Lena Dieterle - Reduktion

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Justines Zeit in Hamburg zieht farblos an ihr vorbei. Sie lebt in einer halbherzigen Beziehung mit Tom
und arbeitet rund um die Uhr als Angestellte in einer Agentur. Sie liest und schreibt nicht mehr, wobei
ihr das immer große Freude bereitet hat. Und sie kocht nicht mehr. Wo ist ihre ganze Leidenschaft hin?
Alles fühlt sich gerade an wie ein fremdbestimmtes Korsett, an dem Tag für Tag die Schnüre ein wenig
enger gezogen werden. Wie ein Käfig, in dem ein Paradiesvogel sein Dasein fristet.
Dann erreicht sie ein überraschender Brief und sie reist kurzerhand einmal durch halb Deutschland.
Ziel ist das beschauliche Weinstädtchen Klingenberg am Main. Justine bekommt als Vollwaise wieder
Kontakt zu ihren Wurzeln, durchlebt die Erinnerungen an einen der schönsten Sommer in ihrer
Kindheit und trifft eine Entscheidung. Vögel wollen fliegen.

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„Samosas, Samosas“, ruft ein junges Mädchen mit langen schwarzen Haaren. Plötzlich merkt Justine, wie sehr ihr der Magen knurrt. Zwar hatte sie Obst und ein Avocado-Brot dabei, doch das war schon viele Stunden her. Das Mädchen winkt sie zu ihrem Stand. Justine wählt zweimal die fleischlose Variante und bezahlt mit einem Zehner.

„Stimmt so.“ Justine verneint lächelnd die Annahme des Wechselgelds. Die junge Köchin strahlt übers ganze Gesicht und wickelt Justine noch drei Halva-Kugeln in ein Papier.

„Die Samosas sind ja köstlich“, schmatzt Justine vor lauter Begeisterung. Die frittierten, würzigen Teigtaschen Gebäck sind geschmacklich perfekt abgestimmt. Außen sehr knusprig, innen leicht cremig. Die Schärfe von Ingwer und Chili gepaart mit dem besonderen Aroma von Koriander und Kreuzkümmel.

Ein Gedicht! Hier, mitten am Frankfurter Bahnhof, da versteht jemand sein Handwerk.

Benisha ist der Name des indischen Mädchens, das Justine zum Abschied noch ein Frischetuch mit Eukalyptus und Zitrone für die Hände reicht. Justine bedankt sich ganz herzlich und streunt auf leisen Sohlen weiter durch all die Menschen um sie herum, bis sie auf der rechten Seite der Passage die Bahnhofsbuchhandlung entdeckt.

Bücherläden haben auf mich doch irgendwie eine große Anziehungskraft. In Hamburg hat sie sich oft Stunden lang in die Leseecken verkrochen und ist so in andere Welten abgetaucht. Für Justine war es ein liebgewonnener Spleen geworden, sich blind irgendeinen Roman aus dem Regal zu greifen und mit dem Lesen zu beginnen. Ohne Blick auf das Cover und ohne den Klappentext zu lesen. Nicht selten hat sie das Buch dann gekauft, weil es sie so gefesselt hat. Aber d afür reicht die Zeit heute nicht. Sie tritt ein und schaut sich um.

Regionale Literatur . Justine nimmt sich einen Franken-Führer und blättert durch. Bei den Schlagwörtern sucht sie nach Klingenberg und wird fündig. Danach bestellt sie einen schnellen Espresso und überfliegt die Seiten zur Region. Irgendwie schon komisch, wie sehr sie das nach all den Jahren noch fasziniert. Justine geht es nicht um das Geld, nicht um das Erbe an sich.

Warum denkt Tante Vally nach all den Jahren gerade an mich?, ohne sich die Frage selbst beantworten zu können, stellt sie das Buch zurück ins Regal.

Im Regionalexpress angekommen, steuert Justine eine leere Sitzgruppe an. Es ist wenig los im Zug, so darf es für sie gerne weiter gehen. Justine wählt die Podcastfolge von „Psychologie to go“ aus und sinkt in ihren Sitz. Ein süßlicher Geruch von Kokos steigt ihr in die Nase. Sie hebt ihre Tasche und schnuppert.

Ah, das ist das Gebäck von Benisha . Justine nimmt das Päckchen mit den in Papier geschlagenen Halva-Kugeln aus dem Beutel.

Mhhh, wie das duftet! Was ist da Leckeres drin? Grieß vielleicht, dann etwas Nussiges … Könnte Pistazie sein. Rosinen, Sesam, Kardamom. Die gelbe Färbung kommt von Kurkuma oder ist es vielleicht sogar etwas Safran? Justine beißt ein zweites Bällchen auf und untersucht das Innenleben des Gebäcks nochmal genauer. Das Rezept wird leider Benishas Geheimnis bleiben.

Klingenberg am Main

Nach einem weiteren Halt mit reibungslosem Umstieg in Aschaffenburg atmet Justine laut auf, als sie endlich den Namen „Klingenberg a. M.“ in weißer Schrift auf blauem Schild geschrieben liest. Aufregung lässt ihr Herz schneller schlagen. Sie ruckelt unruhig auf dem Sitz hin und her, bis der Zug mit einem lauten Quietschen zum Stehen kommt und sie aussteigen darf.

