Luise Reinhardt - Gertrud
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Die Protagonistin – in dieser Zeit ein sechzehnjähriges Mädchen – gerät durch Zufall in das politische Getriebe; Verrat und Intrigen, politische Karrieren und militärisches Säbelrasseln bilden den Rahmen, auch der »erleuchtete Geist« Fürchtegott Gellert erhält eine Nebenrolle.
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Im Anfange hatte sich die anmutige Frau von Pröhl wirklich das Ansehen gegeben, als wolle sie ernstlich dem ›Donnerwettern‹ ihres ehrenwerten Gemahls ein Ziel setzen, allein mit der Zeit war ihre Opposition gegen die kriegerische Koketterie des guten Obersten, der da glaubte, im Fluche stecke die Grundidee einer richtigen Courage, eingeschlafen und wurde jetzt nur noch als Neckerei von ihr benutzt. Zu ihrer Freude hatte der leidige Streit zwischen Preußen, Sachsen und Österreich gleich nach ihrer Vermählung mit einem Frieden ihres Vaterlandes aufgehört. – Die Siege ihres Königs, denen sie mit dem angeborenen Patriotismus einer echten Preußin enthusiastischen Beifall zollte, machten endlich diesem Kriege ein Ende, und beruhigten mit dem Friedensabschluss des Jahres 1745 ihr Gemüt so weit, dass sie wohlgemut von Preußen nach dem Sachsenlande übersiedelte. In der Schlacht bei Kesselsdorf hatte der Oberst aber einen so entstellenden Hieb über das Gesicht er halten, dass die junge Frau es nötig fand, ihm ein für alle Mal jeden künftigen Kriegsdienst zu untersagen und anzuordnen, dass er zur Verbergung der abscheulichen roten Narbe einen schmalen, höchst kleidbaren schwarzen Pflasterstreif trug. Alle Demonstrationen des würdigen Kriegsmannes, der sich schön mit einem blutroten Malzeichen der persönlichen Tapferkeit fand, halfen ihm nichts, und wenn sie auch endlich bisweilen zugab, dass er im Hause, also sozusagen im Negligee, unbepflastert erschien, so gehörte doch zum Galaanzuge und den gesellschaftlichen Dehors das Pflaster ganz unvermeidlich, und wurde zuletzt dem Obersten so notwendig, wie einem Kahlkopfe die verschönernde Perücke.
Das Pröhl’sche Ehepaar blieb kinderlos. Um diesem Übelstande, aber mehr der entstehenden Langeweile, als dem sehnsüchtigen Bedürfnisse abzuhelfen, warf sich Frau Elisabeth zur Beschützerin und Erzieherin zweier jungen Damen auf, die ihrer Eltern beraubt, durch geschwisterliche Verwandtschaftsbande zu der Familie ihres Mannes gehörten. Elvire von Uslar war die ältere ihrer Pflege befohlenen, seit acht Jahren unter ihrer Obhut und ganz ohne Zweifel der Stolz ihrer noch jugendlichen Pflegemutter. Gertrud von Spärkan befand sich erst seit einigen Jahren bei ihr, und wurde ihr immer zeitweise entzogen, wenn der Vormund des holden Kindes, der großmächtige, stolze und oft misslaunige Feldmarschall von Spärkan in Dresden sich des jungen Mädchens einmal erinnerte und sie ›zu sich befahl‹.
Im Stillen ärgerte sich Frau von Pröhl entsetzlich über die Sultanlaunen des gnädigen Herrn Vormund, und hatte oft nicht übel Lust, durch Vorspiegelung von Krankheit ihre kleine hübsche Gertrud dem steifen Zwange des vormundschaftlichen Befehles zu entziehen, allein hier eröffnete sich ein Feld, wo sie mit all ihren Herrscherkünsten nichts gegen ihren Gemahl auszurichten vermochte.
In einer Anwandlung von Respekt und schuldiger Subordination stemmte sich der Oberst stets gegen solche Machinationen und forderte unbedingten Gehorsam, wenn die Karosse des allgewaltigen Feldmarschalls vom nahen Dresden vorfuhr, um das Fräulein Gertrud von Spärkan in die Arme ihres gnädigen Herrn Vetters und Vormunds zu holen. Die kecke, schelmische und dabei höchst entschlossene Miene der Frau von Pröhl bei solchen Gelegenheiten zeigte, dass sie sich mit Plänen trug, die den besorglichen Anordnungen des Feldmarschalls geradezu entgegen liefen. Er, das wusste sie, wollte die kleine Gertrud, die Erbin großer Reichtümer, vor der zu intimen Verbindung mit der preußisch gebliebenen Frau von Pröhl bewahren, obwohl er dem Aufenthalte derselben bei ihr nichts anhaben konnte, weil das Fräulein näher mit Pröhl, als mit ihm verwandt war, dessen Namen sie zwar trug, allein ohne anders, als durch weithergeholte Abstammung, zu seiner Familie zu zählen. Und Frau von Pröhl? Nun, das lag klar zu Tage, sie hatte gar nichts dagegen, wenn sich eines Tages ein hübscher preußischer Vetter in das hübsche reiche Sachsenkind verliebte und dasselbe trotz aller Feldmarschall-Taktik auf das Schloss seiner Ahnen entführte. Es herrschten also zwischen den Preußen- und Sachsenplänen immer noch die feindseligen Elemente vor, trotzdem der König von Preußen im guten Glauben lebte, ›Frieden geschlossen‹ zu haben. Es waren nur Kriege anderer Art, als sie der tapfere Friedrich zu führen pflegte.
