Hugo Berger - Steinreich

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Stephan kann es kaum glauben, als er die sechs Richtigen auf seinem Lottoschein vergleicht. Es passt überhaupt nicht zum Karma seines bisherigen Lebens, in dem es nur für den klassischen Looser gereicht hat. Wenn man nun meint alles wird gut, dann sollte man sich überraschen lassen, auf welche Reise ihn die Achterbahn des Glücksrausches befördert und welche schwindelerregenden Wendungen seine Fahrt ständig nimmt. Und daran sind nicht nur Strapsi, Renate Schönhaus, Kim Kong Tui und andere schuld …

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Nun war das alles egal. Nur zu gerne hätte ich ihre Gedanken lesen wollen, als ich wie immer am Lottoschalter auftauchte. Dabei bin ich mir mit meiner lächerlichen Reisetasche eher wie ein dämlicher Bankräuber vorgekommen als ein Lottogewinner. Ohne die geringste Spur von Souveränität -das Gefängnis der Vergangenheit war noch immer in meinem Kopf gegenwärtig- kramte ich meine Lottoquittung umständlich aus der Hosentasche. Weder konnte ich meinen Schweißausbruch noch das Zittern meiner heiser gewordenen Stimme unterdrücken. Wie ein programmierter Roboter schob ich das lädierte Stück Papier über die verglaste Ladentheke und versuchte dazu artig meinen Text abzuspulen. Aber mehr als ein viel zu zaghaft verkümmertes „ ... ich habe sechs Richtige…“ kam nicht über meine Lippen.

Ich kannte das übliche Susanne-Glück-Ritual nur zu lange und zu gut. Es war stets ein kurzer konzentrierter Blick durch die Brillengläser auf meinen Schein gewesen -die Zahlen kannte sie offensichtlich immer auswendig- und noch bevor sie den Schein in den Scanner steckte, sagte sie mit unverhohlener Genugtuung ihr monotones Sprüchlein auf: „Kein Gewinn, nochmal spielen?“

Dieses Mal sagte sie gar nichts, nicht eine einzige piepmatzkleine Silbe. Dafür galt ihr abfälliger Blick dem Zustand des zerknitterten Lottoscheins. Und anstatt endlich etwas zu sagen oder einfach nur zu gratulieren, streifte Frau Lottoglück unablässig mit ihrer Hand bügeleisenartig über des weiße Zettelchen, das sich vehement dagegen wehrte, das Aussehen eines frisch gebügelten Herrenhemdes anzunehmen. Sie war noch immer ungewöhnlich still geblieben, als sich das sonnengebräunte Susanne-Glück-Gesicht mit ihrem dunkelhaarigen Pferdeschwanz in ein leichenblasses Schaufensterpuppengrau verwandelte.

„Zusatzzahl! …„mein Gott, der Jackpot!“

Keinen einzigen Buchstaben von dem, was sie gerade gesagt hatte, konnte ich auf Anhieb einordnen. Ich war immer noch der stupide Roboter, der programmiert war, einfach diesen Schein abzugeben und als Gegenleistung eine Million mitzunehmen.

Sie stupste nervös an ihrer Brille herum, während ich immer noch wie festgeschraubt dastand, unfähig, das zu kapieren und ergänzte ihre Feststellung nach einem hörbaren Schnaufgeräusch.

„Achtzehn Komma zwei Millionen!“

Ich begriff gar nichts, oder doch? Sagte sie nicht gerade etwas von Achtzehn Millionen Komma nochwas oder so? Was sollte ich nun zuerst tun, die Reisetasche öffnen und auf den Schalter stellen, einen Freudentanz aufführen und den Tarzanschrei versuchen? Nein, ich tat nichts von dem. Mein Körper reagierte auf seine Weise, nur eine winzige Unpässlichkeit und auch nur ein paar kleine Tröpfchen Pisse, die mir unbemerkt entwichen waren.

Ungeachtet davon und jeglicher Sprechfähigkeit beraubt sah ich auf die schmalen Susanne-Glück-Lippen . Sie bewegten sich unaufhörlich. Zu viele Buchstaben schleuderten mir entgegen, so, als ob sie auf eine altmodische Schreibmaschine einhacken würde. Doch meine Fähigkeit, noch irgendetwas davon zu verstehen, geschweige denn zu begreifen war längst verloren gegangen. Völlig wehrlos und ungeschützt ließ ich das Gewitter von Wortfetzen auf mich niederprasseln. Worte wie Form… lar… aus… fü…en Adre… U…schrift Ko… numm… Bera… stelle ...gaben Post …sendung …Zehn … Komma … Millionen … hatten keinerlei Bedeutung und flogen an mir mit der Geschwindigkeit einer Flipperautomaten-Kugel vorbei. Das einzige, was ich festhalten konnte, waren die beiden Wörter: Achtzehn Millionen. Sie hatten sich in meinen Gehörgang festgebohrt. Mein Gott, eine ganze Million und das Achtzehn mal. Ich fieberte, ich fühlte eine aufkommende Schwäche in meinen Beinen, meine Motorik funktionierte nur mehr eingeschränkt, ich begriff gar nichts mehr. Was sollte es mich im Zustand meiner geistigen Vollbremsung auch kümmern, dass Susanne Glück plötzlich ganz anders aussah und warum sich ihr letzter Satz wie ein Fluchen angehört hatte und dass sie danach stumm wie ein Fisch geworden war.

