Felizia Wolf - Der Sohn des Deutschländers

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Als Arthurs Vater im Jahr 1962 beschließt, nach Paraguay auszuwandern, ist es eine Reise ins Ungewisse. Der junge Witwer und sein Sohn erleben auf ihrer Suche nach einer neuen Heimat viele Überraschungen und Fehlschläge.
In einem Hinterhaus in einer namenlosen Nebenstraße der Avenida Don Bosco findet der kleine Arthur ein neues Zuhause, Familie und Freunde. Auch findet er dort schon als Kind die Liebe seines Lebens.
Als sein Vater heiratet, muss Arthur Abschied nehmen von allem, was ihm in der Landeshauptstadt lieb und teuer geworden ist. In einer Siedlung von deutschstämmigen Mennoniten, die sich nach ihrer Flucht aus Russland in der Wildnis des Gran Chaco niedergelassen hatten, soll der Junge seine Schulzeit neu beginnen und beenden.
Nicht nur die Trennung von den geliebten Menschen aus dem Hinterhaus und die Umsiedlung in die neue Gemeinschaft quälen den Heranwachsenden. Leidenschaftlich setzt er sich mit der Religion und gesellschaftlichen Moral der christlich-mennonitischen Gemeinschaft auseinander. Sein verzweifeltes Ringen um die Wahrheit wird zur Obsession. Fragen und Zweifel drohen den jungen Arthur zu zerstören. Wird es ihm gelingen, seine eigene Wahrheit, inneren Frieden und letztlich sich selbst zu finden?

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Allerdings musste er sich eingestehen, dass sie sich sehr unvorteilhaft kleidete. Selbst jemand, der nichts von weiblicher Garderobe verstand, konnte nicht übersehen, dass sie sich um ihre Kleidung keinen Deut scherte. Die wadenlangen Kittel mit der durchgehenden Knopfreihe, die sie immer trug, verliehen ihrer Gestalt etwas Baumstammhaftes. Das mittellange, hellblonde Haar knotete sie tagtäglich, auβer wenn es frischgewaschen und noch nass war, im Nacken zusammen. Neben der stark umrandeten, an den Seiten spitz zulaufenden Hornbrille, verlieh ihr das ein strenges, fast gouvernantenhaftes Aussehen. Ihre wässrigblauen Augen waren hinter dieser Brille beinahe unsichtbar.

Ob sie sich willentlich so unschön zurechtmachte? Arthurs Vater seufzte und dachte: Ich weiβ nicht viel über diese Frau. Sie macht einen so verschrobenen, fast verbitterten Eindruck! Sie lacht nie, sagt von sich aus nie einen einzigen Ton, außer wenn man sie ganz direkt etwas fragt, sie schaut einem noch nicht einmal direkt ins Gesicht. Und sie scheint sich fest vorgenommen zu haben, aus ihrer Tochter ein ebenso weltabgewandtes Wesen zu machen. Das arme Mädchen. Sie sollte sich wie ein lebenslustiger Backfisch benehmen dürfen und nicht jeden Nachmittag in der Küche eines Hinterhauses verbringen!

Er seufzte erneut und machte kehrt. Immerhin hatten sich die Wogen in seinem Inneren geglättet.

Die Nacht lag noch schwer und feucht über der Stadt, als er zurück ans groβe Tor gelangte. Jedoch deutete ein erstes, sanftes Zwitschern von Spatzen sowie vereinzeltes Krähen der Hähne aus der Nachbarschaft darauf hin, dass der Morgen in Begriff war, die Nacht abzulösen.

Er fand den Patio in friedlicher Stille, lediglich bei der kleinen, matt erleuchteten Glühlampe neben der Auffahrt zum Hinterhof herrschte reges Leben: Wie die Planeten des Sonnensystems kreisten Insekten um ihr selbstgewähltes Heliozentrum. Arthurs Vater ging daran vorbei, legte sich geräuschlos in seine Hängematte und war wenige Minuten später fest eingeschlafen.

Das Pfeifen des Wasserkessels hätte alle im Hinterhaus und im Patio wecken müssen, aber an diesem Morgen lieβ sich keiner davon stören. Nur Justina war, pünktlich wie immer, um Viertel vor sechs aufgestanden. Sie weckte ihre Tochter und fing an, das Frühstück für das Mädchen vorzubereiten. Hildegard zwängte sich eilig in ihre Schuluniform und feste, hartlederne Schuhe. Schon zu dieser frühen Tageszeit standen winzige Schweiβperlen auf ihrer Stirn. Nachdem sie ein Marmeladebrötchen gegessen und etwas heiβe Milch getrunken hatte, rannte sie zur Ecke der Avenida Don Bosco, hielt mit ausgestrecktem Arm einen der Busse an und sprang auf das langsamer werdende Fahrzeug auf.

Wenig später krochen Arthur und Maria Celeste aus ihrem Bett, schlüpften am groβen Kleiderschrank und Luisas Bett vorbei unter das Vordach. Wie immer stand dort bereits eine Schüssel mit frischem Wasser für die Kinder, damit sie sich Hände und Gesicht waschen konnten. Patschend tauchten sie ihre Hände ein und fuhren sich mit den nassen Fingerspitzen über die zugekniffenen Augen. Dann liefen sie in die Küche und krabbelten auf ihre Stühle. Justina begrüβte die Kleinen wie jeden Morgen knapp, aber freundlich. Sie falteten die kleinen Händchen und schauten nach unten auf den Fuβboden, während Justina das morgendliche Gebet sprach. An den Brauch, vor dem Essen zu beten, hatten sich alle Bewohner des Hauses – auch die jeweiligen Besucher – längst gewöhnt. Man senkte den Kopf und wiederholte Justinas „Amen“ am Ende.

