Jochen Ruderer - Zwei Sommer

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Tagelang sitzt der Rechtsanwalt Peter Boltenhagen schweigend auf einer Bank an der Nordsee. In einer Klinik versucht er zu erklären, wie es dazu kam. Was er aufschreibt ist die Geschichte seiner Sehnsucht nach dem Teenager, der er einmal war und nach den Plänen, die er hatte. Es ist die Erzählung eines vorgezeichneten Lebensweges und einer unerfüllten Liebe. Am Ende steht Peter vor der Frage, ob er Frieden mit seinem Werdegang macht und das Leben nimmt, wie es ist – oder ob es an der Zeit ist, auszubrechen und seinen Jugendplänen nachzuspüren.

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Bereits am Nachmittag war ich so aufgeregt, dass ich mich selbst kaum noch ertragen konnte. Ich hatte mir fest vorgenommen, cool zu sein. Ich wollte nur an den Film denken. Ich wollte auch Basti eigentlich gar nichts erzählen - nichts davon gelang mir.

Zu meiner Überraschung war Basti absolut prima. Er stellte nicht zu viele Fragen. Er machte keine Witze. Und statt Ratschlägen gab er mir sein schwarzes Sonic Youth T-Shirt mit der gelben Schrift. Das war cool.

Meine Mutter musste an dem Abend lange arbeiten, so dass sie nur verlangte, ich solle vor Mitternacht zurück sein. Sie fragte weder wie ich nach Hause kommen würde noch mit wem ich ins Kino ginge. Perfekte Bedingungen.

Als ich um kurz nach sieben vorm Kino ankam, war Simone schon da. Sie stand im Eingangsbereich vor den Plakaten und rauchte. Ihre Dreadlocks hatte sie mit Hilfe eines hellblauen Stofftuches nach hinten gebunden. Über einer Jeans trug sie eine braune Lederjacke und darunter ein düster aussehendes Metal-Shirt auf dem in kantiger Schrift stand: Daddy’s Girl . Wir umarmten uns zur Begrüßung.

„Du bist zu früh“, sagte sie.

„Ja“, sagte ich. „Die Bahn fährt nur alle Stunde.“

Sie nickte und musterte mich.

„Cooles Shirt.“

Ich lächelte.

„Ja…danke“, brachte ich hervor.

Sie grinste.

„Gehen wir einfach schon rein.“

Sie schnipste ihre Zigarette weg, hakte mich unter und zog mich nach drinnen.

Ich hatte also endlich mein erstes richtiges Date. Mit einem Mädchen, dass ich ernsthaft nett fand. Mit vier Flaschen Bier, die sie in den Saal reingeschmuggelt hatte. Und mit De Niro. Und das war ein Fehler.

Ich erinnere mich, dass ich bei der Werbung noch darüber nachgedacht habe, wie und wo ich meine Hand am günstigsten ablegen sollte, um sie im richtigen Moment zu Simone rüber zu schieben. Dann begann der Film und das nächste Mal, dass ich an meine Hand dachte, war beim Abspann.

Ich mochte alles an dem Film. Alles. Die Geschichte. Die Sprüche. Den Look. Den jugendlichen Helden. Den fiesen Gangsterboss. Den Vater. Eben alles. Ich erlebte einen dieser Momente, die immer seltener werden, je älter man wird. Ich tauchte vollkommen in die Filmwelt ein. Und dabei vergaß ich, warum ich gekommen war. Simone. Händchen halten. Vielleicht sogar Knutschen.

Als irgendwann die ganzen Namen von unten nach oben durchs Bild liefen wusste ich, die Chance war vorbei. Ich würde niemals mehr den Mut haben, Simones Hand zu berühren. Oder sie sogar zu küssen. Das Licht würde angehen, wir würden uns angrinsen und dann jeder für sich nach Hause gehen. Ich hatte komplett versagt.

Als ich mich zu Simone hinwenden wollte, war ihr Kopf zu meiner Überraschung sehr viel näher an meinem, als ich erwartet hatte. Plötzlich stieg mir ein rauchiger Duft in die Nase, ich spürte eine kratzige Haarsträhne an meiner Stirn und ehe ich so richtig begriff, was gerade geschah, hatte ich eine zweite Zunge in meinem Mund. Sie war kalt und klein und schmeckte nach Kippen und Bier. Es war großartig.

