Julie Burow - Ein Arzt in einer kleinen Stadt

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Julie Pfannenschmidt war eine deutsche Schriftstellerin. Sie veröffentlichte hauptsächlich unter ihrem Geburtsnamen Julie Burow. Der Roman «Ein Arzt in einer kleinen Stadt» gehört zu ihren bekanntesten Romanen.
Alle LeserInnen, die Arztromane lieben kommen hier voll auf ihre Kosten.
#wenigeristmehrbuch

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Dann, sich wieder an Franke wendend, sagte er unter sichtlichem Kampfe mit sich selbst:

»Sie sind ein einzig Kind, mein Herr, Sie können daher nicht wissen, dass in großen Familien, ich meine in solchen, die aus vielen Geschwistern bestehen, sich meistens ein Unglückskind befindet, ein solches, das zum Elend, vielleicht zur Schmach der Übrigen da zu sein scheint; ein solches ist Jakobine. Ich habe sie nach dem Tode meiner Gattin bei mir, sie führt meinen Haushalt – irgendwo muss sie sein – am wohlsten wäre ihr im Grabe. Ich selbst mag und will Ihnen nichts mehr von dem beklagenswerten Geschöpfe sagen, zeitig genug wird man Ihnen ihr Geschick in diesem kleinen Orte erzählen. Sie brachte Unehre in eine ehrbare Familie. Sie hat gelitten und gebüßt; Gott sei ihr gnädig! Ich als Bruder kann am wenigsten das Schlimmste von ihr glauben. Sonst ist sie wenig sichtbar; es ist der Unstern, der über allem waltet, was mit ihr im Zusammenhange steht, dass sie Ihnen fast im ersten Moment Ihrer Anwesenheit vor die Augen kommen musste.«

Senator Wallfeld wischte sich nach diesen Worten die bleiche Stirne. Er hatte in heftiger, aber unterdrückter Aufregung und mit hörbarem Beben der Stimme gesprochen und Dr. Franke war nicht wenig betreten über seinen Missgriff, als auch von Teilnahme erfüllt und neugierig gemacht durch die Worte seines Hauswirtes. Er konnte sich nicht helfen, die dunkle Erinnerung, dass er diesen Zügen schon einmal im Leben und zwar in Italien begegnet sei, ließ sich nicht verbannen und er überließ es der Zeit, das Rätsel, das ihm gleich beim Eingange in seinen Lebensberuf entgegenkam, zu lösen.

Die Visiten nahmen Zeit weg. Überall ward der junge Arzt angenommen. In vielen Häusern setzte man ihm Frühstück vor, überall dehnte sich auf Veranlassung der Bewohner sein Aufenthalt weit über die üblichen Visitenmomente hinaus, überall fragte man ihn nach seinen Reisen, seinen Familienverhältnissen und vor allem nach seinem Urteil über seinen neuen Wohnort, das freilich nur noch ein sehr unmotiviertes sein konnte. –

Nur in einem einzigen Hause wies man ihn mit einem »Nicht zu sprechen« ab, und diese einzige Ausnahme erregte natürlich sein Interesse in gewissem Grade. In seinem Notizbuche fand er über die Familie: »Rat Baum im Herrschaftshause am Wall« und daneben ein Kreuzchen. In der Tat, das Haus, welches der Rat Baum bewohnte, führte seinen Namen mit gutem Rechte. Ein schönes, palastartiges Gebäude, massiv und mit zwei Flügeln, die einen Hofraum einschlossen, dessen vierte Seite eine Staketenwand von einem sehr großen Garten schied. In den Seitenflügeln wohnten andere Familien, solche Leute, von denen zwölf ein Dutzend ausmachen. Doktor Franke hatte sich auf seinen vielen Reisen gewöhnt, die Personen nach ihren Kleidern, Möbeln, Geräten, nach ihrer nächsten Umgebung zu schätzen. In ganz Hermstädt hatte er nicht eine einzige Familie gefunden, die in dieser Taxation vollwichtig erschienen wäre.

Nicht zusammenpassende Mobilien, geschmackloser Putz, ungemütliche Zimmer, kalte Putzstuben und unsaubere Wohnräume.

Nur im Rat Baum'schen Hause, von dem er freilich nur den hohen gewölbten Flur und ein freundliches Vorzimmer gesehen, gefiel es ihm. Ein gewisser Geist gemütlicher Häuslichkeit schien dort seinen Wohnsitz aufgeschlagen zu haben. Franke hatte gefunden, dass da, wo die Stühle so wohlgeordnet stehen, wo die Blumen so gepflegt erscheinen, wo die Kupferstiche an den Wänden so im richtigsten Lichte hängen, stets Familienglück im Innersten des Hauses zu wohnen pflegte und er trat aus dem Herrschaftshause am Wall, den Hut in der Hand und ein gewisses Gefühl der Teilnahme im Herzen.

Abends kam sein Hauswirt zu ihm und brachte ihm drei für ihn eingegangene Briefe. Der erste war von seiner Mutter, wie er an den langen, und nach den verschiedensten Seiten ausgeschweiften Buchstaben erkannte. Der zweite von Gräben und der dritte von dem Rechtsanwalt der Konkursmasse seines Vaters.

Er legte sie alle drei über Seite und erzählte lächelnd dem Senator von seinen verschiedenen Erlebnissen, auch von dem hübschen Hause am Wall. Sein Wirt hatte sich zu ihm gesetzt und ihm anfangs bloß höflich, dann lächelnd zugehört.

