Julie Burow - Ein Arzt in einer kleinen Stadt
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Franke wusste, dass er von seinem Gehalt, auch wenn er noch so sehr sich beschränkte, nicht als Mann vom Stande leben könne, dass er auf ärztliche Praxis gewiesen sei, um sich das tägliche Brot, seiner Mutter ein geschütztes Alter zu schaffen. Welche Aussichten eröffneten sich ihm hier für seine Wirksamkeit? Das war die Frage, die sich in seinem Kopfe wälzte.
Er kannte nichts und niemanden in dem kleinen Städtchen. Außer dem Reisekoffer, der vor ihm stand und der eleganten Tasche von buntem Plüsch, die daran lehnte, konnte er hier nichts sein Eigentum nennen. Da stand er, arm, freundlos, fremd, die Nacht und der Winter draußen waren passende Sinnbilder seiner Gegenwart, aber in seinem Herzen war's licht und warm wie in dem Zimmer, das ihn freundlich herbergte.
»Ich will mir Bahn brechen«, dachte er, »haut doch der Pflanzer sich seinen Weg durch die Ranken des Urwaldes; wer seine Kraft kennt und braucht, kommt überall durch.«
Draußen rief der Wächter zehn Uhr ab, der Brunnen rieselte und rauschte ein Wiegenlied für den müden Mann, der sich zum Kampfe mit dem Leben rüstete.

Zweites Kapitel.
Der Hauswirt.
Der Wintermorgen sah glänzend hell in das Fenster des Zimmers, in dem Doktor Franke beim Kaffee saß. Er hatte sich den kleinen, schweren Mahagoni-Tisch ans Fenster gerückt und betrachtete die trübe Aussicht über ein Schneefeld, dessen Horizont der Wald begrenzte. Ein blauer dampfender Streif bezeichnete den Flussarm, der hier vorüberfloss. Weit hinaus bis ans Ufer standen eigentümliche Gerüste zum Ausspannen und Trocknen der fertigen Tücher bestimmt, sogenannte Tuchrähme, und darneben sah man in der ganzen Länge derselben blaugrünes Spargelkraut mit roten Beeren aus dem Schnee ragen.
Meisen, Goldammer und Spatzen pickten daran und hüpften dann um die einzelnen Pflanzen her, zierliche Spuren ihrer Krallchen in der Schneedecke zurücklassend. Franke hatte sich auf seinen Reisen zum Beobachter der Natur gebildet. Ihm entging kein Punkt auf dem reinen und belebten Bilde vor seinen Augen.
Es war von einer eigentümlichen Schönheit, obgleich man es weder großartig, noch üppig, noch milde nennen konnte. Dicht unter seinem Fenster war ein kleiner, mit einem Staketenzaun eingehegter Fleck, offenbar ein Blumengärtchen. Hin und wieder ragten einzelne Büschchen aus dem Schnee hervor, eine kleine Türe führte ins Freie. Fliederbüsche bildeten an einer Seite eine Laube, die im Sommer wohl still und grün sein mochte; an der Mauer des Hauses zog sich ein Spalier empor, wahrscheinlich für eine jetzt am Boden unter Moos schlafende Weinranke. Die Aussicht aus diesem Fenster erschien dem Doktor unendlich anziehender als die im andern Zimmer auf den Marktplatz, welche jenen Charakter der Stille und Öde hatte, der so häufig den kleinen deutschen Landstädtchen eigen ist. – Franke hatte seinen Hauswirt bitten lassen, auf kurze Zeit bei ihm einzutreten und Herr Senator Wallfeld erschien alsbald in sehr sauberem Hausanzuge und erkundigte sich, wie sein Gast geschlafen. Der Doktor nötigte ihn zum Sitzen und bat ihn, ihm mit seinem freundschaftlichen Rate und seiner Weltkenntnis an die Hand zu gehen.
