Mike Nebel - Tschapka
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Kaportzkes Regeln waren zehn an der Zahl. Wie die zehn Gebote von Moses. Nur mit dem entscheidenden Unterschied, dass Kaportzkes Regeln die Ausgeburt der Hölle waren. Jede einzelne Regel triefte nur so vor Hass und Niedertracht. Spätestens jetzt war mir klar: Jeder in diesem Saal war nichts anderes als ein kleiner mieser Drücker und Kaportzke der Anführer dieser Horde. Mit nichts anderem hatte ich es hier zu tun. Ich war kaum drei Schritte von der Tür zur Hotellobby entfernt, ein Sprung, dann nur noch Laufen, irgendwann die Hotelrechnung bezahlen. Doch unser Einpeitscher war schon dermaßen von allen guten Geistern verlassen, er hätte mich wohl wild entschlossen wieder einfangen lassen. Dann ballte Kaportzke eine Faust, hob sie zur Decke empor, so als ob er direkten Kontakt zum Teufel aufnehmen wollte, obwohl ich die Hölle genau dort nicht vermutete, und sprach: „Nicht die Vorteile für den Kunden interessieren uns, nicht das Produkt interessiert uns, nur wir sind von Interesse. Es geht nur um unsere Vorteile und um unser Geld. Und denkt daran, wir fallen unbarmherzig in die Städte ein wie Wanderheuschrecken! Wir durchfressen uns von Süd nach Nord, von West nach Ost, wir zernagen und zerkauen unsere Kunden und unter unserer Chitinschicht sammeln wir Aufträge, bis unsere Panzerungen zu platzen drohen!“
Dann brüllte er fragend in die Menge: „Was sind wir?“
Die Kolonne hauchte in zartem Ton zurück: „Wanderheuschrecken!“
„So wie ihr es von euch gebt, seid ihr keine Wanderheuschrecken, sondern nur lächerliche Stubenfliegen. Also, was seid ihr?“
„Waaaanderheuschreeecken!“
So ist gut, Männer, genau das seid ihr! Und wie machen wir unseren Job? Wie beim … ? Wie beim … ?“
Nichts rührte sich, Kaportzke musste selbst nachlegen und einmal mehr seine eigene Frage beantworten.
„Wie beim Katzenficken! Mensch, ihr Idioten, wie oft muss ich euch das denn immer wieder an den Latz knallen! Schnell müsst ihr sein, so schnell wie beim Katzenficken, verdammte Scheiße!“
Mal abgesehen davon, dass ich „Wanderheuschrecken“ weder hauchte noch schrie, stellte ich mir drei Fragen: Erstens, Kaportzke sprach vom Zernagen. Nagen Wanderheuschrecken? Ist es nicht eher ein Abfressen, wie das Abfressen von beispielsweise Weizenhalmen? Zweitens, wie viele Aufträge mögen unter einer Panzerung Platz finden? Nehmen wir beispielsweise einmal Kreisches angeblichen Panzer, der, kaum sichtbar, längst das Weite in seinem Knochengerüst gesucht und gefunden haben musste. Folglich konnte seine dürre Gestalt wenig Raum für das Sammeln von Aufträgen bieten. Drittens, und das war meine eigentliche geistige Irrfahrt: Katzenficken? Brachte Kaportzke hier nicht ein weiteres Mal etwas aus der Tierwelt durcheinander? Ich hatte vorher nie, nach dieser obskuren Veranstaltung allerdings auch nicht, kopulierende Katzen beobachtet, ging aber davon aus, dass Kaportzke von Hasen sprechen musste, vom allseits bekannten wilden Rammler. Ich wusste, wovon ich sprach, hatte mir doch vor Jahren in Berlin eine reichlich korpulente Studentin beim Kopulieren den Vorwurf gemacht, ich würde mich bewegen wie ein durchgeknallter Rammler. Da ich damals dachte, alles richtig gemacht zu haben, bedankte ich mich sogar für diesen Vergleich. Aber Katzenficken? Ich drehte mich kurz zu Kreische und fragte: „Katzenficken?“ „Ja, alles schnell.“ Dabei schlug er mit der Handinnenfläche dreimal ganz schnell gegen die andere Hand, mit der er Daumen und Zeigefinger kreisrund zu einem Loch formte. Ach so. Ach so geht das hier. Keine weiteren Fragen. Doch eine noch, die ich mir, nicht ihm, stellte. Warum sehe ich hier keine einzige Frau? Nicht einmal eine Frau war unter den sicherlich fünfzig Drückern auszumachen. Möglich, dass vor mir mal eine, so wie ich, hier reinschnupperte, nur um schon vor der ersten Kaffeepause von diesem Ort des Irrsinns zu flüchten. Der Irrsinn war nichts anderes als Kaportzkes persönlicher Höllenritt vor seiner Bande