Cristina Fabry - Karfreitagabend

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Die neunte Stunde. 15.00 Uhr. Jesus ist tot. Und dann? Was taten die Jünger und Jüngerinnen am Abend des Karfreitag? Wie gingen sie um mit ihrer Trauer, Verzweiflung, Angst und Perspektivlosigkeit?
Lebenserinnerungen, Streitgespräche und Blicke aus sehr unterschiedlichen Perspektiven auf das Leben Jesu und seiner Weggefährt*innen sind Gegenstand dieser Erzählung, die die biblischen Texte der Evangelisten zur Grundlage hat, diese aber um viele Ausschmückungen und phantasierte Exkurse erweitert.

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Sie selbst war schon immer getadelt worden oder hatte einfach gespürt, dass sie den anderen Frauen im Weg war. Auch als sie Elisabeth besucht hatte, zum Anlass der Geburt des kleinen Johannes. „Liebes Cousinchen“, hatte sie damals gesagt, „Du musst dir keine Sorgen machen wenn der Kleine so laut schreit. Das gibt sich. Der übt nur, seine Stimme zu benutzen. Bei meinen beiden war das nicht anders und sie sind gesund wie zwei Fische im Wasser. Lass ihn einfach eine Weile brüllen, dann hört er von allein wieder auf.“

„Die Schreie meines Sohnes bleiben nicht ungehört“, hatte Elisabeth mit saurer Miene geantwortet und Maria keines Blickes gewürdigt. Dann war die andere Maria zu Besuch gekommen, hochschwanger, von wem auch immer, jedenfalls nicht von Josef, ihrem Verlobten und Elisabeth hatte sie fröhlich begrüßt und das kleine Bündel der anderen Cousine gleich in die Arme gelegt.

„Du musst mal seine Windeln wechseln.“, hatte die schwangere Maria gesagt und Elisabeth hatte nur: „Oh wirklich?“ gefragt, an dem Kind geschnuppert und gelacht. „Da hast du wohl Recht.“

Auf die Unerfahrene mit dem zweifelhaften Ruf hatte sie gehört. Sie, die Unbescholtene mochte tun, was sie wollte, sie gehörte nicht dazu, durfte nicht mitspielen.

Das war schon in der Kindheit so gewesen und es schien sich niemals zu ändern. Immer verstanden sie alle falsch. Selbst ihr Ehemann war nie wirklich auf ihrer Seite gewesen. Sie war die Frau, die kochte, das Haus in Ordnung hielt, die Kinder versorgte, das Feld bestellte und ihren Körper zur Verfügung stellte. Gespräche führte er nur mit Männern – so wie alle anderen Ehemänner vermutlich auch.

Doch als der kleine Jesus damals heranwuchs, als er so weit war, dass er allen Erwachsenen die Stirn bot, die sich für klug und weise hielten, da hatte sie bereits gespürt, dass dieser Junge anders war als alle Menschen, die sie bis dahin gekannt hatte. Nicht, weil er so schlau war, das interessierte sie nicht so sehr.

„Maria, was tust du da?“, hatte er gefragt.

„Ich backe Brot.“, hatte sie geantwortet.

„Aber warum ist der Teig so schmutzig und das Brot so rund?“

„Der Teig ist nicht schmutzig, das sind frische Kräuter. Die habe ich in den Teig geknetet, damit das ganze Brot danach schmeckt. Und rund ist Brot doch immer.“

„Aber nicht so rund. Sonst ist es flach. Bei dir ist es so hoch.“

„Ja. Ich möchte ausprobieren, wie es schmeckt, wenn es weniger Kruste hat. Ich mag das weiche Innere vom Brot so gern.“

„Du hast Mut.“

„Wieso Mut?“

„Du weißt nicht, was dabei herauskommt. Wenn es verdorben ist, hast du das Mehl und die Kräuter verschwendet und beides fehlt dir vielleicht bei einer der nächsten Mahlzeiten. Aber wenn es gelingt, dann ist es vielleicht eine nie dagewesene Köstlichkeit, eine neue Entdeckung und dann werden andere dir folgen und alle werden dankbar sein für das Geschenk dieses besonderen Brotes. Du riskierst etwas und andere dürfen sich darüber freuen.“

„Aber zuerst freue ich mich doch.“

„Ja. Wenn es gelingt. Aber wenn es verdirbt, bist du die Einzige, die die schwere Last zu tragen hast.“

„Du bist ein kluger Junge.“

„Ich bin ein Junge.“

Später, als er erwachsen war und erst recht, als er den Menschen predigte, Kranke heilte und dem Sanhedrin die Gebetsriemen langgezogen hatte, da hatte er auch trotz all der Mühen die er hatte, hin und wieder die Zeit gefunden, sich anzuhören, was sie zu sagen hatte, was gerade schmerzte, worüber sie sich Gedanken machte, welche Fragen sie quälten und welche Ideen sie hatte. Und er hatte immer etwas zu sagen gehabt. Etwas das guttat, Licht ins Dunkel brachte, die Last leichter machte und das Herz.

