Lena Dieterle - Reduktion

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Justines Zeit in Hamburg zieht farblos an ihr vorbei. Sie lebt in einer halbherzigen Beziehung mit Tom
und arbeitet rund um die Uhr als Angestellte in einer Agentur. Sie liest und schreibt nicht mehr, wobei
ihr das immer große Freude bereitet hat. Und sie kocht nicht mehr. Wo ist ihre ganze Leidenschaft hin?
Alles fühlt sich gerade an wie ein fremdbestimmtes Korsett, an dem Tag für Tag die Schnüre ein wenig
enger gezogen werden. Wie ein Käfig, in dem ein Paradiesvogel sein Dasein fristet.
Dann erreicht sie ein überraschender Brief und sie reist kurzerhand einmal durch halb Deutschland.
Ziel ist das beschauliche Weinstädtchen Klingenberg am Main. Justine bekommt als Vollwaise wieder
Kontakt zu ihren Wurzeln, durchlebt die Erinnerungen an einen der schönsten Sommer in ihrer
Kindheit und trifft eine Entscheidung. Vögel wollen fliegen.

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„Tini, kannst Du mir bitte mal die Fernbedienung geben?“, säuselt Tom. Sie greift nach der Fernbedienung und schleudert sie Tom auf den Schoß, der gemütlich auf der Couch lungert.

„Aua, das geht aber auch liebevoller. Oder willst Du etwa, dass ich zeugungsunfähig werde?!“

Justine schweigt.

„Meine Eltern haben übrigens schon wieder gefragt, wann sie mit ihrem ersten Enkelkind rechnen können.“. Bitte nicht schon wieder diese Diskussion … Einfach überhören und das Thema wechseln. In letzter Zeit fängt Tom immer häufiger damit an, obwohl er selbst mit Kindern eigentlich nichts anfangen kann. Doch das Heiraten und Kinder haben gehört in seiner Welt wohl dazu, in meiner aber nicht.

„Hast Du schon was gegessen, Tom?“, fragt sie stattdessen.

„Neee, keine Zeit…“, antwortet er, während er sich gelangweilt durch die Programme zappt. Justine nimmt zwei Fertigpizzen aus dem Tiefkühler in der Küche und macht den Backofen an.

„Pizza ist im Ofen, ich gehe ins Arbeitszimmer“. Im Vorbeigehen schnappt sie sich die Eieruhr und zieht sie auf. Sie wird Tom in fünfzehn Minuten dazu auffordern, die Pizzen aus dem Ofen zu holen. Wenig später ist Tom sogar so aufmerksam und bringt ihr die Pizza auf einem Teller nach oben an den Rechner. Ungeschnitten und ohne Besteck zwar, doch das ist ihr egal. Justine schnappt sich die etwas zu dunkel gewordene kreisrunde Scheibe und beißt hungrig hinein.

Zwei Stunden später ist der Auftrag erledigt. Und jetzt muss sie lachen, als sie das halbe Wagenrad an Hefegebäck da vor sich liegen sieht, überall ist der Abdruck ihrer Zähne sichtbar. Sie nimmt den Teller und geht wieder hinab in die Küche.

„Mensch Junge, mach! Lauf!“, hört sie Tom seinen Avatar anfeuern. Es scheint, als hat es nichts im Fernsehen gegeben, denn er hat die freie Wohnzimmerzeit genutzt, um zu zocken. Justine beobachtet Tom einen Moment. Ob er selbst überhaupt ein Kind und die ganze Verantwortung möchte, oder ob das nur der Wunsch seiner Eltern ist? Sie räumt die Teller in die Spülmaschine und schleppt sich mit letzter Anstrengung ins Bad. Es ist dringend Zeit fürs Bett. Morgen erwartet sie in der Agentur eine Präsentation, von der ein großes Umsatzvolumen abhängt. Also ist sie glücklich darüber, vor Tom im Bett zu sein. Er schnarcht gerne mal oder atmet laut, was sie dann wiederum nicht einschlafen lässt. Als sie ihn mal nach getrennten Schlafzimmern fragte, war er strikt dagegen: „Wo gibt’s denn sowas, dass wir in unserem Alter in getrennten Zimmern schlafen? Kommt nicht in die Tüte!“

Hamsterrad

Die Nacht war wie immer zu kurz, die Präsentation hingegen verlief erstklassig. Die Agentur hat den Auftrag direkt bekommen. Justine ist vor solchen Terminen immer schon zwei Tage vorher angespannt. Erst, wenn sie alle erdenklichen Szenarien gedanklich durchgespielt hat und die Vorbereitung sitzt, dann wird sie auf den letzten Metern souverän.

„Du warst klasse, Baby“, strahlte Ines. „Bist und bleibst halt einfach mein bestes Pferd im Stall. Wie oft habe ich Dir gesagt, dass es diese ganze Aufregung vorher nicht wert ist! Aber nein, auf mich möchtest Du ja nicht hören und musst Dir jedes Mal so einen Stress machen.“

Das schrille Lachen dröhnt in Justines Kopf. Sie spart sich sämtliche Erwiderung darauf, da ihre Chefin sie ja doch nicht verstehen wird. Zu oft hat sie versucht, sich für ihre besonderen Empfindungen Gehör zu verschaffen, allerdings vergebens.

