Bodo Gölnitz - Wenn die Tage ihre Farbe verlieren - Band 1

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Wenn die Tage ihre Farbe verlieren - Band 1: краткое содержание, описание и аннотация

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An einem kalten verschneiten Wintertag des Jahres 1955 wird Bodo als sechstes Kind einer Flüchtlingsfamilie geboren.
Seine Mutter hatte sich aus einem kleinen ostpreußischen Dorf mit fünf
kleinen Kindern und zu Fuß auf den Weg gemacht, während ihr Mann irgendwo in einem Schützengraben an der Ostfront steckte.
Nach Kriegsende soll es noch acht lange, harte und entbehrungsreiche Jahre dauern, bis die Familie wieder zusammenfindet.
Deutschland versucht, wieder in die Normalität zurückzufinden, und der kleine Bodo lernt, was es heißt Flüchtlingskind zu sein und in ärmlichen Verhältnissen aufzuwachsen. Und noch etwas lernt er – durchzuhalten. Getrieben von dem Vorsatz, eines Tages Wohlstand und Glück zu
erreichen, macht er sich auf den Weg. Er verlässt früh sein Elternhaus, findet seine erste Liebe, aber auch erste große Enttäuschungen.
Doch eines Tages meint er nah am Ziel zu sein.
Aber die Pfade des Lebens sind steinig und schmerzhaft.

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Manchmal kratzten wir unsere letzte Kohle zusammen und kauften uns ein paar Gramm »Roten Afghanen«. Wir drehten uns einen Joint und saßen nach dem »Stubendurchgang« (so eine Art Zapfenstreich um 22:00 Uhr) leise vorm Fenster unserer Bude. Und dort zogen wir uns dann das Ofenrohr rein. Ich hab immer darauf gewartet, dass ich davon wahnsinnig high werde. Aber außer ein paar bunten Träumen war da nix! Wahrscheinlich, weil die Dealer das Zeug mit Hasenkötteln gestreckt hatten. Das vermuteten wir jedenfalls.

Wir waren irgendwie wie Brüder und auch alle Unternehmungen außerhalb des Lehrlingsheims verbrachten wir zusammen.

Es gab da so einen Schuppen - den Namen weiß ich leider nicht mehr. In dieser dunklen Kaschemme wurde die progressive Musik, auf die wir abfuhren, gespielt. Und der Kellner hatte nichts dagegen, wenn man mit vier Mann zusammen eine Cola bestellte. Denn aus Kostengründen musste das Getränk für den ganzen Abend reichen.

So hingen wir in dieser dunklen Spelunke ab, zogen uns die Musik rein, wackelten mit den Köpfen - und fanden das Geil!

Wir ließen unsere Haare schulterlang wachsen und trugen voll bescheuerte Klamotten - bunt und eng! Und unsere trendigen Finripp-Cordhosen wurden abends per Hand mit Nadel und Faden noch enger genäht, so dass zum Anziehen fast Schuhanzieher erforderlich waren. Dazu trugen wir Schnürstiefel aus Wildleder. Wir hielten uns für obercool!

Eines Tages bin ich dann, inspiriert durch unsere musikalischen Idole, angefangen selber Musik zu machen. Ausschlaggebend war, dass ich auf dem Sperrmüll eine alte kaputte Gitarre fand. Das Teil hatte nur noch zwei Saiten - die beiden dicksten. Also ab damit in den Werkraum des Lehrlingsheims. Und mit estwas Leim wurde dieser »Eierschneider« so zusammengepappt, dass er als Instrument wieder einigermaßen zu gebrauchen war.

Klaus hatte schon drei oder vier Akkorde gelernt und besorgte sich ebenfalls eine gebrauchte Klampfe. Und so zimmerten wir mit Inbrunst darauf rum. Solange, bis wir meinten, dass wir noch unbedingt einen Schlagzeuger bräuchten. Eine Band ohne Schlagzeuger – das ist wie ne Frau ohne Titten, hatte ein Mitbewohner mal angemerkt.

Heinz – in einer Ausbildung als Handelsgutverpacker - hatte sein Faible fürs Trommeln entdeckt und wollte bei uns einsteigen. Pech war allerdings, dass er keine Trommeln besaß. Aber er hatte zwei Esslöffel! Und damit bearbeitete er die Matratze seiner Schlafstatt, während wir auf zwei klapprigen Hockern unsere Klampfen zupften. So entstand unsere erste Band. Name: »Hot Stove«!

Mit einem alten Tonbandgerät, das wir gemeinsam in einem Pfandhaus erworben hatten, nahmen wir unsere musikalischen Ergüsse auf. Die ersten 30 Minuten der Radau-Aufnahme nannten wir dann »Erste Scheiße«. Ein absolut aussagekräftiger Titel, fanden wir. Wie am Namen der Aufnahme bereits zu erkennen, war das nur ein wildes Geschrammel, zu dem Kumpel Werner ein paar orgastische Laute beisteuerte.

Jeder bearbeitete sein »Instrument« so, wie es ihm gerade einfiel. Wahrscheinlich waren wir – ohne es zu wissen – die Erfinder des heutigen Krachsounds, der sich »Death Metal« nennt.

