Rudolf Vögele - Religion ist nicht für Dumme - aber für Mutige

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«Schafft die Religionen ab!», fordern viele.
Nein!, sagt der Autor dieses Buches. Gebt ihnen vielmehr eine neue Bedeutung. Denn RELIGIOSITÄT in dem Sinn, wie er sie versteht, sind für diese EINE WELT von immenser Bedeutung.
Aber: wenn Religion und Religiosität eine andere Bedeutung bekommen soll, dann muss dieser Wandel bei den Religionen selbst beginnen. Aus einem Gegeneinander ein Miteinander, aus dem Streit um die eine Wahrheit das gemeinsame Suchen nach dem Verbindenden, nicht mehr nur miteinander reden, sondern mit vereinten Kräften handeln.

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Man kann den Eindruck haben, dass es – mit wenigen Ausnahmen – den meisten nur um die Bewahrung der eigenen Institution, um die eigene Tradition, den eigenen Kult und die eigene Gemeinschaft geht. Aber der Weitblick, die Einsicht, dass wir als eine «Menschheitsfamilie» auf dieser «Einen Welt» leben, wie es Papst Franziskus in seinem Schreiben Laudato si (2015) formulierte, scheint weit weg vom allgemeinen Bewusstsein.

Eine recht junge und begeisterte Leserin meines Buches fragte mich damals: Wozu braucht es überhaupt noch die Kirche? Es hat mich ein wenig erschreckt, dass sie gerade durch die Lektüre meiner Gedanken auf so eine wesentliche Frage kam, aber so langsam stelle ich mir diese auch. Wenn die institutionellen Kirchen in der Öffentlichkeit hauptsächlich so wahrgenommen werden, dass sie in sich schon zerstritten sind (wie aus dem Mikrokosmos Vatikan immer wieder publik wird), dass Konfessionen sich zunehmend wieder voneinander abgrenzen anstelle die Ökumene voranzubringen, dass Religionen (gerade ihre Fundamentalisten und Extremisten) für Krieg und Gewalt verantwortlich sind bzw. gemacht werden, dann ist es nicht weit hergeholt, wenn immer mehr fordern, dass Religionen endlich abgeschafft werden sollten.

Gerade da setzen meine Überlegungen an. Was fehlt uns als Menschheitsfamilie, wenn wir tatsächlich die Religionen abschaffen? Ist es wirklich angesagt, ‹tabula rasa› zu machen, den Tisch komplett abzuräumen – die Altäre zu schleifen, Kirchen, Tempel, Moscheen usw. anders oder sinnvoller zu nutzen? Oder was sind die Teile der Religionen, die unbedingt bewahrt werden müssen, damit das Leben auf dieser Welt auch weiterhin lebenswert bleibt?

Ich mache mich also in einer Zeit, in der die «Eine Welt» tatsächlich zusammengewachsen ist – mit allen Vor- und Nachteilen, wie die Corona-Pandemie zeigte – auf die Suche nach dem, was die Welt «im Innersten zusammenhält». Das hat bekanntlich Goethes Dr. Faust auch schon mal gesucht – und es ging teuflisch daneben. Nur zwischen Goethes Versuch und heute liegen über 200 Jahre. Und in denen hat sich unsere Welt radikal verändert.

Denjenigen, die nun glauben, ich möchte hier einen neuen Gott erfinden oder eine neue Religion propagieren, sei gleich gesagt: keineswegs! Ich habe auch nicht die Absicht, wie der große Theologe Hans Küng (1928-2021) ein neues «Projekt Weltethos» anzugehen. Dieses Buch wäre sogar unnötig, wenn dessen Werk (erschienen 1992) genügend beherzigt worden wäre. Denn ich bin überzeugt: eine weltweite Ethik gibt es schon längst. Wir brauchen auch keine neue Vision: die findet sich in allerlei Schriften, ob religiöser, philosophischer oder anthropologischer Natur. Was wir brauchen sind gemeinsame Ziele, über alle Nations- und Religionsgrenzen hinaus.

Wenn ich dies hier schreibe, habe ich ganz konkrete Menschen vor Augen: Menschen, die schon längst so denken und handeln, wie ich es hier anrege, ‹Gläubige›, die solche Gedanken keineswegs als einen Verrat an ihrer eigenen Religion, Konfession oder Kultur sehen. Und dann natürlich die Gegner solcher Äußerungen, die mich am liebsten in die Hölle verbannen oder zumindest exkommunizieren wollen. Dazwischen gibt es sehr sehr viele ‹Farbtöne von Menschen›, die mehr dahin oder mehr dorthin tendieren.

Menschen verschiedenster Religionen, Konfessionen und Kulturen, aber auch religiös Desinteressierte, Agnostiker oder Atheisten miteinander ins Gespräch zu bringen, ist das primäre Ziel dieser Schrift. Und wenn aus diesem Dialog dann noch ein Übereinkommen erwächst, dass Religion, wie es hier verstanden wird, doch etwas sehr Sinnvolles und Unverzichtbares in dieser «Einen Welt» ist, dann hätte ich mein Ziel erreicht.