„Basti hat sich krankgemeldet, kannst du bitte morgen seinen Termin übernehmen?“, kam nach einem Moment des Schweigens erneut von Ines. Der Intonation nach handelt es sich um eine rein rhetorische Frage.

„Morgen?! Das geht nicht, das weißt du doch. Was hat er denn?“

„Einen Infekt wohl. Ach, komm schon, Baby, stell dich nicht so an. Wie ich dich kenne, hast doch eh noch nichts geplant und in ein, zwei Stunden bist du damit durch. Hier hast du deinen Bonus für heute, ich habe aufgerundet. Den hast du dir mehr als verdient.“

„Mensch Ines, ich bin nicht käuflich und brauche mal ’ne Pause. Warum fragst du nicht Bea?“, raunt Justine harsch.

„Bea hat keinen Babysitter und mein Flieger geht schon heute Abend. Danke Süße, du bist wirklich die Allerallerbeste!“, klopft Ines ihr auf die Schulter, macht auf dem Absatz kehrt und streckt die Hände in den Himmel.

„Ibiza, ich kooommmeeee!“

„Wie siehts denn hier aus!“, wettert Justine lautstark, doch es ist niemand in der Nähe, der sie hören kann. In der Teeküche entdeckt sie einen Aschenbecher, der fast überquillt. Alles drum herum liegt voller Asche, leere Joghurtbecher stapeln sich und das Waschbecken ist voller Krümel von aufgeschnittenen Brötchen. Es gab wie jeden Dienstag Rindswürste vom Imbiss, da ist die ganze Belegschaft scharf drauf. Justine isst keine Wurst, nur eine kleine Pommes. Als hätten die Kollegen allesamt nur ein recht begrenztes Kurzzeitgedächtnis, erntet sie jede Woche aufs Neue einen dummen Spruch dafür. Redet ihr nur , denkt sie sich und lässt den Rest das Karma erledigen.

Manchmal räumt Justine den anderen hinterher, doch heute hat sie dafür keine Energie mehr. Nachdem die Pflanzen versorgt sind, sortiert sie ihren verwuschelten, dunkelblonden Pagenkopf vor dem Spiegel. Unter ihren Augen prangen dunkle Augenringe, doch die buschigen Brauen lenken ein wenig davon ab.

An Justines Schreibtisch im Großraumbüro hängt eine Ansichtskarte. Darauf zu sehen ist ein Haus im Grünen, drum herum ein schöner Bauerngarten und eine Bank. Immer, wenn in der Agentur die Hölle los ist, findet sie in diesem Motiv tiefe Ruhe. Die Karte ist schon älter, sie hatte sie bei den Bildern ihrer Mutter gefunden und aufbewahrt. Um welchen Ort es sich dabei handelt, ist leider nicht mehr ersichtlich.

„Pling!“, ertönt ein Signal am Rechner. Eine E-Mail von den Kollegen, die heute Abend gemeinsam ins Kino gehen wollen. Justine ist immer hin und hergerissen, auf der einen Seite liebt sie die ganze Bande, auf der anderen Seite möchte sie mit keinem von ihnen wirklich enger befreundet sein. Meist nimmt sie an solchen Events teil, um kein Spielverderber zu sein, und hin und wieder macht es ihr tatsächlich ein wenig Spaß, dabei zu sein. Sie klickt auf „antworten“ und fängt an zu tippen: „Hey Fans *zwinker*, heute Abend bin ich leider bereits verabredet, wünsche euch aber natürlich beste Unterhaltung und leckere Nachos!“

Bin ich eben mit mir selbst verabredet. Mir ist heute nicht mehr nach Smalltalk und Grenzüberschreitungen zumute.

Im Bus sind um diese Zeit meist freie Sitzplätze verfügbar und Justine freut sich darüber, einen Zweierabteil ganz für sich zu haben. Sie legt die Schläfe an die angenehm kühle Fensterscheibe und sinniert. Was macht mich eigentlich glücklich, wenn es gar nicht das ist, was den anderen so wichtig ist? Und darf ich denn überhaupt nach Glück fragen, wo es doch so vielen schlechter geht als mir? Ehemann, Kinder, Karriere, Konsum? Doch wozu das alles, wenn man sich selbst genug ist? Wozu immer mehr Hornhaut auf der Seele, wo die Haut darunter doch eine Hochsensible bleibt.

Der Briefkasten quillt über. Obwohl inzwischen ein zweiter Aufkleber mit dem Hinweis gegen den Einwurf von Werbeprospekten angebracht ist, wird er immer wieder vollgestopft, bis er überläuft. Justine greift den ganzen Stapel und wirft ihn sofort in den Müll. Sie stutzt, als sie gerade noch die Ecke eines weißen Umschlags heraus blitzen sieht. Mist. Mit hochrotem Kopf hängt sie auf dem Rand des Müllcontainers und angelt mit zwei Fingern nach dem Briefumschlag. Hoffentlich lohnt sich dieser Körpereinsatz hier überhaupt , flucht sie innerlich. Als sie ihn endlich erwischt, blickt sie neugierig auf den Absender. Es sieht nach einem höchst offiziellen Brief aus. Tom wird doch nicht irgendeinen Unsinn gemacht haben?

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