Bodo Gölnitz - Wenn die Tage ihre Farbe verlieren - Band 1

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Wenn die Tage ihre Farbe verlieren - Band 1: краткое содержание, описание и аннотация

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An einem kalten verschneiten Wintertag des Jahres 1955 wird Bodo als sechstes Kind einer Flüchtlingsfamilie geboren.
Seine Mutter hatte sich aus einem kleinen ostpreußischen Dorf mit fünf
kleinen Kindern und zu Fuß auf den Weg gemacht, während ihr Mann irgendwo in einem Schützengraben an der Ostfront steckte.
Nach Kriegsende soll es noch acht lange, harte und entbehrungsreiche Jahre dauern, bis die Familie wieder zusammenfindet.
Deutschland versucht, wieder in die Normalität zurückzufinden, und der kleine Bodo lernt, was es heißt Flüchtlingskind zu sein und in ärmlichen Verhältnissen aufzuwachsen. Und noch etwas lernt er – durchzuhalten. Getrieben von dem Vorsatz, eines Tages Wohlstand und Glück zu
erreichen, macht er sich auf den Weg. Er verlässt früh sein Elternhaus, findet seine erste Liebe, aber auch erste große Enttäuschungen.
Doch eines Tages meint er nah am Ziel zu sein.
Aber die Pfade des Lebens sind steinig und schmerzhaft.

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Nun nahm ich einen zweiten Anlauf und schrieb einen längeren Brief an meine Eltern, in dem ich ihnen meine Absichten ausführlich erklärte.

Knapp eine Woche später kam dann die Antwort - abgelehnt! Meine Möglichkeiten waren ausgeschöpft. Also mal wieder, Augen zu und durch!

Im Nachhinein bin ich natürlich froh, dass ich meine Lehre weiter fortgeführt habe. Wahrscheinlich kommt jeder jugendliche Auszubildende an den Punkt, an dem er merkt, dass es mit dem Traumberuf nicht so ist, wie man es sich als ahnungsloser Berufsanfänger in seiner Fantasie vorstellt.

**********

Eines Abends rief mich Herr Rauffmann, unser Heimleiter, zu sich.

Na, dachte ich, was hab ich nun schon wieder ausgefressen?

Es stellte sich heraus, dass er nur ein wenig mit mir plauschen wollte. Wie es mir denn so geht, ob die Stubengemeinschaft klappt.

»Nee, alles bestens - keine Probleme.« Dann belangloses Geschwafel über meine Interessen - welche Musik ich denn so mag. Das Übliche was Erwachsene so fragen, um die Basis für eine gewisse Vertrautheit zu erlangen. Ja und dann, ob ich schon mal Haschisch geraucht hätte - und wenn ja, wie sowas denn wäre - weil ihn das echt interessieren würde. Sind die Wirkungen denn so toll, wie man so erzählt?

»Naja«, sagte ich, »einen Joint habe ich mal probiert, aber das Teil hat überhaupt nichts ausgelöst. War wie normales Zigarettenrauchen. Nix für mich.«

Nach diesem Gespräch mit Rauffmann bin ich dann wieder in die Bude, um mit meinen Kumpels abzuhängen. Die waren gerade in ein paar Pornohefte vertieft, die irgendjemand auf der Toilette liegengelassen hatte.

»Na, was wollte der Alte?«, fragte Werner. »Ach, nichts Besonderes. Hat nur gefragt, wie es mir geht und so. Und ob´s Probleme gibt. Bestimmt fragt er das jeden. Ihr kommt sicher auch noch dran«, antwortete ich.

Die Kumpels machten sich keine weiteren Gedanken - und widmeten sich wieder aufmerksam den auf dem Tisch liegenden Heftchen.

**********

Im Lehrlingsheim gab es strenge allgemeine Regeln. Täglich ab 22:00 Uhr war Bettruhe angesagt. Diese Regelung galt für alle Bewohner unter 18 Jahren. Nur diejenigen, die über 18 Jahre alt waren - davon gab es vielleicht zwei oder drei - hatten einen Hausschlüssel und unbeschränkten Ausgang.

Rauffman machte also kurz vor 22 Uhr seinen Stubendurchgang.

Jeweils ein Bewohner der Stube - der sogenannte Stubendienst - musste beim Eintreten des Heimleiters kerzengerade vor dem Fenster stehen, und wie bei der Bundeswehr melden, dass die Stube »gereinigt, gelüftet, alle Insassen anwesend und in den Betten seien«. Daraufhin prüfte Herr Rauffmann, ob dem auch so wäre. Spähte in alle Ecken des Zimmers und prüfte die Ordnung und Sauberkeit.

Am Wochenende, genauer gesagt am Samstagmorgen nach dem Frühstück, wurden vom Heimleiter die Revierdienste eingeteilt. Jeder bekam einen Bereich zugeteilt - im oder um das Haus herum - der gereinigt werden musste. Treppen wischen, Flure bohnern, Teppiche klopfen, Unkraut zupfen, Scheißhäuser reinigen - und vieles mehr.