Ob meine Gedanken, Wünsche, Hoffnungen usw. realistisch, visionär oder gar utopisch sind, überlasse ich dem Urteil der Leserschaft.

Zürich, im Dezember 2021

Die Welt, in der wir leben

Es gibt genug Wissenschaftler*innen, die viel besser und umfassender beschreiben können, was die Welt ausmacht, in der wir heute leben. Aber ich wage zu bezweifeln, dass dies einem Gegenwartsanalytiker oder einer Gegenwartsanalytikerin gelingt. Es sind und bleiben immer nur Fragmente, Momentaufnahmen aus einer ganz bestimmten Richtung. Deshalb möchte ich hier auch nur einen eher persönlichen Spot auf die Entwicklung der letzten Jahrzehnte richten, der sicher nicht alles zeigt, aber beleuchtet, worauf es mir ankommt.

Als wir 1998 in der römisch-katholischen Pfarrei, in der wir als Familie seit 1993 leben, einen «Eine-Welt-Kreis» gründeten und eine Partnerschaft mit einer Pfarrei in den peruanischen Anden eingingen, hatten wir uns zunächst immer wieder dagegen zu wehren, das wir nicht als «Missionskreis» oder «Dritte-Welt-Kreis» tituliert wurden. Unsere Idee und unser Ziel war primär, gestützt auf die Partnerschaft des Bistums mit dem Land Peru, das Bewusstsein für diese «Eine Welt» und die Verantwortung füreinander zu stärken, egal auf welcher Halbkugel wir zuhause sind. Wir wollten einen Beitrag dazu leisten, dass die Erkenntnis wächst, dass wir, so unterschiedlich unsere Kulturen auch sind, viel voneinander lernen können. Und das hat nichts mit ‹missionieren› im landläufigen Sinn oder mit ‹Opfergaben› für die armen Leute im Amazonasgebiet zu tun.

Dieser Eine-Welt-Kreis besteht immer noch. Aber unsere großen Ziele mussten wir – wie viele andere Kreise dieser Art – mehr und mehr zurücknehmen. Durch das Internet hatten wir zunehmend die Möglichkeit, schnell und unkompliziert mit unserer Partnergemeinde in Soritor in Kontakt zu kommen. Aber umso mehr Kontakte wir miteinander hatten, umso mehr wurde auch deutlich, dass die Erwartungen unserer Partnerinnen und Partner ganz anders waren: sie wollten, dass wir vom angeblich ‹reichen› Deutschland aus ihre Projekte wie den Comedor [die Armenküche] oder die medizinische Versorgung alter Menschen der Pfarrei finanzieren. Eine gemeinsame Spiritualität zu entwickeln, daran hatten weder sie noch einer der vier Pfarrer, die wir seither erlebten, Interesse.

Für mich ist dies ein klassisches Beispiel dafür, dass wir wirtschaftlich, kommunikativ und touristisch in den vergangenen Jahrzehnten sehr eng miteinander verwoben sind und noch enger miteinander vernetzt sein werden. Aber kulturell, spirituell oder auch religiös differenzieren wir uns immer mehr. Menschen übernehmen nicht mehr einfach so den Glauben ihrer Eltern, sondern suchen (wenn überhaupt) ihren eigenen. Sie docken dort an, wo sie sich in einer Gemeinschaft am ehesten ‹aufgehoben› fühlen, aber dies meisten Falls auch nur phasenweise. In meiner eigenen Kirche, der römisch-katholischen, zeigt sich dies deutlich daran, dass die bisherige Territorialstruktur mehr und mehr an Bedeutung verloren hat. Menschen, die (noch) auf der Suche sind nach spirituellem Halt und nach Gemeinschaft, nehmen auch längere Wegstrecken auf sich, um bei dem Priester oder in der christlichen Gemeinde mitzuleben oder sich zu engagieren, der oder die ihrem ‹spirituellen Geschmack› am meisten entspricht. Und das ist auch gut so. Wer unbedingt am Pfarrei- oder Kirchgemeindeprinzip festhalten will, hat wohl die letzten Jahrzehnte verschlafen.

Heikel oder sogar gefährlich wird es dann, wenn sich so eine spirituelle Gemeinschaft abschottet, zur ‹Sekte› wird in dem Sinn, dass sie für sich in Anspruch nimmt, exklusiv den ‹wahren Glauben›, die Wahrheit zu leben. Und das passiert heute mehr denn je. Leitende solcher religiösen Gruppierungen verstehen ihre ‹Hirtenaufgabe› nicht darin, sich als ein Mosaikstein in einer weltumspannenden Religiosität zu sehen und Bezüge bzw. Beziehungen zu anderen zu pflegen. Vielmehr verkündigen sie ihren Glauben in einem anachronistischen Sinn – als ob der Weg zum Heil nur durch sie und nur mit der Übernahme ihrer eigenen Überzeugungen möglich wäre.

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