Georg Hermann - Kubinke
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Mit lebhaften Milieuschilderungen, präzisen Großstadtaufnahmen und nicht zuletzt seinem desillusionierenden Blick ist Georg Hermann der treffsicherste Schilderer Berlins zu Beginn des 20.Jahrhunderts.
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Wirklich – das ist gar nicht so übel, sagte sich Emil Kubinke.
»Aber Herr Kolleje, nu machen Se man schon«, rief Herr Tesch. »Lejen Se ihre paar Lumpen man schnell da rein. Wir können nich so lange bleiben. Der Olle jeht nämlich heute nachmittag aus.« Er sah auf das Bett. » Eine Decke?« meinte er. »Nee, des is jetzt noch zu wenig! Da wer' ick doch jleich der Frau sagen, daß se noch eene mit rauf gibt.«
Und Emil Kubinke hatte seine paar Sachen, seinen Sonntagsanzug, seine Hemden und was er sonst noch an Weißzeug besaß, seine Strümpfe und seine paar Bücher soeben untergebracht, und er hatte einen Blick auf seine Rasierbestecke geworfen, ob sie den Transport auch gut überstanden hätten, – als zur gleichen Zeit einige Treppen tiefer in Herrn Löwenbergs neuer Wohnung die Ziehleute ihre Arbeit vollendet hatten, und nun alle vierzehn wie die Bäume, still, schwer und groß, um Herrn Max Löwenberg herumstanden, der trotz seines Londoner Zylinders bedenklich schmal und klein vor diesen Enakssöhnen erschien. Der Sprecher, der Dicke in der blauen Schürze mit dem gestickten Vergißmeinnichtkranz und der Inschrift ›Immer feste!‹, der den Transport des Flügels mit der Taktik eines Feldherrn überwacht hatte, mit ›Nich kanten, links rüber! rechts rüber! hupp! hupp! hupp! nachlassen, Weber!‹ ... der Dicke in der Schürze hielt Herrn Löwenberg einen längeren Vortrag über die Schwierigkeit gerade dieses Umzugs. Sie hätten vorjestern einen Justizrat mit zwei Klaviere jezogen, ... aber det wäre ja det reine Kinderspiel jejen Ihnen jewesen. Daß sie den Flüjel bei die modernen Treppen überhaupt raufjekriegt hätten, wäre een wahres Wunder. Und bei dem Büfett, da hätten se fest und sicher jejlaubt, schon jleich wie se't jesehn hätten, – alle hätten se jejlaubt, daß se 's auseinandersäjen müßten. Ein anderer Spediteur hätte des jarnich raufjebracht. Und er hoffe deswejen, daß bei dem Trinkjeld das berücksichtigt würde.
Und als Herr Löwenberg zwei blanke Goldstücke dem Dicken mit der blauen Schürze in die schweißige Hand drückte – und nun Wunder dachte, was er getan hatte – da rückte sich keiner von den vierzehn vom Fleck, und sie blieben noch alle stehen, wie die Bäume. Der Sprecher aber sah ohne Groll, nur mit stillem Vorwurf Herrn Max Löwenberg mit großen Augen von der Seite an.
»So'n Fuffzijer for jeden«, sagte er mit einer Bescheidenheit, die keinen Widerspruch duldete, »so'n Fuffziger for 'ne kleene Weiße könnte doch noch abfallen. Die Leute haben sehr jearbeitet.«
Und als sie auch den noch herausgeschunden hatten, da reichte der Sprecher zuerst Herrn Löwenberg die Hand und wünschte viel Glück zur neuen Wohnung. Und alle vierzehn folgten seinem Muster, denn sie wußten doch, was feine Lebensart war. Dann verließen sie unter Donnergepolter die Zimmer, in denen es noch aussah wie nach einem Pogrom. Und ein kleiner breiter Kerl mit einer Narbe über dem linken Auge – der Don Juan seines Standes – faßte noch ganz schnell draußen Frau Löwenberg mit dem rechten Arm fest um die Taille und fragte: »Na Madamken, mal scherbeln?« Und dann torkelte auch er zur Tür hinaus.
Und das kam so plötzlich, daß Frau Löwenberg ganz vergaß, nach ihrem Mann zu rufen.
Unten aber weihte Herr Tesch Emil Kubinke in die Mysterien des Betriebes ein. Denn trotzdem jede Barbierstube genau wie die andere aussieht, und trotzdem man in jeder Barbierstube ebenso gut oder ebenso schlecht sich aufgehoben glaubt wie in der anderen – so herrschen doch in jeder geheimnisvolle Regeln, nach der die Kunden bedient werden. Und was uns als plötzliche Eingebung des Augenblicks erscheint, das ist, wie das Impromptu des Schauspielers, meist wohl überlegt und meist mühselig einstudiert. Und gar in der Behandlung und Unterbringung der Materialien und Ingredienzien, da folgt jede Barbierstube ihrer geheiligten Überlieferung, die kein Neuling kennen kann. In keinem monarchisch geleiteten Staatswesen ist so sehr der Wille des Staatsoberhauptes Gesetz wie in der kleinsten Ritze von Barbierladen der des Chefs.
