lustiges Lachen tönt mir noch in den Ohren, und wenn ich Dir zu Deinem Geburtstage etwas wünschen soll, so ist mein herzlicher Wunsch der, dass Du im neuen Lebensjahr oft in der Gemütsstimmung sein möchtest, die Dich zu fröhlichem Lachen anregt. Dann wirst Du auch Trauriges, das etwa kommt, überwinden und wegstecken. Daraus will ich der Oberflächlichkeit nicht das Wort reden, aber zu der neigst Du ja ohnehin nicht. Hoffentlich leben wir in Göttingen oder in Breslau bald wieder ganz zusammen und studieren fleißig Genaueres zum Examen, - der Oberlehrerinnen-Prüfung? Noch besser freilich wäre es, wenn Du Dich verlieben und verloben wolltest, und Du bist ja nachgerade in den Jahren, in denen man auch das einem jungen Mädchen zum Geburtstag wünschen kann, was ich hiermit getan haben will. Lateinische Arbeiten zu korrigieren ist mir eine Freude, wenn sie von Dir kommen. Also schicke nur immer Deine Übersetzungen her. Alles andere Schreiben macht Mama und die Sprachen, und so bleibt mir nur noch übrig, Dich herzlich zu grüßen. In Liebe und Treue Dein Vater E.L.W.

Göttingen oder Breslau, diese Wohnorte überlegte Papa vermutlich für die Zeit nach seiner Pensionierung. Mama hatte sein Geschriebenes ergänzt, - darunter, darüber und daneben und an den Rändern, wo eben noch Platz war -, in ihrer feinen, gleichmäßigen Schrift:

Mein liebes Lenchen! Viel Gutes und Liebes wünsche auch ich Dir zum Geburtstage, den Du hoffentlich recht vergnügt verbringst. Papa und ich schenken Dir die gewünschten

Tennisschuhe, die quittierte Schneiderrechnung und die Süßigkeiten, der Kuchen ist leider gar nichts geworden, iss nur nicht alles auf einmal auf. Einen Teil Sommersachen schicke ich mit, der Rest kommt nach der Wäsche, die nächste Woche ist. Anbei nur ein Blusenübertuch, ich bekam aus Versehen falschen Stoff und muss alles erst waschen. Die Auslagen verrechnen wir in den großen Ferien. – Papa hat sich seinen falschen Zahn ausgebrochen und kann nun vorläufig nicht singen. Gestern Nachmittag waren Schachers hier und blieben, weil ein starkes Gewitter kam, zum Abendbrot. Um acht kam noch der Bürgermeister, es war sehr nett. Neues gibt es kaum, in voriger Woche ist Frau C. gestorben und heute kam die Todesanzeige von Frau D. Für heute lebe wohl. Mit herzlichem Gruß für Dich und einer Empfehlung an die anderen Herrschaften Deine M.(utter) M. Wüst

Wenn wir etwas besorgen sollen schreibe nur. Morgen schicke ich dann Schuhe etc.

Die anderen Sachen bekommst Du gelegentlich, ich schicke ja öfter.

Heute fehlt Oberlehrer Schmidt wieder, an Pfingsten hat er Urlaub genommen.

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