Georg Hermann - Kubinke

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Georg Hermann erzählt mit leiser Ironie die Lebensgeschichte des Friseurgehilfen Emil Kubinke, dem das einzig greifbare Glück seines Lebens widerfährt, die Liebe. Doch wird er von seinen robusteren Zeitgenossen überspielt und zerbricht an der erbarmungslosen Wirklichkeit.
Mit lebhaften Milieuschilderungen, präzisen Großstadtaufnahmen und nicht zuletzt seinem desillusionierenden Blick ist Georg Hermann der treffsicherste Schilderer Berlins zu Beginn des 20.Jahrhunderts.

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Und all das gruppierte sich so schön blank auf dem Bürgersteig, und wenn ein Stück nach oben kam, so spien die doppelt geöffneten Tore der Möbelwagen dafür gleich vier neue aus. Und Herr Max Löwenberg ging zwischen all seinen Sachen auf und nieder, schob den Zylinder in die Stirn, ließ den Stock spielen und er sagte sich, daß diese Möbel in der jetzigen Wohnung sich doch ganz anders machen würden, als bei den schiefen Zimmern in der Neuen Roßstraße, wo sie wirklich nicht recht zur Geltung gekommen waren.

Immer mehr und mehr ergoß sich aus dem Wagen; Schränke und Küchenmöbel; und die filzbezogenen Etageren mit ihren Puscheln und Bällchen aus dem Damenzimmer schlossen mit den Gardinenstangen enge Freundschaft. Das ganze Trottoir war bald voll von den Herrlichkeiten, und die Leute, die vorübergingen, blieben einen Augenblick stehen, betrachteten das Schlafzimmer im Biedermeier- und den Salon im Jugendstil, – der eigentlich Sezession war, – und gingen dann mit der Überzeugung weiter, daß hier hochherrschaftliche Mieter einzögen. Und dieser Gebirgszug von Möbeln, der sich aus dem Wagen herausschob, verdeckte beinahe die kleine Ritze von Friseurladen; wahrlich, wenn nicht über der Tür das blanke Messingbecken, das im Wind leicht schwankte, in der Sonne geblitzt und durch sein helles Flackern auf sich aufmerksam gemacht hätte, niemand hätte auf den Friseurladen geachtet. Und dabei war es doch ein richtiger moderner Laden, mit ausgebauten Auslagen, – nur Glas und Messing von oben bis unten – und mit einer hohen Glastür; und des Abends war er ganz strahlend hell von den drei Grätzinkugeln im Fenster. Kein Hoffriseur hätte überhaupt früher ein so schönes Schaufenster gehabt wie Herr Ziedorn.

Zwei Damen standen da im Fenster, nicht ganz etwa, sondern nur halb, nicht Fleisch, sondern Wachs, mit geschweiften Augenbrauen und langen schwarzen Seidenwimpern über den himmelblauen Glasaugen, und lächelten. Eine Rote und eine Schwarze. Und die Rote hatte um die stattliche Büste einen violetten Schal geknüpft und die Schwarze einen gelben. Man sah sofort, daß sie in Balltoilette waren, man brauchte gar nicht erst auf die Zelluloidkämme mit den blitzenden Glassteinen zu achten, die sie im Haar trugen, und auf die goldenen, leicht angegrünten Herzchen und Kreuzchen, die um ihren Hals hingen. Nein, diese Frisuren an sich waren schon die richtigen Ballfrisuren. In der Hinterpartie neigten sie mehr der griechischen Form zu (welches allerdings nicht jeder Dame steht!), während vorn Naturlocken rechts und links zum Hals herabnickten. Sie waren schick und leger zugleich, und sie bewiesen nur von neuem, daß Herr Ziedorn den zweiten Preis im Schaufrisieren, dessen Diplom unter Glas und Rahmen im Laden hing, voll verdient hatte. Und um diese beiden Damen herum stand eine ganze Wildnis von Flaschen, Dosen und Schachteln. Da lagen Zahnbürsten jeden Kalibers neben falschen grauen, braunen und schwarzen Zöpfen, neben Paketen mit Haarnadeln und Bündchen mit ledernen Lockenwickeln. Seifen lagen da, feierlich in kleinen, blumengeschmückten Kartons zu dreien und dreien; und den Abschluß bildeten Plakate aus gepreßten Oblaten, auf denen junge Mädchen ihren Kopf in Rosen bargen, oder Herren mit Monokel die Bartbinde umtaten. Aber am zahlreichsten waren doch die Flaschen mit dem Haaröl »Ziedornin«. Da gab es ganz große, mittlere, kleine und ganz kleine – und Probeflaschen. Gleich in ganzen Schwadronen waren sie angerückt, und es war da ein großer Bogen, der mit Anpreisungen und Urteilen über »Ziedornin« bedruckt war. Wenn man sie las, war man überzeugt, daß im »Ziedornin« geradezu geheimnisvolle Urkräfte walteten, und daß es der Stoff sei, nach dem für die Pflege des Haares und für die Förderung und Wiedererweckung des Haarwuchses man seit zwei Jahrtausenden vergeblich gesucht hatte. Wo niemals bisher sich Haare befunden hatten, erzeugte sie »Ziedornin« binnen kurzem in einer geradezu traumhaft kühnen Üppigkeit. Man konnte natürlich auch zuerst eine Probeflasche nehmen; – aber bei einer großen Flasche zu fünf Mark, die auch im Einkauf sich viel günstiger stellte, wäre der Erfolg so gut wie besiegelt. Daß hier Maniküre betrieben wurde und Shampooing, und daß Herr Edmund Ziedorn geprüfter Heilgehilfe war, Rennwetten vermittelte und noch einige Fernsprechnebenanschlüsse zu vergeben hatte, kam gegenüber der epochalen Wirkung des »Ziedornins« kaum mehr in Betracht.

