Luise Reinhardt - Gertrud

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Die Protagonistin – in dieser Zeit ein sechzehnjähriges Mädchen – gerät durch Zufall in das politische Getriebe; Verrat und Intrigen, politische Karrieren und militärisches Säbelrasseln bilden den Rahmen, auch der »erleuchtete Geist« Fürchtegott Gellert erhält eine Nebenrolle.

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Ihr Bruder Reinhard wäre vielleicht im Stande gewesen die Misslichkeit ihrer eingegangenen Liebesverhältnisse richtig zu beurteilen, da er die genügende Weltkenntnis erlangt hatte, um die heterogenen Charakterbildungen des Brautpaares zu durchschauen, allein sein eigenes Herz war für den Augenblick zu tief beschäftigt, und die Überzeugung von dem Werte des Grafen stillte die auftauchenden Zweifel, die sich seiner bisweilen blitzähnlich bemächtigten. Er hielt überdies eine edle und zärtliche Liebe für mächtig genug, um jede Verschiedenartigkeit der Naturen auszugleichen, und er wusste, wie recht weiblich hingebend seine schöne Schwester zu sein vermochte. Was sich in geistiger Beziehung Abweichendes vorfand, das berücksichtigte er gar nicht. Die Zeitperioden lagen auch zu nahe, wo es dem Edelmanne nur nötig schien, sich äußerlich als Ritter zu zeigen und außerdem dem wilden und ungezügelten Leben eines Jägers obzuliegen, ohne daran zu denken, dass Lesen, Schreiben und Rechnen edle Wissenschaften seien, die einstmals jedes Kind im Volke begreifen könne. Herr von Rittbergen hatte sich befleißigt eine höhere Stufe der Bildung zu erlangen. Er war in den Jahren einer Studien mit Männern zusammengetroffen, die, späterhin zu geistigen, Größen seines deutschen Vaterlandes emporgewachsen, schon in ihrer jugendlichen Strebsamkeit auf ihre Kommilitonen eingewirkt hatten; aber er schlug solche Verstandesbeschäftigungen nicht so hoch an, um davon ein Erdenglück abhängig zu machen. Graf Levin verstand vortrefflich zu rechnen, las und schrieb hinlänglich gut, um seinem Stande gemäß überall auftreten zu können. Dass er zu abstrakt dachte, um sich für Klopstocks ›Messiade‹ begeistert zu fühlen oder des jungen schwärmerischen Wielands ›Platonische Betrachtungen über den Menschen‹ zu studieren, dies gereichte ihm in den Augen Rittbergs nicht zum Schaden, obwohl er für diese Geistesproduktionen schwärmte und mit allen Dichtern und Schriftgelehrten seiner Zeit im engsten Verbande stand. Der gesunde Verstand des Grafen Levin glich den Abstand einer Universitätsausbildung mit seinem untergeordneten Wissen durch anderweit hervorragende Geschicklichkeiten aus, und er bewies durch die Vorliebe, die er für die Gellert’schen Dichtungen zeigte, dass er keineswegs unempfindlich für den Aufschwung der deutschen Literatur war. Nach seiner Meinung musste man aber verstehen, was man las. Die ›Fabeln‹ von Gellert mit ihrer unausbleiblichen Moral verstand er und ergötzte sich daran, weil er den Nutzen der Satire darin erkannte. Weniger sagten ihm die damals in Umlauf gesetzten ›Satyrischen Briefe‹ Rabeners zu, obwohl er sie ebenfalls begriff und vorzugsweise auch mit Andacht durchstudierte. Gellert blieb ein Ideal, und er ruhte nicht, bis er die persönliche Bekanntschaft dieses Lieblingsdichters gemacht hatte.

In diesem kleinen Charakterzuge fand Rittberg eine Art Garantie für die Wärme einer Geistesempfänglichkeit, und glaubte es ruhig der Gemeinschaft mit seiner exzentrisch-poetisch erzogenen Schwester überlassen zu können, die nötigen Berührungspunkte zwischen ihren ungleich kultivierten Seelen herauszufinden. Genug, er machte sich wenig Sorge wegen der Verstandesverfassung des Brautpaares, nachdem er einige schlagende Beweise für die Sympathie ihrer Herzen erhalten hatte.

