Günther Dilger - Die Gräfin von New York

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Erste Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Die hoch angesehene New Yorker Familie Freyman – um ihren Patriarchen, den Stararchitekten Joseph Freyman – und seiner Gattin Eleonora, geborene Alvariz de Córdoba, gerät tief in den Strudel morbider Liaisonen.
John Freyman, erster Sohn der Familie, entgeht einer Strafe für eine im Affekt begangene Tat nur durch die Flucht aus der Stadt. Ein verschlafenes Nest in West-Virginia wird sein langfristiges, aber todbringendes Refugium.
Johns viel jüngeren Bruder Dorian verfolgen die Eskapaden des Clans auch noch, als er sich um das Amt des US-Präsidenten bewirbt. Nicht einmal er selber kann schlüssig erklären, wer er in Wahrheit ist.
Gregory Delano, enger Freund des Hauses Freyman, verstrickt sich der Familie gegenüber in tiefe Schuld. Er wird sie auf eine ebenso angenehme wie demütigende Weise begleichen.
Eleonora Freyman, genannt «Die Gräfin», klärt während einer familiären Zusammenkunft, wer Dorian Freyman wirklich ist.
Sie zeigt sich mit ihrem Bekenntnis als eine Frau, die bereit ist, auch letzte konventionelle Grenzen zu übertreten – ohne die geringste Neigung, dabei ihre Selbstachtung aufzugeben.

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Die Geschichten und Erzählungen aus dem Katechismus tat sie geringschätzig ab mit dem Wort ‚Ammenmärchen‘.

Die Sache mit der Befruchtung Marias durch den Heiligen Geist sah sie als die höchst unverfrorene, aber unheimlich clevere Ausrede eines jungen Mädchens, um ein uneheliches Kind zu rechtfertigen.

Es war für sie die erfolgreichste Lüge, die Eltern nach einem sexuellen Fehltritt jemals aufgetischt wurde. Darüber hinaus hielt sie diese Behauptung für den folgenreichsten Schwindel in der Geschichte der Menschheit.

Als ihr Vater sie während einer Diskussion einmal fragte, ob sie denn die ‚Zehn Gebote‘ nicht für ein sinnvolles Regelwerk halte - für das Zusammenleben einer Gesellschaft, der christlichen zum Beispiel - da antwortete sie:

„Ein einziges Gebot finde ich völlig ausreichend, um einer Gemeinschaft die nötige Leitlinie für ein ethisch korrektes Miteinander zu geben. Eines, das alle Eventualitäten des Zusammenlebens abdeckt. Nämlich dieses: Man solle nie etwas tun, was man von sich selber nicht wünscht, dass es einem angetan wird. Fertig.

Darin ist bereits alles umfassend enthalten; es ist die Reduktion der Zehn Gebote auf nur ein einziges. Verdampft dabei sind die überflüssigen Regeln für die Religion und ihre Götter, zu deren Existenz nicht der Hauch von wissenschaftlichen Nachweisen vorliegt.“

Joseph Freyman überlegte sich, in welchem Umfeld sie ihre zum Teil schlecht widerlegbaren Weisheiten wohl aufgeschnappt haben könnte.

„Woher hast du eigentlich all diese Ideen? In welchen Kreisen verkehrst du denn?“, fragte er, während ihm gleichzeitig bewusst wurde, wie wenig er sich wegen seiner beruflichen Auslastung um seine Kinder, besonders aber um seine Töchter, bisher gekümmert hatte.

„Es soll Leute geben, denen Spirituelles wichtiger ist als Materielles“, gab Rose schnippisch zurück. „Aus Queens kommt öfter eine Gruppe indischer Schüler und Studenten in den Central Park, um dort im Schatten der Bäume zu philosophieren. Sehr nette und vor allem sehr feinsinnige Menschen. Sie haben mich bereitwillig zuhören und auch an ihren Gesprächen teilnehmen lassen. Ich habe von ihnen weit mehr gelernt als die letzten Jahre in der Schule“

Ihr Vater hörte die Bewunderung über die von ihr gemachten Erfahrungen mit diesen Angehörigen einer fremden und friedfertigen Religion aus jedem ihrer Worte heraus.

„Ich habe mich im Rahmen meiner Arbeit auch intensiv mit indischer Architektur befasst“, sagte er, weil er glaubte, sich rechtfertigen zu müssen, „und ich habe dabei tatsächlich gespürt - oder sagen wir mal, ich glaubte wenigstens, zu spüren - dass im asiatischen Raum für die Baumeister Ideelles schon das Maß der Dinge ist - oder es mindestens war.

Ja, das fehlt in unserer Kultur. Nicht völlig, aber es fließt nicht stark genug in unsere Denkweise ein.“

Um sein eigenes Schaffen nicht gänzlich in Frage zu stellen, fügte er noch hinzu: „Ich jedenfalls habe mich immer darum bemüht, das zu berücksichtigen.“

Rose wurde jetzt etwas allgemeiner.

„Weiß du Dad, es ist tatsächlich eine Frage des Glaubens, der Erziehung, der Religion letztendlich, soweit sie für die Erziehung maßgeblich ist. Und das ist sie bei uns.

Schau, in den polytheistischen Religionen suchen die Menschen nach Erleuchtung - meist ihr ganzes Leben lang.

In den monotheistischen Glaubensgemeinschaften dagegen, vor allem meine ich damit die katholische, da glauben sie sich bereits erleuchtet.