Arthur und Maria Celeste waren Genieβer. Sie nahmen sich alle Zeit der Welt für das Frühstück. Die keineswegs opulente Morgenmahlzeit bestand aus weichen Milchbrötchen, Guaven-Marmelade oder Griebenschmalz und honiggesüβter, warmer Milch.

Als sie satt waren, besprachen Maria Celeste und Arthur, was sie heute unternehmen könnten und obwohl Justina keinerlei Erziehungsgewalt über sie hatte, schauten die Kinder sie fragend an. Sie schienen auf ihre Zustimmung zu warten. Erst wenn Justina lächelnd nickte, rutschten die beiden von ihren Stühlen und rannten hinaus.

Heute schliefen die Erwachsenen, auβer natürlich Justina, besonders lange. Deshalb legte Maria Celeste den Zeigefinger auf die Lippen. Leise kichernd liefen sie am Schlafzimmer und den Hängematten vorbei auf die Straβe, dann in Richtung ihres kleinen Parque , wie sie es nannten.

Bei diesem „Park“ handelte es sich um eine kleine Grünanlage an der Ecke beim Hafen. Früher einmal mochte dieser Platz hübsch und gepflegt ausgesehen haben, inzwischen kümmerte sich niemand mehr um die vielen Büsche und den Gehweg, der von Sitzbänken gesäumt war, an denen die Farbe abblätterte. Maria Celeste liebte die vielen Chivatos . Bäume, die hier entweder in herrlich sattem Orange blühten oder armlange Schoten voller riesiger Samenkörner trugen. Diese Samenkörner ließen sich wunderbar leicht aus den reifen Schoten lösen und als Spielgeld oder dergleichen verwenden.

An der Auβenseite des Platzes, nicht weit vom Hafengebäude entfernt, ging ein abschüssiger Erdwall ohne Zaun oder Mauer in die Flussniederung über. Dort standen ärmliche Hütten in wildem Durcheinander. Die meisten dieser Hütten bestanden aus dürftig zusammengenagelten Brettern, waren mit Pappe beschlagen und hatten Dächer aus Wellblech, Stroh oder Zeltplane. Nur ganz wenige hatten ein Ofenrohr, durch das der Rauch von der Feuerstelle abziehen konnte. Die meisten erhitzten das Wasser für das morgendliche Mate-Ritual auf einem offenen Feuer vor ihrer Hütte. Arthur und Maria Celeste hatten hier unter einem riesigen Busch ihre eigene Casita , ein Häuschen, aufgebaut: Ein altes Tischgestell ohne Platte, das sie einmal an einer Straβenecke gefunden hatten, diente als Gerippe für das Haus. Fast einen ganzen Vormittag hatten sie gebraucht, um das Gestell hierher zu schleppen. In einer Holzkiste unter Deisenhofers Vordach hatten sie dann ein Stück Zeltplane „gefunden“, mitgebracht und über das Tischgestell gespannt. Die harte, gummierte Stoffplane reichte bis auf den Boden. Ringsherum hatten sie den Rand der Plane mit groβen Steinen beschwert. Selbst bei Regenwetter blieben sie hier so lange trocken, wie der Boden nicht völlig durchgeweicht war.

Ihre Casita stand nun schon seit zwei Wochen hier unter dem Gebüsch und bisher waren weder die Plane, noch das Tischgestell verschwunden. Somit war deutlich, dass ihr Häuschen von den anderen Bewohnern des Ufers als Nachbarhaus akzeptiert, und als „ Propiedad privada “, ihr Privateigentum, respektiert wurde.

Hier lebten Maria Celeste und Arthur in ihrer gespielten Welt. Manchmal war das Häuschen ein Krankenhaus, in dem Maria Celeste Kranke operierte und heilte, manchmal war es eine Schule, ein Kaufladen oder das Wohnhaus einer groβen Familie. Leere Flaschen, abgebrochene Ruder oder ein angeschwemmtes Stuhlbein wurden zu Mitschülern, zu todkranken Patienten oder zu Geschwistern innerhalb einer groβen Familie.

Heute hatte Maria Celeste Lust auf Schule, weil sie gestern im Papierkorb in der Küche ein altes Heft von Hildegard gefunden hatte. Seite für Seite war es mit wichtig aussehenden Zeichen vollgeschrieben. Arthur saβ gelehrig unter ihrer Aufsicht da und malte mit einem abgebrochenen Zweig die seltsamen Zeichen nach.

Ein paar Straßen weit entfernt wachte Arthurs Vater auf und stellte enttäuscht fest, dass ihn nicht die Ankunft der Deisenhofers geweckt hatte, sondern Stimmen, die gedämpft durch das Fenster von Luisas Schlafzimmer zu hören waren. Für einen Augenblick spürte er wieder den Ärger der vergangenen Nacht in sich hochkommen. Schwerfällig wälzte er sich aus der Hängematte, streckte die steifen Glieder. Der Tag war viel zu wichtig, um sich mit Gedanken über den gestrigen Abend herumzuschlagen, beschloss er. Deisenhofer würde endlich kommen, er hatte lange auf diesen Tag gewartet.

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