Julie Burow - Ein Arzt in einer kleinen Stadt

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Julie Pfannenschmidt war eine deutsche Schriftstellerin. Sie veröffentlichte hauptsächlich unter ihrem Geburtsnamen Julie Burow. Der Roman «Ein Arzt in einer kleinen Stadt» gehört zu ihren bekanntesten Romanen.
Alle LeserInnen, die Arztromane lieben kommen hier voll auf ihre Kosten.
#wenigeristmehrbuch

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»Viel Ehre, mein Herr Doktor, es steht der Sache nichts im Wege, wenn Ihnen die Gelegenheit nicht zu klein ist. Wir wohnen an der Ecke des Marktes und der Hauptstraße, ziemlich in dem belebtesten Punkte unseres Städtchens. Die Zimmer sind gelüftet und sie können, wenn dieselben sich Ihres Beifalls erfreuen sollten, gleich hierbleiben.«

Doktor Franke war dies wohl zufrieden und der Hauswirt führte ihn in ein Nebenzimmer, an das ein Schlafkabinett stieß und erklärte, dass dies die Räumlichkeiten wären, die ihm zu Gebote stünden. Man einigte sich über den Mietspreis, Feuer ward in dem Ofen angezündet, ein Dienstmädchen in reinlicher Kleidung machte sich mit Abstauben, Bett überziehen usw. eine halbe Stunde zu schaffen, dann brachte sie auf des Doktors Wunsch Teegeräte und holte sein Reisegepäck von der Post ab, und nach einer Stunde saß Franke gemütlich neben dem Ofen in seinem Schlafrocke von violettem Samt, trank Tee und blätterte in einer Zeitschrift, die er mitgebracht hatte.

Es lag eine eigene Ruhe und Behaglichkeit in der kleinen Wohnung, die der junge Doktor für den Augenblick die seine nannte. Die Reise war angreifend gewesen, der Wind pfiff in den Kaminen und rüttelte an den Doppelfenstern. Im Hause dagegen war alles still, kein Türewerfen, kein Klavierklimpern, weder Tellergeklapper noch Menschenstimmen unterbrachen die Gedanken des Fremdlings, der sich wie in einem leichten Traum befangen vorkam. Also hier sollte er sein Leben zubringen, hier in dieser Abgeschiedenheit, fern von der Bildung und dem geistigen Streben der Residenz, fern von Freunden und Bekannten, ohne Kunstgenüsse, wahrscheinlich ohne passenden Umgang, denn was konnte das Städtchen, dessen Einwohnerschaft größtenteils aus Tuchmachern besteht, ihm für Umgang bieten? Pflichten! Berufspflichten! Menschenpflichten! Harte, ungewohnte Begriffe für den Jüngling, der bis dahin in der Ungebundenheit, die der Reichtum der Jugend gewährt, gelebt hatte.

Doktor Franke war ein einziges Kind. Sein Vater galt für einen reichen Bankier, lebte in der Residenz und machte ein großes Haus. Er war von jüdischer Abkunft – man wusste nicht genau, ob er und seine Gattin sich taufen ließen oder nicht. Jedenfalls wurde der Sohn im christlichen Gymnasium unterrichtet und zur rechten Zeit konfirmiert. Der junge Franke galt für einen talentvollen Knaben, er machte den Gymnasial-Kursus in unglaublich kurzer Zeit durch, war mit siebzehn Jahren Student und hatte mit einundzwanzig sich bereits das Recht erworben, seinem Namen die Buchstaben Dr. med. vor oder nach zu setzen.

Auf der Universität hatte er die Bekanntschaft eines den vornehmsten adeligen Familien Altpreußens angehörenden Jünglings gemacht, und Franke und der Graf Gräben beschlossen ihre Reise zusammen zu machen. Die Väter hatten nichts dagegen. Herr Franke fühlte sich jedenfalls geschmeichelt durch die vornehme Freundschafts-Verbindung seines Sohnes, während Gräbens Vater Wohlgefallen an dem jugendlichen, sehr hübschen, munteren und witzigen Gefährten des seinigen fand. So durchstreiften die Jünglinge zusammen Deutschland, England und Frankreich, bestiegen zusammen die Alpen, lebten drei bis vier Winter miteinander in Rom, Florenz oder Neapel. Schifften sich nach Algier ein und durchzogen Griechenland, waren einen Sommer lang in Spanien und einen andern in Schweden. Sie hatten sechs Jahre auf ihren Reisen zugebracht und fest beschlossen, noch einen Abstecher nach Amerika zu machen. Da wurden eines Tages in Spalato Frankes Wechsel nicht mehr honoriert und am nächstfolgenden brachte die Post ihm die Nachricht, dass sein Vater bankerott gemacht. Sechs Stunden darauf mit dem nächsten Bahnzuge kam ein Brief seiner Mutter, der erste, den er sich erinnern konnte von dieser Dame, die immer noch sehr elegant und sehr schön war, erhalten zu haben. Es war schwer bei den Eigentümlichkeiten ihrer Orthographie und Handschrift den Sinn desselben zu entziffern, dennoch fasste ihn Franke nach einigem Studium auf – sein Vater hatte sich den Hals abgeschnitten! –

