»Was ich davon denke, Sir,« versetzte er, »wie ich immer übles davon denke, wenn die Elemente mein Pfeifen nicht hören lassen, und ich halte das nicht gerade für günstige Wetterchancen. Ich kümmere mich wenig darum, wenn es gilt, sich in eigener Person anzustrengen, aber wie ist es einer Schiffsmannschaft möglich, ihre Schuldigkeit zu thun, wenn sie die Bootsmannspfeife nicht hören kann? Doch, Gott sei gedankt, und möge er uns alle zu besseren Christen machen! Aber der Zimmermann ist verrückt; gerade bevor wir die Spitze umsegelten, sagte er mir, es seien nun just siebenundzwanzigtausend sechshundert und etliche Jahre seither. Ich glaube, er wird auf seinem Totenbette (und gestern war ihm ein sehr hartes nicht gerade ferne) uns erzählen, wie er vor so vielen tausend Jahren an der nämlichen Krankheit starb. Und unser Feuerwerker ist auch ein Narr. Können Sie es glauben, Herr Simpel, er ging weinend auf dem Verdecke herum: ›O meine Kanonen, was wird aus ihnen werden, wenn sie losbrechen.‹ Es schien ihm von gar keiner Bedeutung, ob das Schiff mit seiner Mannschaft zu Grunde ging, wenn nur seine Kanonen glücklich an den Strand gebracht würden. ›Herr Dispart,‹ sagte ich endlich, ›erlauben Sie mir, auf die zarteste Weise von der Welt zu bemerken, daß Sie ein verdammt alter Narr sind.‹ Sie sehen, Herr Simpel, es ist die Pflicht eines Offiziers, das Allgemeine im Auge zu behalten, und dem Einzelnen nur insofern Aufmerksamkeit zu schenken, als es die Sicherheit des Ganzen erfordert. Ich schaue nach meinen Ankern und Tauen, so wie nach dem Takelwerk, nicht als ob ich sie besonders lieb hätte, sondern weil die Sicherheit eines Schiffes von ihrem guten Zustand abhängt. Ich hätte gerade so gut weinen können, weil wir gestern Morgen einen Anker und ein Tau opferten, um das Schiff vom Stranden zu retten.«
»Sehr wahr, Herr Chucks,« erwiderte ich.
»Privatgefühle,« fuhr er fort, »müssen immer dem öffentlichen Dienste aufgeopfert werden. Wie Sie wissen, das untere Verdeck war voll Wasser, und in unseren Kajütten schwammen die Koffer umher, doch damals dachte ich nicht an meine Hemden; aber nun sehen Sie dieselben an, wie sie in der vorderen Takelung aufgehängt sind, ohne ein bischen Stärke in den Krägen oder Krausen. Ich werde die ganze Fahrt durch nicht imstande sein, zu erscheinen wie es einem Offizier geziemt.«
Während er so sprach, ging der Küfer an ihm vorbei und stieß ihn an.
»Bitte um Verzeihung, Sir,« sagte der Mann, »das Schiff hat sich geneigt.«
»Hat sich geneigt, wirklich?« versetzte der Bootsmann, welcher, wie ich vermute, wegen seiner Garderobe nicht in der besten Laune war. »Verzeiht, Herr Küfer, wozu hat der Himmel Euch zwei Beine beschert nebst Gelenken an den Knieen, als um es Euch möglich zu machen, der horizontalen Abweichung zu begegnen. Glaubt Ihr, sie seien zu nichts bestimmt, als ein Faß fortzurollen? Hört, Sir, hieltet Ihr mich für einen Pfosten, um daran Eure Sauhaut zu reiben? Erlaubt mir, Euch gerade zu bemerken, Herr Küfer, nur so anzudeuten, daß, wenn Ihr an einem Offizier vorbeigeht, es Eure Pflicht ist, Euch in ehrfurchtsvoller Entfernung zu halten, und nicht seine Kleider mit Eurer eisenrostigen Jacke zu besudeln. Versteht Ihr mich, Sir, oder soll Euch dies in Zukunft ins Gedächtnis rufen?«
Der Rohrstock erhob sich und fiel mit einem Hagel von Schlägen herab, bis der Küfer durch die Vorderluke entwischte.
»Da nimm dies, Du schmutziger Faßklopfer, Du bohrerführender Ausbund von einer Mistpfütze! Ich bitte um Verzeihung, Herr Simpel, daß ich die Unterhaltung unterbrach, allein wenn die Pflicht ruft, müssen wir gehorchen.«
»Allerdings, Herr Chucks, man läutet soeben Glock sieben, und ich muß es dem Schiffsmeister melden. Also guten Tag.«
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