»Ich bin fremd hier, geehrter Herr«, sagte er, »und muss mich dem Publikum, dem ich über den Hals geschickt werde, nach Kräften zu empfehlen suchen. Würden Sie die Güte baden, mich, so viel als dies notwendig, mit den hiesigen Verhältnissen bekannt zu machen?«
»Mit dem größten Vergnügen, Herr Doktor: Sie müssen aber bedenken, dass ich selbst ein zurückgezogener Mann bin, der die bissigen Honoratioren nur wenig kennt. Ich war Färber beim Herrn Kommerzienrat Werl, der die große Tuchfabrik hier anlegte, und kam von jeher wenig in Gesellschaft. Meine selige Frau« – hier blickte er auf zu dem Bilde – »war wie ich, wenig für großen Umgang, und meine Schwester ist auch nicht dafür. Indes man kennt die Leute doch so dem Namen nach und ich weiß Ihnen ungefähr zu sagen, wo Sie werden Visiten machen müssen.«
Er nannte nun eine Reihe von Personen und Familien und es war ziemlich das Verzeichnis der Honoratioren, das wir aus Kotzebues »Deutschen Kleinstädtern« kennen. Da waren Titel, lang wie der Johannistag und bedeutungslos wie eine Glasscheibe. Franke schrieb sie in sein Taschenbuch und versah diejenigen, welche sein Wirt ihm als ganz besonders wichtig bezeichnete, mit einem Kreuzchen. Franke erkundigte sich dann nach einer passenden Restauration, nach Wäscherinnen und all den hundert Menschen und Dingen, ohne die ein Mann nun einmal seine Junggesellen-Wirtschaft nicht beginnen kann.
Herr Senator Wallfeld zeigte sich in jeder Beziehung als ein gefälliger und freundlicher Wirt und der erste Weg, den Doktor Franke machte, als er im schwarzen Frack, mit weißer Halsbinde und weißen Glacéhandschuhen seine Visiten zu machen begann, war daher in das Familienzimmer des Senators. Eine sehr sanfte Stimme rief auf sein Klopfen »Herein« und Franke sah sich im nächsten Moment einer eigentümlichen und überraschenden Erscheinung gegenüber. War die Dame alt oder jung? Unmöglich konnte man das entscheiden. Sie trug sich nonnenhaft, ihr Haar war unter einer dicht anliegenden Haube so verhüllt, dass nur ein Streifchen, kaum einen Finger breit, über der sehr hohen Stirne sichtbar blieb.
Ihre Augen, sehr hellblond, waren von den langen dunkeln Wimpern fast immer verdeckt, wenn sie sie aber aufschlug, so strahlte darin ein Glanz, der seltsam mit dem bleichen, feinen, gänzlich farblosen Gesichte kontrastierte, in dem nur die schmalen Lippen eine hochrote gerade Linie bildeten. Franke musste sich unaufhörlich besinnen, wo er schon in seinem Leben Züge diesen ähnlich gesehen hatte. Selbst als die Erscheinung, mit dem Versprechen den Senator zu rufen, schon lange verschwunden war, stand sie ihm noch deutlich vor Augen, sonderbarer Weise gepaart mit der Erinnerung an ein helles, mit Weinlaub umsponnenes Fenster, durch das Italiens Sonnenschein hineinblickte, in ein kleines Zimmer.
Herr Wallfeld weckte ihn aus seinen Träumen, nötigte ihn auf das harte, altmodische Sofa und begann ein Gespräch über Alltagsgegenstände. Franke hörte kaum darauf und konnte sich nicht zurückhalten endlich zu fragen, wer die Dame gewesen.
Er täuschte sich nicht, wenn er zu bemerken glaubte, dass die gefurchte Wange seines Wirtes bis zur Schläfe errötete, als er antwortete:
»Meine Stiefschwester Jakobine.«
Nach einigen Augenblicken des Schweigens, in denen er mit sich zu kämpfen schien, setzte er hinzu:
»Ein sehr unglückliches Geschöpf, dem man um schwerer Leiden willen viele Sonderbarkeiten übersehen muss. Sie ist überdies fast immer krank und ich freue mich schon, Hilfe für die Arme so in der Nähe zu haben.«
»Hat Ihre Frau Schwester früher Reisen gemacht?« fragte Franke weiter.
Der Hausherr drehte am Knopfe seines Rockes:
»Sie hat das Weichbild unserer Stadt nicht überschritten und ist, verzeihen Sie es schon, Herr Doktor, in ihrer Seltsamkeit und ihrem Unglücke kaum ein Gegenstand für unsere Unterhaltung.«
»Ich bitte um Entschuldigung«, sagte Franke mit Herzlichkeit, »wenn ich ahndungslos einen schmerzlichen Gegenstand berührt habe. Ich kenne die Verhältnisse Ihrer Frau Schwester gar nicht.« –
»Sie ist unverheiratet!« –
»Nun Ihrer Fräulein Schwester. Das schöne Gesicht der Dame schien mir bekannt und es war mir zumute, als müsste ich dasselbe irgendwo in Italien gesehen haben.«
Die Stirne des Hausherrn war finster geworden.
»Das ist unmöglich, mein Herr – ganz unmöglich – sie müsste denn«, setzte er leise vor sich hinmurmelnd hinzu, – »als spukendes Gespenst dort gewesen sein.«
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