Von seinem Reisegefährten, der ihn herzlich bedauerte, borgte Franke sich das Geld zur Heimkehr. Als er in Berlin anlangte, war sein Vater begraben, sein Vaterhaus in der Stadt und die Villa im Tiergarten bereits verkauft und seine Mutter wohnte zur Miete in zwei kleinen Zimmern in der Taubenstraße. –

Seine Mutter! War die alte, zusammengefallene Frau im schlumpigen Kattun-Überrock wirklich seine Mutter? Ein und dieselbe Person mit der stattlichen feinen Dame, die er in Seide und Blonden, oft strahlend von Edelsteinen zu sehen gewohnt war? – Sie war es, kein Zweifel, sie machte noch die alten Sprachfehler, sprach noch so rasch, so unzusammenhängend wie sonst und überhäufte ihn noch wie sonst mit Liebkosungen und Liebesworten! – Die Persönlichkeit war dieselbe, nur die Übergoldung der Statue war vom Wetter des Geschicks abgeschlagen worden.

Franke war ein Mann und bewährte sich als solcher, indem er sich von dem Wechsel seines Schicksals nicht niederschlagen ließ. Er litt darunter, aber er fasste sich und übersah seine Lage mit ruhigem Blick. Sein Reichtum und alle Vorteile, die er ihm gewährt hatte, war ihm geraubt, seine Jugend, seine Gesundheit, seine Kenntnisse waren ihm geblieben; Mut und Kraft wollte er sich selbst bewahren. Er fühlte, dass die Verpflichtung, seiner Mutter ein sorgenfreies Alter zu sichern, auf ihm lag. Er hatte Tausende, viele Tausende mit jugendlicher Sorglosigkeit verschleudert, nie war der Gedanke ihm aufgestiegen, dass er jemals auf seine eigene Kraft allein gewiesen werden könnte und er wusste nicht, wie weit diese Kraft möglicherweise reichen könne.

In der Residenz zu bleiben hielt er für untunlich. Hier hatte man seine Familie als reiche Leute gekannt, mehr als ein nur mäßig Bemittelter hatte die Frucht seiner Ersparnisse durch den Bankerott seines Vaters hier verloren. Der Gedanke, Leuten zu begegnen, die in ihm den Sohn eines Mannes kannten, der sie um das Ihrige gebracht, war ihm unerträglich. Der Anblick des Hauses, in dem er als Kind gespielt, in dem an jedes Winkelchen sich für ihn Erinnerungen knüpften, erregte ihm peinliche Schmerzen. Auch würde er in der Residenz schwerlich so bald ärztliche Praxis erworben haben, und von dieser musste er leben und eine Mutter ernähren. Fort musste er und die Nachricht, dass das Kreisphysikat in Hermstädt erledigt sei, machte ihn zuerst auf das Örtchen, dessen Namen er bis dahin nicht gekannt hatte, aufmerksam. Er schlug Meinekes Geographie auf und fand da folgende Notizen:

»Im Regierungsbezirk Frankfurt a. O. Hermstädt an der schiffbaren Nelze, mit 5000 Einwohnern und bedeutenden Tuchmanufakturen. Betriebsames Städtchen inmitten bedeutender Forsten, in der Nähe eine Glashütte, mehrere Braunkohlengruben und eine große Steingutfabrik. Bekannt wegen der nahe gelegenen Weinberge, auf denen ein trinkbarer Landwein erzeugt wurde, treibt auch einigen Seidenbau.«

Diese Nachrichten waren jedenfalls nicht zurückschreckend. Franke bewarb sich um die Stellung. Er hatte sein Staatsexamen vor Jahren in allen Branchen der Medizin und Chirurgie aufs Glänzendste gemacht. Seine Zeugnisse waren brillant – mehr als einer der Männer, die über die Vergebung jener Stelle zu schalten hatten, war einst Gast an den glänzenden Tafeln seines Vaters gewesen. Man konnte sich, indem man das Gesuch des Sohnes unterstützte, auf kostenfreie Weise gewisser Verpflichtungen entledigen. – Enfin : Doktor Franke bewarb sich um das Kreis-Physikat in Hermstädt und erhielt es! –

So war er denn hier. Den Kopf in die Hand stützend überließ er sich teils flüchtigen Erinnerungen, teils überlegte er Pläne für die Zukunft. Sein Gehalt war gering, nur Taler im Jahre – so viel hatte er als Jüngling in einem Monate zu verzehren gehabt und während seiner Reisen war er selten damit ausgekommen. – Franke, obgleich im Überfluss erzogen, kannte dennoch den Wert des Geldes. Selten wird man einen von Juden abstammenden Menschen finden, bei dem dieser sehr wichtige Teil der Erziehung gänzlich vernachlässigt wäre. Der Eigentumssinn wird bei den Juden früh geschärft. Große Fehler hängen mit demselben zusammen, aber auch große Tugenden, es kommt nur darauf an, wie er geleitet wird. Ehrlichkeit, Fleiß, Ordnung, Sparsamkeit stehen auf einer Seite im Zusammenhange mit dem Eigentumssinn und gründen sich zum Teil auf richtige und verständige Schätzung vom Werte des Geldes. Habsucht, Betrügerei, Geiz und Geldgier haben ihren Grund in der Überschätzung des Geldwertes, Verschwendung und Liederlichkeit in der Unterschätzung desselben.

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