Doch Emil Kubinke war kein heuriger Hase. Umsonst hatte er nicht dreiundeinhalbes Jahr gelernt und war nicht schon seit drei Jahren junger Mann, um nicht schnell zu sehen, worauf es ankam. Er konnte alles. Er hatte sogar schon zwei Kurse für Damenfrisieren genommen. In seinem Fache machte ihm keiner so leicht etwas vor. Und Herr Tesch brauchte Emil Kubinke nur einmal zu sagen: »Sie, lassen Se des nich den Ollen sehn, – der Olle wünscht des nich so«, – so wußte Emil Kubinke ganz genau, woran er war.
Und wirklich, das Geschäft ging. Der eine gab dem andern ordentlich die Klinke in die Hand. Und selbst jetzt, um diese sonst stille Tageszeit, saßen immer zwei auf den Rasierstühlen, und ein dritter wartete und studierte mit Leichenbittermiene die uralten Witzblätter, die nach der Versicherung des Herrn Tesch gerade diesmal vorzüglich waren. Emil Kubinke, der so anhaltendes Arbeiten nicht mehr gewöhnt war, fühlte bald seinen rechten Arm. Aber er wußte auch, daß es in drei Tagen ein für alle Male vorüber sein würde. Und der Chef kam hin und wieder vor, auf eine kurze Inspektionsreise, duftend nach den geheimnisvollen Urkräften des »Ziedornins«. Mißtrauisch ging er um seinen neuen Gehilfen herum, denn er fühlte, daß er sich gerade jetzt für alle Zeiten etwas vergäbe, wenn er den neuen Gehilfen nicht wegen irgend etwas anschnauzte. Und er war indigniert, daß er nicht recht etwas herausfinden konnte.
Doch als Herr Ziedorn wieder vorkam, da trug er einen hellen Sommerüberzieher, und aus seiner Brusttasche lugte lieblich und verlegen ein blaues Taschentüchlein. Und auf seinem Haupte hatte Herr Ziedorn einen Zylinder, der dem des Herrn Löwenberg, was Höhe, Fasson und modernen Schwung betraf, nichts nachgab.
»Herr Tesch«, sagte Herr Ziedorn mit der ernsten Miene des Geschäftsmanns, der vor wichtigen Transaktionen steht, »ich gehe jetzt Rechnungen einkassieren. Vor Abend kann ich wohl kaum zurück sein. Sagen Sie das meiner Frau, wenn sie nach mir fragen sollte.«
Weswegen Herr Ziedorn seine Gattin von diesen Mahngängen nicht im voraus in Kenntnis setzte, das entbehrte nicht der tieferen Begründung. Seine Frau sah nämlich diese Mahngänge nicht gern. Und es war schon häufiger ihretwegen zu höchst resoluten ehelichen Unterhaltungen gekommen. Aber Herr Ziedorn war nicht der Mann, der sich durch häusliche Rücksichten bestimmen ließ, in seinen Geschäftsprinzipien wankend zu werden.
Und so wollte er auch jetzt, am 1. April 1908, nachmittags um vier Uhr, eben wieder die Klinke in die Hand nehmen, als die Tür sich von außen öffnete und ein Herr – den Zylinder tief in der Stirn und den Spazierstock zwischen den Fingern – eintrat.
»Mein Name ist Max Löwenberg«, sagte er mit liebenswürdiger Bestimmtheit, »ich wohne hier oben im ersten Stock. Sie können von morgen früh täglich einen jungen Mann um halb neun zum Rasieren hinaufschicken. Aber bitte pünktlich , – da ich mich sonst nach einem anderen Barbier umsehen müßte.«
»Sie werden mit uns zufrieden sein«, meinte verbindlich Herr Ziedorn und griff mit zierlichen Fingern an die Krempe seines Zylinders. »Herr Kubinke, Sie werden von morgen an den Herrn bedienen. Und ich möchte Ihnen die größte Pünktlichkeit ans Herz gelegt haben. Sie werden jetzt überhaupt die Kundschaft außer dem Hause zu bedienen haben. Herr Tesch wird Ihnen die Liste geben und Sie mit den Wünschen der einzelnen Herren bekannt machen.«
»Sehr wohl, Herr Ziedorn«, versetzte Emil Kubinke und zwickte den kleinen Jungen, der vor ihm saß und sich die Haare verschneiden ließ, mit der Schere ins Ohr. Und Herr Tesch sagte ohne aufzusehen: »Bitte, beehren Sie uns bald wieder!«
Emil Kubinke aber war mit diesem Auftrag recht zufrieden. Denn da brauchte er doch nicht den ganzen Tag im Laden zu hocken. Da kam er doch wenigstens in die Luft, da sah und hörte er doch etwas. Die Kundschaft außer dem Hause zu bedienen, das hatte er sich wirklich schon lange wieder einmal gewünscht.
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