Lukas Wolfgang Börner - Den Tod für Tante Trudl!

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Ein Haus. Ein Keller. Dort unten sitzt ein kleines Mädchen. Maja. Sie hat sich selbst dorthin zurückgezogen, um ihrer Tante Trudl und ihrer aufgezwungenen Spielkameradin, der Qual, zu entgehen.
Nach dem absurden Tod ihrer Eltern findet sich Maja im Haus ihrer verhassten Tante wieder, weit weg von ihrer Heimat Tupfing und ihren Freundinnen. Das Gymnasium und die aufdringlichen Mitschüler geben dem introvertierten Mädchen den Rest. Was ihr bleibt: Ihre Gedanken, ihr Hass. Und die Sehnsucht nach Befreiung. Doch die Freiheit ist nur über zwei Umwege zu bekommen: Freitod … oder Mord!
Was wie eine tragische Mädchengeschichte daherkommt, entpuppt sich bereits nach wenigen Seiten als bitterböse Abrechnung mit der als ungerecht empfundenen Welt. Die Tante Trudl wird zum Symbol aller Unterdrückung, die Klassenkameraden zur Gesellschaft, die für alles und jeden Verständnis zeigt, nur nicht für diejenigen, die sich abschotten. Eine subjektive Satire, die in ihrer atmosphärischen Dichte und ihren grotesken Nebenhandlungen stark an Autoren wie E.T.A. Hoffmann, Gustav Meyrink und Franz Kafka erinnert.
Hier wird Tacheles geredet und der ausgestreckte Moral-Zeigefinger gebrochen, ohne jedoch die fantastische Ästhetik à la Marc Chagall zu beschädigen.

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Ach, Mann, ich komme schon wieder vom Hundertsten ins Tausendste. Das liegt daran, dass ich Hunger habe. Das Nahrungspyramidenessen und das Unvermögen des hiesigen Menschenschlags, richtig zu kochen, haben mich schlank werden lassen. Vor lauter Appetit auf ein gescheites Schnitzel habe ich einmal sogar mein Taschengeld gespart und bin durch die Großstadt getigert – ich gebrauche diesen Ausdruck absichtlich, denn ich fühlte mich wie ein wahnsinniger Tiger auf der Jagd – und bin zuletzt in ein „Schnitzelhaus“ eingekehrt, weil ich dachte, wo Schnitzelhaus dran steht, ist auch Schnitzelhaus drin. Ich habe mir das teuerste Schnitzel bestellt, dazu eine Coke und eine extra große Portion Kartoffelsalat. Während der Kellner fröhlich mit meiner Bestellung in der Küche verschwand, wartete ich zitternd vor Aufregung auf mein Essen. Endlich einmal keine Nahrungspyramide, dachte ich mir. Zuerst kam der hoch gewachsene Kellner zurück und brachte mir die Cola. Er war bester Laune. Das sind die Leute hier übrigens immer. Es ist eine der größten Kuriositäten der Welt, dass die Menschen in schönen Gegenden immer schlecht gelaunt und die Menschen in kreuzabgefuckten Gegenden gut gelaunt sind. Das verstehe, wer will! In Tupfing hatte man noch das Gefühl, dass man sich bei den Kellnern und Köchen entschuldigen musste, dort essen zu gehen. Neu eröffnete Buchhandlungen und Spielzeugläden betrat man nur mit beklommenem Gefühl, weil die Verkäuferinnen so griesgrämig waren, dass man es wirklich mit der Angst bekam. Erst nach mindestens vier gekauften Spielzeugen oder Büchern weichten diese Frauen dann auf und ließen sich zu einer freundlichen Grimasse hinreißen. Aber hier?

Die Leute wohnen zwischen oder in grauen Betonblöcken, schauen – wenn sie einmal Gelegenheit haben, in die Ferne zu schauen – auf eine weite ebene Fläche ohne Berge, ohne Täler und haben trotzdem immer gute Laune. Sie begrüßen einen auf der Straße, in den Geschäften, unterhalten sich mit einem, haben auch Töchter, die vielleicht in meine Klasse gehen und so weiter und so weiter. Manchmal frage ich mich, ob es der Gedanke an den Sommerurlaub ist, der einen Menschen glücklich oder wütend macht. Während ein Tupfinger sich jedes Jahr wieder ärgern muss, so viel Geld für einen Urlaub ausgegeben zu haben, wo es keine schönen Berge und Seen und prunkvollen Schlösser und wunderbare Schnitzel gibt, können sich Tante Trudl und ihre Komplizen das ganze Jahr auf ihren Urlaub vorbereiten. Und sie können ja wirklich in die ganze Welt fahren, denn so scheußlich wie daheim ist es wohl auch in der Sahara nicht.

Die Cola war noch ok. Aber dann, dann kam das Schnitzel. Und ich hatte gute Lust, den Teller zu packen und dem spaßigen Kellner um die Ohren zu schmeißen. Denn es bestand wieder nur ein Viertel des Tellerinhalts aus Schnitzel. Der Rest war wie gewöhnlich mit Buttermöhrchen und Buttererbschen aufgefüllt. Wo haben die Leute das nur gelernt, alles mit diesem an sich schon ekligen Gemüse – von der Zubereitungsart möchte ich gar nicht reden – aufzufüllen? Sie tun das, wie andere Leute Styroporkugeln in Pakete mit zerbrechlicher Ware kippen. Warum??

Jetzt wirst du gegenfragen: Was war denn mit der extra Portion Kartoffelsalat? Das will ich dir schon beantworten: Das war ein Eimer Mayonnaise!