Die kleine Zunge schlug wild und ungestüm um sich, als wäre sie mächtig wütend darüber, dass sie so lange auf Bewegung hatte warten müssen. Ich versuchte, so gut ich konnte, sie einzufangen. Aber ich hatte keine Ahnung, wie. Simone schien das nicht weiter zu stören. Sie drückte ihren Mund mit erstaunlicher Kraft auf meinen, hielt sich mit den Händen an meinem Hals fest und ließ ihre Zunge frei galoppieren. Erst als das Licht im Raum anging, löste sie sich, zog ihren Kopf zwei bis drei Zentimeter zurück und lächelte. Streng genommen hatte ich in den letzten Minuten eigentlich gar nichts gemacht - aber damit schien sie hoch zufrieden.

Auf der Heimfahrt, auf dem Rücksitz des 4CV, bekam meine Zunge dann weiteren Unterricht. Dabei blickte Simones Schwester Steffi immer wieder grinsend in den Rückspiegel, drehte sich zu uns rum und sagte Sätze wie: „Nicht das Luftholen vergessen“ oder „Na das muss Liebe sein.“ Dazu jammerten glatt gebügelte Synthesizer-Klänge grausam durch den Wagen, es war unerträglich heiß und ich fühlte mich alles anders als wohl. Klar, dass wir knutschten war toll. Es war interessant, spannend, aufregend - das ja. Aber irgendwie auch viel zu hektisch und schnell und angestrengt. Dazu noch die Kommentare von Steffi und im Hintergrund Gedudel von Modern Talking. So hatte ich mir das nicht vorgestellt.

Mitten in der Knutscherei spürte ich einen Schmerz in der Schulter. Es war nur ein kleiner Stich, aber stark genug, um mich aufspringen zu lassen und Simone von mir runter zu schieben. Ich griff mit der rechten Hand um meinen linken Oberarm und tastete nach einer Stelle an meinem Rücken.

„Oh, nein“, rief Simone. „Scheiße. Du hast dir eine von den Sitzfedern in den Rücken gepiekst.“ Sie wandte sich nach vorne. „Steffi, dein blödes Auto. Hier hinten gehen die Sitze jetzt auch kaputt.“

„Ehrlich? Ach Mist.“ Steffi klang ernsthaft in Sorge um ihren Wagen.

„Ist nicht so schlimm“, stammelte ich tapfer. Was stimmte und gleichzeitig auch nicht stimmte. Ich hatte vielleicht nur eine kleine Wunde abbekommen, aber das T-Shirt war ein Totalschaden. Aus dem kleinen Einschnitt war durch mein Zusammenzucken ein Riss geworden, der sich einmal quer über meinen Rücken zog. Und das war furchtbar.

„Das Shirt ist durch“, urteilte Simone.

Ich nickte.

„Ist nicht schlimm“, wiederholte ich dennoch. Und damit war für Simone genug geredet. Sie beugte sich wieder über mich und fuhr mit dem Unterricht fort. Immerhin kam es mir so vor, als ob sie jetzt ein wenig vorsichtiger wäre.

Als ich später dem kleinen, blauen Wagen hinterher winkte, war ich alles in allem sehr zufrieden. Ich hatte eine Verabredung hinter mich gebracht. Ich hatte einen fantastischen Film gesehen. Und vor allem: ich hatte geknutscht. Nur das mit dem T-Shirt war nicht gut. Basti würde ausrasten.

Aber als ich ihm am nächsten Morgen die Plastiktüte mit den Überresten seines geliebten Kleidungsstückes, zusammen mit einer Tafel Nussschokolade, in die Hand drückte und dabei aufrichtig gemeinte Entschuldigungen stammelte, beachtete Basti das Shirt kaum. Stattdessen legte er mir die Hand auf die Schulter und blickte mir tief in die Augen.

„Pete, jetzt beruhig dich mal und sag mir nur eins.“ So ernsthaft hatte ich meinen Freund selten erlebt. Sein Gesicht war vollkommen unbeweglich und ich hatte Mühe seinem bohrenden Blick Stand zu halten.

„Hast du’s gepackt?“

Wir starrten uns an. Ich überlegte, ob ich erzählen sollte, dass ich es eigentlich kolossal versiebt hätte. Dass ich überhaupt nichts gepackt hätte, wenn nicht Simone mich… Ich nickte.

Bastis Gesicht verwandelte sich im Bruchteil einer Sekunde in eine übermütige Grimasse. Mit einer ausholenden Bewegung schleuderte er die Plastiktüte mit dem Shirt hoch in die Luft und schrie: „Hallelujah!!“ Dann formte er seine Hände zu Trichtern und rief einer unsichtbaren Menschenmenge zu: „Er hat’s gepackt! Peter Boltenhagen hat’s gepackt.“ Ich sah ihm still lächelnd bei seiner Performance zu. Dann ging ich zwei Meter zurück, hob die Plastiktüte mit den Shirt-Resten auf und warf sie in einen Papierkorb.

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