Georg Hermann - Kubinke

Здесь есть возможность читать онлайн «Georg Hermann - Kubinke» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Kubinke: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Kubinke»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Georg Hermann erzählt mit leiser Ironie die Lebensgeschichte des Friseurgehilfen Emil Kubinke, dem das einzig greifbare Glück seines Lebens widerfährt, die Liebe. Doch wird er von seinen robusteren Zeitgenossen überspielt und zerbricht an der erbarmungslosen Wirklichkeit.
Mit lebhaften Milieuschilderungen, präzisen Großstadtaufnahmen und nicht zuletzt seinem desillusionierenden Blick ist Georg Hermann der treffsicherste Schilderer Berlins zu Beginn des 20.Jahrhunderts.

Kubinke — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Kubinke», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

»Das muß in Ihrer Familie liegen, Herr Markowski, und außerdem finden Sie ja bereits frühzeitiges Ergrauen bis in das höchste Alter«, versetzte der Chef mit höflicher Bestimmtheit. »Bei meinem ›Ziedornin‹ ist eine derartige Nebenwirkung noch niemals beobachtet worden.«

Aber Herr Markowski war gekränkt. Auf seine Familie ließ er nun ein für alle Male nichts kommen. »Meine Großmutter hat mit fünfundachtzig Jahren noch kein einziges graues Haar gehabt«, sagte er, »und mein Vater mit siebenundsechzig auch nicht.«

Aber Herr Markowski war trotzdem ein durchaus nobler Charakter, und er ließ seinen Unmut über die Mißwirkung des »Ziedornins« keineswegs etwa einen Unschuldigen entgelten. Und Emil Kubinke sah deutlich, wie Herr Markowski dem neuen Kollegen, als jener ihm in den Mantel half, mit lässiger Geste ein Geldstück in die Hand gleiten ließ.

›Die Gegend ist wirklich recht gut‹, – sagte sich Emil Kubinke. Er stand immer noch, trat von einem Fuß auf den andern, und sein Köfferchen war ihm recht schwer.

Nachdem die Tür hinter Herrn Markowski geklappt hatte, fuhr Herr Ziedorn, ohne auf Emil Kubinke zu achten, im Laden auf und nieder. Er war mißgelaunt. Nichts stand da, wo es stehen sollte, und dieser Mensch hatte ihn sogar vor seinem eigenen Personal blamiert. Endlich schien er des harrenden jungen Mannes ansichtig zu werden. »Ah«, sagte er mit der Miene des vielbeschäftigten Leiters eines Welthauses, als ob er sich nur ganz dunkel der Existenz des anderen erinnerte, »sind Sie nicht der neue Gehilfe? Wie heißen Sie doch gleich?«

Emil Kubinke stotterte seinen Namen.

»Nun«, sagte der Chef begütigend, »lejen Se sich man vor allem ordentlich bei's Damenfrisieren und bei de Haararbeiten dahinter. Dann können Se bei mir 'ne Lebensstellung haben.« Und dann wandte Herr Ziedorn seinen markanten Männerkopf dem andern Gehilfen zu. »Herr Tesch, Sie werden sich mit Herrn Kubinke, der Ihr neuer Kollege ist, zu vertragen haben«, sagte er. »Vielleicht bringen Sie ihn erst nach oben; kommen Sie aber bald wieder, – und dann zeigen Sie ihm hier alles.«

Und Emil Kubinke trottete mit seinem Köfferchen hinterher durch einen langen Gang, der von zwei, drei durchbrochenen Türen sein höchst kümmerliches Licht bekam und so eng mit Kommoden, Körben und Schränken verstellt war, daß Emil Kubinke sich mit seiner Pelerine und seinem Köfferchen kaum durchwinden konnte. Die Luft mit ihrem Gemisch von Küchengerüchen und dem multrigen, feuchten Dunst der Keller- und Tiefparterrewohnungen war Emil Kubinke nicht fremd und kaum noch unangenehm. Er hatte durch Jahre zuviel in den gleichen, ebenerdigen Zimmern geschlafen, um vor ihr zurückzuschrecken.

»Früher haben wir hier gewohnt«, flüsterte Herr Tesch und zeigte auf eine Tür, »aber seitdem der Chef sein Zeug janz alleine braut, da braucht er die Zimmer wieder. Und wissen Se, oben is es auch janz jut. Da kann man machen, was man will, – da fragt keen Mensch nach einem.«

»Wie is denn der Chef?« fragte Emil Kubinke, während er langsam die engen Windungen der Korkenziehertreppe emporstieg und nur einen Augenblick auf einer der kleinen Inseln hielt, die sich vor den Küchentüren dehnte und die noch einmal zum Überfluß jedes Stockwerk unterbrachen.

»Der Olle is soweit janz nett«, meinte der Kollege. Aber er verschwieg dabei, daß Herr Ziedorn Ostpreuße war und daß dieser Charakterfehler sich eben nie wieder gut machen ließ.

»Ja, mein voriger Chef war auch ein janz anständiger Mann«, meinte Emil Kubinke.

»Warum sind Se denn da eigentlich wechjejangen?!« fragte Herr Tesch, und der Ton seiner Worte war ebenso unsicher wie der Emil Kubinkes. Sie waren noch wie zwei Hunde, die erst die Nasen aneinander reiben und noch nicht recht wissen, ob sie lecken oder beißen sollen.

»Mein vorjer Chef is alle jeworden. Was er nu macht, weeß ich ooch nich. Es war da nischt los.«

Herr Tesch war zufrieden. Der da würde nicht zuerst beißen.