„Wo sind denn die Kartoffeln?“, habe ich den Kellner gefragt und konnte mich der Tränen bald nicht mehr erwehren. Da hat er nur gelacht und in die Mayonnaise gezeigt. Und tatsächlich! Da schwammen zwei, drei Stückchen herum, die ein wenig an Kartoffeln erinnerten.

Wie mir der Magen knurrt!

*

Tod in Buonasera

Stell dir also vor, du sitzt im Wirtshaus. Du sitzt unter dem Bild des Königs und erfreust dich an einem königlichen Schnitzel und trinkst eine Cola. Oder, wenn du doch schon ein Erwachsener sein solltest, dann trinkst du halt ein Bier oder ein Weißbier. Deine große Familie sitzt um dich herum. Alle sind lustig und feiern und lachen. Dein Onkel trinkt wie immer etwas mehr und beginnt irgendwann auf die Ausländer zu schimpfen. Dann fährt ihm dein Vater über den Mund, der auch schon etwas angetrunken ist. Mit der Zeit bekommen sie rote Köpfe und lassen sich nicht mehr ausreden. Das wiederum belustigt die restliche Familie, man hält sich den Bauch vor Lachen, wie die anfangs spaßige Diskussion immer hitziger wird und irgendwann Kraftausdrücke fallen. Das sind aber keine echten Kraftausdrücke, weil ja Kinder anwesend sind. Es sind Ausdrücke wie: Rindvieh, Vollhirsch, Halbdackel und Hodenkopf. Irgendwann liegen sich Onkel und Vater in den Armen und sinnieren über die guten alten Zeiten.

Und jetzt stell dir vor, die ganze Familie außer dir selbst würde auf einmal wie vom Schlag getroffen umkippen. Von einer Sekunde auf die andere. Als wenn jemand mit den Fingern geschnipst hätte, so plötzlich werden die Augen glasig und die Köpfe fallen auf den Eichenholztisch. Und es wäre mit einem Mal totenstill.

Was würdest du im ersten Moment tun? Richtig. Du würdest lachen! Du würdest selbst den Kopf auf den Tisch schmeißen, aber nicht weil du plötzlich tot bist, sondern weil du etwas entsetzlich Komisches erlebt hast. Ja, du würdest sogar lachen, wenn du genau wüsstest, dass deine ganze Familie, die ganze lustige Gesellschaft von gerade eben jäh verstorben ist.

Und das ist das Fürchterliche daran. Irgendwann wird sich dein Lachen in Weinen verwandeln. Es ist ein fließender Übergang. Du weißt gar nicht, wann du zu weinen begonnen hast. Nach Stunden des Weinens lachst du mal wieder, weil es in all seiner Tragik so lächerlich war. Das ist aber fürchterlich! Denn es ist dir unmöglich, deine Trauer zu verarbeiten. Noch bei der Beerdigung stehst du da und lachst genauso viel, wie du weinst. Und darum hört es niemals auf wehzutun.

Und noch schlimmer: Du kannst niemandem von der Todesart erzählen, weil alle lachen würden. Du könntest zum Psychiater gehen und ihm erzählen, dass keiner den Tod deiner Familie ernst nimmt und er wird dich fragen, wie sie denn gestorben sind. Danach muss die Sitzung abgebrochen werden, weil seinerseits der Psychiater lachend abgebrochen ist.

Dennoch will ich dir die Katastrophe nicht vorenthalten. Verzeih bitte die Änderung meines Schreibstils, aber es muss sein:

Im Jahre Zweitausendundsoundsoviel fuhr die dreiköpfige Familie wie jedes Jahr nach Ligurien, was im Zitronenland liegt. Es ging mal lustig, mal ernst zu, mal harmonisch, mal streitlustig, wie es so in einer Familie abläuft, die nicht weiß, dass sie bald für immer voneinander getrennt sein wird. Man fährt zur Pension, checkt ein, macht noch einen abendlichen Spaziergang um die Bucht und geht dann das erste Mal schön essen. Es gibt Pizza, Pasta oder Costoletta alla milanese. Die kleine figlia heißt Maja und ist gerade zehn Jahre alt, der padre ist groß und dick und hat einen Hang zum Rotwein. Die madre ist eine zierliche Person, ein bisschen weniger charismatisch als der padre vielleicht, aber das liegt an ihrer aufopfernden Liebe zum padre und zur figlia und ist somit nur ein Zeichen ihres besseren Charakters.

Die Tage verbringt die famiglia damit, spät zu frühstücken. Joghurt und geschmacksneutrales Weißbrot, dafür aber den allerbesten Kaffee. Die Sonne scheint jeden Morgen durch das staubige Frühstücksfenster – ein getrübtes wunderbares Licht. Bei diesem guten Kaffee schlägt sogar Maja zu. Sie ist eigentlich noch zu jung für Kaffee und trinkt ihn, wenn überhaupt, nur mit sehr viel Zucker. Aber Latte Macchiato ... ach, ach! Das ist besser als der beste Kakao. Jeden Morgen trinkt Maja eine Tasse Latte Macchiato. Manchmal macht sie ein Foto davon und schickt es umgehend ihren beiden Freundinnen, damit die vor Neid platzen. Dann verlässt die famiglia das Haus und geht zum Strand. Es wird gesonnt, gespielt, geschnorchelt. Dann Siesta. Dann manchmal Kultur – zum großen Leidwesen Majas. Dann wieder Essen gehen: Costoletta alla milanese oder Cozze al pomodori. Der padre trinkt zum Essen Rotwein. Das genügt ihm aber nicht. Wenn er mit madre und Maja in die Pension zurückgeht, will er mehr Wein. Noch mehr Wein. Zu diesem Zweck hat er schon nachmittags eine Flasche Lambrusco gekauft und sie auf den Tisch neben die Vase mit den Plastikblumen gestellt.

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