Lukas Wolfgang Börner - Den Tod für Tante Trudl!

Здесь есть возможность читать онлайн «Lukas Wolfgang Börner - Den Tod für Tante Trudl!» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Den Tod für Tante Trudl!: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Den Tod für Tante Trudl!»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Ein Haus. Ein Keller. Dort unten sitzt ein kleines Mädchen. Maja. Sie hat sich selbst dorthin zurückgezogen, um ihrer Tante Trudl und ihrer aufgezwungenen Spielkameradin, der Qual, zu entgehen.
Nach dem absurden Tod ihrer Eltern findet sich Maja im Haus ihrer verhassten Tante wieder, weit weg von ihrer Heimat Tupfing und ihren Freundinnen. Das Gymnasium und die aufdringlichen Mitschüler geben dem introvertierten Mädchen den Rest. Was ihr bleibt: Ihre Gedanken, ihr Hass. Und die Sehnsucht nach Befreiung. Doch die Freiheit ist nur über zwei Umwege zu bekommen: Freitod … oder Mord!
Was wie eine tragische Mädchengeschichte daherkommt, entpuppt sich bereits nach wenigen Seiten als bitterböse Abrechnung mit der als ungerecht empfundenen Welt. Die Tante Trudl wird zum Symbol aller Unterdrückung, die Klassenkameraden zur Gesellschaft, die für alles und jeden Verständnis zeigt, nur nicht für diejenigen, die sich abschotten. Eine subjektive Satire, die in ihrer atmosphärischen Dichte und ihren grotesken Nebenhandlungen stark an Autoren wie E.T.A. Hoffmann, Gustav Meyrink und Franz Kafka erinnert.
Hier wird Tacheles geredet und der ausgestreckte Moral-Zeigefinger gebrochen, ohne jedoch die fantastische Ästhetik à la Marc Chagall zu beschädigen.

Den Tod für Tante Trudl! — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Den Tod für Tante Trudl!», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Tante Trudl ist sehr auf Gesundheit bedacht. Sie hält immer das exakte Maß an Pflanzen und offenen lüftenden Fenstern ein, die Kleider und Betten und Vorhänge sind immer gerade so frisch gewaschen, wie es notwendig ist, dass es weder muffig noch zu sehr nach Waschmittel riecht. Und so ist sie in jeder Lebenslage. Sein Essen bekommt man nach einer Nahrungspyramide: Viele Vitamine, mittelviele Kohlenhydrate und wenig Fleisch. Ab und zu Zuckerwerk.

Sie möchte, dass ich ein- bis zweimal die Woche Sport treibe, ein Instrument spiele und Bücher lese. Von Fernsehen, Computerspielen und Handybenutzung hält sie nichts.

Das Problem ist, dass zumindestens das Handyverbot meine alten Freundinnen von mir trennt. Mia-Francesca und Silvia durften nämlich – im Gegensatz zu mir – in Tupfing bleiben und ich kann sie nicht ständig aufs Festnetz anrufen, weil die ja nicht immer daheim sind. Ich müsste ihnen simsen, aber das geht ja nun nicht mehr.

Ach ja, das Leben ist sehr, sehr gesund bei Tante Trudl. Sie sieht auch ganz gesund aus. Dafür, dass sie eigentlich Jertrud heißt und straff auf die Hundertsechzig zugeht, sieht sie ganz fit und gut aus. Sie hat durchaus keine tiefen Falten im Gesicht und auf ihrer Nase wächst keine Warze. Aber die Milch, die sie jeden Morgen von irgendeinem fernen Bauern geliefert bekommt, ist schwarz.

Jeden Morgen, Tag für Tag, sitze ich vor diesem Milchglas und mir vergeht der Appetit. Ich bin eine Milchtrinkerin. Und Tante Trudl weiß das. „Was ist mit dir?“, fragt sie mich dann. „Willst du deine Milch nicht trinken?“

Ich öffne den Mund, um etwas zu sagen. Manchmal möchte ich einfach sagen: „Die Milch ist schwarz.“ Aber dann fügt Tante Trudl hinzu, dass dies die beste und gesündeste Milch sei und die Kühe so glücklich wären und so und so und so. Und ich trinke die schwarze Milch. Jeden Tag trinke ich sie.