Ein blonder Kopf kam neugierig durch eine Türspalte.

»Na, Fräulein Hedwig, was machen Se denn? Sie haben's jut. Den janzen Tag über können Se in de Küche sein.«

»Du ahnst es nicht«, versetzte Hedwig. Und jetzt schob sich auch ein Arm und ein Teil einer fülligen Barchentbluse durch die Türspalte.

»Letzten Sonntag haben Se doch wieder mit Ihrem Schlächter bis zwei Uhr im Hausgang jestanden. Haben Se mich nich jesehn? Nee? Aber ick Sie. Nich zu knapp!«

»Is jrade was Scheenes«, versetzte Hedwig und zeigte Herrn Tesch wie ein ungezogenes Kind die Zunge zwischen den weißen Zähnen.

»Sehen Se – und mit mir jehen Se nie aus!«

»Ach wat, mit Ihnen verschlag ick ma ja bloß de Kunden.«

Emil stand abseits mit seinem Köfferchen, und er war rot geworden. Denn dem anderen Geschlecht gegenüber, vor allem wenn es jung, frisch und hübsch war – und das war Hedwig, Donnerwetter noch einmal! – dem anderen Geschlecht gegenüber war er noch sehr schüchtern.

»Is das vielleicht Ihr neuer Kollege? Ja? Na sehen Se, mit den könnt ick zum Beispiel jleich jehn! Der jefällt ma viel besser wie Sie. For schwarze Männer schwärm ick!«

»Sie wissen ja noch gar nicht, ob ich mit Ihnen gehen will«, versetzte Emil, und er war selbst erstaunt, daß er das herausbrachte. Ganz heiß wurde ihm dabei.

»Na denn nich! Meinen Sie vielleicht, mir macht das was? Ick brauch bloß so zu machen, denn hab ick an jedem Finger zehne!«

Drinnen in der Küche hörte man rumpeln, und Hedwig zog schnell ihren Kopf wieder zurück.

»Adje, Herr Tesch«, sagte sie noch und winkte mit den Augen, während sich schon – als ob ein Vorhang darüber fiele – die Tür leise zuzog.

»'n nettes Mädchen«, sagte der keineswegs gekränkte Herr Tesch befriedigt und belehrend. »Es sind überhaupt sehr nette Mädchen hier im Haus!«

Es ging immer weiter die schmale Wendeltreppe hinauf.

»Wie hoch geht denn das noch?« fragte Emil Kubinke.

»Noch immer höcher! Noch immer höcher«, sagte Herr Tesch. »Oben bein Vorboden, jleich neben de Rollstube wohnen wir. Und jleich neben 'n Dienstbotenbad. Wissen Se, so in de Burschenstube. Ach Jott, de Luft is janz jut da oben, und jetzt is auch janz nett. Aber im Winter – da hätten Se ma hier sein sollen! Da war det so kalt, sag ick Ihnen, daß ein' ordentlich de Bettdecke an' Mund anjefroren is.«

Emil Kubinke kannte das.

»Se können ja auch wo anders hinziehen. Aber der Olle sieht et nich jern. Denn ihn kostet doch die Stube nischt, die hat ihm der Wirt noch so for 20 Mark das Jahr jejeben. Und uns rechnet er sechs Mark im Monat.«

Aber Emil Kubinke war ganz zufrieden. Er fand einen großen, sauberen, weißgetünchten Raum mit einer schrägen Wand mit zwei Betten, zwei Schränken, zwei eisernen Waschtischen und kleinen Spiegeln darüber. Und der Kollege hatte sich alle möglichen Bilder aus alten Witzblättern ausgeschnitten und mit Reißnägeln an die Wand gepinnt. Sehr nett war es und nicht unfreundlich. Durch das schräge Dachfenster sah man ein Stück blauen Himmels, das von dreißig schwarzen Strichen der Telephondrähte mitten durchgeschnitten wurde. Und wenn Emil Kubinke sich auf die Fußspitzen stellte, dann sah er etwas von der seltsamen Welt der Höhe, von den schweren Würfeln der Schornsteine, von den schwarzen Schellenbäumen der Telephone mit ihren weißen Glöckchen, von den schrägen, braunroten Stirnwänden der Dächer, von den schweren blechernen Rinnen, von den weiten, kiesbestreuten Dachflächen, auf denen allerhand welkes, hartes, vorjähriges Kraut im Wind zitterte ... Hinten Schornsteine, wieder Schornsteine, Dächer, ein Türmchen, ein Giebel, irgendeine stehende Figur in der Sonne, riesig, grau und splitternackt, mit einem großen goldenen Reifen in einsamer Höhe. Drüben badeten Spatzen in einer verstopften Dachrinne. Drei waren eben dabei, und vier andere sahen zu und warteten, daß sie drankämen. Und zwischen zwei Schornsteinen hüpfte ein großer schwarzer Vogel – ein Tier wie eine Drossel – hin und her.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Kubinke»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Kubinke» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Alfred Georg Hermann Hanschke (Klabund) - Erotische Erzählungen
Alfred Georg Hermann Hanschke (Klabund)
Bernd Michael Grosch - Hermann Buntschuh
Bernd Michael Grosch
Georg Hermann - Henriette Jacoby
Georg Hermann
Georg Hermann - Rosenemil
Georg Hermann
Georg Hermann - Jettchen Gebert
Georg Hermann
Georg Hermann - Schnee
Georg Hermann
Georg Hermann - Aus dem letzten Hause
Georg Hermann
Отзывы о книге «Kubinke»

Обсуждение, отзывы о книге «Kubinke» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x