Und als Emil Kubinke nun mit seinem grauen Köfferchen, das mit dickem, handfestem Bindfaden verschnürt war und das halb von der flatternden Pelerine verdeckt war, langsam über den Damm kam, da sah er erst den Laden kaum vor all den schönen Dingen des Herrn Löwenberg, dann aber stellte er sich einen Augenblick vor das Schaufenster und betrachtete es mit Kennermiene. Die Dekoration sah gut aus! Das war doch etwas anderes als bei seinem alten Chef die paar Schminkdosen, auf denen der Staub so hoch lag, daß man überhaupt die Firmen nicht mehr lesen konnte. Der Laden da war auch das reine Erbbegräbnis gewesen, keine Katze kam dahin; und die paar Abonnenten ließen sich noch zehnmal mahnen, ehe sie ihre Karten bezahlten. Das Geschäft hier, in der Gegend – und so weit man sehen konnte, keine Konkurrenz – das mußte ja eine Goldgrube sein.

Und dann trat Emil Kubinke klein und bescheiden mit seiner grauen Pelerine und seinem grauen, alten, bindfadenumschnürten Köfferchen in den Laden, säuberte umständlich an der Fußdecke seine Stiefel und zog schüchtern seinen weichen Hut.

»Ist der Chef da?« fragte er halblaut.

Aber der junge Mann, der gerade mit Haarschnitt beschäftigt war und einem Kunden – der im Frisiermantel wie ein großer Schaumkloß, auf dem plötzlich ein Menschenkopf thront, vor ihm saß, – soeben mit zartem Mundspitzen einige zurückgebliebene Härchen aus den Ohren in den Nacken und aus dem Nacken in die Ohren blies, ... der neue Kollege sah kaum auf.

»Der Chef ist gegenwärtig nicht momentan«, sagte er und begann aus dem Schaumkloß eine menschliche Figur auszuwickeln, »aber er muß jeden Augenblick zurückkommen.«

Und während der neue Kollege nun mit der Linken noch den Frisiermantel ausstäubte und mit der Rechten schon der eben entwickelten menschlichen Figur etwas Seifenschaum gegen die Wangen spritzte, – denn er wollte nur an den Schläfen noch ausrasieren, – stand Emil Kubinke ganz klein, reglos und bescheiden und ließ seine Augen wandern. Hell war es. Sehen konnte man, und – oh, da waren ja richtige Marmorbecken – gleich mit warmem und kaltem Wasser, und die Spiegel hatten Goldleisten. Das Alphabet war dick gefüllt mit Abonnementskarten, und sogar unter dem ›Q‹ steckten etwelche. Die Spritzflakons und die Puderdosen waren alle aus Nickel, und die Schaumbecken mit ihren Zahlen gingen in die Hundert. Von den Tuben mit Bartwichse, von dem flüssigen Heftpflaster und den Mundpillen schien man sogar hier auch etwas zu verkaufen, denn die Kartons, an denen sie aufgereiht, waren schon halb leer. Aber Emil Kubinke war zu sehr Fachmann, um sich durch Äußerlichkeiten blenden zu lassen. Und richtig, – hinten in dem Verschlag, in dem die Streichriemen hingen, konnte man sich ja kaum umdrehen, und das Handtuch, das da hervorlugte, – das zum Händetrocknen für die Gehilfen, – wartete sicherlich schon viel zu lange auf die Wäsche. Endlich war es eben überall gleich – im Geheimratsviertel genauso wie in der Brunnenstraße.

Aber während Emil Kubinke noch so seine Beobachtungen machte und seine Schlüsse zog, und während er nur so mit einem Ohr hinhörte, wie der Kollege den Kunden fragte, ob »Spritzen angenehm« wäre oder »Puder gefällig«, ob »Öl, Crême oder Stein« verlangt würde – währenddessen kam Herr Ziedorn.

»Sie, Meister«, rief der Kunde, der eben nach dem langen Sitzen hin und her trampelte, um wieder in den richtigen Gebrauch seiner Gliedmaßen zu kommen, – »Sie! Mit Ihrem verfluchten ›Ziedornin‹ haben Sie mich ja nett reingelegt. Sehen Se mal hier, – die Haare werden mir ja janz jrau danach!«

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