Jochen Ruderer - Zwei Sommer

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Tagelang sitzt der Rechtsanwalt Peter Boltenhagen schweigend auf einer Bank an der Nordsee. In einer Klinik versucht er zu erklären, wie es dazu kam. Was er aufschreibt ist die Geschichte seiner Sehnsucht nach dem Teenager, der er einmal war und nach den Plänen, die er hatte. Es ist die Erzählung eines vorgezeichneten Lebensweges und einer unerfüllten Liebe. Am Ende steht Peter vor der Frage, ob er Frieden mit seinem Werdegang macht und das Leben nimmt, wie es ist – oder ob es an der Zeit ist, auszubrechen und seinen Jugendplänen nachzuspüren.

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„Ja“, lächelte er. „Sehr gut.“

Auch Herr Böttcher schien allerbester Laune, als er unsere Konkurrenz sah. Fast so, als hätte er alles genau so erwartet. Ich war dennoch nervös. Es war schon peinlich genug, mit einer Streberarbeit in einer Halle voller Streber an seinem Streberstand rumzustehen . Ich wollte nicht auch noch gegen die Streber verlieren.

Als wir aufgebaut hatten, machten wir einen Rundgang durch den Saal. Das machte mich noch nervöser. Überall gut gekleidete junge Menschen mit ebenso gut klingenden Themen: Strom aus Aluminium. Fluoreszierenden Algen. Antibiotika-Resistenzen . Das klang alles viel wichtiger als als Regelmäßigkeiten bei der Ausbildung von Mäandern .

Mitten im Gewühl entdeckten wir Katrin. Ihr Stand war mit Abstand der schönste von allen. Sie war mit Abstand die Schönste von allen. Sie stand hinter einer ausgestopften Eule und unterhielt sich mit einem jungen Mann im Anzug. Sie wirkte vollkommen ruhig. Nicht anders, als bei uns im Keller. Wir winkten kurz hin und her, dann kehrten Basti und ich zu unserem Stand zurück. Wir waren als erste dran.

Den Vortrag, den wir der Jury lieferten, hatten wir genau abgesprochen. Basti hielt eine kleine Einleitungsrede, in der er alles über Mäander zusammenfasste, was man wissen konnte. Er sprach sogar von ihrem Vorkommen als Muster auf byzantinischen Vasen. Mein Job war es, unseren Versuchsaufbau zu erklären. Das waren alles technische Dinge: wie lang das Brett war, welche Winkel wir einstellen konnten, welchen Wasserdruck und so weiter. Gleich im ersten Satz fiel mir das Wort Mäander nicht mehr ein. Ich stockte, wurde still, meine Schläfen pochten wie wild und schließlich sagte ich. „Bögen“. Es war absurd, dass mir ausgerechnet dieses Wort entfiel. Aber offenbar konnte sich niemand in der Jury ernsthaft vorstellen, dass ich unser Thema vergessen hatte und so erntete ich verständnisvolles Lächeln überall.

Basti übernahm den langen Teil mit den Ergebnissen und Schlussfolgerungen. Danach stellte ich kurz und ohne Zwischenfälle unseren neuen Versuch mit dem Sandkasten vor und Basti referierte abschließend zu Flussbegradigungen und Hochwasser. Nach fünfzehn Minuten von Basti und fünf von mir, waren wir fertig.

Die Juroren lächelten auf ihre Klemmbretter und jeder machte sich schweigend Notizen. In die Stille hinein fixierte mich der Vorsitzende, ein etwa Fünfzigjähriger, der aussah wie Lothar de Maizière und fragte:

„Und warum haben Sie das alles gemacht?“

Ich wurde knallrot.

„Warum?“ wiederholte ich.

De Maizière lächelte aufmunternd.

„Ja. Warum? Was war ihr Antrieb?“

„Na die Wissenschaft voran bringen natürlich“, sprang Basti ein und erntete dafür tatsächlich Lacher der beiden weiblichen Jury-Mitglieder. Aber de Maizière ließ nicht locker.

„Ich meine, wie fing das denn an? Wie haben Sie Ihr Thema gefunden?“

Sein Blick war eindeutig auf mich gerichtet. Er wollte, dass ich antwortete. Auch die Damen blickten jetzt zu mir. Böttcher blickte zu mir. Und selbst Basti schien nicht zu wissen welche Antwort an dieser Stelle erwartet wurde. Also sagte ich: „der Regen.“

De Maizière zog überrascht und ein wenig verwirrt die Augenbrauen hoch.