Die ganze Szenerie überrollte mich wie eine gewaltige Lawine. Mir war schon eine ganze Weile schummrig gewesen und nur meine aufgestützten Ellbogen verhinderten, dass ich nicht schon längst weggekippt war. Doch dann ist mir endgültig schwarz vor den Augen geworden, Licht aus.

Es war das erste Mal in meinem Leben, dass ich einen echten Vater hätte haben wollen. Ganz ehrlich, einen Vater, der sich nicht aus dem Staub gemacht hat und einen Vater, der mehr als ein Fragezeichen gewesen wäre. Ich hätte nur einen stinknormalen Vater haben wollen, einen zum Anfassen, einem, dem ich das alles erzählt hätte, den ich um seine Meinung gefragt hätte. Doch das konnte ich eben nicht.

Auch nicht meinen Opa, der war tot. Und meine Mutter? Nein, die hörte doch nur auf diesen Arsch von Stiefvater Willi, der King Kong aller Arschlöcher. Mein kleiner Stief- … nein er war sogar mein Halbbruder, das Herzigrazzi meiner Halbeltern, danke und auch oh nein. Mit ihnen allen hatte ich schon lange mehr kein Wort gesprochen und das aus gutem Grund. In ihren Augen war ich immer nur der Problem-Stephan , das Sorgenkind, der blöde Bengel. Echt scheiße Leute, ausgerechnet jetzt hatte dieser blöde Bengel aber verdammt viel Geld, echt blöd für Euch, dass ich Euch alle genau so wenig leiden kann…

Warum fummelte dieser Mann mit der orangefarbenen Weste an mir herum? Das war das erste gewesen, was ich mir dachte, als ich nach meinem kurzen Knock-out versuchte mich hochzurappeln. Dann bemerkte ich auch die anderen Leute, die um mich herumstanden, sehr neugierig und sehr tatenlos. Die Lotto-Susi dagegen war aus meinem Blickfeld verschwunden.

Restalkohol, es war der verfluchte Restalkohol, der mich im Lottoladen einen undefinierbaren Zeitraum lang zu Boden geschickt hatte. Warum hatte ich einen Kugelschreiber in der Hand? Ach ja, ich habe etwas unterschrieben oder ausgefüllt, aber keine Ahnung was und wie. Gerade noch hatte sich alles gedreht, das Susanne-Glück-Gesicht , das Formular, der Lottoschein, meine Kontonummer, alles ist plötzlich in meiner Gedanken-Wasch-maschine durcheinander gewirbelt worden mit dem Ergebnis, dass am Ende einige Erinnerungsteile verschwunden waren wie die berühmte fehlende Socke nach dem Schleudergang.

Ich musste mir eingestehen, dass ich diese kleinen Aussetzer schon öfters gehabt habe. Es war also nicht das erste Mal und auch keine Seltenheit. In der Suchtklinik haben sie es Begleiterscheinung genannt. Verdammter Blödsinn, es kommt nicht vom Begleiten, sondern vom Saufen. Egal, ein Anlass wie dieser, Entschuldigung, das war etwas ganz -nämlich achtzehn Millionen mal- anderes.

Immer noch quatschte der Sanitäter unnachgiebig wie ein kommunaler Parkplatzüberwacher auf mich ein. Dann sah es für einen dramatischen Moment lang so aus als ob er mir mit seiner Taschenlampe ein Auge ausstechen wollte. Aber zum Glück leuchtete er damit nur direkt in meine Augen und dann hatte ich eine Idee, warum diese Lotto-Susanne so eigenartig geworden war. Natürlich, sie hatte bestimmt deshalb geflucht, weil ich mich so idiotisch angestellt habe als ich dieses Gewinnformular ausfüllte. Ich konnte mir nur zu gut vorstellen, dass ich sie damit an die Verzweiflungsgrenze gebracht habe. Im Nachhinein empfand ich das sogar verflucht geil, auch wenn es genau in meinem Erinnerungsschatten passiert war. Es war meine kleine Rache für ihr jahrelanges Gehabe gewesen. Aber darauf war geschissen, ich wollte endlich weg, die Millionen spazierten von selbst auf mein Konto, was sollte mich also diese Glück-Susanne , dieser Sanitäter mit seiner Taschenlampen-Waffe und der verdammte Rest noch großartig jucken. Es war höchste Zeit für meinen Abgang.

Ich hatte das, was ich wollte, nämlich soviel Geld, dass ich es gar nicht zählen konnte. Für jemand wie mich, dessen einziges Kapital eine XXL-Mülltonne voller überflüssiger Erfahrungen gewesen war, war das einfach irr und absolut überwältigend wie ein achtes Weltwunder. Keine Überraschung also, dass mir das alles den Boden unter den Füssen weggezogen hatte. Die Wende in meinem Leben hatte in diesem Moment begonnen, der sagenhafte Moment der absoluten Freiheit. Mir war immer noch etwas schwindelig gewesen und ich war noch etwas unsicher auf den Beinen. Aber das alles war ohne Belang. Ich wollte nur weg, nur vorbei an dem Krankenwagen, der mit eingeschaltetem Blaulicht vor dem Eingang zwecklos auf einen Mitreisenden wartete. Ich hatte nur ein einziges Ziel vor Augen.

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