Vor allem der anmaßende Klerus, der sich damit über die Gemeinde der Gläubigen erhöht und sich dadurch das Recht herausnimmt, sie mit ihrem angeblichen Sendungsauftrag zu drangsalieren und zu beherrschen.“

„Die haben dich ganz schön indoktriniert, deine feinsinnigen Freunde“, merkte Joseph Freyman leicht spöttisch an.

Aber er musste auch zugeben: „Im Grunde haben sie schon Recht, aber die Gesellschaften entwickeln sich eben unterschiedlich im Lauf von Jahrhunderten. Eine Religion sollte grundsätzlich auch nicht mehr sein, als eine grobe Orientierungshilfe für die Allgemeinheit. Jeder einzelne Mensch aber muss für sich selbst seinen ethischen Standard festlegen und ihn dann auch befolgen.“

Soviel an fortschrittlichem Denken hatte Rose ihrem Vater gar nicht zugetraut. Es waren ja fast ihre eigenen Worte. Sie war baff. Hatte ihn wohl unterschätzt. Sie fürchtete, sie habe ihm in Gedanken Unrecht getan.

„Tut mir leid, Dad, dass ich dich reaktionärer eingeschätzt habe als du offenbar bist. Aber wir kennen uns scheinbar zu wenig. Bisher haben wir uns ja auch vor allem über Fragen zu korrektem Benehmen, Schulnoten und Geschenke zu irgendwelchen Festtagen unterhalten.

Weißt du was? Ich möchte dich gerne zu einem Eis in die neue Eisdiele gegenüber einladen, ins ‚Venezia‘.

Ein Cousin von Ricarda und Greg hat sie vor drei Wochen direkt neben dem Obstgeschäft der Delanos eröffnet. Sie haben es sehr gemütlich eingerichtet. Da können wir einmal in aller Ruhe und vom Rest der Familie völlig ungestört über Gott und die Welt quatschen.“

„Okay“. Joseph Freyman zog seinen abgewetzten Terminkalender aus der Gesäßtasche seiner Hose, um einen freien Termin für diese Unterredung herauszusuchen, zu der ihn seine Tochter soeben eingeladen hatte.

Er hatte ihn zum Glück noch nicht aufgeschlagen, da wurde ihm gerade noch bewusst, dass er gerade im Begriff war, eine der größten Dummheiten seines Lebens zu begehen.

Er hob schnell seinen Hintern etwas vom Stuhl hoch und setzte sich dann wieder. Verlegen brummelte er: „Dieses verdammte Büchlein ist so unbequem beim Sitzen“, und warf es neben einen Stapel Zeitungen, die auf dem Tisch lagen. Dann legte er mit ausgestrecktem Arm die rechte Handfläche auf den Tisch, hob sie einmal kurz hoch und patschte sie zurück auf die Tischplatte.

„Rose, das ist eine gute Idee, das machen wir; wann immer du willst, ich freue mich schon darauf.“

Er wirkte erleichtert. Geradezu aufgekratzt. Aber nicht nur, weil er gerade noch die Kurve gekriegt hatte.

Deswegen auch, aber vor allem deshalb, weil es ihm endlich einmal gelungen war, über seinen eigenen Schatten zu springen und der Familie Vorrang gegenüber irgendwelchen geschäftlichen Terminen einzuräumen.

Rose konnte er mit seinem durchsichtigen Manöver nicht täuschen. Sie wusste genau, was er mit seinem Notizbuch eigentlich vorgehabt hatte. Tausende Male hatte sie gesehen, wie er zu allen möglichen Gelegenheiten, zu den privatesten Festen sogar, als erstes diesen Kalender zu Rate gezogen hatte. Sie vermutete gar, dass er auch seinen eigenen Hochzeitstermin dem Diktat dieses schwarzen Büchleins unterworfen hatte. Umso mehr freute sie sich nun über den überraschenden Sinneswandel ihres Vaters.

Sie war einfach glücklich.

Sie nickte nur heftig mit dem Kopf, den Tränen nahe, antwortete aber nicht. Rose hatte Bedenken, ihre Stimme verriete ihm zu viel von ihrer Freude. Und gegenüber einem Mann hätte sie das in ihrem jugendlichen Eigensinn als eine Art Unterwerfung angesehen - auch wenn dieser Mann ihr eigener Vater war.

Selbst wenn sie sich jetzt zu den Bibelstunden gemeldet hatte, die angeblich ihre Qualifikation zum Eintritt in ein Kloster feststellen sollten, so war Rose doch eher zur Revolutionärin denn als Nonne geeignet.

Das offenbarte sie mit all ihren Ansichten, die sie auch freimütig äußerte. Und mit den Schlüssen, die sie aus ihrem bereits angesammelten umfangreichen Wissen zog.

Wenn Mutter zur obligatorischen Kaffeestunde mit ihren engeren Freundinnen über die Aktionen der Frauenrechtlerinnen und die Entwicklung ihrer Organisationen diskutierte, dann spitzte sie regelmäßig die Ohren.

Fast schon andächtig saß sie dann auf ihrem Stuhl und hörte aufmerksam zu, wenn in dieser Runde von Emmeline Pankhurst die Rede war – einer der bekanntesten Protagonisten unter den avantgardistischen Protestlerinnen und deren inzwischen zahlreichen Sympathisanten.

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