Lena Dieterle - Reduktion

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Justines Zeit in Hamburg zieht farblos an ihr vorbei. Sie lebt in einer halbherzigen Beziehung mit Tom
und arbeitet rund um die Uhr als Angestellte in einer Agentur. Sie liest und schreibt nicht mehr, wobei
ihr das immer große Freude bereitet hat. Und sie kocht nicht mehr. Wo ist ihre ganze Leidenschaft hin?
Alles fühlt sich gerade an wie ein fremdbestimmtes Korsett, an dem Tag für Tag die Schnüre ein wenig
enger gezogen werden. Wie ein Käfig, in dem ein Paradiesvogel sein Dasein fristet.
Dann erreicht sie ein überraschender Brief und sie reist kurzerhand einmal durch halb Deutschland.
Ziel ist das beschauliche Weinstädtchen Klingenberg am Main. Justine bekommt als Vollwaise wieder
Kontakt zu ihren Wurzeln, durchlebt die Erinnerungen an einen der schönsten Sommer in ihrer
Kindheit und trifft eine Entscheidung. Vögel wollen fliegen.

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Die kalten, groben Felsen in der Schlucht fangen sie ein und entführen sie in eine andere Welt. Überall ragen riesige Farne auf den schmalen Pfad, der entlang eines Bachlaufes führt. Was als Kind schon faszinierend auf Justine gewirkt hat, haut sie jetzt schier um. Sie läuft andächtig weiter in die Schlucht hinein und staunt über das Schauspiel der Sonne im quirligen Wasser, es blitzt und blinkt, als würde Gold darin liegen.

Hier ist ein Ort, an dem man eins werden kann mit der Natur … An dem man sich vor der Welt und ihren Anforderungen verbergen kann. Hier wird Justine für einen Moment von den massiven Felsen verschluckt, als hätte es sie nie gegeben. Sie wünscht sich, völlig unbedeutend, ja, unsichtbar zu sein.

An einem Hang sind kleine Löcher zu sehen. Vielleicht von Wasserratten ? Justine denkt an die alte Geschichte und stellt sich vor, wie von dort in wenigen Stunden die Elfen hinausfliegen, um ihre guten Taten zu verrichten.

„Immer wenn du ein Spinnennetz siehst, weißt du, dass die Elfen nicht weit sind. Denn an den Spinnennetzen hängen sie ihre Flügel zum Trocknen auf.“, so war eine von Valeries Erzählungen damals.

Justine erinnert sich, wie sehr Tante Vally mit der Natur verbunden war. Um heute einen Feuersalamander zu sehen, ist es gerade viel zu trocken, doch sie erkennt die Stelle wieder, wo sie vor über zwanzig Jahren den ersten und einzigen Salamander ihres Lebens gesichtet hatte. Als sie genauer hinsieht, entdeckt sie in einem kleinen Becken im Bachbett einige Larven von dem kleinen Reptil. Plötzlich lautes Geschrei, Justine fährt ruckartig zusammen.

„Puh, ihr habt mich aber erschreckt!“, tadelt Justine. Es waren nur zwei Eichelhäher, die sich streiten. Hier gibt es sie also noch, diese wilde Natur.

Ein Weg durch die Schlucht führt auch hinauf zur Burg. Justine schleicht durch das alte Gemäuer und malt sich aus, wie das Leben hier wohl einmal ausgesehen hat. Überall hängen Plakate für Veranstaltungen, auch direkt auf der Burg: Festspiele, Konzerte, Musicals. Klingenberg hat an Unterhaltung richtig was zu bieten.

Auf der großen Terrasse genießt sie einen weiten Ausblick über die Weinberge und das sattgrüne Maintal. Es scheint, als hätte sich der liebe Gott für dieses schöne Fleckchen Erde besonders viel Muße aufgehoben. Kein Wunder, dass es Valerie gut achtzig Jahre lang hier ausgehalten hat.

Das Alte Gewürzamt

Randvoll mit schönen Eindrücken kehrt Justine aus ihrer Reise in die Vergangenheit zurück, mit all diesen Erinnerungen. Sie mag den Namen Seltenbach, dem irgendjemand diesem eigensinnigen kleinen Bachlauf einmal gegeben hat. Auch sie selbst hält sich nicht selten für seltsam im Sinne von besonders. Und während sie weiter gedankenverloren durch die Gassen streift, entdeckt sie ein Ladengeschäft, das ihre Aufmerksamkeit auf sich zieht. Sie kann sich nicht erinnern, es schon einmal gesehen zu haben, doch es lockt sie beinahe magisch an.

„Mama, hast du Zimt in die Soße gegeben?“, hatte Justine ihre Mutter gefragt, als sie ein kleines Mädchen war.

„Ja, mein Schatz. Das schmeckst Du heraus?“

„Ich hatte einen kurzen Grießbrei-Moment … deshalb. Lecker, ich wusste nicht, dass man Zimt auch zu einer Bratensauce geben kann.“

„Ach, man kann es zumindest probieren. Mit der Zeit stellt sich heraus, was schmeckt und was nicht so gut passt. Ich liege auch manchmal noch daneben. Weißt du noch, als ich den Fisch mit Vanille kombiniert habe? Das hat euch nicht so gut geschmeckt.“

„Du bist also eine Erfinderin von neuem Geschmack!“, schlussfolgerte Justine und ihre Mutter musste lachen.

