Luise Reinhardt - Gertrud

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Die Protagonistin – in dieser Zeit ein sechzehnjähriges Mädchen – gerät durch Zufall in das politische Getriebe; Verrat und Intrigen, politische Karrieren und militärisches Säbelrasseln bilden den Rahmen, auch der »erleuchtete Geist« Fürchtegott Gellert erhält eine Nebenrolle.

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Vertraulich, Arm in Arm, verließ die Dame, in ihren weiten Lebensregeln sicher, mit Margareth das Gastzimmer, um sich zum Frühstück zu begeben, das ihrer wartete. Sie traten unmittelbar von dem Zimmer in die Halle, welche im Mittelpunkte des untern Geschosses lag, und stiegen langsam die mit pomphafter Bequemlichkeit angelegte breite Treppe hinauf, welche sich ganz dicht an diesen nördlichen Flügel des Schlosses anlehnte, während vom südlichen Flügel eine gleiche Treppenflucht aufwärts lief, um sich mit jener unweit der zweiten Etage in einem Balüstre zu vereinen. Schon auf dem Wege vernahmen beide Damen ein lebhaftes Gespräch, mit Beifall und jugendlichem Frohsinn geführt, und Frau von Pröhl wandte ihren Blick fragend auf die Schlossdame, da die hervortönende Männerstimme weder ihrem Gemahle noch dem Hausherrn angehörte.

»Ist das Graf Levin?« fragte sie endlich, als sie das Balüstre erreicht hatten und von dort in den Korridor zu treten Anstalt machten. -

Margareth schüttelte den Kopf.

»Es ist Levins Vetter, Junker Wolf! Er ist unser Hausgenosse seit längerer Zeit und wird auch das Schloss so bald nicht verlassen.«

»Junker Wolf?« fragte Frau von Pröhl, indem sie das Wort ›Junker‹ stark betonte.

»Levins Großvater wurde in den Grafenstand erhoben, als er sich mit einer fürstlichen Dame vermählte. Die andern Linien der Brettows sind Freiherren,« erklärte Margareth.

In diesem Augenblicke öffnete sich die Tür des Salons, wo das Frühstück eingenommen werden sollte, und Fräulein Gertrud flog, wie ein Schmetterling, der gehascht zu werden fürchtet, heraus, gerade der Treppe zu. Ein Kavalier von auffallend schönem Äußern folgte ihr, einen Myrtenzweig in der Rechten, den er augenscheinlich zu leichtsinnigen Zwecken hoch emporhielt.

»Nur eine Minute – nur eine Sekunde, Fräulein Gertrud!« rief er dabei schmeichelnd.

»Nein, nicht eine halbe Sekunde,« entschied das junge Mädchen fliehend.

»Ich möchte nur sehen, wie Ihnen ein Myrtenkranz kleiden würde, gnädiges Fräulein,« bat er weiter, und wurde nun erst der Damen ansichtig, die voller Erstaunen die kleine Szene belauschten.

Sogleich besonnen, wenn auch noch das verklärende Lachen jugendlichen Übermutes in den schönen Gesichtszügen, trat der Junker auf Frau von Pröhl zu und drückte sein Bedauern aus, dass er nur einige Minuten zu spät von der Jagd zurückgekommen sei, um die Herrschaften empfangen zu können, und stellte sich selbst als den Premierminister des Herrn Reinhard Bünau von Rittbergen auf Rittbergen vor. Eine anmutige Gebärde der Frau von Pröhl zeigte ihre Geneigtheit, auf den scherzhaften Ton dieser Präsentation einzugehen, und sie nahm seinen Arm an, den er ihr voll ritterlicher Galanterie darreichte, um sie in den Salon zu führen. Gertrud und Margareth folgten. Die Erstere erzählte die Veranlassung ihrer Flucht vor dem Junker. Sie hatten zusammen vor den kolossalen Myrtenbäumen, welche eine Zierde des großen Familiensaales abgaben und mit der Vergangenheit des Rittberg’schen Stammes verknüpft waren, gestanden. Scherze, wie die leicht vertrauliche Jugend gern zu machen pflegt, flogen von den Lippen der jungen Damen, und plötzlich bog Herr von Rittbergen einen Zweig des Baumes mit vielsagendem Lächeln zu der Stirn seiner errötenden Braut nieder, um zu sehen, wie ihr das dunkle Grün zu Gesichte fände. Junker Wolf fühlte ein unbezwingliches Verlangen zu einer gleichen Probe. Da aber Gertrud nicht so nahe zum Baume fand, so brach er mit räuberischer Hand einen Zweig und verfolgte das fliehende Mädchen. Das war die große Geschichte des ersten Krieges zwischen diesen beiden Leutchen, die in allen andern Punkten sehr gut zu einander passten, nur in Hinsicht der Geldverhältnisse nicht. Junker Wolf von Brettow war der dritte Sohn seines Vaters, welcher nur ein Gut zu vererben hatte und zwar ein Lehngut. Allodialvermögen besaß dieser Zweig der Familie gar nicht.

Der älteste Junker präparierte sich also zum Schlossherrn, der zweite Junker studierte und ging als Attaché in die weite Welt, um sich ein sort zu machen, und der dritte Junker lebte bald hier, bald da, wo er sich mit seinen Kräften nützlich machen konnte. Am liebsten wäre er Offizier geworden. Aber da das ganze heilige deutsche Reich jetzt in einem ewigen Frieden versunken zu sein schien, so sagte es ihm nicht zu, sich in die Reihen derer zu stellen, die beim leidigen Kamaschendienst Zeit genug behielten, sich von der fürchterlichsten Langeweile geplagt zu fühlen.