Für den Augenblick war es der Frau von Pröhl gelungen, hinter dem Rücken des Feldmarschalls das Fräulein zu entführen, um sie teilhaft der großen, glänzenden Hochzeitsfeierlichkeiten werden zu lassen, die im Schlosse Rittbergen vorbereitet wurden.
Graf Levin Brettow gehörte zu den hervorragenden Persönlichkeiten seines Vaterlandes, und es ließ sich bei diesem Stande des Bräutigams und der glänzenden Lebensstellung der schönen Braut etwas Grandioses erwarten. Hierin sowohl, als in dem bräutlichen Verhältnisse ihrer Pflegetochter Elvire von Uslar zu Herrn Reinhard Bünau von Rittbergen, lagen die Entschuldigungsgründe seiner Hochzeitsreise, zu der allerdings der Feldmarschall gewiss niemals eine Einwilligung gegeben haben würde, wenn man ihn sonst befragt hätte. Frau von Pröhl kümmerte sich nicht um das Ungewitter, das sie mit ihren sehr geheim gehaltenen Plänen zu dieser Hochzeitsreise angerichtet hatte. Sie war auf Schloss Rittbergen angelangt, hatte lachend und voll mutwilliger Einfälle der schönen Margareth ihre diplomatischen Kunststücke gebeichtet und ihre frommen, sehnlichen Wünsche ausgesprochen, dass sich ebenfalls ein so ›stürmischer Bewerber‹, als der Bräutigam Graf Levin, finden möchte, der ihre kleine Gertrud im Sturm seiner Gefühle ohne weiteres auf preußischen Grund und Boden zu verpflanzen, Lust bezeige. Was nun noch im Schoße der Zukunft lag, das überantworte sie der Vorsehung, die, wie sie in ihrem Glaubensbekenntnisse aussprach, ›stets das vorbereite, was dem Menschen von Gott als ein Schicksal bestimmt sei.‹
Unter diesen freundschaftlichen Mitteilungen, denen Fräulein Margareth mit merklicher Zerstreutheit lauschte, hatte Frau von Pröhl ihre Reisetoilette mit eigenen Händen etwas verbessert und schickte sich nun an, in Margareths Gesellschaft das Zimmer zu verlassen, wo sie während der Zeit ihres Aufenthaltes mit ihrem Gatten wohnen sollte, während den beiden Pflegetöchtern ein Kabinett im nördlichen Turme angewiesen worden war, von wo man weit hinaus ins Land schauen konnte.
Sie hatte, ganz eingenommen von ihrem gelungenen Staatsstreiche, übersehen, welch’ ein reizendes, aber sichtlich verlegenes Lächeln über Margareths Antlitz flog, als sie ›die stürmische Bewerbung‹ des Grafen Levin hervorhob, und es fiel ihr bei ihrem leichten Sinne nicht ein, dass das Fräulein einen Vorwurf der Übereilung aus ihren Worten interpretieren könne. Harmlos, weil eine schnell entstandene stürmische Liebe ganz ihren Beifall hatte, nahm sie die kleine Verwirrung der jungen Dame, die sie späterhin zu bemerken noch Gelegenheit fand, für bräutliche Scham, welche unter den vorliegenden Verhältnissen noch natürlicher und verzeihlicher als sonst wohl war. Margareth kannte ihren Verlobten kaum zehn Wochen, war seit acht Wochen seine Braut und sollte in einigen Tagen seine Frau werden. Allerdings musste jeder zugeben, dass man kaum schneller die nötigen Schritte und Stadien vor einer lebenslänglichen Vereinigung, wie die Ehe, absolvieren konnte, und es musste jeder glauben, dass nur mächtige und leidenschaftliche Gefühle von beiden Seiten das Brautpaar zu der Abkürzung aller üblichen Formalitäten veranlasst hatten. Frau von Pröhl war auch einige Minuten lang sehr verwundert gewesen, dass die zarte blonde Margareth, mit dem sanften süßen Gesichtchen, das so durchsichtig weiß wie Alabaster war, so stark leidenschaftlich für ihren Levin entbrannt erschien, um alle Prüderie des jungfräulichen Sinnes zu überwältigen; allein die Herzensfreude über die damit eingestandene Wahrhaftigkeit ihrer Liebe half sogleich der momentanen Verwunderung ohne weiteres ab und brachte sie auf immer zur Ruhe. Liebe musste der Beweggrund dieser Eile ein – Liebe von Seiten des Verlobten, der in der ersten stürmischen Herzenswallung darnach dürstete, sein errungenes Kleinod sicher in Besitz zu nehmen, Liebe aber auch von Seiten der Braut, die mit vollkommener Willensfreiheit diesen lebhaften Forderungen des Bräutigams Folge geleistet hatte. Und wo die Liebe siegend ihr Panier schwang, da war nach Frau von Pröhls Glaubensbekenntnis: ›nichts zu fürchten!‹
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