»Ich kenne die wenigsten der Personen, die Sie besucht haben; meine Verhältnisse schließen mich zu sehr von allen diesen Leuten ab; nur die Familie Baum ist mir bekannt. Sie ist hier nicht besonders beliebt, aber die Urteile einer kleinen Stadt sind nicht immer weise. Richten Sie sich nicht ganz nach denselben, Herr Doktor. Ich für mein Teil habe namentlich gegen Frau Baum große Verpflichtungen, es ist eine edle, hochherzige Dame, wenn auch vielleicht in ihrem Auftreten etwas exzentrisch – etwas, nun Herr Doktor, etwas anders wie alle Leute.«

»Nun ich werde sie ja wohl später noch kennenlernen.« –

»Vielleicht, vielleicht auch nicht. Die Dame lebt sehr abgeschlossen in ihrem Familienkreise. Sie hat zwei liebe Kinder, zwei Mädchen, die sie selbst unterrichtet, dazu ist ihre Haushaltung nicht klein. Gesellschaften gibt die Familie gar nicht, Fremde finden selten, fast nie Zutritt; wem es aber gelingt, einmal festen Fuß dort zu fassen, der wird gleichsam Familienglied und ist sicherlich beneidenswert, obgleich ihm dadurch beinahe die andere Geselligkeit in unserem Städtchen verschlossen wird. Auch ich komme häufig dorthin. Die Frau Rätin war vor Jahren unsre Nachbarin und ist jetzt noch meine werte Freundin. Sie hat mir viel Liebes und Gutes erwiesen, mir und manchem andern«, setzte er mit einem Seufzer hinzu.

»Und der Rat Baum?« fragte der Doktor.

»Ah der ist ein ganz wackerer, respektabler Mann, etwas eigen und wunderlich. Mein Neffe, der Postsekretär, spielt oft mit ihm Schach oder Piquet manchen lieben schönen Abend, die Frau Rätin sieht es gern, wenn ihr Mann durch so etwas beschäftigt und angeregt wird. Ich selbst komme viel mit dem Rat zusammen, er findet Vergnügen an Chemie und das ist, wie ich Ihnen schon gestern sagte, meine Fachwissenschaft, denn ich bin Färber; aber sie ist auch mein Steckenpferd«, setzte er hinzu und sah ernst vor sich nieder, »ja und viel, viel hat dies Steckenpferd mir schon gekostet.«

Des Mannes Stirne war wieder so seltsam bleich geworden, wie es Franke schon einmal an ihm bemerkt hatte, wieder wischte er sich die perlenden Schweißtropfen und seine Augen glänzten unheimlich. Ein tiefes schweres Leid schien auf seiner Seele zu lasten. Der steife altfränkische Ausdruck machte einem Ausdruck bittern Wehs Platz in den breiten gutmütigen Zügen, ja momentan blitzte etwas durch dieselben, das wie Groll und Hass erschien. In solchen Augenblicken weckte des Gesicht des märkischen Pfahlbürgers Erinnerungen an die Züge gewisser Personen, die er in Italien gekannt und richtig – wenn er so von der Seite aufblickte, so das Auge von ihm abwandte mit einem Zusammenziehen der buschigen Brauen, sah er genau aus wie Jacopo, der tolle Maler, der ihm und seinem Freunde in Venedig so viel Interesse eingeflößt, mit dem sie zusammen so manche köstliche Sommernacht auf den Wellen des Canale grande verschwärmt hatten.

»Wenn es Ihnen Vergnügen macht – Sie sind ja Arzt und müssen deshalb schon gewissermaßen Freund von den Naturwissenschaften sein – so sehen Sie sich gelegentlich einmal mein Laboratorium an«, sagte der Senator, als er den Blick bemerkte, den Franke auf ihn geheftet hatte, »wir sprachen ja von Chemie, nicht wahr, Herr Doktor?« –

Franke bejahte es und sein Hauswirt erhob sich und sagte ihm mit einer steifen altmodischen Verbeugung gute Nacht.

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Drittes Kapitel.

Die erste Praxis.

Es mochte Mitternacht sein. Der Schnee rieselte ganz leise und ganz weich von einem dunkel schwarzen Wolkenhimmel zur Erde nieder. In allen Häusern waren die Lichter bereits erloschen und alle Welt träumte in dem kleinen Städtchen. Sogar der Hund des Nachtwächters, der zu den Füßen seines Herrn im Schilderhäuschen lag, knurrte nur ganz schlaftrunken, als eine Frauengestalt, tief in einen Mantel eingehuscht, an ihm vorüber und nach dem Eckhause des Senator Wallfeld eilte. Der helle Ton der Klingel, welche Dr. Franke dort schon hatte befestigen lassen, schallte über den ganzen Markt und weckte alle Hausbewohner, nur eine einzige nicht, denn diese – Jakobine – hatte nicht geschlafen. Sie saß beim Scheine einer kleinen geschirmten Lampe, deren Licht nicht nach außen dringen konnte, und spann. Der Ofen war noch warm und im Zimmer wehte eine weiche reine Luft, durchwürzt von Rosendüften. Ein paar ungeheure Blumenkübel standen an dem einen Fenster und darin grünte dem Winter zum Trotze Myrthengesträuch so groß und so dicht, dass es einen Schirm vor dem Fenster bildete. Ein weißes Kätzchen lag schnurrend auf einem Kissen in der Nähe des Ofens und an der Wand hing ein von einem schwarzen Schleier verdecktes Bild.

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