Katie Sola - Unendlich

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Entscheidest du selbst über dein Leben? Oder überlässt du es anderen? Joanna hat alles, was sich eine junge Frau nur wünschen kann. Sie ist beliebt, sieht gut aus und kommt bei ihren Freunden, und vor allem bei den Männern, an ihrer Universität gut an. Ihr Leben verläuft in klaren Strukturen und ganz nach ihren Vorstellungen. Bis sie Benny trifft, der sie die Welt mit seinen Augen sehen lässt. Es könnte der Beginn einer ganz wunderbaren Liebesgeschichte sein, wären da nicht Joannas Freundinnen, die alles andere als begeistert von der Beziehung sind. Erst, als alles zu spät erscheint, stellt sich Joanna die Frage, wer wirklich die Entscheidungen über ihr Leben trifft.

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Katie Sola

Unendlich

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Inhaltsverzeichnis Titel Katie Sola Unendlich Dieses ebook wurde erstellt bei - фото 1

Inhaltsverzeichnis

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Kapitel 1 – Heute

Kapitel 2 – Dezember 2018

Kapitel 3 – Heute

Kapitel 4 – Dezember 2018

Kapitel 5 – Heute

Kapitel 6 – Januar 2019

Kapitel 7 – Heute

Kapitel 8 – Februar 2019

Kapitel 9 – Heute

Kapitel 10 – April 2019

Kapitel 11 – Heute

Kapitel 12 - Mai 2019

Kapitel 13 - Juni 2019

Kapitel 14 - Juli 2019

Kapitel 15 - August 2019

Kapitel 16 – Heute

Kapitel 17 - September 2019

Kapitel 18 - Oktober 2019

Kapitel 19 – Heute

Kapitel 20 – Dezember 2019

Kapitel 21 – Heute

Kapitel 22 – Januar 2020

Kapitel 23 – Heute

Kapitel 24 – Frühjahr 2020

Kapitel 25 – Heute

Impressum neobooks

Kapitel 1 – Heute

„Pst, sei leise. Sonst wacht mein Vater noch auf.“

„Du solltest besser aufpassen. Gleich wirst du ziemlich laut“, raunte er mir mit seiner tiefen, dunklen Stimme ins Ohr.

Kichernd schlang ich meine Arme um seinen Hals. In dem dunklen Flur wirkten seine Augen noch tiefer, noch geheimnisvoller. Noch viel anziehender als jemals zuvor. „Ich kann mich beherrschen.“

„Ach ja? Dann hat dir wohl noch niemand gezeigt, wie es richtig geht.“ Aufreizend langsam küsste er meinen Hals. Seine Hand wanderte unter meinen Rock und drückte fest meinen Po. Ein leises Stöhnen kam über meine Lippen. Gott, wie lange hatte ich darauf gewartet? Er wusste genau, was er tun musste. Ich hatte keine Minute lang daran gezweifelt, dass er so gut war, wie ich es mir in meinen Träumen vorgestellt hatte.

„Wie war das? Du hast dich unter Kontrolle?“, neckte er mich und packte mich noch etwas fester. Bestimmt drückte er mich an sich, seine Lippen noch immer an meinem Hals.

„Ich bin nur so froh, dass es endlich passiert“, hauchte ich und zog seinen Kopf weg von meinem Hals. Ich wollte ihn küsssen. Ich wollte ihn spüren. Er schmeckte so gut, ich wollte gar nicht aufhören. Er war nicht zurückhaltend. Er zögerte nicht. Er wusste, was ich wollte.

„Und ich erst“, stöhnte er leise. „Du glaubst nicht, wie langweilig es mit meiner Freundin war. Ich habe lange darauf gewartet, endlich jemanden wie dich zu bekommen.“

Bevor ich antworten konnte, küsste er mich ein weiteres Mal leidenschaftlich. Seine Zunge fuhr über meine Unterlippe. Seine Hand knetete weiter meinen Po. Ich unterdrückte ein weiteres Stöhnen, küsste ihn dafür nur noch heftiger. Fast zwei Jahre hatte es gedauert. Zwei Jahre, in denen ich nur auf ihn gewartet hatte. Auf diesen geheimnisvollen, sexy Belgier, der mich von der ersten Sekunde an in seinen Bann gezogen hatte.

„Komm, gehen wir nach oben, bevor mein Vater aufwacht“, hauchte ich, als sich unsere Lippen für eine Sekunde voneinander lösten. Ich wollte und konnte nicht länger warten.