Die Eile, womit Graf Levin seine Verheiratung betrieb, war ihm im Grunde sehr lieb, weil seine eigene Vermählung auch dadurch beschleunigt wurde. Er hatte in einer romantischen Laune seinem Vater das Versprechen geleistet, nicht eher eine Gattin auf Schloss Rittbergen einzuführen, als bis eine junge schöne Schwester es als glückliche Frau verlassen hätte. Wenn ihn auch kein Schwur an diese Verheißung band, so stand er doch zu sehr unter der Einwirkung einer phantastischen Schwärmerei, die ihn zu einem ritterlichen Beschützer der verwaisten Schwester stempelte, als dass er sich sophistisch seinem Gelübde entziehen sollte. Er hatte Fräulein Elvire von Uslar schon früher kennen gelernt, aber eine direkte Bewerbung um ihre Hand verschoben, bis Margareth Braut geworden war. Die Hochzeit der Schwester sollte jetzt die Veranlassung geben, das Verlöbnis mit ihr zu veröffentlichen und zugleich die Zeit zu verkürzen, die Frau von Pröhl mit der ganzen Gravität einer Pflegemutter zum Brautstande ihres Pflegetöchterchens festgesetzt hatte.

Frau von Pröhl betrat unter bedeutenden Anwandlungen von Neugier das Besitztum der Familie Rittberg, von welchem fabelhafte Beschreibungen im Umlaufe waren. Man pries das Schloss als eines der romantisch gelegensten und luxuriös ausgestatteten, und schon die ersten Wahrnehmungen der scharf und heimlich um sich blickenden Dame bestätigten diese Erzählungen. Wie fürstlich schön waren die Hallen und die Korridore des Schlosses, nachdem man durch antike Mauerwerke und über eine Zugbrücke hinweg in den engen Schlosshof bis vor die ganz altertümliche gotisch gewölbte Haustür gedrungen war. Gleich beim ersten Eintritte überfiel sie eine Empfindung, die an Erstaunen und Ehrfurcht grenzte, als sie die kolossalen Hallen betrachtete, die einst den Vorfahren Rittbergs zum Versammlungsorte gedient hatten, jetzt aber nur noch als eine Verbindung der beiden neuern Flügel benutzt wurden. – Eine Reihe korinthischer Säulen, von denen man nicht sagen konnte, ob sie zur Zierde der Halle selbst dienen sollten, oder ob sie zur Stütze der oberhalb liegenden Räume nötig waren, zogen sich bis zu den Treppen hin, wo sie in einem schönen Halbbogen mit Balustraden versehen, als Treppeneinfassung paradierten.

Frau von Pröhl ließ ihre Blicke mit unverkennbarer Bewunderung nochmals nach dem prächtig verzierten Treppenbalkon, der auf einem Trupp eben solcher Säulen ruhte, zurückschweifen, bevor sie am Arme des Junker Wolf den rechts liegenden Korridor entlang ging, und ihr erstes Wort an Rittberg war ein lebhaftes Lob des imposanten Aufganges zum zweiten Stockwerk.

»Tod und Hölle,« brach der Oberst laut lachend heraus, »mein Lischen betrachtet sich also ganz gemütlich die architektonischen Wunder des Schlosses Rittbergen, während wir hier mit dem Frühstück warten und beinahe verhungert sind. Es ist Zeitgeist, dass unsere Frauen mehr betrachten, als handeln. Lieber Rittberg, gewöhnen Sie Ihre Braut früh genug daran, dass sie mehr an Ihr Frühstück denkt, als an den Turmbau zu Babel. Himmelsapperment–«

Frau Lischen sah ihn schelmisch an und hob drohend den Finger auf –

» Mille tonnerres « verbesserte er sich in komischer Verzweiflung, »ich sitze nun eine volle Stunde vor dem besetzten Frühstückstische und labe mich am Dufte des gekochten Schinkens. Himmelelement – wenn ich nur satt davon würde! «

Die Damen hatten Erbarmen mit dem hungrigen Oberst und verschoben die Bewunderung der prachtvollen Myrtenbäume bis zu einer gelegenern Zeit.

Während er seinem Appetite folgte und dem Geschäfte des Sättigens mit allem Eifer oblag, plauderten die Damen mit Junker Wolf und dem Schlossherrn von den bevorstehenden Festlichkeiten, und Elvire bemerkte schlau lächelnd:

»Sie erwarte etwas ganz Besonderes von Poesie, denn der Professor Gellert habe sie ausführlich über alle Umstände der Verlobung und über den Charakter des Bräutigams befragt.«

»Er hat unsern Vetter Levin vor zwei Jahren kennengelernt,« fiel Junker Wolf ein, »und ihn damals etwas urwüchslich gefunden. Vielleicht liegt hierin das Motiv seiner wissbegierigen Forschungen, mein gnädiges Fräulein, und Sie irren sich in Ihrer Voraussetzung, als habe er die Notizen zu einem Hochzeitscarmen gesammelt. Mein Vetter Levin verehrt den Professor als Menschenkenner und als Dichter, allein ich muss befürchten, die Verehrung ist nicht gegenseitig.«

Margareth hob ihre sanften blauen Augen unwillig zu dem Junker auf:

»Gellert würde einem Ruhme als Menschenkenner keine Ehre machen, wenn er meinen Verlobten nicht als einen Edelstein anerkennen wollte,« sprach sie rasch einfallend.

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