Nach etwa zwei Stunden wurde von Rauffmann eine akribische Abnahme der »Reviere« durchgeführt, und eventuell vorhandene Mängel mussten nachgearbeitet werden.

Die exakt gleiche Prozedur erlebte ich Jahre später - als Soldat bei der Bundeswehr.

Die Teilnahme an den gemeinsamen Mahlzeiten im Lehrlingsheim war absolute Pflicht. Bei Nichtanwesenheit gab’s für den Abtrünnigen empfindliche Strafen - Ausgangssperre, Streichung der Heimfahrt. Dass im Speisesaal pünktliches Erscheinen unumgänglich war, versteht sich also von selbst.

Beim Eintreten des Heimleiters hatten sich alle von ihren angestammten Plätzen zu erheben und erst auf Anweisung wieder zu setzen. Dann hielt Herr Rauffmann eine Ansprache, las irgendeinen klugen Spruch aus einem Kalenderblatt vor, und verteilte öffentliche Anschisse an diejenigen, die gegen Regeln verstoßen hatten.

Beendet wurden die Mahlzeiten in ähnlicher Art. Küchendienste wurden bestimmt, welche die Tische abräumten, das Geschirr abwuschen und dem regulären Küchenpersonal zur Hand gingen.

Doch vor dem allen war Postausgabe. Herr Rauffman teilte die eingegangenen Briefe aus. Jeder wartete sehnsüchtig auf Post von Zuhause und hoffte, in den empfangenen Briefen den einen oder anderen kleinen Geldschein zu finden. Eines der Highlights des Tages!

Etwa eine Woche nach dem persönlichen Gespräch mit dem Heimleiter wurde auch mein Name bei der Postausgabe ausgerufen. Ein Brief von zuhause!

Die Freude über den Brief verflog jedoch sofort, als ich die ersten Zeilen las. Meine Mutter war von Herrn Rauffmann angerufen worden und er teilte ihr mit, dass der Herr Sohn Rauschgift konsumiert. Und nun beschimpfte sie mich in übelster und verletzender Weise. Da stand z. B. unter anderem, dass ich nicht mehr ihr Sohn sei, usw.

Ich war völlig deprimiert und zutiefst gekränkt. Was konnte ich tun? Aus einer Telefonzelle zu Hause anrufen und in zwei Minuten ein ausführliches Gespräch der Erklärung führen?

Ich hatte ja keine Kohle, um den Apparat in der Telefonzelle zu füttern.

Ich ging aus dem Haus, schlenderte ziellos durch Wuppertal, dachte nach, und redete mit mir selbst. Diese Selbstgespräche halfen mir merkwürdigerweise mich zu entspannen und es ging mir etwas besser.

Seit diesem Abend habe ich das bis heute beibehalten. Wenn ich kleine oder große Probleme habe, rede ich noch heute oft mit mir selbst. Es hilft mir tatsächlich Frust loszuwerden, oder Lösungen für Probleme zu finden. Denn es gibt wohl niemanden, der mir so intensiv zuhören kann wie ich mir selbst.

Am nächsten Tag schrieb ich meiner Mutter ebenfalls einen Brief und versuchte ihr zu erklären, dass die Aussagen des Heimleiters nicht zutreffend waren. Aber eine Antwort darauf bekam ich nicht!

Es verging einige Zeit, und ich fuhr an einem Wochenende nach Hause. Erst dort konnte ich mit meiner Mutter, in einem sehr schwierigen Gespräch, die Wogen glätten. Mein Vater sah das alles, im Gegensatz zu Mutti, nicht so verkniffen. Aber er hielt sich einfach raus.

Kapitel 10: Hinter Gittern

Im Spätsommer 1971 wurden die Nachrichten von dem Thema »Baader-Meinhof« beherrscht. Unsere Regierung, bestehend aus SPD und FDP mit ihrem Bundeskanzler Willy Brandt, hatte alle Hände voll zu tun, um den Terror der RAF in den Griff zu bekommen.

Werner und ich überlegten, was wir am Wochenende wohl machen oder unternehmen könnten.

»Weißt Du was?«, sagte ich, »wir fahren per Anhalter zu mir nach Rendsburg, und ich zeig Dir mein Zuhause.«

»Jo, gute Idee« entgegnete Werner.

Also packten wir am Freitag - gleich nach der Arbeit - jeder unsere Tasche mit ein paar Kleinigkeiten, und fuhren - natürlich ohne zu zahlen - mit dem Bus zu einer Station, von der wir uns zu Fuß, Richtung Autobahn auf den Weg machten. An der Auffahrt zur A46 hielten wir den Daumen in den Wind. Dabei mussten wir aufpassen, dass uns die Polizei nicht erwischte, denn direkt auf der Autobahnauffahrt durfte kein Wagen anhalten. Und Polizei war ja in diesen Tagen überall anzutreffen.

Wir hatten Glück. Nach kurzer Zeit hielt ein Fahrer an und nahm uns bis Osnabrück mit.

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