„Warum bleiben wir nicht hier unten? Hast du es noch nie in einer Küche getan?“

Ich biss mir auf die Unterlippe, meine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. Allein bei dem Gedanken, wie Konstantin nackt in unserer kleinen Küche stand und ich…

„Boah, shit. Was soll das denn?“, fluchte Konstantin und riss eine Hand vor sein Gesicht. Die andere verweilte noch immer auf meinem Hintern und ich hoffte, dass er sie auch noch eine ganze Weile dort lassen würde. Oder noch etwas weiter nach unten wandern würde und dann…

„Papa?“ Ich blinzelte einige Male, bis ich in diesem hellen Licht endlich etwas erkennen konnte. „Was soll das denn?“

„Überraschung, ich bin schon wach. Ihr musstet mich nicht einmal wecken“, sagte er ausdruckslos. Unter seinen Augen lagen dunkle Ringe. Sein Gesicht wirkte noch eingefallener als sonst. Zumindest soweit ich das in meinem jetzigen Zustand und in dem grellen Licht beurteilen konnte.

„Bitte entschuldigen Sie die Störung, wir wollten nicht stören“, entschuldigte Konstantin sich höflich. Es war mehr als offensichtlich, dass auch er nicht nüchtern war.

„Es wäre angebracht, wenn Sie jetzt gehen würden“, entgegnete mein Vater kühl.

„Nein, er bleibt“, ging ich bestimmt dazwischen. Er hatte sein eigenes Leben in den Sand gesetzt, aber mit mir würde er das ganz bestimmt nicht machen. Ich konnte selbst über mein Leben entscheiden und wenn ich mit Konstantin schlafen wollte, dann würde er mich nicht davon abhalten können. „Und wir beide wollen unsere Ruhe haben.“

„Wie du meinst. Wenn es dich denn gar nicht interessiert, was mit deinem Freund ist.“

„Ich habe keinen Freund“, schob ich zwischen den Zähnen hervor. Konstantin neben mir blieb locker, seine Hand wanderte immer weiter unter meinen Rock. Der Alkohol sorgte dafür, dass es mir ganz egal war, ob mein Vater davon etwas mitbekam. Sollte er doch. Er könnte uns ja auch einfach in Ruhe lassen, wenn er es nicht sehen wollte.

„Für Benny war es anders“, mischte sich eine leise Stimme ein. Hinter meinem Vater trat Marianna aus dem Wohnzimmer heraus, die Arme fest um den Körper geschlungen.

„Benny? Etwa der Pferdejunge?“, lachte Konstantin, was ihm einen bösen Blick von Marianna einbrachte. Augenblicklich verstummte er.

„Er geht mich nichts mehr an. Er will nichts mehr von mir wissen und ich nichts mehr von ihm.“ Es war genau das, was er mir gestern gesagt hatte. Und ich würde es nie wieder vergessen können. Die Worte hatten sich in mein Gedächtnis eingebrannt. Wenn es still war, konnte ich seine Stimme wieder hören. Immer wieder warf er mir das Gleiche an den Kopf. Er hatte Recht. Fuck, natürlich hatte er Recht, das hatte er immer gehabt. Das Problem war nur, dass ich es nicht hören wollte. Wir hatten schon immer in verschiedenen Welten gelebt, die nicht zusammenpassten. Er hatte sich gewünscht, dass es anders laufen würde und manchmal war es einem Teil von mir ganz genauso gegangen. Aber es hatte nicht funktioniert. Ich hatte es eingesehen. Er hatte mich verändert, mich zu einer Person gemacht, die ich nicht war und auch niemals sein würde. Es würde auch einfach keinen Sinn machen, mich weiter zu verbiegen oder ihm weiter hinterher zu trauern.

Und so half mir das, was gestern Abend geschehen war, wieder zu der Jo zu werden, die ich vor Benny gewesen war. Das war ich. Eine junge Frau, die gerne feierte, flirtete und die Partys brauchte, um sich lebendig zu fühlen. Das war ich. Und das würde ich immer bleiben. Alles andere wäre nur ein Wunschgedanke. Ein netter Traum vielleicht. Aber nicht die Realität.

Kapitel 2 – Dezember 2018

„Jo!“

Shit. Ich hatte es nur bis zur Haustüre geschafft. Zwei Sekunden. Mehr hätte ich nicht gebraucht, um zu meinem entspannten Abend zu gelangen. Mit einem übertrieben freundlichen Lächeln drehte ich mich um. Mein Blick blieb kühl, so wie es unser Verhältnis schon seit langer Zeit war. „Vater.“

„Wo willst du hin?“ Mit vor der Brust verschränkten Armen stand er im schmalen Flur unseres Einfamilienhauses.

„Ich gehe aus.“ Meine Hand lag schon auf der Türklinke. Ich brauchte sie nur noch nach unten zu drücken und dann wäre ich frei. Zumindest für den Abend.

„Es ist Donnerstag.“

„Ja, und? Ich bin Studentin, wir gehen auch unter der Woche aus.“ Und ich bin dir keinerlei Erklärung schuldig, fügte ich in Gedanken hinzu. Ich bin alt genug, um mein eigenes Leben zu leben. Du hast mir schon lange nichts mehr zu sagen.

„Das ist schon das dritte Mal in diesem Monat.“

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