von traumatisierten, ausweglosen Vagabunden. Die Maske eines über seinen Schädel gezogenen, feuerspeienden Totenkopfes hätte seinen Auftritt sicher stilistisch einwandfrei abrunden können. Ein kleiner Inszenierungsmakel. Eigentlich schade. Zum wortgewaltigen, krönenden Abschluss streckte sich Kaportzke auf sagenhafte zwei Meter fünfundsiebzig empor, um dann mit weitgeöffneten Armen seine wahre Prophezeiung in den Raum zu speien. „Schon Morgen werdet ihr, wie nie zuvor, mir zeigen, dass ihr die besten katzenfickenden Wanderheuschrecken seid, die diese Firma je gesehen hat. Ihr werdet Aufträge einheimsen, als würde es kein Übermorgen geben. Und Übermorgen werdet ihr euch von den Erfolgen des ersten Tages noch hungriger durch die Stadt fressen, als gäbe es kein Überübermorgen. Und am Abend des dritten und letzten Tages werdet ihr mit Stolz in eure Aktenkoffer blicken, reichlich Beute zählen und unser Raubzug wird bis zum Morgengrauen des vierten Tages in einer Orgie der Überschwänglichkeit gebührend gefeiert. Dankt mir! Dankt mir dafür, dass ich euch dahin bringen werde. Die Stadt gehört nun euch!“
Ahmen, Herr Kaportzke. Dann fing Kaportzke an zu applaudieren und alle anderen äfften ihm nach. Außer Kreische und mir. Als die Meute sich wie vollends Benommene sogar dazu hinreißen ließ, im Stehen weiter sich die Hände wund zu klatschen, verzogen Kreische und ich uns an die Hotelbar. Wir verbrachten geschlagene sechs Stunden dort an der Bar, und immer wieder schnarrte mir Kreische ins Ohr, dass er in den nächsten drei Tagen zwanzig Aufträge machen werde. Ganz sicher zwanzig, wenn nicht sogar fünfundzwanzig oder dreißig, mal sehen. Mal sehen, wie es läuft und wie er drauf sein wird. Kreisches Problem war, wie er mir auch ohne Umschweife erzählte, dass er nur den Vormittag gut durchstehen kann. Am Vormittag wirke der Restalkohol noch, ab Mittag nicht mehr, wie er erklärte. Deshalb muss er mittags immer einen Kiosk oder einen Laden anfahren, um seinen Pegel wieder zu korrigieren, anzupassen, aufzuladen. Tut er es nicht, würden ihm am Nachmittag beim Kundengespräch die Augen zufallen. Ich verstand.
Gegen Mitternacht machten sich Kreische, Kaportzke und ein paar andere auf den Weg in die Lido-Bar. Da mir nicht danach war, Kaportzke und auch nicht Kreische, in Handtüchern um die Lenden gewickelt, durch die Lido-Bar umherwandern zu sehen, blieb ich an der Bar zurück und trank einen letzten irgendwas und dachte an den privaten Kaportzke. Ohne Höllenritt und dem arg vermissten Totenschädel. Er war sicherlich ein treusorgender Familienvater, der mit seinen Kindern im Vorschulalter Bauklotztürme baut und bei den ersten Gehversuchen im Lesen sich nützlich und pädagogisch liebevoll einzubringen weiß. Seine geliebte Gattin verwöhnt er an den Wochenenden mit zärtlichen Liebkosungen und nachts schläft er mit ihr regelmäßig ordentlich, ohne auch nur einen Moment an Katzenfickerei zu denken, oder das ein solch schnelles Kopulieren ihn übermannen könnte. Doch da war noch der andere Kaportzke. Der animalische Sektenführer, die selbst ernannte Oberheuschrecke. Ich war mir sicher, seine Frau hatte keine Ahnung von seinem zweiten Ich. Sollte sie ihn jemals posaunend vor seiner Kolonne erleben dürfen oder müssen, sie würde wohl die Kinder vor ihm wegsperren. Und sich selbst auch. Und was die Lido-Bar angeht – klingt doch eigentlich ganz harmlos nach einer Strandbar in Rimini –, jede Stadt hat eine Lido-Bar, mindestens eine, und Kaportzke kannte bestimmt alle. Doppelleben. Er hatte eines und somit zwei Leben. Hat nicht jeder, kann nicht jeder. Ich hatte ein solches nicht vorzuweisen. Ich überlegte, was das zweite Leben in meinem Fall für eines sein könnte. Tagsüber ein Nichts, nachts ein Doppelnichts? Tagsüber Bier, nachts Rotwein? Meine Kreativität ließ weiter nach und ich verzog mich auf Zimmer 102. Dann ging ich die Treppe hoch zu Zimmer 201. Mein Zimmer war 201. Ein kleiner Fall von Doppelleben, Ronny?
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