Er lebte seit einigen Jahren auf Rittbergen, hatte während der kürzlich erst beendigten Reisen des jungen Schlossherrn das ganze Hauswesen administriert, und konnte sich also mit Fug und Recht als den Premierminister des Herrn Reinhard Bünau präsentieren. Durch und durch ehrlich und brav, ziemlich unterrichtet, gescheit und praktisch, sozusagen das Ideal eines tüchtigen und ehrenwerten Landjunkers, dabei heiter, für Schönheit, und Anmut empfänglich, allein ohne besondere Anlage zum sogenannten ›Verlieben‹, und schließlich viel zu ehrlich, um sich aus Eigennutz zu poussieren – das waren ungefähr die Grundelemente seines Wesens. Im Hinter halte schlummerten freilich noch die Stammeigentümlichkeiten: ›Ungeduld und aufbrausende Hitze‹; da jedoch seine ganze Erziehung darauf hingewiesen hatte, sich unter der Herrschaft bevorzugter Edelleute zu beugen, so war Junker Wolf zu einer weit größeren Selbstbeherrschung gelangt, als irgendein Brettow vor ihm. Er hatte, vielfach schon, Proben seiner ungestörten Seelenruhe abgelegt, und er war zu dem Selbstvertrauen gekommen, selbst ›die Kämpfe mit einem rebellischen Herzen als Narrenspossen zu betrachten und die Macht der Liebe zu bezweifeln, wenn der Mann nur richtig mit sich fertig werden wollte.‹

Freilich hatte er die Erfahrung für sich. Er war der schönste Mann seiner Zeit, und die Jungfrauen seines Standes nicht allein, sondern die reizendsten Mädchen in allen Schichten der Bevölkerung waren bereit sich von ihm lieben zu lassen. Da der schöne Junker Wolf nun eben kein Weiberfeind war und den warmen Blicken ein waches Herz entgegentrug, so kam er oft in Gefahr, einem reichen Vater oder einer hochmütigen Mutter Todesangst einzuflößen. Man fürchtete eine Liaison, die den allgemein geachteten und beliebten jungen Edelmann zu einer gerechten Anfrage verhelfen konnte, und wenn man damals, noch weniger als jetzt, auch nicht geneigt war, sich der tränenreichen Liebe eines Töchterchen zu fügen, so scheute man doch die Konflikte mit dem angesehenen Stamme Brettow, der es bis zum Grafentume gebracht hatte. Junker Wolf zog sich aber aus allen diesen Affären stets ehrenhaft und mit unverletztem Herzen zurück, weil er, wie er sagte, ›recht gut wisse, dass er den Eltern schöner, liebenswürdiger Mädchen ein geeigneter Kavalier sei, aber keineswegs ein geeigneter Schwiegersohn.‹

Durch Junker Wolf war ein Vetter, der Graf Levin Brettow, auf Rittbergen eingeführt. Er hatte im Sturme das stille, sanfte Herz der schönen Margareth genommen, ohne ihr eigentlich Zeit zur Prüfung zu gestatten. Graf Levin war keineswegs so schön, wie sein Vetter, und ihm mangelte vor allen Dingen die heitere Selbstverleugnung, die dem armen Junker zum Schmuck gereichte. Wild, ungestüm, verwegen bis zur Tollkühnheit, ein Feind aller Verfeinerung, aller Schwärmerei und aller Geisteserhabenheit, aber dabei ein edler, hochsinniger Mann im wahren Sinn des Wortes, dem die Koketterien des Weibes ein Gräuel waren, der Wahrheit und Recht liebte und die Lüge verabscheute – so war der Graf Levin beschaffen. Ob er in dieser Eigentümlichkeit fähig war, das sensible Gemüt und das zartfühlende Herz Margareths zu beglücken, blieb fraglich. Margareths Ausbildung war von einer Tante besorgt, die nicht hinter dem Zeitfortschritt zurückzubleiben Lust hatte; sie gehörte also zu den schwärmerischen Seelen, die in der Verzückung über erhabene Gemütsregungen vergessen, dass Steine auf dem Lebenswege liegen, worüber man fallen kann, wenn man zu viel himmelwärts schaut. Margareth war von der Poesie der Liebe für den Augenblick berauscht, sie verwechselte vielleicht die Herzensglut des Grafen Levin mit Geistesflammen, weil die Beredsamkeit wie ein frischer, belebter Quell aus seinem jähe erweichten Innern hervorbrach und seine Worte färbte. Sie erkannte vielleicht zu spät ihren Irrtum, um den Missgriff wieder gutzumachen, der sie nahe an den Rand des Verderbens bringen konnte. Ihre jungfräulich zarten Begriffe von Erdenglück fanden für jetzt Befriedigung in dem überschwänglichen Reichtume seiner Empfindungen, aber was wurde daraus, wenn eines Tages der Schleier von ihren Augen fiel und sie sich mit all’ ihren Lieblingsträumereien an einem jenseitigen Ufer fand, getrennt durch brandende Lebenswellen von dem, den sie zärtlich zu lieben meinte? Ihr Himmel, den sie azurblau für Ewigkeiten glaubte, hatte Wolken von drohendem Inhalte am Horizonte lagern, und ein einziger Windstoß vermochte sie zu ihrem Entsetzen hinaufzutreiben.

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