Tja, und so roch auch an diesem Abend die schwarze Luft. Gesund und sicherlich von glücklichen Pflanzen ausgepupst.

Und ich liege wach und starre auf die Schatten und alles ist tränennass und ich kann nicht schlafen. Ich nehme wie jeden Tag mein Kopfkissen, öffne das Fenster und wringe es aus, dass es auf den Terrassensteinen nur so platscht und spritzt. Dann lege ich mich wieder zu Bett.

Und wie ich wieder an die Zimmerdecke schaue, sehe ich die Schatten meiner Eltern. Papas dicke Silhouette und Mamas zierliche Gestalt. Und der dicke Schatten hebt den Schattenzeigefinger und wackelt dann damit, als wolle er sagen: Wehe, wehe!

„Wieso, wieso?“, rufe ich in das stille Zimmer hinein. „Was habe ich denn getan?“

„Du machst eine schlimme Zeit durch“, raunt es plötzlich von dem Schatten meiner Mutter zu mir ans Bett.

„Du musst dir nicht alles gefallen lassen,“ fügt Papa hinzu, „aber bewahre deinen Stil. Das höchste Gut ist die Freiheit. Das zweithöchste ist der Stil.“

„Papa! Mama!“, schreie ich und springe aus den nassen Kissen heraus. Doch da sind die Schatteneltern schon verschwunden. Im nächsten Moment steht Tante Trudl in der Tür. Sie trägt einen braunen Schlafanzug und ihre Stirn ist in Sorgenfalten gelegt. „Hast du schlecht geträumt?“, fragt sie und ihre gesunden roten Backen verwandeln meine anfängliche Trauer in Zorn. Selbst wenn diese Person mitten in der Nacht an einem Werktag aus dem Schlaf gerissen wird, schaut sie gesünder aus als jedes Model einer Reformhauswerbung. Sie will mich anfassen, aber ich weiche zurück und verstecke mich unter meinem Bettzeug. Die beschwichtigenden Worte Tante Trudls machen alles nur noch schlimmer. Mit zischenden und fauchenden Lauten mache ich ihr klar, dass ich kein Interesse an ihrem Mitleid habe. Endlich verlässt sie das Zimmer. Dann erst werden meine Gefühle zurückverwandelt und ich weine wieder.

Aber ich habe nicht vergessen, was meine Eltern gesagt haben. Ich muss den Stil bewahren. Deshalb habe ich mir geschworen, nicht mehr zu spucken und mit Schimpfwörtern um mich zu schmeißen.

Außerdem habe ich meine Tante gestern gebeten, in den Keller umziehen zu dürfen. Dort war nämlich bis dato ein Gästezimmer, weil im ersten Stock, wo sich ihr und mein Schlafzimmer befanden, kein Platz dafür war. Ich hatte mich von Anfang an schon nicht wohlgefühlt, so dicht neben Trudls Zimmer zu schlafen. Nun trieb mich aber auch die Tatsache, dass im Keller mehr Schatten sind als im ersten Stock, dazu an, diese Bitte zu äußern.

Vielleicht mag dir das albern erscheinen. Aber es ist die Wahrheit. Du denkst, Schatten sind nur dort, wo auch ein bisschen Licht ist, weil man ohne etwas Licht ja keine Schatten sehen kann, aber da irrst du dich. Zum Beispiel fällt einem die Stille eines Raumes beim leisen Ticken einer Uhr besser auf, stiller ist es aber, wenn gar keine Uhr tickt. Die Menschen bemerken sie dann nur nicht, aber das hat mehr mit ihrer Blödheit als mit dieser Tatsache zu tun. Mir fallen auch in der totalen Dunkelheit die Schatten auf. Ich brauche kein Licht, um mit der Nase auf sie gedrückt zu werden. Ich brauche Schatten.