Wenn unser Heimleiter außer Haus war, sind wir mit unserem »Equipment« manchmal in den Speisesaal gegangen, weil dort nämlich noch ein Instrument stand - ein richtiges Klavier! Wir meinten im Ernst, dass wir mal Stars im »Heavy-Metal-Bereich« werden würden und dann jede Menge Mädels abschleppen könnten.

**********

Alle Bewohner des Lehrlingsheims bekamen einmalig pro Vierteljahr das Geld für eine Bahnkarte. Für eine Wochenendfahrt nach Hause, zu unseren Eltern.

Da ich, wie gesagt immer klamm war, kassierte ich die Kohle - keine Ahnung mehr, wie viel das jeweils war - und blieb lieber im Heim. Klaus, der sein Elternhaus in Flensburg hatte, sackte seine Auszahlung ebenfalls ein. Nur Werner und Heinz - einer aus der Eifel, der andere aus dem Sauerland – kauften sich eine Fahrkarte und düsten diesen Freitagabend zu Mama und Papa.

An diesem Wochenende passierte nichts Besonderes. Und so gammelten Klaus und ich den ganzen Tag in der City von Wuppertal rum und warteten darauf, dass unsere Kumpels am Sonntagabend wieder eintrudeln würden. Doch zu unserer Überraschung stand Werner am Sonntag bereits schon gegen Mittag wieder auf der Matte. Was war passiert?

Werner erzählte uns ganz aufgeregt - er war ein glühender Fan des 1.FC Köln - dass er im Fußball-Toto alle elf Spiele richtig getippt hatte (Sieg, Unentschieden, Niederlage).

Wir waren natürlich aus dem Häuschen und wollten seinen damit verbundenen Reichtum irgendwie feiern. Also wurde alles Geld, das wir noch hatten, zusammengeschmissen - so etwa 60 Mark. Und Werner wollte uns die Kohle dann bei Gewinnausschüttung zurückzahlen, denn bei elf Richtigen kamen in der Regel einige Tausend Mark zusammen.

Wir gingen also in eine Kneipe am Hauptbahnhof und orderten mehrere Fuhren eines alkoholischen Gebräus mit dem Namen »Asbach Uralt«. Bereits nach einer halben Stunde waren wir so abgefüllt und breit, dass wir beim Verlassen der Lokalität kaum durch die Kneipentür passten!

Während des Fußmarsches zurück zu unserer Unterkunft, haben wir uns dann wegen plötzlich aufkommender Übelkeit, mehrfach übergeben müssen.

Es ging uns am nächsten Tag, gelinde gesagt, beschissen. Und so beschlossen wir am Morgen, gemeinsam unseren Hausarzt aufzusuchen, um der Arbeit aus gesundheitlichen Gründen fernzubleiben.

Zu allem Übel kam zusätzlich am Dienstag das böse Erwachen, als die Gewinnquoten der Toto-Wette in der Zeitung standen.

Ganze 115 Mark hatte Werner gewonnen!! Die Spiele (DFB-Pokal) waren nämlich zum größten Teil 1. Liga gegen Amateure. Und eine Menge Tipper hatten an dem Spieltag die richtigen Ergebnisse vorausgesagt und ebenfalls elf Richtige. Werners Träume vom Leben als Lotto-Millionär lösten sich in Luft auf. Er war allerdings trotzdem so kulant, uns das in Asbach-Uralt umgesetzte Geld zurückzuzahlen.

**********

Gegenüber vom Lehrlingsheim war an einer Gebäudewand einer dieser zahlreichen Automaten angebracht, die nach Einwurf einer 1-DM-Münze, Zigarettenschachteln ausspuckten. Der Automat hatte im unteren Bereich eine Reihe kleiner Schubläden. Und über der jeweiligen Schublade war ein Etikett platziert, welches die entsprechende Zigarettenmarke anzeigte. Wir favorisierten die Fächer mit den Marken »HB« bzw. »CAMEL« und versorgten uns aus diesem Automaten mit unseren Glimmstängeln. Auch die anderen Heimbewohner, die dem blauen Dunst frönten, bedienten sich aus ihm.

Eines Abends war es mal wieder soweit, dass Klaus sagte: «Ich hol mir mal was zum Schmöken.«

Nach fünf Minuten war Kläus`chen mit einer Packung HB zurück und erzählte, dass ihm ein großartiger Gedanke gekommen war. Er hatte sich, nachdem die Zigarettenschublade geöffnet war und er seine Schachtel entnommen hatte, einen passenden Stein geschnappt, in die noch geöffnete Schublade gelegt, und dieselbe anschließend geschlossen. Jetzt konnte keine neue Packung nachrutschen. Und wenn dann jemand sein Geldstück eingeworfen hatte und die HB-Schublade aufzog, hatte er zwar keine Zigaretten - dafür aber einen wunderschönen Stein.

Wir konnten uns bei der Vorstellung des dämlichen Ausdruckes auf dem Gesicht des Hereingelegten, vor Lachen kaum mehr einkriegen und lauerten am Fenster unseres Zimmers - mit einwandfreier Sicht auf den Kippen-Automaten. In Erwartung, dass bald so ein Idiot Zigaretten holen würde. Leider waren aber wohl an diesem Abend alle Bewohner der Straße mit Glimmstängeln versorgt. Der Automat fand auf jeden Fall keine Kundschaft mehr.

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