„Der Regen?“

Ich nickte. „Wir waren auf dem Weg zum Training. Also, zum Schwimmen. Wir gehen in den gleichen Schwimmklub, den KSK. Und es regnete…“

Ich weiß nicht woher die Worte kamen, aber als ich einmal angefangen hatte, erzählte ich der Jury die ganze lange Geschichte, inklusive aller Nebensächlichkeiten und einiger Ausschmückungen. Dass wir im gleichen Haus wohnten zum Beispiel und deswegen immer zusammen mit dem Bus fuhren. Dass wir Musik gehört hätten. Was ja stimmte, auch wenn es nicht unser Walkman war. Dass im Bus eine alte Frau mit Pudel saß. An dieser Stelle hatte ich das Gefühl, Basti wollte mich unterbrechen. Aber ich redete einfach weiter. Wie wir gemeinsam die Tropfen auf der Scheibe beobachtet hätten, obwohl Basti eigentlich die Augen geschlossen hatte. Ich beschrieb in blumigen Worten, wie unsere Neugier erwachte und erklärte unsere Begeisterung für die Tropfen mit unserer Liebe zu Wasser im Allgemeinen, schließlich seien wir Schwimmer. Dazu erfand ich noch eine Großmutter, deren Keller voll gelaufen sei, durch die wir auf das Thema Hochwasser gekommen wären. An diesem Punkt geriet ich ins Stocken, denn mir fiel ein, dass die Jury das möglicherweise überprüfen könnte und ich verstummte. Wieder war es sehr still. Ich sah zu Basti. Sein Mund stand offen und er blickte mich mit einer Mischung aus Schreck und Belustigung an. Ich blickte zu de Maizière. Auch sein Mund stand offen. Ganz langsam jedoch verzogen sich seine Mundwinkel zu einem Schmunzeln. Dann lächelten auch die Frauen. Wieder notierten alle irgendwas auf ihren Klemmbrettern und es gab keine weiteren Fragen.

Als wir abends beim Italiener saßen, zu dem Katrins Eltern auch Herrn Böttcher und uns eingeladen hatten, stand ich immer noch voll im Bann der Ereignisse des Tages. Um mich herum prosteten sich alle zu und gratulierten sich gegenseitig. Ich saß nur da und hielt mich an meinem Glas Sekt fest, dass es zur Feier des Tages gab. Ich fühlte mich, als wäre ich nur um Haaresbreite einer Katastrophe entgangen. Der einzige Überlebende eines Schiffbruchs. Das Gefühl war beängstigend, aber auch gut. Ich war hier. Ich war heil. Wir hatten’s gepackt.

Basti legte zum x-ten Mal den Arm um mich und flüsterte mir zu:

„Wir haben gewonnen, Pete. Gewonnen.“

„Ich weiß“, flüsterte ich zurück.

Basti nahm den Kopf ein wenig zurück und blickte mir forschend ins Gesicht.

„Du siehst aber nicht so aus, als ob du das wüsstest.“

„Es ist nur…“, fing ich an. Dann blickte ich Basti in die Augen und musste unwillkürlich grinsen. „Ich dachte, ich hab’s verkackt, Mann. Ich dachte, mit dieser bescheuerten Geschichte hab ich uns alles versaut.“

Basti strahlte.

„Quatsch, Mann. Die fanden die Geschichte obergut. Die beiden Wasserratten aus dem Hochhaus auf dem Weg durch den Regen. Wegen dieser geilen Geschichte haben wir überhaupt gewonnen. Du hast es nicht verkackt. Du hast es gebracht, Mann.“

„Meinst Du?“, fragte ich und grinste noch mehr.

„Na klar. Das war authentisch. Da gab’s Plattenbau, Musik und sogar ne abgesoffene Omma. Das war the real shit . Auf sowas stehen Akademiker.“

„Ja“, sagte ich. „Das war cool“. Und in dem Moment spürte ich, wie etwas von mir abfiel. Druck oder Stress oder was-weiß-ich. Ich fühlte mich leichter und größer und stärker und schaffte es endlich, mich einfach nur zu freuen. Freuen über unseren Sieg. Freuen über die Anerkennung. Freuen über meine verrückte Geschichte.

„Und beim Landeswettbewerb erzählst du die Story gleich nochmal“, lachte Basti.

„Aber nicht, das mit der Oma?“, fragte ich erschrocken.

„Unbedingt das mit der Oma. Diesmal kriegt sie noch einen lustigen Namen, einen ulkigen Hut und ein chronisches Rückenleiden dazu. Und aus dem Regen machen wir ein Gewitter.“

„Nein“, lachte ich. „Finger weg vom Regen. Der Regen bleibt.“

St. Peter-Ording, Dienstag, 3. August 2010

Nachdem Sie in unserer Sitzung am Vormittag auf so viele Details meines Berichtes eingegangen sind, möchte ich gerne zugeben, dass ich vielleicht an manchen Stellen ein bisschen was hinzugedichtet habe. Also nicht wirklich erfunden oder so. Aber ob ich jeden Satz genau so gesagt habe oder ob Katrin Morgentaler vielleicht etwas mehr nach Pfirsich gerochen hat, als nach Aprikose, das weiß ich nicht mehr genau.

Aber ich weiß, dass Sie Ihren Job gut machen, Frau Doktor. Ich will mich nicht einschmeicheln. Es ist mehr weil - Sie haben sich überhaupt nicht in die Karten gucken lassen. Das finde ich gut. Ich kann wirklich nicht sagen, ob Ihnen jetzt gefällt, was Sie da gelesen haben oder nicht. Ob es uns vorwärts bringt oder nicht. Ob ich so weiter machen soll oder nicht. Sie lassen das erstmal so stehen. Wertfrei. Das ist professionell.

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