Tante Trudl hat mir den Wunsch gewährt; unter der Bedingung, dass ich sie nicht mehr Trudl, sondern Jertrud nenne. Ich habe diesem Deal zugestimmt, aber ich werde mich nicht daran halten. Es heißt: Ein Mann, ein Wort. Aber ich bin ja kein Mann. Wenn ich erst einmal mein ganzes Hab und Gut hier unten habe – und das meiste davon ist bereits hier –, dann werde ich sie wieder Trudl nennen. Schlicht und einfach aus dem Grund, weil sich mich ja auch nicht Maja, sondern bloß Steffi nennt.

Das war also die Geschichte, wie ich in den Keller gezogen bin, wo ich auch jetzt gerade sitze und schreibe. Eigentlich hätte an dieser Stelle ja der Steckbrief kommen sollen.

Ach, schei... ich meine ... pfeif drauf!

*

Italienurlaub Zweitausendundsoundsoviel

Das letzte, was ich mit meinen Eltern unternahm, war ein Italienurlaub in einer kleinen Bucht namens „Buonasera“ oder so ähnlich. Ich weiß es nicht mehr genau. Die anderen Begebenheiten dieses Urlaubs haben sich zu tief in mein Gedächtnis gebrannt, als dass ich mir unbedeutende Kleinigkeiten wie Namen noch merken könnte. Das einzigste, was ich außer der Katastrophe, dem Schicksalsschlag, diesem ... diesem ... ach, mir fehlt es ja an Worten, um das zu beschreiben, was mein Leben so jäh umkrempeln sollte, was mich hier her, in diesen Keller unter Tante Trudls Haus gebracht hat, was die alleinige Schuld an meiner ersten Begegnung mit der Qual trägt. Ach, es ist so schrecklich. So schrecklich. Und so lächerlich!

Ich weiß gar nicht, wie ich dir, du heimtückischster aller Leser, diese Tragödie beibringen soll, damit du recht weinst, so wie ich es jeden Abend tue. Es ist ja alles so lächerlich. Und ich fürchte mich so, du würdest lachen. Du würdest deinem Gesicht einen mitleidigen Anstrich geben, im tiefsten Innern würde es dich aber zerreißen vor Lachen. Ich weiß, dass es vielen so gegangen ist. Ich habe es danach in ihren Augen und an ihren geröteten Gesichtern gesehen. Tiefe Trauer und schlimme Bestürzung liegen nicht weit vom irren Gelächter entfernt, das weiß ich jetzt. Es gibt Todesfälle, die einen zuerst belustigen, bis man den schrecklichen Ernst dahinter begreift.

Stell dir beispielsweise vor, du säßest in einem Wirtshaus – es wurmt mich, von Wirtshäusern zu schreiben, denn hier, wo ich jetzt bin, gibt es keine Wirtshäuser, nur Gaststätten, wo sie die Teller reichlich mit „Buttermöhrchen“ und „Buttererbschen“ beladen. Dafür sind die angebrannten Schuhsohlenschnitzel aber umso kleiner; pfui Teufel! Wenn man nicht kochen kann, sollte man’s halt bleiben lassen! – also, nochmal: Stell dir vor, du säßest in einem Wirtshaus in Tupfing oder in Wien oder in Mailand oder sonst an irgendeinem Ort, wo es charakterlich aufrechte Menschen gibt, die richtige Schnitzel auf den Tisch bringen: Tellergroß und an der dunkelsten Stelle beige, dabei aber so dünn, dass man es als Lesezeichen verwenden könnte, wenn man sich nicht wie ein Wahnsinniger darauf stürzen und es hinunterschlingen würde.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Den Tod für Tante Trudl!»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Den Tod für Tante Trudl!» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Den Tod für Tante Trudl!»

Обсуждение, отзывы о книге «Den Tod für Tante Trudl!» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x