Die Welt der Gewürze verzauberte sie schon als kleines Mädchen und bis heute ist davon nichts verloren gegangen. Anders als andere Kinder vielleicht, mochte Justine zum Beispiel schwarzen Pfeffer, Kümmel und fruchtig-scharfe Currys schon im Alter von gerade mal 5 Jahren.

Justine staunt über den massiven Sandstein, der den unteren Teil der Fassade ziert. Sandstein war hier überall verbaut. Sie erinnert sich in diesem Moment wieder daran, dass Valerie einen Keller aus ebensolchem Gestein besessen hatte. Tante Vally kultivierte damals auf Strohballen sogar Champignons, die Justine ernten durfte. Es herrschte ein herrlich angenehmes, erdiges Klima in diesem Keller, auf den Regalen rund herum war eine Auslage von Weinflaschen und etwas Gemüse.

Sie betritt den Gewürzladen und sieht sich um. Direkt im Eingangsbereich hängt ein rot schimmernder, großer Deckenleuchter. Ein Verkäufer an der Theke befindet sich in einem Beratungsgespräch und grüßt nur kurz, dafür mit einem herzlichen Lächeln. Justine ist ganz froh darüber, für sich zu sein und allein durch die Regale zu stöbern. Es gibt zahlreiche grüne Döschen, die gefühlt alle Gewürze der Welt enthalten. Auf einem Tisch in der Mitte stehen größere Gläser, darin sind verschiedene Gewürzproben. In den hölzernen Auslagen ringsum gibt es dazu passende Ergänzungen wie Pfeffermühlen, Reiben und Weine. Sie hat so oft mit den unterschiedlichsten Gewürzen hantiert, doch hier bekommen sie eine ganz eigene, große Bühne. Justine schaut ganz genau hin und versinkt in diesen Beobachtungen. Das kleine schwarze Pfefferkorn trägt einen ledrig anmutenden Mantel, den es um sich geschlungen hat wie ein wabenförmiges Netz. Der Name schwarzer Pfeffer wird dem Produkt gar nicht ganz gerecht, denn es schimmert in den unterschiedlichsten Nuancen, zeigt zahlreiche Brauntöne. Justine geht weiter zum Sternanis. Das Gewürz erscheint ihr wie eine Blüte gefertigt aus Holz und Rinde, so fein ausgearbeitet von der Natur, wie es ein Handwerk nicht schaffen könnte. Sie öffnet das Glas mit der echten Vanille, schließt die Augen und atmet tief ein.

„Riecht gut, was?“, fragt der junge Mann und strahlt übers ganze Gesicht. Justine zwinkert ihm nickend zu und schlendert weiter.

Als sie den Laden wieder verlässt, ist es bereits eine ganze Stunde später. Im Hotel breitet sie alles auf dem Bett aus, lauter kleine Besonderheiten, die sie in Hamburg an diesen Tag erinnern werden. Der junge Mann hat sie hervorragend beraten.

Das Handy klingelt.

„Hallo Tini, hattest Du einen guten Tag?“, fragt Tom. „Wunderbar“, schwärmt sie. „Ich habe mir vorgenommen, wieder häufiger selbst zu kochen, so wie früher. Hier gibt es einen kleinen Laden, der mich sehr inspiriert hat. Lass Dich überraschen.“

„Klingt gut. Ich habe Theo und Lars eingeladen, sie kommen in einer Stunde. Wir wollen bisschen FIFA zocken, deshalb rufe ich jetzt schon an.“

„Okay, hast du denn was eingekauft?“, will Justine wissen.

„Lars bringt zwei Sechser und Chips von der Tanke mit.“

„Ah … gut, dann wünsche ich euch viel Spaß und wir hören uns dann morgen. Ich melde mich, wenn ich im Zug sitze.“

Nach dem zehnminütigen Austausch ist das Telefonat wieder beendet. Justine streckt ihren Fuß vom Hotelbett aus in die Luft, streift sich den zweiten Schuh ab und gähnt. Dann knurrt ihr Magen mit einem Mal so laut, dass sie lachen muss. Die ganzen Aromen haben ihren Appetit angeregt und bis auf drei kleine Probierhäppchen im Alten Gewürzamt und das Eis hatte sie nach der Ankunft nichts mehr zu sich genommen.

Also los, lass uns was futtern.

„Die Nummer drei aus der vegetarischen Karte bitte. Dazu den Spätburgunder vom Klingenberger Schlossberg, der klingt sehr gut“, wählt Justine aus der fränkischen Karte der Häckerwirtschaft aus.

Sie hat einen lauschigen Platz im Freien bekommen. Als Tisch dient ein altes Holzfass mit einem roten Deckchen, direkt über ihr ranken die Reben. Noch sind die Zweige fast kahl, doch im Herbst, wenn alles voller Weinblätter und Trauben hängt, sieht das sicher noch viel schöner aus.

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