Hugo Berger - Steinreich
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Es war schon eine ganze Weile her gewesen, dass diese Blackouts Teil meines Normalzustandes gewesen waren. Aber meine hochprozentige Ersatzfamilie, Jim Beam, Jonny Walker, Captain Morgan, Wodka Gorbatschow, Zoladkowa Gorzka und wie sie alle heißen, ich hätte ihnen nie für alle Ewigkeit den Rücken zukehren können. Ein trockener Alkoholi wollte ich trotz der wochenlangen Gehirnwäsche in der Suchtklinik nie sein, nicht vor und auch nicht nach meinem Entzug. Das ist nichts anderes wie eine fleischfressende Pflanze, der man nur Trockenfutter gibt. Bei mir hat das verdammte Teufelszeug immer wie ein Wunder gewirkt und jeden Müll von der geistigen Seele gespült wie ein Gedankendampfsstrahler, zumindest für einen Abend oder eine Nacht. Warum sollte ich also darauf verzichten? Sollen sich die Psycho-Klugscheißer ihre Ratschläge sonst wohin stecken.
7-Glücksfee-
Das eiskalte Badewasser und ein Weltmeister-Kater waren am anderen Ende des Zeitlochs. Immerhin hatte die Wassertemperatur meine Gehirnzellen heruntergekühlt und den noch funktionierenden Restzellen ein Stückchen Vernunft eingehaucht. Der Rest war ein gedanklicher Blitzeinschlags, der eine Million Gründe in meinem Hirn spontan entzündete, weshalb ich endlich aus der Wanne raus und mich in einen vorzeigbaren Menschen verwandeln musste, so schwer mir das in meinem miserablen Zustand auch gefallen war.
Hast du schon einmal versucht, mit einer klitschnassen Vollbekleidung aus einer Wanne zu kommen? Das ist alles andere als einfach, wenn die Textilien wie Blei an deinem Körper zerren wie das Biest aus der Tiefe eines Horrorfilmes. Ich gewann den Kampf mit diesem Biest und stand eine entsprechende Weile später vor dem optischen Resultat meiner Badewannennacht.
Dem Lichtschalter hatte ich es zu verdanken, dass er das sprichwörtliche Licht ins Dunkel meiner geistigen Wiederauferstehung brachte. Die Rollos waren ritzenlos geschlossen, das schwachrote Standby-Lämpchen des unverwüstlichen Dual-Plattenspielers war mein winziger Orientierungspunkt. Ich hatte verdammtes Glück gehabt, dass die Kerzen abgebrannt waren, ohne mich dabei selbst abgefackelt zu haben. Es wäre nicht das erste Mal gewesen. Auch das wertete ich als ein Zeichen für den Beginn meiner Glücksserie. Über den zugemüllten Boden kugelten leere Flaschen. Geschirr- und Kochutensilien standen, lagen wahllos verteilt im Irgendwo des Wohn-Schlafzimmers herum, die Küchenspüle war gefüllt mit dem Inhalt des Papierkorbes, den ich auf meiner Lottoquittungssuche umgestülpt hatte. Kurz, es sah aus wie nach einer Straßenschlacht in Bagdad. Eigentlich war das verdammt egal, eigentlich wollte ich schon vor einer Woche ausziehen, aber dann hatte es sich wegen Strapsi von selbst erledigt.
Eine komplette Kanne Kaffee, zwei Schmerztabletten und drei Rühreier später kapierte ich, dass aus dem Montag- Morgen-Vormittag ein Dienstag-Mittag geworden war. Mehr als Vierundzwanzig Stunden traumloses Niemandsland lagen hinter mir, hoffentlich mehr als vierundzwanzig Jahre in Saus und Braus vor mir. Aber davor hatte ich noch die wichtigste Aufgabe meines Lebens zu erledigen und das in meinem desolaten Zustand.
Die warme Dusche und die notgedrungene Auswahl aus dem bescheidenen Inhalt meiner Kleiderstange machten wieder ein menschliches Wesen aus mir. Erst jetzt fiel mir auf, dass ein einziges Möbelstück von der Unordnung verschont geblieben war. Der kleine Beistelltisch war fein säuberlich aufgeräumt, nur der Lottoschein lag dort wie auf dem Präsentierteller und lachte mich an, oder lachte er mich aus? Nein, er stellte mir Fragen. Brauche ich einen Tresor, eine Alarmanlage, oder eine Diebstahlversicherung und wo verstecke ich die Kohle? Ein ganzer Fragenkatalog ratterte plötzlich durch meinen angeschlagenen Brummschädel und versuchte mir Angst einzujagen. Stopp, Alexa, hol das Geld ab, bring es in Sicherheit… Quatsch, am liebsten hätte ich noch schnell einen kleinen Schluck als Relaxer zu mir genommen, aber das Getränkefach im Kühlschrank war so was von ausgetrocknet wie ein Bachbett im Hochsommer. Kein Tropfen Alkohol auf Sechzig Quadratmeter, selbst der alte Flachmann war staubtrocken. Nein und gut so. Ich musste kühlen Kopf bewahren, entschied mich, die Stones-Platte, die noch auf dem Plattenteller lag, abzuspielen und mich wieder zu beruhigen. Das Album „through the past darkly“ passte irgendwie zur Situation und war die gedankliche Ausgangstür meines Unglücksraben-Lebens.