Und nun war er tot. Und sie wollte reden, reden, reden. Alles erzählen, was sie mit ihm erlebt hatte, was er für sie gewesen war, was sie für ihn gewesen war. Sie musste ihn doch festhalten. Etwas von ihm musste doch bleiben. Und sie brauchte die sonnigen Geschichten an diesem nachtdunklen Nachmittag, diesem Gipfel der Hoffnungslosigkeit, weil sie den Schmerz sonst nicht aushielt.

„Jesus mochte das Brot am liebsten mit Thymian und Olivenöl. Wir sollten ihn mit Thymianöl einreiben.“

„Um die Spezereien kümmern sich die anderen.“, sagte Maria Magdalena. Sie kochte vor Wut. Jesus war doch kein Laib Brot. Diese Verwandte hatte überhaupt kein Feingefühl. Sie drehte sich nur um ihr eigenes kleines Universum.

Salome, Maria Alphäus und Johanna waren inzwischen in der Stadt angekommen. Es blieb nicht mehr viel Zeit, bis die Geschäfte schlossen.

„Ich gehe zu Moishe und kaufe Salböle ein. Könnt Ihr Euch um Olivenöl, Spezereien und Kräuter kümmern?“, fragte Johanna

„Das beste Olivenöl gibt es bei Miriam, am Ende der Straße. Die hat auch feine Stoffe für die Leichentücher.“, sagte Maria Alphäus. „Kannst du das erledigen Salome? Meine Beine wollen mich heute kaum noch tragen und du bist doch ein bisschen jünger als ich. Ich würde dann gleich hier vorne bei Samuel Ben Gideon Kräuter und Spezereien kaufen. Was haltet ihr von Salbei, Lorbeer, Myrrhe, Minze, Aloe, Balsam und Zimt?“

„Einverstanden.“, sagte Salome. „Ich kaufe Rosenöl, Nardenöl und Weihrauchöl.“

„Dann treffen wir uns im Haus des Zebedäus.“, sagte Johanna und ihre Wege trennten sich.

Josef von Arimathäa und Nikodemus hatten mittlerweile den Friedhof erreicht und steuerten auf das Familiengrab des Josef zu. Aus sicherer Entfernung beobachteten die Frauen, wie die Männer den Leichnam in die Grabhöhle legten, drinnen ein Totengebet sprachen und dann einen schweren Stein vor den Eingang rollten.

„Na, da brauchen wir aber am Sonntag viele starke Hände, wenn wir den Stein wieder wegrollen wollen.“, bemerkte Maria, die Mutter des Joses.

„Wir nehmen ein paar von den Jüngern mit.“, sagte Maria Magdalena. „Bis Sonntag werden sie sich hoffentlich gefangen haben und sich nicht mehr zitternd wie kleine Kinder in ihrem Versteck verkriechen.“

„Wenigstens wissen wir jetzt, wo sie ihn hingelegt haben.“, sagte Maria Klopas. „Und da werden sie ihn wohl liegen lassen.“

„Was für eine Grabhöhle ist das eigentlich?“, fragte die Mutter des Joses.

„Die gehört Josef von Arimathäa, dem einen der beiden Totenträger.“, wusste Maria Klopas. „Er ist sehr reich. Ich weiß nicht, warum er Jesus in seiner Gruft bestattet hat, aber wenn er nichts Übles plant, ist das wirklich eine seht großzügige Geste.“

„Pah.“, protestierte Maria Magdalena. „Ihn plagt das schlechte Gewissen. Es ist nichts als ein erbärmlicher Versuch, sich von der Sünde reinzuwaschen.“

„Meinst du das funktioniert?“, fragte die Mutter des Joses.

„Das ist es ja, was mich ärgert.“, antwortete Maria Magdalena. „Jesus hat ihm schon vergeben.“

Elfte Stunde

Im Haus des Zebedäus brannte das Herdfeuer und vertrieb die abendliche Kühle, die wegen der plötzlichen Dunkelheit bereits früher eingesetzt hatte. Die Tür und die Fensterläden waren fest verschlossen und im Schein zweier Öllampen breiteten Johanna, Maria Magdalena und Maria Alphäus die Zutaten für die Totensalben aus, während Frau Zebedäus für alle das Schabbatmahl vorbereitete.

„Wo sind denn die anderen?“, fragte Zebedäus und deckte den Tisch für Familie und Gäste.

„Maria Klopas wollte noch einmal nach Hause, um sich frische Kleidung anzuziehen.“, erklärte Maria Magdalena. „Danach geht sie ins Versteck der Gemeinschaft. Und was ist mit Salome?“

„Die wollte sich auch umkleiden.“, erklärte Johanna. „Und sich um ihre Eltern kümmern, bevor sie auch zu den anderen Jüngern dazu stößt.“

„Die können mich mal.“, stieß Maria Magdalena hervor.

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