Am Bahnsteig sieht sie sich um. Vor ihr steht ein Sandsteingebäude mit kaum noch lesbarer Aufschrift. Der Schaffner pfeift und steigt ein, die Türen schließen sich. Der Zug rollt langsam los und gewinnt zunehmend an Tempo, als wolle er vor ihr davonrennen. Niemand sonst war ausgestiegen und so steht Justine plötzlich mutterseelenallein an Gleis 2. Als hätte mich das alte Leben ausgespuckt, weil ich ungenießbar geworden bin.

Die Energie verlässt schlagartig ihren Körper und sie fängt an zu weinen. Warum tue ich mir mit den einfachsten Dingen immer so schwer? Justine schüttelt sich und macht sich auf den Weg, links den Koffer in der Hand und rechts das Handy mit der Navigationsroute für Fußgänger. Und wie ihre negativen Gedanken es so heraufbeschwören, steht sie prompt vor der ersten Straßensperre.

Scheinbar gibt es Bauarbeiten an der Brücke und ein Weiterkommen ist auf diesem Weg nicht möglich. Weit und breit niemand, den ich fragen könnte.

Justine steht minutenlang unentschlossen vor der Absperrung, die Sonne brennt erbarmungslos hoch über ihrem Kopf und quält sie wie ein Brennglas. Sie hat mit vielem gerechnet, aber nicht damit, dass sie noch nicht mal den Weg in die Altstadt finden würde. Die Tränen kullern jetzt hemmungslos von ihren Wangen. Wo war nur die ganze gute Energie hin? Dann endlich gibt es einen älteren Herrn mit Rad, der für Justine bremst und ihr den Weg zeigt. Puh, die Stimmung steigt.

Mitten auf der Mainbrücke bleibt sie stehen und beobachtet den Fluss. Wer die Elbe gewohnt ist, für den gleicht der Main bald einem kleinen Rinnsal. Sie wirft eine Cent-Münze in den Main. Das hatte sie sich schon auf der Fahrt vorgenommen, denn etwas von sich wollte sie auf jeden Fall gleich hierlassen. Ob eine Cent-Münze den früheren Glückspfennig ersetzt hat?

Direkt unter ihr fahren kleine Motorboote vorbei und von oben sieht es so aus, als teilen sie den Fluss in zwei Hälften.

Der Rubikon … so fühlt es sich also an. Ich werde jetzt den Rubikon überschreiten.

„Ahoi!“, ruft der Kapitän eines voll beladenen Kohletankers, als wäre er der Gastgeber in dieser Stadt. Seine Selbstverständlichkeit steckt sie an. Justine flüstert in alter Hamburger Manier: „Moin, Moin, Käpt’n“.

Faszinierend, die ganzen sattgrünen Steilhänge mit den Weinreben. Oben am Berg thront die Burgruine „Clingenburg“, den Namen hatte Justine im Stadtführer gelesen. Für jemanden, der aus dem Norden angereist kommt, bietet sich hier eine Weinstadt-Idylle aus dem Bilderbuch dar.

„Hallo Tante Vally, da bin ich! In Deiner so geliebten Stadt am Main. Danke für die Einladung.“

Nachdem Justine ihr Hotelzimmer bezogen hat, nimmt sie eine Dusche. Der Nachmittag ist noch jung, deshalb geht es nun weiter auf Erkundungstour. Sie hat die Route der Seltenbachschlucht herausgesucht und macht sich mit einer Flasche Wasser im Beutel auf den Weg. All diese kleinen Gassen, aufwendig mit Mosaik Pflastersteinen belegt, das alte Fachwerk, das größtenteils aufwendig restauriert wurde, faszinieren sie. Vor einem Haus bleibt Justine stehen und bewundert das hellblau angestrichene Fachwerk, denn so etwas gibt es in Hamburg nicht zu sehen. Um einen kleinen Brunnen ranken sich schmiedeeiserne Weinreben mit üppigen Rispen. Eine schwarze Katze mit weißer Schnauze liegt schlafend in der Sonne.

„Ciao Bella … Prego?“, fragt der Eisverkäufer, als sich Justine die Auslage anschaut.

„Eine Kugel von dem Klingenberger Eis bitte. Was ist das genau?“

„Oh … das ist unsere neuste Kreation. Ein Most-Eis.“

„Mhhh … klingt gut. Hier, stimmt so. Vielen Dank“

„Grazie, lassen Sie es sich schmecken und beehren Sie uns recht bald wieder.“

Justine probiert von der ihr bisher unbekannten Eissorte und ist begeistert von dieser Cremigkeit in Kombination mit dem vollen Geschmack von Äpfeln, eine feine Note Zimt und Zitronenabrieb.

„Vorzüglich, Danke!“, ruft sie lachend zurück. Sie spaziert weiter, jetzt mit Kurs auf die Schlucht. Diese Stadt ist im Vergleich zu Hamburg menschenleer. Justine schaltet ihr Handy aus, um für einen Moment nicht mehr erreichbar zu sein, sie gönnt sich jetzt die völlige Ruhe.

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