Ich erinnere mich, dass ich noch ein letztes Mal die Lottozahlen verglich, bevor ich mich auf den Weg in mein neues Leben machte. In der Gewissheit, dass ich diesen Abend völlig neu eingekleidet in einem schönen Hotel verbringen würde, verließ ich mein heruntergekommenes Etablissement mit einer leeren Reisetasche in der Hand, so wie es die Bad Boys in den Action-Streifen immer machen, wenn sie ihre Beute einsacken. Und dann stand ich endlich vor dem Lottoladen, immer noch mit flauem Magen, aufgewühlt wie ein grummelnder Vulkan, extrem nervös und angespannt, ohne zu wissen, wie ich genau dahingekommen war. Nur der Stones-Song -Good bye ruby Tuesday- klang noch immer in meinen Ohren.
Ich wartete und wartete, sie kam nicht. Auch nicht Fünfzehn Minuten, nachdem der Film bereits begonnen hatte. Ich war die arme Sau, die nicht glauben wollte, dass S trapsi mich versetzt hatte. Deprimiert stand ich vor dem Kino mit meinen unerfahren sechzehn Jahren und hatte nicht begriffen, dass noch jemand scharf auf meine pretty woman gewesen war. Ausgerechnet mein Freund, Blutsbruder und Kumpel, dieser dreckige Hundesohn. Musste ja so sein. Sie hatte mir ungeniert am Tag darauf erzählt, dass sie sich lieber mit Fix verabredet hatte, weil er damit angegeben hatte, dass er ein paar Leute aus dem Showgeschäft kennt, die ihr vielleicht bei ihrer Modelkarriere behilflich sein könnten.
Diese Enttäuschung ging tief in mich hinein, tief genug, um die Freundschaft mit Fix abzubrechen. Damals konnte ich nicht wissen, dass es nicht das einzige Mal bleiben sollte. Erst ein ganzes Jahr später habe ich ihn dann doch zur Rede gestellt, mit welchen angeblichen Kontakten er so eine große Lippe riskiert hatte. Was sollte es mich eigentlich wundern, es war tatsächlich nur die steinzeitalte Geschichte von seinem Vater, der aushilfsweise als Roadie auf der zweiundachtziger Tour der Stones Keith Richards kennengelernt hat und ein T-Shirt von ihm geschenkt bekam. Ich habe ihn ausgelacht „Mann, die Geschichte ist doch uralt!“
Fix musste genauso lachen „Ja, das hat Strapsi auch gemeint und ist beleidigt abgezogen“
Es war die Stunde des Siegers, es war meine Stunde. Dazu hatte ich eine Million Gründe, mit leuchtenden Augen und erwartungsverheißender Zuversicht das Lottogeschäft zu betreten. Doch in Wahrheit fühlte ich mich trotz meiner dreiundvierzig Lebensjahre unbeholfen wie ein kleiner Junge, der gerade seine Mutter verloren hat und bar jeder Vorstellung, wie das nun alles ablaufen wird.
Ich war einzig und allein ein fieberndes Nervenbündel, das gerade vor der Lottotante stand wie vor der Lehrerin, der ich auswendig ein benotetes Gedicht aufsagen sollte, das ich vergessen hatte. Und scheiße nochmal, auch meine größte Befürchtung hatte sich bewahrheitet. Ausgerechnet an diesem Dienstag war die Lotto-Tussi im Laden, die mich nicht leiden konnte. Du spürst das, wenn dich jemand nicht leiden kann. Sie tat es sogar mit ausgesprochener Leidenschaft, jedes Mal, wenn ich regelmäßig wie der Vollmond alle vier Wochen aufgekreuzt bin. Von wegen Susanne Glück , wie auf ihrem Namensschild stand, bei ihr hatte ich noch nie Glück gehabt. Diese Kröte war alles andere als meine Glücksfee. Ich konnte es an ihrem Brillengesicht ablesen, dass ich in ihren Augen nur ein hoffnungsloser Fall in der Armee der einkommensschwachen Unglücksritter war, der seinen zwecklosen Lottoeinsatz besser in einem Pappbecher sammeln sollte. Okay, vielleicht hatte sie damit gar nicht so unrecht bei meinem beschissenen Karma. Es war auch nicht meine Idee gewesen, Lotto zu spielen, sondern die glorreiche Schnapsidee von Fix. Aber das lag schon eine Weile zurück.
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